30. November 2020

Baby­glück im Dschungel – Signe hat Nachwuchs

Eine schö­nere Nach­richt können wir uns in diesem Jahr voller Sorgen, Nöte, Heraus­for­de­rungen und Entbeh­rungen kaum vorstellen: Ein Orang-Utan-Baby wurde in unserem Auswil­de­rungs­wald Kehje Sewen geboren! Es ist das fünfte Baby einer von uns ausge­wil­derten Orang-Utan-Mutter, das seit 2012 in Kehje Sewen das Licht der Welt erblickte. Will­kommen, kleiner Wald­mensch. Du schenkst uns Hoffnung.

Auf einer ihrer routi­ne­mä­ßigen Touren durch den südli­chen Teil des Kehje Sewen-Waldes, musste unser Beob­ach­tungs­team aus Camp Nles Mamse einen kurzen Stopp einlegen, um etwas am Auto zu kontrol­lieren. Plötz­lich entdeckten die Mitar­beiter eine Bewe­gung im Geäst. Da, gar nicht weit entfernt, schwang sich ein Orang-Utan hoch oben durch die Wipfel der Baum­riesen. Natür­lich machte sich das Team direkt an die Verfol­gung. Und bald erkannten die Kollegen, dass es sich bei dem Tier um Signe handelte. Das 13-jährige Weib­chen war im Dezember 2016 zusammen mit ihrem in Samboja Lestari gebo­renen Sohn Bungaran ausge­wil­dert worden. 

Ein neues Baby in Kehje Sewen

Signe war hoch oben in den Bäumen eifrig auf Nahrungs­suche unter­wegs. Als sie nach einiger Zeit auf den Wald­boden hinab­stieg, konnte unser Team einen genaueren Blick auf sie werfen. Und da sahen sie es: Signe trug vor ihrer Brust ein kleines Baby! 

Mutter und Kind sind wohlauf
Mutter und Kind sind wohlauf

Es hielt sich im Fell seiner Mutter fest und beob­achte ganz genau, was sie tat. Das Orang-Utan-Weib­chen hatte es vor allem auf die nahr­haften Früchte des Burflower-Baums abge­sehen – die perfekte Nahrung für eine stil­lende Orang-Utan-Mutter. Beide sahen kern­ge­sund aus und ließen sich von unserem Team, das die beiden aus sicherer Entfer­nung beob­ach­tete, nicht aus der Ruhe bringen. 

Wir beob­achten den Fortschritt 

Als die Abend­däm­me­rung einsetzte, verschwanden Mutter und Baby Rich­tung Tal und aus unserem Blick­feld. Ganz begeis­tert von der Entde­ckung schmie­dete das Team sofort Pläne, um schon bei der nächsten Beob­ach­tungs­tour mehr Eindrücke und Daten über die beiden sammeln zu können. Wir hoffen also, bald mehr über Signe und ihr Baby berichten zu können.

Noch wissen wir nicht, ob Junge oder Mädchen
Noch wissen wir nicht, ob Junge oder Mädchen

Signe wurde 2009 im Alter von zwei Jahren aus ille­galer Haus­tier­hal­tung gerettet und kam in unser Rettungs­zen­trum Samboja Lestari. Hier bewies sie sich als geleh­rige Schü­lerin. Im April 2015 schenkte sie ihrem Sohn Bungaran das Leben, mit dem sie seit 2016 frei und wild in Kehje Sewen leben darf. Bungaran war schon immer ein sehr aktiver kleiner Junge, der sich schon seit einiger Zeit in immer größerer Selbst­stän­dig­keit übte. Auch bei den letzten Sich­tungen von Signe und Bungaran konnten unsere Teams fest­stellen, dass er sich immer öfter von seiner Mutter entfernte. Obwohl erst fünf­ein­halb Jahre alt, schien Bungaran bereit zu sein, seine Mutter mit einem kleinen Geschwis­ter­kind zu teilen und mehr und mehr eigene Wege zu gehen. 

Neugierig beobachtet das Kleine die Welt
Neugierig beob­achtet das Kleine die Welt

Unsere Arbeit trägt Früchte

Jede Orang-Utan-Geburt ist für uns ein Grund zur Freude. Vor allem, wenn das Baby in der Wildnis zur Welt kommt und die Mutter ein von uns reha­bi­li­tierter und ausge­wil­derter Orang-Utan ist. Denn einen besseren Beweis dafür, dass unsere Arbeit Sinn macht und Erfolg hat, gibt es wohl kaum. 

 

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