Familie ist bei den rotbraunen Menschenaffen ganz klar Sache der Frauen. Bis zu acht Jahre kümmern sie sich um ihren Nachwuchs. Eine unserer starken Orang-Utan-Ladies ist Ingrid. Gemeinsam mit ihrem Sohn Ivan konnte sie im Dezember ein neues Domizil im Kehje Sewen-Schutzwald beziehen. Wie sich das Duo eingelebt hat, lesen Sie hier.
In einer neuen Umgebung zurechtkommen, ist anfangs immer eine schwierige Sache. Da geht es den Orang-Utans nicht anders als uns Menschen. Wo gibt´s das leckerste Futter? Wo die kuscheligsten Schlafplätze? Oder den besten Baumwipfelpfad? Auch Ingrid und Ivan stehen nach ihrem Umzug vor diesen Herausforderungen. Dass sie die bestens meistern, wissen wir aus zuverlässiger Quelle: von unserem BOS-Beobachtungsteam.
Dieses sichtete die kleine Familie unlängst bei einem seiner Streifzüge durch das Schutzgebiet. Die perfekte Futterquelle schienen die beiden bereits ausgemacht zu haben. Unser Team fand sie nämlich eine riesige Menge Waldfrüchte futternd auf einem Hügel sitzend. Anscheinend feierten die zwei ihr neues Leben, denn nach dem Festmahl legten sie noch mal nach und labten sich an Ameisen und Termiten. Lecker! Kein Wunder, dass auch Neu-Nachbarin Angely vorbei schaute. Die Orang-Utan-Lady kennt sich in Kehje Sewen bereits aus und war wohl neugierig auf die Neuen. Irgendwie schienen die okay zu sein, denn die drei verbachten eine Zeitlang gemeinsam, bevor sich ihre Wege wieder trennten.
Ivan wird flügge
Nach ihrer Auswilderung standen Mutter und Sohn ganze 30 Tage unter Beobachtung unseres Teams. Dessen Fazit: Die zwei sind im wahrsten Sinn des Wortes angekommen. Mama Ingrid hat sich in wirklich kurzer Zeit an ihr neues Zuhause gewöhnt. Ihr Job ist es nun, den Wald zu erkunden, zu futtern und Nester zu bauen.
Nun gut, hin und wieder hat sie auch noch mächtig mit Ivan zu tun. Doch auch bei dem einstigen Klammeraffen hat sich viel getan. Er ist viel aktiver geworden und bewegt sich immer selbständiger in einem größer werdenden, aber immer noch sicheren, Radius um seine Mama. Ivan weint längst nicht mehr so viel nach seiner Mutter. Stattdessen ist er neugierig wie alle Kids, spielt gern in den Bäumen und sucht immer häufiger selbst nach Futter.
Übrigens: Während seiner Beobachtungen hörte unser Monitoring-Team oft ein Knacken über sich. Ein gutes Zeichen. Das zeigte ihnen nämlich, dass Ivan angefangen hatte, selbständig Nester zu bauen und seine eigenen Fähigkeiten weiter zu entwickeln. So soll es sein!
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