Die erste Begegnung machte die BOS Foundation mit Alejandra, als sie diese in einem lebensbedrohlichen Zustand im Dorf Tapen, Zentralkalimanta, fand. Traumatisiert und schwach kam der kleine Tropf im Alter von drei Monaten 2017 nach Nyaru Menteng, um auf der lokalen Rettungsstation gesund gepflegt zu werden.
Doch schon bald gab es ein allgemeines Aufatmen im BOS-Team. Denn nur drei Monate später konnte Alejandra in die Waldschule eingegliedert werden, um mit ihren gleichaltrigen Artgenossen spielend die Umgebung zu erkunden und zu lernen, was für das spätere freie Leben in der Wildnis nötig sein würde. Sie fand eine gute Freundin in Topan, ein anderes Orang-Utan-Junges, das im Oktober 2017 auf die Station gebracht wurde.
Heute, zwei Jahre nach ihrer Ankunft in Nyaru Menteng, ist Alejandra sogar in die dritte Gruppe der Waldschule aufgestiegen und entwickelt sich in dieser exzellent, zusammen mit ihren anderen Orang-Utan-Kollegen. Auch wenn sie noch sehr von ihrer Freundin Topan abhängig ist, zeigt sie sich mittlerweile viel mutiger und selbständiger.

Nach den Schulstunden verlassen die Orang-Utans meistens den Wald, um ihre Zeit auf dem Spielplatz nahe des BOS-Büros zu verbringen. Manchmal interagieren sie hier sogar mit den älteren und größeren Artgenossen aus der fünften Gruppe. Das Unübliche daran ist, dass die Älteren Alejandra akzeptieren und gerne mit ihr Zeit verbringen. Sie alle lieben es sogar, Alejandra zu umarmen und ihr ihre Zuneigung zu zeigen.

Alejandra ist für ihr Alter noch recht klein geblieben ist, weiß dies allerdings auch geschickt einzusetzen. Zum Beispiel war Alejandra eines Abends nach einem langen Waldschultag nirgends aufzufinden. Die Pflegemütter suchten das Gelände sorgfältig ab, bis sie das Orang-Utan-Mädchen versteckt in einem Reifen fanden.

Dem vorangegangenen positiven Verlauf ihrer Entwicklung nach zu urteilen, wird sie in den nächsten Jahren wohl keine Probleme haben, alle nötigen Überlebensfähigkeiten zu erlangen. Um eines Tages, der trotz allem noch weit in der Zukunft liegt, ihr freies, autarkes Leben in der Wildnis zu führen.
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