Erinnern Sie sich an unseren Bericht über die Erkundungstour von Rika Safira, der Koordinatorin für Auswilderungen? Ihre Geschichte geht weiter…
Ein Beobachtungsteam aus dem Camp „Nles Mamse“ hat ein unbekanntes Orang-Utan-Männchen im Süden des Waldes entdeckt. Dieser ist wohl auf unsere ausgewilderte Orang-Utan-Dame Leonie getroffen. Die beiden verbringen sogar etwas Zeit miteinander. Die Anwesenheit des jeweils anderen scheint sie nicht zu stören. Auch wenn auf dem ersten Blick kein Konflikt entsteht, werden wir die beiden dennoch im Auge behalten. Da wir das wilde Männchen nicht kennen, können wir es nicht einschätzen und eine mögliche Gefahr für Leonie nicht ausschließen.
Ursprünglich wollten wir allerdings nur potentielle Auswilderungsstellen suchen und bewerten, wobei eine Straße Richtung Pelangsiram vielversprechend zu sein schien und wir ihren Zustand prüfen wollten. Das kleine Dorf Pelangsiram liegt an den Ausläufern des Kehje-Sewen-Waldes. Bevor wir Pelangsiram allerdings erreichten, stellten wir fest, dass wir zu erschöpft waren, um weiter zu gehen.
Die acht Kilometer lange Strecke vom Camp zum Dorf war zu herausfordernd für uns und so verbrachten wir die Nacht in der Nähe einer Flussmündung. Geräusche des Nashornvogels umgaben uns. In Indonesien nennen wir diesen Vogel „kangkareng“. Er flog frei um uns herum. Ein wunderbarer Anblick.
Am nächsten Tag begutachteten wir verschiedene mögliche Auswilderungsstellen und wollten danach nach gleich Muara Wahau zurückkehren. Allerdings verzögerte sich unsere Abreise noch den ganzen Tag — Regen und ein umgestürzter Baum hatten den Fahrer lange aufgehalten. Nach einer Nacht im Hotel ging es am nächsten Tag weiter nach Balikpapan.
Für Christian, unser neuestes Mitglied im Team, war diese Walderfahrung natürlich wertvoll und spannend, auch wenn er völlig erschöpft war. Auch mich hatte die anstrengende Reise ziemlich mitgenommen, obwohl sie nur sehr kurz war. Im Regenwald ist man nie sicher vor Überraschungen, die die eigenen Planungen über den Haufen werfen. Das macht es so aufregend für mich und das nächste Abenteuer lässt sicher nicht lange auf sich warten!
2016 feiert BOS Deutschland sein 15-jähriges Jubiläum. Das sind 15 Jahre erfolgreicher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habitate! Noch so viele Orang-Utans warten auf den Tag ihrer Auswilderung. Schenken Sie Freiheit! Helfen Sie uns dabei, diese wunderbaren Tiere auf die Reise zu schicken.