Im September 2022 konnte wir die zwei­jäh­rige Baimah retten. Über­ge­wichtig und ausstaf­fiert mit Baby­klei­dung haben wir sie einem Ehepaar abge­nommen, das sie 18 Monate illegal als Haus­tier gehalten hatte. Sie hatten Baimah nur mit gezu­ckerter Erdbeer­milch gefüt­tert, was bei dem Orang-Utan-Baby zu massivem Über­ge­wicht geführt hatte.

15 Kilo­gramm brachte Baimah damals auf die Waage. Viel zu viel für einen Orang-Utan ihres Alters.

Übergewichtiges Orang-Utan-Baby im Käfig
15 Kilo­gramm sind sichtbar zuviel für ein zwei­jäh­riges Orang-Utan-Baby

So war die erste Entschei­dung, die die Tier­ärzte im Rettungs­zen­trum Samboja Lestari nach Baimahs Ankunft treffen mussten, sie sofort auf Diät zu setzen, um ihr Gewicht auf ein gesundes Maß zu bringen.

Sport und Ernährungsprogramm

In den ersten Wochen nach ihrer Ankunft bewegte Baimah sich auch nicht viel. Selbst auf dem Spiel­platz oder in der Wald­schule war sie nur schwer zu Spiel, Spaß und Action zu moti­vieren. Das lag sicher auch daran, dass sie aufgrund ihres Über­ge­wichts Probleme mit der Atmung hatte. Die unge­wohnte Ernäh­rung, radi­kale Lebens­um­stel­lung und neue Ernäh­rungs­weise strengten Baimah in ihren ersten Wochen bei BOS so sehr an, dass sie häufig vor Erschöp­fung in den Wipfeln der Wald­schule einschlief.

Orang-Utan-Kind schläft in Astgabel
Völlig erschöpft nickte Baimah in der Wald­schule immer wieder ein

Doch zum Glück zeigten sich auch bald Erfolge. Daran waren sicher auch ihre neuen Freunde Feruza und Galaksi betei­ligt, mit denen Baimah immer begeis­terter durch die Äste turnte.

Drei Orang-Utan-Kinder baumeln in den Ästen der BOS Waldschule
Baimah (oben), Galaksi (unten) und Feruza (rechts) bei Spiel und Sport in der Waldschule

Erste Erfolge

Mit der Zeit wurde Baimah auch immer unab­hän­giger. Und bald weigerte sie sich sogar von ihrer Baby­sit­terin in die Wald­schule und zurück getragen zu werden. Sie will lieber allein gehen.
Auch die Ernäh­rungs­um­stel­lung hat Baimah mitt­ler­weile gemeis­tert. Auch wenn es die Baby­sit­te­rinnen anfangs einiges an Über­zeu­gungs­kunst gekostet hat, sie von der viel zu süßen und unge­sunden Erdbeer­milch zu entwöhnen. Inzwi­schen ist das kein Thema mehr und sie trinkt die gesunde Milch mit großem Appetit. Und das, obwohl wir auch hier noch ein paar Ände­rungen vorge­nommen haben. Die jungen Orang-Utans in ihrer Gruppe erhalten in der Regel 300 ml Zusatz­milch. Baimahs Milch­ra­tion wurde jedoch so ange­passt, dass sie etwa zwei Drittel der Portion ihrer Alters­ge­nossen erhält.

Dreijähriges Orang-Utan-Weibchen Baimah in baumelt in den Ästen in der BOS Waldschule
Baimahs Diät zeigt sichtbar Wirkung

An Früchten bekommt Baimah während ihrer Diät vor allem Sorten mit hohem Wasser­ge­halt, wie Drachen­frucht, Wasser­me­lone und Ananas. Die mag sie alle sehr. Darüber hinaus wird sie mit Beschäf­ti­gungs­ma­te­rial versorgt, um ihr die Fähig­keiten zu vermit­teln, die sie braucht, um selbst Nahrung zu finden und an sie heranzukommen.

Und die Diät zeigt Wirkung! Inzwi­schen wiegt die drei­jäh­rige Baimah nur noch 13,8 kg. Somit ist sie schon so gut wie im Normal­be­reich, denn ein junger Orang-Utan in ihrem Alter sollte maximal zwischen 13 und 14 Kilo­gramm auf die Waage bringen. Bravo Baimah! Weiter so!

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