14. Dezember 2020

Neue Stau­dämme für ein intaktes Ökosystem

Es ist noch nicht so lange her, da haben wir Sie um Unter­stüt­zung für unsere Auffors­tungs­flä­chen in Mawas gebeten. Und Sie haben geholfen! Dank Ihrer Unter­stüt­zung werden wir bis Ende des Jahres 20 Stau­dämme in Betrieb genommen haben, die dazu beitragen, Lebens­raum zu erhalten und neuen entstehen zu lassen. 

Zum Hinter­grund: In den 1990er Jahren wurde in Mawas ein einzig­ar­tiges Biotop zerstört. Der Torf­moor­re­gen­wald dort wurde durch künst­liche Kanäle entwäs­sert und die Bäume gerodet. Mit kata­stro­phalen Folgen. Zum einen spei­chern Moore Kohlen­di­oxid, das mit dem Austrocknen in die Atmo­sphäre entweicht. Zum anderen wirkt der ausge­trock­nete Moor­boden wie ein Brand­be­schleu­niger – ein kleiner Funke genügt, und die Flammen breiten sich rasant aus. Diese zerstö­re­ri­schen Wald­brände sind ein riesiges Problem auf Borneo. Sie vernichten Lebens­raum und bedrohen Mensch und Tier. Vor über einem Jahr kämpften wir in unseren Projekt­ge­bieten – oftmals verzwei­felt – gegen die schlimmsten Brände seit Jahren.

 

Stau­dämme helfen bei Wiedervernässung

Indem wir den ausge­trock­neten Torf­moor­boden wieder vernässen, schaffen wir die Basis, um dieses Biotop wieder zu neuem Leben zu erwe­cken. Hierfür errichten wir Stau­dämme, die das Wasser nicht weiter abfließen lassen. Der Wasser­stand im Moor­boden wird dadurch erhöht. So senken wir zum einen die Gefahr von Bränden und schaffen zum anderen die Grund­lage, um hier neuen Regen­wald aufzuforsten. 
Für den Bau der Stau­dämme verwenden wir das schnell­wach­sende Holz des Galam­baums, der von den umlie­genden Gemeinden in Mawas ange­baut wird. Das Holz­ge­rüst wird mit Sedi­menten aufge­schüttet und dann bepflanzt. In wenigen Jahren hat sich so eine stabile, undurch­dring­liche Barriere gebildet. 

Holzmaterial beim Aufladen
Holz­ma­te­rial beim Aufladen

Auf den feuchten und gesunden Boden pflanzen wir neuen Regen­wald, der umwelt­schä­di­gende Treib­haus­gase spei­chert und der wirk­samste Schutz gegen Feuer ist. Neuer Lebens­raum wird erschaffen und bestehender bleibt erhalten. Mit jedem Damm können rund zehn Hektar Torf­moor­boden wieder vernässt werden. 

So ein Vorhaben kann nur gelingen, wenn alle mithelfen. Als wir Sie um Ihre Hilfe baten, sind Sie auf über­wäl­ti­gende Weise unserem Aufruf gefolgt und haben gespendet. Mit tollem Erfolg: Mit Ihrer Unter­stüt­zung konnten wir in diesem Jahr bereits 15 Stau­dämme bauen – sie vernässen rund 150 Hektar Torf­moor und schützen es vor zukünf­tigen Waldbränden. 

Harte Arbeit, die sich lohnt

Holztransport
Holztransport

Und es geht weiter. Fünf Dämme sind aktuell noch in Arbeit. Da die Regen­zeit auf Borneo noch nicht richtig begonnen hat, sind die Pegel auf den Wasser­wegen teil­weise noch zu niedrig für den Trans­port der Baumittel. Das Holz muss über acht bereits bestehende geblockte Kanäle trans­por­tiert werden. Doch durch die nied­rigen Wasser­stände müssen die Boote mit dem Mate­rial über die Dämme gezogen und manchmal sogar gehoben werden. Das ist eine uner­war­tete Hürde, die die Arbeit bisher noch verzö­gert hat. 

Wir sind jedoch zuver­sicht­lich, dass wir die letzten fünf Dämme noch dieses Jahr fertig­stellen und damit weitere 50 Hektar Torf­moor­boden vernässen. An Leiden­schaft fehlt es uns in jedem Fall nicht. Und Ihnen ganz offen­sicht­lich auch nicht. Wir danken unseren Unter­stüt­zern, Spen­dern und dem Team in Mawas. Nur Ihre Hilfe und Einsatz hat dieses Projekt möglich gemacht.

 

Sie wollen weitere Dämme mit uns bauen? Hier können Sie den Bau unter­stützen