24. Mai 2023
Petitionsübergabe

Unsere Peti­tion zum Zoo Basel – Wir bleiben gesprächsbereit

BOS hat sich seit über 30 Jahren dem Schutz des vom Aussterben bedrohten Borneo-Orang-Utans verschrieben. Wir kämpfen mit Herz­blut um jedes einzelne Tier, egal wie schlecht seine Chancen auch aussehen mögen. Umso unver­ständ­li­cher war es für uns, als wir davon erfuhren, dass der Zoo Basel ein Orang-Utan-Baby einge­schlä­fert hat. Nach­voll­zieh­bare Gründe für diese Entschei­dung wurden nicht genannt. Statt­dessen wurde auf den Fall eines hand­auf­ge­zo­genen Gorillas verwiesen, der später nicht mehr in die Zoogruppe inte­griert werden konnte. Auch wenn Orang-Utans in der Wildnis größ­ten­teils als Einzel­gänger leben, haben wir in unserer Wald­schule mit den jungen Orang-Utan-Waisen gute Erfah­rungen gesam­melt. Sie profi­tieren sogar vom Zusam­men­leben mitein­ander, denn die jüngeren Tiere schauen sich auch vieles von den älteren Tieren ab. Als erwach­sene Tiere werden die Orang-Utans semi-solitär – das heißt, sie sind meist Einzel­gänger und verbringen nur selten Zeit mit Artge­nossen. Eine Tatsache, die für Zoos igno­rieren, denn hier werden auch adulte Orang-Utans grund­sätz­lich in Gruppen und damit nicht artge­recht gehalten.

BOS vor dem Verband der Zoologischen Gärten
BOS vor dem Verband der Zoolo­gi­schen Gärten


Mit unserer Peti­tion wollten wir aufklären, was den Zoo Basel dazu bewegt hat, dem jungen Orang-Utan-Waisen keine Chance zu geben. Schon lange vor dem Vorfall im Zoo Basel hat BOS den Zoos stets ange­boten, unsere Arbeit in Indo­ne­sien kennen­zu­lernen und von unserer lang­jäh­rigen Erfah­rung zu lernen. Niemals wurde unser Angebot von euro­päi­schen Zoos in Anspruch genommen. Auch jetzt bestand zu unserem Bedauern keinerlei Inter­esse an einem Wissens­aus­tausch, um den Arten­schutz voran­zu­bringen. Auch auf unser Angebot, in Zukunft verwaiste oder versto­ßene Orang-Utan-Babys aus Zoos an uns zu über­geben, wurde bisher nicht einge­gangen. Unsere Kritik sowie die Forde­rung unserer Peti­tion nach Aufklä­rung der Entschei­dungs­hin­ter­gründe, wurden igno­riert. Nicht einmal die Stimmen der über 6.000 Unter­zeich­nenden unserer Peti­tion wollte der Verband der Zoolo­gi­schen Gärten entgegennehmen.


Wir, genauso wie die BOS Foun­da­tion, stehen weiterhin für Gespräche zur Verfü­gung. Gern bieten wir unsere jahr­zehn­te­lange Exper­tise, unser Netz­werk und natür­lich unsere Rettungs­zen­tren an, wenn es wieder einmal darum gehen sollte, ein verwaistes oder versto­ßenes Orang-Utan-Baby aufzu­ziehen. Oder auch in allen weiteren Fragen, die die artge­rechte Haltung, Rettung, Auswil­de­rung von Orang-Utans betreffen. Und natür­lich, um den Arten­schutz vor Ort zu unter­stützen und voran­zu­bringen. Denn jedes Orang-Utan-Leben ist wertvoll.