Über 400 Orang-Utans haben wir in den letzten Jahren erfolgreich ausgewildert. Ohne unser Team engagierter und hart arbeitender Mitarbeiter wäre das niemals möglich gewesen. Und genau deswegen stellen wir in loser Folge die Menschen hinter diesem Erfolg vor. Heute: Suripno. Er ist verantwortlich dafür, alle Orang-Utan-Gehege und ‑Anlagen in Schuss zu halten.
Ein Leben für die Orang-Utans
Der 41-jährige Suripno, der von allen nur „Mas Surip“ genannt wird, begann als Gelegenheitsarbeiter bei der BOS Foundation. Das war 2002. Heute ist er Schweißkoordinator in unserem Schutzzentrum Nyaru Menteng. Der Weg bis dahin war lang: Als junger Mann verließ er seine Heimatstadt Purbalingga auf der Insel Java. Nachdem er immer mal wieder für kleinere Jobs in den Projekten der BOS Foundation eingesetzt wurde erkannte Mas Surip, dass er gern mehr für die Orang-Utans und ihren Schutz tun wollte. Im Jahr 2007 begann er dann hauptberuflich bei uns zu arbeiten.
Vielseitig einsetzbar
Schnell war klar, dass Mas Surip ein echter Allrounder ist. Gemeinsam mit seinem Team baute er in nur zwei Jahren 46 Einzelgehege in der Anlage Nyaru Menteng 2. Dort leben unsere nicht auswilderungsfähigen Orang-Utans und die Tiere, die auf ihren Umzug auf eine Vorauswilderungsinsel oder auf ihre Auswilderung warten. Es zahlte sich aus, dass Mas Surip vorher eine fünfwöchige Fortbildung in Australien absolviert hatte. Dort konnte er seine ohnehin schon hervorragenden technischen Fähigkeiten weiter ausbauen.
Mas Surip wird auch immer dann gerufen, wenn irgendwo eine Maschine streikt, oder kleinere Handwerksarbeiten nötig sind. Es gibt eigentlich keinen technischen Schaden, den er nicht reparieren kann. Wegen seiner umfassenden Fähigkeiten wird er auch gern auf die Auswilderungstrips mitgenommen, um im Fall einer Autopanne oder Käfigbeschädigung „erste Hilfe“ leisten zu können. Im Laufe der Jahre wurden seine Aufgaben vielseitiger und er übernahm immer mehr Verantwortung.
Verbunden mit der Natur
Seine Liebe für den Lebensraum der Orang-Utans wuchs, als er vor fast zehn Jahren das erste Mal Auswilderungen im Bukit Batikap Schutzwald begleitete. Dort war er – fernab von jeglicher Zivilisation – für die Elektrizität im provisorischen Waldcamp zuständig. Die Zeit inmitten des unberührten Primärwaldes im Herzen von Borneo hat ihn geprägt. Seither setzt er sich für eine grünere Zukunft ein, klärt unermüdlich über die Risiken und Gefahren des Wildtierhandels auf und bittet die Menschen, sich aktiver um den Zustand unserer Erde zu kümmern.
Orang-Utans schätzen ihre Unabhängigkeit
Mas Surip macht seine Arbeit gern. Auch dann, wenn sich die Orang-Utans mal nicht von ihrer besten Seite zeigen. Als er einmal bei schönstem Sonnenschein mit Wartungsarbeiten an den Gehegen beschäftigt war, „regnete“ es plötzlich von oben: Ein Orang-Utan pinkelte direkt auf ihn herunter! Später spuckte ihn das selbe Tier auch noch an. Offenbar war das junge Männchen grade dabei, unabhängig zu werden – dabei fühlte es sich von dem Menschen in seiner Nähe belästigt. Mas Surip lernte an diesem Tag wieder etwas über die Verhaltensweisen und den Entwicklungsprozess der Orang-Utans. Auch das gehört dazu.
Ein Leben in Freiheit ist das Ziel
Dieser Zwischenfall hat Mas Surips Liebe zu diesen Tieren überhaupt keinen Abbruch getan. Sein Engagement für die rotbraunen Menschenaffen und ihre Waldheimat wächst jeden Tag. Er hofft, dass BOS in Zukunft noch mehr Orang-Utans frei lassen kann, nachdem der Rehabilitationsprozess abgeschlossen ist. „Orang-Utans sollten nicht in Käfigen leben, wenn sie fit für ein Leben in Freiheit sind. Und auch die, die wir nicht in die Wildnis entlassen können, haben ein glückliches Leben auf einer unserer Schutzinseln verdient“, ist Mas Surip überzeugt. Dafür setzt er sich ein. Tag für Tag.
Sie wollen noch mehr über unsere Orang-Utan-Warrior wissen? Lernen Sie auch Hanni, Imam Ghozali, Bang Uji und Mang Usup kennen.
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