13. Juli 2021

Will­kommen in der Baby­gruppe: Aiko, Onyer und Ramangai

Mitte Februar kamen drei noch sehr kleine Neuzu­gänge im Rettungs­zen­trum Nyaru Menteng an: Aiko, Ramangai und Onyer. Wie alle Neuen mussten sie zuerst für drei Monate in Quaran­täne. Unter medi­zi­ni­scher Beob­ach­tung und Dank liebe­voller Fürsorge gewöhnten sie sich langsam in ihre neue Umge­bung ein. Dem Start in der Baby-Gruppe stand nun nichts mehr im Weg. Hier lernen Aiko, Ramangai und Onyer spie­le­risch die ersten Fähig­keiten, die sie in ein paar Jahren in die Unab­hän­gig­keit bringen sollen. Noch ist es ein langer Weg, doch die Drei haben schon ganz erstaun­liche Fort­schritte gemacht. 

Aiko ist eine Meis­terin im Klettern

Aiko war neun Monate, als sie zu uns kam
Aiko war neun Monate, als sie zu uns kam

Aiko kam mit neun Monaten nach Nyaru Menteng. Sie war gesund und hatte von Anfang an einen großen Appetit auf Bananen und Milch. Sie lebte sich sehr schnell in die Baby-Gruppe ein. Aiko ist sehr aktiv beim Spielen und klet­tert sehr auf Bäume. Das ist ein außer­ge­wöhn­li­cher Fort­schritt für einen Orang-Utan in ihrem Alter. Andere Baby-Orang-Utans brau­chen norma­ler­weise länger, bevor sie genug Selbst­ver­trauen haben, um zu klet­tern und sich mehrere Meter über dem Boden zu bewegen. Auffällig ist aller­dings, wie wichtig ihr die Nähe ihrer Ersatz­mutter ist: Wenn Aiko den Eindruck hat, dass sich ihre Baby­sit­terin von ihr entfernt, beginnt sie sofort zu weinen.

Ramangai hält sich gern etwas abseits

Ramangai sucht die Nähe seiner Ersatzmutter
Ramangai sucht die Nähe seiner Ersatzmutter

Ramangai war sechs Monate alt, als er zu uns kam. Der zerbrech­lich wirkende kleine Orang-Utan-Junge war völlig dehy­driert und erhielt die ersten Tage Flüs­sig­keit über eine Infu­sion. Glück­li­cher­weise gelang es unseren Tier­ärzten, ihn zu stabi­li­sieren. Unter der liebe­vollen Fürsorge der Pfle­ge­rinnen entwi­ckelte sich Ramangai zu einem ruhigen Einzel­gänger, der sich gern etwas abseits hält. Das scheue Verhalten zeigt er auch in der Baby­gruppe. So sträubt sich Ramangai, an Akti­vi­täten abseits seiner Ersatz­mutter teil­zu­nehmen. Aber er hat begonnen, auf Äste zu klet­tern, die nicht allzu hoch über dem Boden liegen. Wir sind mit seinen bishe­rigen Fort­schritten sehr zufrieden.

Onyer ist ein kleiner Rauf­bold geworden

Onyer und Aiko verstehen sich gut
Onyer und Aiko verstehen sich gut

Onyer war mit etwa zwölf Monaten der Älteste von unseren drei Neuan­kömm­lingen. Die indo­ne­si­sche Natur­schutz­be­hörde hatte ihn in einem kleinen Dorf in Zentral-Kali­mantan beschlag­nahmt und zu uns gebracht. In der anfäng­li­chen Quaran­täne war er noch etwas ängst­lich und reagierte nervös, wenn sich ihm jemand näherte. Doch Onyer gewann schnell an Selbst­ver­trauen und sucht immer wieder den Kontakt zu seinen Alters­ge­nossen. Er ist sehr verspielt, ringt mit den anderen und spielt ihnen Streiche. Viel­leicht ist es seiner frühen Leiden­schaft für das Schau­keln geschuldet, dass er sich zu einem ausge­zeich­neten Klet­terer entwi­ckelt hat.

Wir drücken die Daumen, dass diese drei Baby-Orang-Utans ihre Fähig­keiten weiter so vorbild­lich entwi­ckeln und bald in die Wald­schule wech­seln können. 

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