1. Februar 2022

Auf dem Land, zu Wasser und in der Luft: Orang-Utan-Warrior Rahmadi

Eine Orga­ni­sa­tion ist immer nur so stark wie die Menschen, die für sie arbeiten. Bei BOS enga­gieren sich täglich viele Mitar­bei­tende leiden­schaft­lich für Orang-Utans und den Regen­wald. Heute stellen wir einen Orang-Utan-Warrior vor, der seine viel­sei­tigen Talente seit 17 Jahren in den Dienst von BOS stellt: Rahmadi.

Rahmadi kommt aus dem Dorf Keladan in Zentral-Kali­mantan. Als er bei BOS anfing, arbei­tete er die erste Zeit am Schreib­tisch. Doch Rahmadi war schon immer eher ein „Drau­ßen­mensch“ und suchte sich neue Aufgaben: Er machte seinen Pilo­ten­schein für Ultra­leicht­flug­zeuge und war fortan für die Luft­über­wa­chung im Mawas-Schutz­ge­biet zuständig.

Mehr als 300 000 Hektar Torf­sumpf­wald im Blick

Oft wird das Material über lange Strecken zu Fuß transportiert
Oft wird das Mate­rial über lange Stre­cken zu Fuß transportiert

Das Mawas-Schutz­ge­biet besteht zu 80 Prozent aus tropi­schen Torf­moor­wäl­dern. Diese Wälder sind unglaub­lich wert­voll für das biolo­gi­sche Gleich­ge­wicht. Mit 5.000 bis 8.000 Jahren gehören sie zu den ältesten Torf­moor­wäl­dern der Welt und besitzen gigan­ti­sche Kohlen­stoff­spei­cher. Außerdem sind hier viele Tiere zu Hause: Allein in Mawas leben schät­zungs­weise 2.550 wild­le­bende Orang-Utans, eine der größten Popu­la­tionen auf Borneo. Doch grade in der Trocken­zeit ist der Wald sehr anfällig für Brände.

Um das ganze Gebiet im Blick zu behalten, wurden für die Luft­pa­trouillen eine Zeit lang Ultra­leicht­flug­zeuge einge­setzt: Sie könnten auch auf kürzeren, unbe­fes­tigten Bahnen starten und landen. Wiesen oder Felder reichen völlig aus. Und weil sie leichter als die größeren Maschinen sind, verbrau­chen Ultra­leicht­flug­zeuge auch weniger Kraft­stoff. Sie sind also bestens geeignet für die Luft­über­wa­chung im Regen­wald, mit deren Hilfe Wald­brände und andere Gefahren früh­zeitig erkannt werden können. Leider wurde das Programm aus Kosten­gründen später wieder eingestellt.

Die Wieder­vernäs­sung schützt auch vor Bränden

Rahmadi und seine Kollegen im Torfmoor
Rahmadi und seine Kollegen im Torfmoor

Doch Rahmadis Arbeit im „Mawas Conser­va­tion Program“ ging weiter. In Buntok war er für die Orga­ni­sa­tion und Leitung einer Baum­pflanz­gruppe sowie den Bau von Kanal­blö­cken verant­wort­lich. Beides sind wich­tige Bausteine, um das Ökosystem im Torf­sumpf wieder­her­zu­stellen. Mawas hat eine lange Geschichte: In der Vergan­gen­heit wurden die Torf­sumpf­wälder im Mawas-Schutz­ge­biet durch die Umwand­lung in land­wirt­schaft­liche Nutz­flä­chen sehr stark geschä­digt. So wurde das Torf­moor durch das Graben von Tausenden von Kanälen trocken­ge­legt. Eine Kata­strophe für das Ökosystem!
Um das Gebiet wieder in Regen­wald zu wandeln, forstet BOS seit mehreren auf. Dazu gehört auch die Wieder­vernäs­sung des Bodens: Regen­wasser wird in den Kanälen gestaut und flutet nach und nach das Torf­moor. So wird die hydro­lo­gi­sche Qualität der Torf­sümpfe verbes­sert – und auch die Wald­brand­ge­fahr ist geringer.

Mit dem gestauten Wasser wird das Torf vernässt
Mit dem gestauten Wasser wird das Torf vernässt

Aktuell besteht Rahmadis Hautp­auf­gabe wieder im Brand­schutz. Er ist Teil des tech­ni­schen Teams, das an verschie­denen Stellen im Mawas-Schutz­ge­biet Brunnen anlegt. So haben die lokalen Gemeinden einfa­cheren Zugang zu Lösch­wasser, um Brände zu löschen, wenn sie entstehen.

Es gibt noch viel zu tun

Nach seinem jahre­langen Einsatz für den Natur­schutz wünscht sich Rahmadi, dass die Akti­vi­täten zum Schutz vom Mawas-Gebiet weiterhin so gut laufen. Sein Haupt­an­liegen dabei ist, dass die lokalen Gemein­schaften von den Projekten weiterhin profi­tieren und aktiv dazu beitragen können, dass der Regen­wald weiter wächst. Danke Rahmadi, Du bist ein echter Orang-Utan-Warrior!

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