7. März 2018

Frau­en­power und Fami­li­en­idylle in Kehje Sewen

Familie ist bei den rotbraunen Menschen­affen ganz klar Sache der Frauen. Bis zu acht Jahre kümmern sie sich um ihren Nach­wuchs. Eine unserer starken Orang-Utan-Ladies ist Ingrid. Gemeinsam mit ihrem Sohn Ivan konnte sie im Dezember ein neues Domizil im Kehje Sewen-Schutz­wald beziehen. Wie sich das Duo einge­lebt hat, lesen Sie hier.

 

In einer neuen Umge­bung zurecht­kommen, ist anfangs immer eine schwie­rige Sache. Da geht es den Orang-Utans nicht anders als uns Menschen. Wo gibt´s das leckerste Futter? Wo die kusche­ligsten Schlaf­plätze? Oder den besten Baum­wip­fel­pfad? Auch Ingrid und Ivan stehen nach ihrem Umzug vor diesen Heraus­for­de­rungen. Dass sie die bestens meis­tern, wissen wir aus zuver­läs­siger Quelle: von unserem BOS-Beobachtungsteam.

Dieses sich­tete die kleine Familie unlängst bei einem seiner Streif­züge durch das Schutz­ge­biet. Die perfekte Futter­quelle schienen die beiden bereits ausge­macht zu haben. Unser Team fand sie nämlich eine riesige Menge Wald­früchte futternd auf einem Hügel sitzend. Anschei­nend feierten die zwei ihr neues Leben, denn nach dem Fest­mahl legten sie noch mal nach und labten sich an Ameisen und Termiten. Lecker! Kein Wunder, dass auch Neu-Nach­barin Angely vorbei schaute. Die Orang-Utan-Lady kennt sich in Kehje Sewen bereits aus und war wohl neugierig auf die Neuen. Irgendwie schienen die okay zu sein, denn die drei verbachten eine Zeit­lang gemeinsam, bevor sich ihre Wege wieder trennten.

 

Ivan wird flügge

Nach ihrer Auswil­de­rung standen Mutter und Sohn ganze 30 Tage unter Beob­ach­tung unseres Teams. Dessen Fazit: Die zwei sind im wahrsten Sinn des Wortes ange­kommen. Mama Ingrid hat sich in wirk­lich kurzer Zeit an ihr neues Zuhause gewöhnt. Ihr Job ist es nun, den Wald zu erkunden, zu futtern und Nester zu bauen.

Nun gut, hin und wieder hat sie auch noch mächtig mit Ivan zu tun. Doch auch bei dem eins­tigen Klam­mer­affen  hat sich viel getan. Er ist viel aktiver geworden und bewegt sich immer selb­stän­diger in einem größer werdenden, aber immer noch sicheren, Radius um seine Mama. Ivan weint längst nicht mehr so viel nach seiner Mutter. Statt­dessen ist er neugierig wie alle Kids, spielt gern in den Bäumen und sucht immer häufiger selbst nach Futter.

Übri­gens: Während seiner Beob­ach­tungen hörte unser Moni­to­ring-Team oft ein Knacken über sich. Ein gutes Zeichen. Das zeigte ihnen nämlich, dass Ivan ange­fangen hatte, selb­ständig Nester zu bauen und seine eigenen Fähig­keiten weiter zu entwi­ckeln. So soll es sein!

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