Mitte Februar kamen drei noch sehr kleine Neuzugänge im Rettungszentrum Nyaru Menteng an: Aiko, Ramangai und Onyer. Wie alle Neuen mussten sie zuerst für drei Monate in Quarantäne. Unter medizinischer Beobachtung und Dank liebevoller Fürsorge gewöhnten sie sich langsam in ihre neue Umgebung ein. Dem Start in der Baby-Gruppe stand nun nichts mehr im Weg. Hier lernen Aiko, Ramangai und Onyer spielerisch die ersten Fähigkeiten, die sie in ein paar Jahren in die Unabhängigkeit bringen sollen. Noch ist es ein langer Weg, doch die Drei haben schon ganz erstaunliche Fortschritte gemacht.
Aiko ist eine Meisterin im Klettern
Aiko kam mit neun Monaten nach Nyaru Menteng. Sie war gesund und hatte von Anfang an einen großen Appetit auf Bananen und Milch. Sie lebte sich sehr schnell in die Baby-Gruppe ein. Aiko ist sehr aktiv beim Spielen und klettert sehr auf Bäume. Das ist ein außergewöhnlicher Fortschritt für einen Orang-Utan in ihrem Alter. Andere Baby-Orang-Utans brauchen normalerweise länger, bevor sie genug Selbstvertrauen haben, um zu klettern und sich mehrere Meter über dem Boden zu bewegen. Auffällig ist allerdings, wie wichtig ihr die Nähe ihrer Ersatzmutter ist: Wenn Aiko den Eindruck hat, dass sich ihre Babysitterin von ihr entfernt, beginnt sie sofort zu weinen.
Ramangai hält sich gern etwas abseits
Ramangai war sechs Monate alt, als er zu uns kam. Der zerbrechlich wirkende kleine Orang-Utan-Junge war völlig dehydriert und erhielt die ersten Tage Flüssigkeit über eine Infusion. Glücklicherweise gelang es unseren Tierärzten, ihn zu stabilisieren. Unter der liebevollen Fürsorge der Pflegerinnen entwickelte sich Ramangai zu einem ruhigen Einzelgänger, der sich gern etwas abseits hält. Das scheue Verhalten zeigt er auch in der Babygruppe. So sträubt sich Ramangai, an Aktivitäten abseits seiner Ersatzmutter teilzunehmen. Aber er hat begonnen, auf Äste zu klettern, die nicht allzu hoch über dem Boden liegen. Wir sind mit seinen bisherigen Fortschritten sehr zufrieden.
Onyer ist ein kleiner Raufbold geworden
Onyer war mit etwa zwölf Monaten der Älteste von unseren drei Neuankömmlingen. Die indonesische Naturschutzbehörde hatte ihn in einem kleinen Dorf in Zentral-Kalimantan beschlagnahmt und zu uns gebracht. In der anfänglichen Quarantäne war er noch etwas ängstlich und reagierte nervös, wenn sich ihm jemand näherte. Doch Onyer gewann schnell an Selbstvertrauen und sucht immer wieder den Kontakt zu seinen Altersgenossen. Er ist sehr verspielt, ringt mit den anderen und spielt ihnen Streiche. Vielleicht ist es seiner frühen Leidenschaft für das Schaukeln geschuldet, dass er sich zu einem ausgezeichneten Kletterer entwickelt hat.
Wir drücken die Daumen, dass diese drei Baby-Orang-Utans ihre Fähigkeiten weiter so vorbildlich entwickeln und bald in die Waldschule wechseln können.
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