16. Februar 2023
Orang-Utan-Baby Iqo

Der Weg der kleinen Iqo von der Rettung bis zur Waldschule

Das kleine Orang-Utan-Mädchen Iqo wurde am 3. November 2022 von einem Dorf­be­wohner aus Tumbang Kajamei (Zentral­ka­li­mantan) in unser Rettungs­zen­trum Nyaru Menteng gebracht. Der Mann war vier Stunden mit dem Motorrad gefahren, um das völlig erschöpfte und dehy­drierte Orang-Utan-Baby an einen sicheren Ort zu bringen. Sofort nahm sich unser Vete­ri­när­team der Kleinen an. Bei der Unter­su­chung wurde fest­ge­stellt, , dass Iqo etwa 12 Monate alt war. Sie war anschei­nend fünf Monate lang als Haus­tier gehalten und nur mit Reis gefüt­tert worden – eine für Orang-Utans völlig unge­eig­nete Ernährung.

Orang-Utan-Baby Iqo bei ihrer Ankunft
Orang-Utan-Baby Iqo bei ihrer Ankunft


Iqo hat nun die vorge­schrie­bene drei­mo­na­tige Quaran­täne hinter sich gebracht. In dieser Zeit war sie mit einem anderen Orang-Utan-Baby zusammen: Rumba wurde zur glei­chen Zeit wie Iqo gerettet. Nach Ende der Quaran­täne sind die beiden Orang-Utan-Kinder nun in unsere kleine Wald­schul­gruppe aufge­nommen worden.
Obwohl Iqo und Rumba während der Quaran­täne viel Zeit mitein­ander verbracht haben, beob­achten wir nun, dass sie in der Wald­schule lieber alleine spielen.
Da gerade Regen­zeit ist, ist unser Wald­schul­ge­lände voll mit Pfützen und Schlamm­gruben. Iqo und Rumba nehmen sehr gerne Schlamm­bäder. Die clevere Iqo hat sich jedoch ange­wöhnt, sich anschlie­ßend in Pfützen mit klarem Wasser abzu­wa­schen.
Manchmal wurde Iqo von Ramangai und Onyer schi­ka­niert, so dass sie die beiden nun tunlichst aus dem Weg geht. Ramangai ist nur wenig älter als Iqo und war, als er zu uns kam, ein sehr scheuer, fast schon zerbrech­lich wirkender kleiner Orang-Utan-Junge. Offenbar hat er seitdem sowohl an Kraft als auch Selbst­be­wusst­sein zugelegt!

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Iqo ist bisher eher eine Einzel­gän­gerin, die es genießt für sich alleine zu sein. Zu unseren Baby­sit­te­rinnen hat sie jedoch eine vertrau­ens­volle Verbin­dung aufge­baut. Wann immer sie Trost braucht, etwa weil sie schi­ka­niert wird oder Angst vor neuen Menschen bekommt, wendet sie sich an ihre Ersatz­mütter — vor allem an Minak Hendra.
An einen solchen Moment kann sich diese noch gut erin­nern: Iqo übte gerade fleißig das Klet­tern und hangelte in den Bäumen. Plötz­lich verlor sie den Halt, fiel­her­unter und suchte sofort Trost bei ihrer Ersatz-Mama Minak Hendra. In ihren Armen beru­higte sichIqo schnell wieder und kehrte zurück zum Baum, um einen neuen Klet­ter­ver­such zu starten.


Inzwi­schen ist Iqo schon viel selb­stän­diger geworden und klet­tert auch schon auf hohe Bäume. Ihre Lieb­lings­speise sind Früchte wie Wasser­me­lonen, Mais, Bananen und Knollen. Laut unserer Baby­sit­te­rinnen ist sie aber nicht wähle­risch und isst mit Appetit auch Blätter und Rinde. Und zu einem Fläsch­chen Milch sagt sie nie nein.


Danke, dass Sie unsere Arbeit unter­stützen und uns damit ermög­li­chen, Tiere wie Iqo aufzu­päp­peln und für ein Leben in Frei­heit vorzu­be­reiten. Jeder Beitrag hilft.