15. März 2021

Mas Surip – ein Orang-Utan-Warrior

Über 400 Orang-Utans haben wir in den letzten Jahren erfolg­reich ausge­wil­dert. Ohne unser Team enga­gierter und hart arbei­tender Mitar­beiter wäre das niemals möglich gewesen. Und genau deswegen stellen wir in loser Folge die Menschen hinter diesem Erfolg vor. Heute: Suripno. Er ist verant­wort­lich dafür, alle Orang-Utan-Gehege und ‑Anlagen in Schuss zu halten.

Ein Leben für die Orang-Utans

Der 41-jährige Suripno, der von allen nur „Mas Surip“ genannt wird, begann als Gele­gen­heits­ar­beiter bei der BOS Foun­da­tion. Das war 2002. Heute ist er Schweiß­ko­or­di­nator in unserem Schutz­zen­trum Nyaru Menteng. Der Weg bis dahin war lang: Als junger Mann verließ er seine Heimat­stadt Purbalingga auf der Insel Java. Nachdem er immer mal wieder für klei­nere Jobs in den Projekten der BOS Foun­da­tion einge­setzt wurde erkannte Mas Surip, dass er gern mehr für die Orang-Utans und ihren Schutz tun wollte. Im Jahr 2007 begann er dann haupt­be­ruf­lich bei uns zu arbeiten.

Das Gehege erfordert präzise Schweißarbeit
Das Gehege erfor­dert präzise Schweißarbeit

Viel­seitig einsetzbar

Schnell war klar, dass Mas Surip ein echter Allrounder ist. Gemeinsam mit seinem Team baute er in nur zwei Jahren 46 Einzel­ge­hege in der Anlage Nyaru Menteng 2. Dort leben unsere nicht auswil­de­rungs­fä­higen Orang-Utans und die Tiere, die auf ihren Umzug auf eine Voraus­wil­de­rungs­insel oder auf ihre Auswil­de­rung warten. Es zahlte sich aus, dass Mas Surip vorher eine fünf­wö­chige Fort­bil­dung in Austra­lien absol­viert hatte. Dort konnte er seine ohnehin schon hervor­ra­genden tech­ni­schen Fähig­keiten weiter ausbauen.

Mas Surip wird auch immer dann gerufen, wenn irgendwo eine Maschine streikt, oder klei­nere Hand­werks­ar­beiten nötig sind. Es gibt eigent­lich keinen tech­ni­schen Schaden, den er nicht repa­rieren kann. Wegen seiner umfas­senden Fähig­keiten wird er auch gern auf die Auswil­de­rungs­trips mitge­nommen, um im Fall einer Auto­panne oder Käfig­be­schä­di­gung „erste Hilfe“ leisten zu können. Im Laufe der Jahre wurden seine Aufgaben viel­sei­tiger und er über­nahm immer mehr Verantwortung.

Arbeitsort Werkstatt
Arbeitsort Werkstatt

Verbunden mit der Natur

Seine Liebe für den Lebens­raum der Orang-Utans wuchs, als er vor fast zehn Jahren das erste Mal Auswil­de­rungen im Bukit Batikap Schutz­wald beglei­tete. Dort war er – fernab von jegli­cher Zivi­li­sa­tion – für die Elek­tri­zität im provi­so­ri­schen Wald­camp zuständig. Die Zeit inmitten des unbe­rührten Primär­waldes im Herzen von Borneo hat ihn geprägt. Seither setzt er sich für eine grünere Zukunft ein, klärt uner­müd­lich über die Risiken und Gefahren des Wild­tier­han­dels auf und bittet die Menschen, sich aktiver um den Zustand unserer Erde zu kümmern.

Orang-Utans schätzen ihre Unabhängigkeit

Mas Surip macht seine Arbeit gern. Auch dann, wenn sich die Orang-Utans mal nicht von ihrer besten Seite zeigen. Als er einmal bei schönstem Sonnen­schein mit Wartungs­ar­beiten an den Gehegen beschäf­tigt war, „regnete“ es plötz­lich von oben: Ein Orang-Utan pinkelte direkt auf ihn herunter! Später spuckte ihn das selbe Tier auch noch an. Offenbar war das junge Männ­chen grade dabei, unab­hängig zu werden – dabei fühlte es sich von dem Menschen in seiner Nähe beläs­tigt. Mas Surip lernte an diesem Tag wieder etwas über die Verhal­tens­weisen und den Entwick­lungs­pro­zess der Orang-Utans. Auch das gehört dazu.

Ein Leben in Frei­heit ist das Ziel

Dieser Zwischen­fall hat Mas Surips Liebe zu diesen Tieren über­haupt keinen Abbruch getan. Sein Enga­ge­ment für die rotbraunen Menschen­affen und ihre Wald­heimat wächst jeden Tag. Er hofft, dass BOS in Zukunft noch mehr Orang-Utans frei lassen kann, nachdem der Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess abge­schlossen ist. „Orang-Utans sollten nicht in Käfigen leben, wenn sie fit für ein Leben in Frei­heit sind. Und auch die, die wir nicht in die Wildnis entlassen können, haben ein glück­li­ches Leben auf einer unserer Schutz­in­seln verdient“, ist Mas Surip über­zeugt. Dafür setzt er sich ein. Tag für Tag.

Orang-Utan-Schutz ist immer eine Teamaufgabe
Orang-Utan-Schutz ist immer eine Teamaufgabe

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