20. Dezember 2023
Orang-Utan-Auswilderung im Regenwald

Cinta und sieben weitere Orang-Utans wurden im Natio­nal­park ausgewildert

Kurz vor Weih­nachten konnten wir acht weiteren reha­bi­li­tierten Orang-Utans im Natio­nal­park Bukit Baka Bukit Raya die Frei­heit schenken. Damit erhöht sich die Anzahl der von BOS reha­bi­li­tierten und ausge­wil­derten Orang-Utans auf 533. Im in Zentral-Kali­mantan gele­genen Natio­nal­park leben jetzt 208 „Neue Wilde“, die inzwi­schen bereits acht Babys das Leben geschenkt haben. Eine Zahl, die uns Hoff­nung macht.

Einer der acht Orang-Utans – Cinta – wurde im Rettungs­zen­trum Nyaru Menteng elf Jahre lang reha­bi­li­tiert. Am 14. Februar 2013 kam die Orang-Utan-Waise als vier Monate alter Säug­ling zu uns und erhielt den Namen Cinta, was im Indo­ne­si­schen „Liebe“ bedeutet.

Cintas Lebensweg

In der Wald­schule erwies sich Cinta als pfif­fige Schü­lerin, die mit ihrem Scha­ber­nack nicht nur die Baby­sit­te­rinnen, sondern auch das Publikm der TV-Doku „Oran­gutan Jungle School“ immer wieder entzückte. 2021 durfte Cinta daher ihr Studium im Fach Voraus­wil­de­rung auf der Walduni beginnen. Hier zeigte Cinta, dass sie bereit ist, selbst­ständig und ohne Hilfe­stel­lungen im Regen­wald zurecht zu kommen – und wurde so für die letzte Auswil­de­rung 2023 auserkoren.

Im Regen­wald

Als ihr Trans­port­käfig im Regen­wald geöffnet wurde, fand Cinta sich schnell in ihrem neuen Zuhause zurecht. Vom ersten Moment an begann sie, ihre neue Umge­bung am Fluss Bemban selbst­be­wusst zu erkunden. Schließ­lich hielt sie an einem Ficus inne und legte erstmal eine ausgie­bige Vesper­pause ein. Als der Abend nahte, suchte sie sich einen geeig­neten Baum und errich­tete hier ein Schlafnest.

Liebes­ge­flüster unter Orang-Utans

Das ruhige Orang-Utan-Weib­chen Liti kam vorsichtig aus dem Trans­port­käfig und klet­terte dann direkt auf einen etwa elf Meter hohen Baum. Ojes, ein männ­li­cher Orang-Utan, der kurz darauf ausge­wil­dert wurde, ging sofort auf Liti zu und versuchte, mit ihr zu kommu­ni­zieren.
Wie sich heraus­stellte, war nicht nur Ojes an Liti inter­es­siert. Auch Wanto versuchte, Liti zu folgen. Nachdem sie einen Baum mit einem alten Orang-Utan-Nest erreicht hatte, beschloss Liti, dieses Nest zu reno­vieren und sich von der langen Reise auszu­ruhen. Alle neu ausge­wil­derten Orang-Utans, einschließ­lich Ojes, Wanto, Fajar, Fathia, Lala und Tomang, fühlten sich in ihrer neuen Umge­bung im Natio­nal­park sicht­lich wohl, genau wie Cinta und Liti.

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Wir nehmen Sie mit auf unsere Auswilderung

Die fast 20-stün­dige Reise bedeu­tete für die acht Orang-Utans, die in Trans­port­boxen einge­sperrt waren, natür­lich einigen Stress. Daher über­prüfte unser Vete­ri­när­team während der gesamten Reise regel­mäßig ihren Zustand. Trotz einiger klei­nerer Probleme, wie z. B. Boots­schrauben, die sich im Holz fest­setzten, oder mehr­mals auftre­tender leichter Regen, verlief die Reise insge­samt reibungslos.

Aber der größte Lohn für die jahre­lange Arbeit, die Planung, Aufre­gung und manche Hürden und Unsi­cher­heiten, die mit jeder Auswil­de­rung verbunden sind, ist, wenn wir beob­achten können, wie gut die neuen Wald­men­schen im Regen­wald zurecht­kommen. Und das konnten wir eindeutig feststellen.

Auch Sie können uns helfen, reha­bi­li­tierte Orang-Utans in die geschützte Frei­heit unserer Regen­wälder zu bringen. Jede Spende hilft!