18. Januar 2018

Erster wich­tiger Sieg im Kampf gegen Palmöl im Tank!

Michèle Rivasi von der Frak­tion der Grünen im EU-Parla­ment war nur halb zufrieden, da die Parla­men­ta­rier ledig­lich Palmöl als Agro­kraft­stoff eine Absage erteilt hatten. Doch dies stellt allein schon einen großen Erfolg dar.

Am 17.01.2018 stimmte das EU-Parla­ment dem Entwurf des EU-Fach­aus­schusses für Indus­trie, Forschung und Energie zu. Das Ergebnis ist ein Vorschlag für eine Richt­linie des Euro­päi­schen Parla­ments und des Rates zur Förde­rung der Nutzung von Energie aus erneu­er­baren Quellen. Danach darf unter anderem ab 2021 kein Palmöl mehr als Biokraft­stoff­bei­mi­schung verwendet werden. Ein großer Erfolg, nicht zuletzt auch unserer Peti­tion “Kein Palmöl in den Tank!” und eine wich­tige Voraus­set­zung, um die Ziele des Klima­ab­kom­mens aus Paris zu errei­chen. Damit hatte sich das EU-Parla­ment ein viel ehrgei­zi­geres Ziel gesetzt, als es der ursprüng­liche Entwurf der EU-Kommis­sion vorsah und muss dieses jetzt in den Verhand­lungen mit dem Euro­päi­schen Rat durchsetzen.

“Wir von BOS Deutsch­land e.V. begrüßen den gest­rigen Beschluss und warten auf die nächsten konkreten Schritte, damit diese Richt­linie schnellst­mög­lich durch die Verhand­lungen mit den Mitglieds­staaten kommt und schließ­lich Realität wird. Gleich­zeitig aber monieren wir das Zeit­fenster bis 2021 und den daraus folgenden massiven Anstieg des Imports unzer­ti­fi­zierten Palmöls.”, so Daniel Merdes, Geschäfts­führer von BOS Deutschland. 

Letztes Jahr sind in Deutsch­land etwa 50 Prozent des impor­tierten Palmöls in soge­nanntem Biosprit gelandet. Deswegen fordern wir von verant­wor­tungs­vollen Konzernen und Ener­gie­an­bie­tern­einen frei­wil­ligen Verzicht auf Palmöl noch in diesem Jahr.