Vor ein paar Stunden ist die Nachricht aus den Trilog-Verhandlungen (EU-Rat, EU-Parlament und EU-Kommission) zur Erneuerbare-Energien-Richtlinie eingetroffen: Palmöl und Soja dürfen ab 2030 nicht mehr in Biosprit eingesetzt werden. Wir lehnen die Ausweitung der Fristen strikt ab. Immerhin geht es um weitere neun Jahre, in denen unzählige Orang-Utans und ihr Lebensraum der Palmölproduktion zum Opfer fallen.
Am 17.01.2018 stimmte das EU-Parlament dem Entwurf einer Richtlinie zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen zu. Danach sollte ab 2021 kein Palmöl mehr als Biokraftstoffbeimischung verwendet werden. Heute früh war das Ergebnis doch wesentlich anders: Palmöl und Soja sollen erst ab 2030 aus der Biokraftstoffbeimischung verschwinden. Die Europäische Kommission hat sich einen stufenweisen Rückzug überlegt. Danach darf sich die Menge an Palmöl und Soja, die bis dahin Biokraftstoffen beigemischt wurden, nicht weiter erhöhen. Ab 2023 muss der Einsatz von beiden Pflanzenarten sukzessive reduziert werden.
„Wir sind enttäuscht über die Fristverlängerung bis 2030 und appellieren eindringlich an alle EU-Staaten und die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft, nicht bis zur letzten Frist zu warten“, sagt Daniel Merdes, Geschäftsführer von BOS Deutschland e.V. „Palmöl muss schon vorher aus den Tanks verschwinden. Kein Europäer darf gezwungen sein, Palmöl oder Nahrung in seinem Tank zu verbrennen und damit wissentlich zur Zerstörung des Regenwalds beizutragen.“