Michèle Rivasi von der Fraktion der Grünen im EU-Parlament war nur halb zufrieden, da die Parlamentarier lediglich Palmöl als Agrokraftstoff eine Absage erteilt hatten. Doch dies stellt allein schon einen großen Erfolg dar.
Am 17.01.2018 stimmte das EU-Parlament dem Entwurf des EU-Fachausschusses für Industrie, Forschung und Energie zu. Das Ergebnis ist ein Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen. Danach darf unter anderem ab 2021 kein Palmöl mehr als Biokraftstoffbeimischung verwendet werden. Ein großer Erfolg, nicht zuletzt auch unserer Petition “Kein Palmöl in den Tank!” und eine wichtige Voraussetzung, um die Ziele des Klimaabkommens aus Paris zu erreichen. Damit hatte sich das EU-Parlament ein viel ehrgeizigeres Ziel gesetzt, als es der ursprüngliche Entwurf der EU-Kommission vorsah und muss dieses jetzt in den Verhandlungen mit dem Europäischen Rat durchsetzen.

“Wir von BOS Deutschland e.V. begrüßen den gestrigen Beschluss und warten auf die nächsten konkreten Schritte, damit diese Richtlinie schnellstmöglich durch die Verhandlungen mit den Mitgliedsstaaten kommt und schließlich Realität wird. Gleichzeitig aber monieren wir das Zeitfenster bis 2021 und den daraus folgenden massiven Anstieg des Imports unzertifizierten Palmöls.”, so Daniel Merdes, Geschäftsführer von BOS Deutschland.
Letztes Jahr sind in Deutschland etwa 50 Prozent des importierten Palmöls in sogenanntem Biosprit gelandet. Deswegen fordern wir von verantwortungsvollen Konzernen und Energieanbieterneinen freiwilligen Verzicht auf Palmöl noch in diesem Jahr.