16. Oktober 2018

Mutter Teresas kleines Baby will hoch hinaus

Welch eine Freude war es, als eines unserer Beob­ach­tungs­teams in diesem Sommer das dritte in der Wildnis von Kehje Sewen gebo­rene Baby entdeckte: Die zehn­jäh­rige Teresa trug ein präch­tiges kleines Fell­bündel vor ihrer Brust. Nun war es für unser Team wichtig zu erfahren, wie die beiden ihre Umsied­lung in ein futter­rei­ches Gebiet über­standen haben. An einem kühlen Nach­mittag ergab sich endlich die Gele­gen­heit, den beiden zu folgen. 

Auf einem Hügel unweit des Camp Lesik entdeckten sie Mutter Teresa, die sich von Baum zu Baum hangelte, während sich das Baby fest an ihr Fell klammerte.

In der Wildnis bleibt ein junger Orang-Utan bis zu seinem siebten oder achten Lebens­jahr mit der Mutter zusammen. Von ihr lernt er alle Fähig­keiten, die er benö­tigt, um in freier Wild­bahn zu über­leben. Auf dem Stun­den­plan stehen Fächer wie Klet­tern, Nestbau und Nahrungs­suche. Außerdem zeigt ihm seine Mutter, wie man Gefahren erkennt und aus dem Weg geht. Auch wenn der junge Orang-Utan all dies beherrscht, bleibt er noch eine ganze Zeit lang mit seiner Mutter zusammen. Bei ihren gemein­samen Streif­zügen durch den Regen­wald lernt er, sich sicher zu orien­tieren und vor allem, wo es wann das beste Früch­te­an­gebot gibt. Erst dann werden Mutter und Kind ausein­ander gehen.

Teresas aufmerk­sames Baby

Teresa und ihr Baby machten auf unser Beob­ach­tungs­team einen glück­li­chen, gesunden und sehr aktiven Eindruck. Nach einer ausgie­bigen Erkun­dungs­tour durch den Wald, ruhten sie sich etwas aus. In einem Lansi­baum ließen sie sich die süßen Früchte des Baumes schme­cken. Geduldig öffnete Mutter Teresa das Obst und fütterte ihr Baby, das die reifen, saftigen Früchte sicht­lich genoss. Das Baby versuchte sogar, es seiner Mutter gleich­zutun und die Lecke­reien selbst zu schälen.

Teresa zeigt ihrem Kind, wie es an die leckere Frucht kommt

Unser Beob­ach­tungs­team konnte an diesem Tag erleben, wie ein junger Orang-Utan von seiner Mutter lernt. Teresas Baby beließ es an diesem Tag nicht nur bei dem Versuch, Früchte selb­ständig zu öffnen, sondern suchte sich auch einen etwas von der Mutter entfernten Spiel­platz. Unter dem aufmerk­samen Blick seiner Mutter, turnte der kleine Orang-Utan an einer Liane und kostete Blätter und Früchte. 

Teresas Baby auf Solopfaden

Kurz darauf kehrte das Baby zurück zu dem Baum, auf dem Teresa saß. Jedoch klet­terte es nicht in Mamas Arme, sondern noch höher in den Baum. Was für ein mutiges und neugie­riges Baby!

Teresas Baby will hoch hinaus

Als es dunkel wurde, machte sich Teresa mit ihrem Baby auf den Weg zurück auf den Hügel, auf dem wir sie entdeckt hatten. Auf einem großen Baum baute Teresa ein Nest für die Nacht. Gut gelaunt machte sich das Team auf den Rückweg ins Camp. Denn sie wussten: Mutter Teresa macht einen hervor­ra­genden Job. Und ihr und dem Baby geht es gut in ihrem Zuhause, dem Wald von Kehje Sewen.

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