27. September 2023
BOS Foundation Teams bei der Brandbekämpfung und dem Feuerschutz 2023

Ein Feuer­aus­bruch nahe unserer Aufforstungsgebiete

Am Mittag des 26. September brach 900 Meter von unserer Auffors­tungs­fläche des „Lebenswald“-Projekts im Torf­moor von Mawas ein Brand aus. Entdeckt wurde der Brand­herd vom Feuer­über­wa­chungs­turm unserer Auffors­tungs­fläche. Sofort haben wir alle Kräfte vor Ort gebün­delt, um das Feuer zu bekämpfen.

Aktuell sind unsere Teams in stän­diger Alarm­be­reit­schaft. In der noch anhal­tenden Trocken­zeit besteht ständig die Gefahr von mögli­chen Feuer­aus­brü­chen. Doch da dieses Jahr auch noch das El-Niño-Phänomen hinzu­kommt, fürchten wir nach wie vor das Schlimmste. Und hoffen auf das Beste!

Wir haben uns vorbereitet

Denn seit den drama­ti­schen Brand­jahren 2015 und 2019 haben wir – dank der Hilfe unserer Spen­de­rinnen und Spender und mit Unter­stüt­zung des Bundes­mi­nis­te­riums für wirt­schaft­liche Zusam­men­ar­beit und Entwick­lung (BMZ) – viel in den Brand­schutz und in die Brand­be­kämp­fung inves­tieren können. Das könnte nun unsere Rettung sein und uns vor drama­ti­schen Zerstö­rungen bewahren.

Regel­mä­ßige Kontrollen

So gehört es zu unserer Feuer­schutz­rou­tine, dreimal am Tag von den Über­wa­chungs­türmen aus das Gebiet und die Umge­bung zu kontrol­lieren. So wurde auch der aktu­elle Brand entdeckt, der sich bis zum Abend auf 600 Metern ausbrei­tete und damit bis auf 300 Meter an unsere „Lebenswald“-Aufforstungsfläche heranfraß.

Zusätz­lich patrouil­lieren wir rund um das Auffors­tungs­ge­biet morgens, nach­mit­tags und abends mit dem Wasser­fahr­zeug und führen auch zu Fuß Patrouillen an brand­ge­fähr­deten Stellen durch. Dabei helfen uns auch Stege, die wir im schwer zugäng­li­chen Torf­moor errichtet haben.

Mehr zum Thema Torf­moor in Mawas und den beson­deren Herausforderungen.

Moor muss nass

Das Mawas-Gebiet wurde in den neun­ziger Jahren für ein geschei­tertes Reis-Projekt groß­flä­chig gerodet und mit kilo­me­ter­langen Kanälen trocken­ge­legt. Stück für Stück blockieren wir nun diese Kanäle mit Stau­dämmen, wodurch das Wasser nicht mehr so leicht abfließen kann, also im Boden bleibt und nach und nach den Moor­boden wieder­vernässt. Das ist eine Mammut­auf­gabe, die uns noch viele Jahre beschäf­tigen wird. Doch erste Erfolge können wir verbu­chen. Gerade rund um die „Lebens­wald“-Auffors­tungs­fläche konnten wir bereits 45 Stau­dämme errichten, die gut funk­tio­nieren und das Wasser in den und um die Kanäle steigen lassen.

Staudammbau Lebenswald Mawas
Mit Stau­dämmen blockieren wir die Kanäle rund um unsere Auffors­tungs­flä­chen, sodass das Wasser nicht mehr so leicht abfließen kann

Die rich­tige Ausrüs­tung ist vorhanden

So haben die von uns ausge­bil­deten Feuer­lösch­teams, die sich, nach Entde­ckung des Brandes sofort mit Motor­pumpen, Schläu­chen und weiterem Werk­zeug auf den Weg machten, vor Ort aktuell ausrei­chend Wasser zur Verfü­gung, um zu löschen.

Aber nicht nur dafür: Damit sich der Brand nicht weiter ausbreitet, ist es entschei­dend, die Flächen rund­herum, in denen sich das Feuer voraus­sicht­lich ausbreiten wird, mit Hilfe von Schläu­chen zu befeuchten. Auch dafür ist ein höherer Wasser­stand in den Kanälen und die Versor­gung mit instal­lierten Hydranten essenziell.

Keine Selbst­ver­ständ­lich­keit

Was viel­leicht so selbst­ver­ständ­lich klingen mag – ausrei­chend Lösch­wasser, Pumpen, Schläuche, einstu­dierte Routinen, Über­wa­chungs­türme – ist es in den entle­genen Gebieten auf Borneo keines­wegs. Nur dank inten­siver Arbeit und Inves­ti­tionen in den zurück­lie­genden sieben Jahren, sind wir heute auf diesem Stand. Und können Bränden schneller und effi­zi­enter etwas entge­gen­setzen als 2015 und 2019. Noch hoffen wir, dass wir aus dieser Trocken­zeit glimpf­lich davon­kommen. Doch unsere Nerven sind ange­spannt. Und noch regnet es nicht auf Borneo.

Gemeinsam haben wir schon viel errei­chen können. Und mit Ihrer Unter­stüt­zung stellen wir uns allen Heraus­for­de­rungen, die noch auf uns warten. Vielen Dank dafür.