Wie bereits verkündet, konnte die BOS Foundation am 28. Mai 2016 fünf weitere Orang-Utans auswildern. Hier folgt nun der Bericht, wie Raymond, Gadis, Angely, Hope und Kenji den Weg in die Freiheit gefunden haben.
Während die BOS Foundation gemeinsam mit der Naturschutzbehörde BKSDA das freudige Ereignis der Auswilderungen in einer Pressekonferenz verkündet, laufen auf dem Klinikgelände von Samboja Lestari die letzten Vorbereitungen. Die Mitarbeiter überprüfen die Käfige der Orang-Utans ein letztes Mal und die Ärzte bereiteten alle nötigen medizinischen Utensilien für den Transport vor. Auf dem Weg von der Rettungsstation bis zum Ort, an dem die einzelnen Orang-Utans ausgewildert werden, kann vieles passieren und die Orang-Utans müssen im Ernstfall sofort behandelt werden können.
Die Mitarbeiter sind bemüht, es den Orang-Utans während des Transports so ruhig und angenehm wie möglich zu machen. Bevor sie in die Transportboxen gesetzt werden, sediert ein Tierarzt die Orang-Utans. Raymond war als Erster an der Reihe. Es folgten Gadis, Angely, Hope und Kenji. Die Aktion dauerte bis nachmittags um drei Uhr. Dann wurde abgewartet, bis die Orang-Utans aus ihrer Sedierung erwachen, da es zu gefährlich wäre, sie schlafend zu transportieren. Erst nachdem alle wach waren und sich aufrecht hinsetzen konnten, ging es los.
Fünf Geländewagen und ein Truck machten sich auf dem Weg über Samarinda, Sangatta und Bontang nach Muara Wahau. Alle zwei Stunden gab es auf der zwölfstündigen Reise eine Pause, um den Zustand der Orang-Utans zu überprüfen. In Muara Wahau, der letzten Stadt auf der Reise, machte das Team eine größere Pause, bevor es in einem fünfstündigen Trip an den Rand von Kehje Sewen ging.
Die holprige Straße nach Kehje Sewen erwies sich als viel schwieriger zu befahren, als wir erwartet hatten. Darum musste ein Wagen zurückgelassen werden, weil es mit ihm nicht möglich war, den steilen Berg zu überqueren.
Als wir am Ende der für Autos nutzbaren Straße angekommen waren, wurde das Team schon von Einheimischen Dayaks erwartet und sehr herzlich mit Tänzen und einem Willkommensritaul begrüßt. Nach diesem beeindruckenden Ritual mussten die Käfige einen steilen 200 Meter langen Weg zum Wasser herunter getragen werden. Über den Fluss erreichten die Käfige schließlich am späten Nachmittag die Auswilderungsstellen.
Um 15 Uhr konnten die fünf Käfige geöffnet werden.
Das Beobachtungsteam begleitete die Tiere direkt nach der Auswilderung und verfolgte und notierte alle ihre Aktivitäten, bis es Nacht wurde und sie anfingen ihre Schlafnester zu bauen. Alle fünf Menschenaffen nahmen ihre neue Umgebung gut an und begannen auch schon erfolgreich mit der Nahrungssuche.
Wir hoffen, dass Angely, Hope, Gadis, Raymond und Kenji ihre Freiheit genießen und es ihnen in ihrem neuen Zuhause – dem Wald von Kehje Sewen — gut gehen wird!
2016 feiert BOS Deutschland sein 15-jähriges Jubiläum. Das sind 15 Jahre erfolgreicher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habitate! Werden Sie jetzt Pate eines der rotbraunen Menschenaffen und helfen Sie mit, die Orang-Utans vor dem Aussterben zu bewahren.