24. Juni 2019

Nur gemeinsam stark für die Orang-Utans

15. Juni 2019: Die dies­jäh­rige Mitglie­der­ver­samm­lung von BOS Deutsch­land stand ganz im Zeichen der hervor­ra­genden Ergeb­nisse des Jahres 2018. Nicht nur finan­ziell konnte sich der Verein wieder­holt stei­gern, auch die starke Medi­en­prä­senz war außer­or­dent­lich und wurde von den anwe­senden Mitglie­dern mit Begeis­te­rung honoriert. 

Möglich war dies nur durch eine opti­mierte Zusam­men­ar­beit des Teams in der Geschäfts­stelle, des Vorstandes und unserer Part­nern in Indonesien. 

Jahresbericht/ Finanzen

Nach der wert­schät­zenden Begrü­ßung der Teil­nehmer durch den ersten Vorsit­zenden Leon­hard „Löwe“ Roth­kirch stellten er und der Geschäfts­führer Daniel Merdes die natio­nalen und inter­na­tio­nalen Höhe­punkte des vergan­genen Jahres vor. Es gab etliche inter­es­sierte Nach­fragen, insbe­son­dere zum Status unserer Auswil­de­rungs­ge­bieten in Zentral-Kali­mantan und Ost-Kalimantan.

Anschlie­ßend präsen­tierte Schatz­meister Chris­tian Lich­tenau die Zahlen des Wirt­schafts­jahres 2018. Zusam­men­ge­fasst: Auch wenn in 2018 keine öffent­liche Förde­rung oder Erbschaft den Verein erreichte gab es erneut ein Rekord­ergebnis an Spen­den­gel­dern. Wir können allen Orang-Utan-Freunden dafür nur immer wieder danken! Beson­ders auch die direkte Unter­stüt­zung der Projekte unserer indo­ne­si­schen Partner konnte 2018 ausge­weitet werden. Aus der Mitglie­der­schaft kam die Anre­gung, solche Erfolge im Finanz­be­richt noch klarer darzustellen. 

Der erste Vorsit­zende Leon­hard „Löwe“ Roth­kirch eröffnet die Versammlung

Die Kassen­prüfer Burk­hard Bröcker und Tanya Lenn beschei­nigten „tadel­lose Buch­füh­rung“ und empfahlen die Entlas­tung des Vorstands. Mit einer Enthal­tung und einer Gegen­stimme erfolgte diese dann auch. Burk­hard und Tanya wurden einstimmig als Kassen­prüfer wieder­ge­wählt; für ihr fort­ge­setztes, so verant­wor­tungs­volles wie sorg­sames Enga­ge­ment sei ihnen hier ausdrück­lich gedankt. 

Vision und Mission 

In zwei Wochen­end­se­mi­naren wurde 2018 als beacht­liche Gemein­schafts­leis­tung Team/Vorstand ein Mission/Vision Prozess gestartet. Dieser wurde von der zweiten Vorsit­zenden Fee Nanett vorge­stellt. Das Ergebnis spie­gelt die kämp­fe­ri­sche Dring­lich­keit unserer Arbeit.

Kein Orang-Utan-Schutz ohne ehren­amt­li­ches Engagement 

Jens Herrn­berger erzählt über die Arbeit der Regionalgruppen

Jens Herrn­berger aus der Regio­nal­gruppe Hannover-Braun­schweig schil­derte stell­ver­tre­tend für die anderen Regio­nal­gruppen seine Arbeit und die seiner Mitstreiter. Es wurde deut­lich, mit welchem Enga­ge­ment kleine Gruppen und Einzel­mit­glieder ihre Infor­ma­tions- und Aufklä­rungs­ar­beit für BOS Deutsch­land betreiben. An Info­ti­schen in Zoos und auf Sommer­festen, mit Vorträgen in Volks­hoch­schulen und Museen oder durch phan­ta­sie­volle Mitmach­ak­tionen bei öffent­li­chen Veran­stal­tungen machen diese „Orang-Utan-Warriors“ die Sache der rothaa­rigen Menschen­affen publik. 

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 

Susanne Danke und unsere Beirätin Susann Ehmke berichten über die Medi­en­ar­beit im vergan­genen Jahr

Susanne Danke vom BOS-Team legte die Medi­en­ar­beit der vergan­genen einein­halb Jahre dar. Die stetigen Bemü­hungen um gute Kontakte zu Jour­na­listen und Medi­en­häu­sern trugen 2018 bezif­fer­bare Frucht: Mehr als 20 Millionen Menschen konnten im vergan­genen Jahr in Fern­sehen und Presse von BOS erfahren. Ein erstaun­li­ches Ergebnis welches zu großen Anteilen der Albi­no­dame Alba zu verdanken ist, aber auch einer zuneh­mend profes­sio­nellen Öffent­lich­keits­ar­beit des Vereins. 

Kontakte und Erfah­rungen vor Ort in Indonesien 

BOS-Mitar­beiter Daniel Erle­meier berich­tete über seinen acht­wö­chigen Aufent­halt in Indo­ne­sien im Januar und Februar 2018. Er hatte Gele­gen­heit, an einer Auswil­de­rung teil­zu­nehmen und am eigenen Leib zu erfahren, welche Mühen und Anstren­gungen – bei gleich­zeitig präziser Planung — die Kollegen der BOS Foun­da­tion auf sich nehmen, wenn sie reha­bi­li­tierten Orang-Utans die Frei­heit schenken. Doch sind sich die Betei­ligten jedes Mal darüber einig, dass es aller Stra­pazen wert ist… 

Daniel konnte auch das Mawas-Gebiet besu­chen. Die Mitglieder erhielten durch Karten­ma­te­rial, Bilder und Erläu­te­rungen eine sehr gelun­gene Darstel­lung von Mawas. BOS beginnt hier, alte Dräna­ge­ka­näle zu verschließen und zerstörten Wald wieder aufzu­forsten. Die Ausdauer und der lange Atem, den dieses Lang­zeit­pro­jekt erfor­dert, standen allen deut­lich vor Augen. Offen­kundig wurde auch noch einmal, wie wichtig gerade die Erhal­tung und Rena­tu­rie­rung tropi­scher Torf­wälder ist und welche globalen Dimen­sionen das Vorhaben unter den Vorzei­chen Arten­schutz und Welt­klima hat. 

Orang-Utan-Schutz nur mit den Menschen 

2017 wurde die Satzung aus gutem Grund um den Zweck der Entwick­lungs­zu­sam­men­ar­beit erwei­tert. BOS-Mitar­bei­terin Teresa Rojas erläu­terte die konkreten Ergeb­nisse für 2018, auch wenn der Förder­zeit­raum noch im Jahr 2017 lag. Über die mit dem Bundes­mi­nis­te­rium für wirt­schaft­liche Zusam­men­ar­beit verbun­dene Orga­ni­sa­tion Bengo und in enger Koope­ra­tion mit der BOS Foun­da­tion konnte BOS Deutsch­land im Mawas-Gebiet wich­tige Dorf-Entwick­lungs­im­pulse imple­men­tieren. Dabei ging es unter anderem um Land­ver­mes­sung, Wald­brand-Präven­tion und Einkom­mens­quellen wie Rattan-Verar­bei­tung und Fisch­zucht. Die Fort­füh­rung und Auswei­tung dieser Akti­vi­täten für 2019 und darüber hinaus ist auch bereits schon angelaufen. 

Palmöl

Nina Gaiser berichtet über den Ansatz von BOS DE im Bereich Palmöl

Wer Orang-Utans schützt, kommt am Thema Palmöl nicht vorbei. Die verhee­renden ökolo­gi­schen und sozialen Folgen einer unge­bremsten, haupt­säch­lich auf Raubbau an natür­li­chen Ressourcen basie­renden Palm­öl­pro­duk­tion sind mitt­ler­weile weithin bekannt. Dennoch ist eine schlichte Vernei­nung jegli­chen Palmöls global gesehen auch nicht ziel­füh­rend. Die Problem­lage ist unge­heuer komplex. Darauf wies BOS-Expertin Nina Gaiser in ihrem Vortrag über die Posi­tion von BOS Deutsch­land ausführ­lich hin. Sie legte auch dar, wie der Verein im „Forum für nach­hal­tiges Palmöl“ (FONAP) eine sowohl lernende als auch kriti­sche Rolle spielt. Das FONAP ist in erster Linie ein Zusam­men­schluss von Palmöl verar­bei­tenden Firmen, die sich um nach­hal­tige Palm­öl­pro­duk­tion bemühen. Die Mitglieder begrüßten dieses Enga­ge­ment von BOS Deutschland.

Schluss­ap­pell

Bezug­neh­mend auf die neue Vision/Mission von BOS Deutsch­land appel­lierte der erste Vorsit­zende zum Abschluss dring­lich an eine noch stär­kere Zusam­men­ar­beit aller Mitglieder und Unter­stützter. „Jeder hat in seinem Umfeld die Möglich­keiten für eine bessere Zukunft der Orang-Utans einzu­treten. Nur so haben wir über­haupt eine Chance. Wir alle können, wir alle müssen etwas tun!“ 

Mehr nach­lesen können Sie hier: 

Jahres­be­richt für 2018 

Finanz­be­richt für 2018