Eine Organisation ist immer nur so stark wie die Menschen, die für sie arbeiten. Bei BOS engagieren sich täglich viele Mitarbeitende leidenschaftlich für Orang-Utans und den Regenwald. Heute stellen wir einen Orang-Utan-Warrior vor, der seine vielseitigen Talente seit 17 Jahren in den Dienst von BOS stellt: Rahmadi.
Rahmadi kommt aus dem Dorf Keladan in Zentral-Kalimantan. Als er bei BOS anfing, arbeitete er die erste Zeit am Schreibtisch. Doch Rahmadi war schon immer eher ein „Draußenmensch“ und suchte sich neue Aufgaben: Er machte seinen Pilotenschein für Ultraleichtflugzeuge und war fortan für die Luftüberwachung im Mawas-Schutzgebiet zuständig.
Mehr als 300 000 Hektar Torfsumpfwald im Blick
Das Mawas-Schutzgebiet besteht zu 80 Prozent aus tropischen Torfmoorwäldern. Diese Wälder sind unglaublich wertvoll für das biologische Gleichgewicht. Mit 5.000 bis 8.000 Jahren gehören sie zu den ältesten Torfmoorwäldern der Welt und besitzen gigantische Kohlenstoffspeicher. Außerdem sind hier viele Tiere zu Hause: Allein in Mawas leben schätzungsweise 2.550 wildlebende Orang-Utans, eine der größten Populationen auf Borneo. Doch grade in der Trockenzeit ist der Wald sehr anfällig für Brände.
Um das ganze Gebiet im Blick zu behalten, wurden für die Luftpatrouillen eine Zeit lang Ultraleichtflugzeuge eingesetzt: Sie könnten auch auf kürzeren, unbefestigten Bahnen starten und landen. Wiesen oder Felder reichen völlig aus. Und weil sie leichter als die größeren Maschinen sind, verbrauchen Ultraleichtflugzeuge auch weniger Kraftstoff. Sie sind also bestens geeignet für die Luftüberwachung im Regenwald, mit deren Hilfe Waldbrände und andere Gefahren frühzeitig erkannt werden können. Leider wurde das Programm aus Kostengründen später wieder eingestellt.
Die Wiedervernässung schützt auch vor Bränden
Doch Rahmadis Arbeit im „Mawas Conservation Program“ ging weiter. In Buntok war er für die Organisation und Leitung einer Baumpflanzgruppe sowie den Bau von Kanalblöcken verantwortlich. Beides sind wichtige Bausteine, um das Ökosystem im Torfsumpf wiederherzustellen. Mawas hat eine lange Geschichte: In der Vergangenheit wurden die Torfsumpfwälder im Mawas-Schutzgebiet durch die Umwandlung in landwirtschaftliche Nutzflächen sehr stark geschädigt. So wurde das Torfmoor durch das Graben von Tausenden von Kanälen trockengelegt. Eine Katastrophe für das Ökosystem!
Um das Gebiet wieder in Regenwald zu wandeln, forstet BOS seit mehreren auf. Dazu gehört auch die Wiedervernässung des Bodens: Regenwasser wird in den Kanälen gestaut und flutet nach und nach das Torfmoor. So wird die hydrologische Qualität der Torfsümpfe verbessert – und auch die Waldbrandgefahr ist geringer.
Aktuell besteht Rahmadis Hautpaufgabe wieder im Brandschutz. Er ist Teil des technischen Teams, das an verschiedenen Stellen im Mawas-Schutzgebiet Brunnen anlegt. So haben die lokalen Gemeinden einfacheren Zugang zu Löschwasser, um Brände zu löschen, wenn sie entstehen.
Es gibt noch viel zu tun
Nach seinem jahrelangen Einsatz für den Naturschutz wünscht sich Rahmadi, dass die Aktivitäten zum Schutz vom Mawas-Gebiet weiterhin so gut laufen. Sein Hauptanliegen dabei ist, dass die lokalen Gemeinschaften von den Projekten weiterhin profitieren und aktiv dazu beitragen können, dass der Regenwald weiter wächst. Danke Rahmadi, Du bist ein echter Orang-Utan-Warrior!
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