Damit ein Wald Auswilderungsgebiet werden und auch bleiben kann, stellt das BOS-Team kontinuierliche Untersuchungen an. Eine davon, die wichtigste überhaupt, stellt sicher, dass die Orang-Utans dort auf lange Zeit hinaus ausreichend Nahrung finden. So auch im Kehje Sewen Wald.
Im Jahr 2010 haben wir vom indonesischen Ministerium für Umwelt und Forstwirtschaft eine Konzession zur Wiederherstellung des Ökosystems sowie die Rechte zur Nutzung und zum Schutz des Waldes Kehje Sewen erhalten – zunächst für 60 Jahre mit Option auf Verlängerung. Diese Aufgabe nehmen wir sehr ernst: Der Kehje Sewen wurde zu einem unserer Auswilderungswälder und bietet aktuell 130 Orang-Utans und zehn wild geborenen Babys Lebensraum.

Unsere Post-Release Monitoring Teams laufen regelmäßig im Kehje Sewen Wald Patrouillen. Dabei halten sie zum einen nach unseren ausgewilderten Orang-Utans Ausschau und beobachten, wie diese in der neuen Freiheit zurechtkommen und ob es ihnen gut geht.
Eine weitere, wichtige Aufgabe unserer Teams ist es, Daten über die Pflanzenwelt des Waldes und ihre Entwicklung zu sammeln.

Bei diesen phänologischen Beobachtungen werden bestimmte, markierte Pflanzen entlang einer gewissen Route durch den Wald in Abständen von einem Monat genau untersucht und ihre Veränderungen notiert: Sprießen junge Blätter? Wie steht es um ihre Belaubung insgesamt? Sind Knospen zu entdecken? Blüten? Unreife oder reife Früchte? Um wie viel ist die Pflanze gewachsen? Weist sie Krankheiten oder Schäden auf?
Wie geht es dem Ökosystem des Auswilderungswaldes?
All diese Daten werden erfasst und verglichen, um die Entwicklung des Waldes genau zu beobachten. So erkennen unsere Teams frühzeitig Warnsignale, wenn das Ökosystem Schaden nimmt – sei es durch die Veränderung des Klimas oder durch menschlichen Einfluss.


Unser Team kartiert sie alle.
Die BOS-Ranger haben außerdem nahezu 200 Pflanzenarten identifiziert, die Orang-Utans als Nahrung dienen, und ihre Standorte im Wald kartiert. Neben wilden Feigenbäumen (Ficus spp.), zahlreichen Jackfruit-Arten (Artocarpus spp.), Ingwersprossen (Etlingera spp.) und weiteren Pflanzen finden sich auf dieser Karte auch alternative Nahrungsquellen für Orang-Utans wie etwa Termitenbauten.
Seine Biodiversität macht den Kehje Sewen zum idealen Lebensraum für Orang-Utans
Das von unserem Teams über viele Jahre akribisch gesammelte Wissen hilft uns bei der Planung von Auswilderungen: Wir können unsere Orang-Utans in jenem Teil des Waldes in die Freiheit entlassen, in dem sie zu dieser Zeit des Jahres reichlich Nahrung finden. So stellen wir sicher, dass unsere Schützlinge einen optimalen Start in ihr neues Leben bekommen.
Bitte helfen Sie uns, den Kehje Sewen Wald als intaktes Ökosystem zu schützen und diesen wertvollen Lebensraum für Orang-Utans zu erhalten! Jeder Beitrag hilft!