3. April 2023
Orang-Utan-Warrior Medi mit seinen Kollegen

Medi – ein Orang-Utan-Warrior

Eine Orga­ni­sa­tion ist immer nur so stark wie die Menschen, die für sie arbeiten. Bei BOS enga­gieren sich täglich viele Mitar­bei­tende leiden­schaft­lich für Orang-Utans und den Regen­wald. Heute möchten wir die Geschichte eines weiteren Orang-Utan-Warriors aus unserem Rettungs­zen­trum Samboja Lestari in Ost-Kali­mantan erzählen. Sie beginnt im Grün­dungs­jahr von BOS, nicht allzu weit vom Rettungs­zen­trum entfernt.


Früher Karrie­re­start bei BOS


Medi wurde am 2. Mai 1991 in Samboja geboren. Schon in jungen Jahren begann er seine Karriere als Tier­pfleger in der Rettungs­sta­tion Wana­riset Samboja, dem ersten, 1991 gegrün­deten Standort der BOS Foun­da­tion. Wana­riset blieb bis 2004 der Dreh- und Angel­punkt unserer Akti­vi­täten in Ost-Kali­mantan, als wir mit der Auffors­tung des 1.850 Hektar großen Gebietes Samboja Lestari begannen. Medi war in Wana­riset für die Pflege einiger erwach­sener Orang-Utans verant­wort­lich, die als nicht auswil­derbar einge­stuft wurden.

Orang-Utan-Warrior Medi mit seinen Kollegen
Orang-Utan-Pfleger Medi mit seinen Kollegen


Diese Orang-Utans konnten aus verschie­denen Gründen nicht in die Wildnis zurück­kehren, z. B., weil sie aufgrund langer Gefan­gen­schaft keine natür­li­chen Verhal­tens­weisen entwi­ckeln konnten, wegen chro­ni­scher Infek­ti­ons­krank­heiten wie Tuber­ku­lose und Hepa­titis oder weil körper­liche Behin­de­rungen sie einschränkten.


Enge Bindung zu den Orang-Utans

Medi - ein Orang-UTan-Warrior


Medi erzählt, dass er während seiner Arbeit in der Rettungs­sta­tion Wana­riset viele einzig­ar­tige Erleb­nisse hatte. Einmal gelang es drei Orang-Utans, aus ihrem Gehege auszu­bre­chen und in den alten Bereich von Wana­riset, den „Forschungs­wald“, zu entkommen. Die Orang-Utans klet­terten schnell ziem­lich weit in den Wald hinein, und Medi beschloss, ihnen allein nach­zu­gehen. Nachdem er eine Weile gewan­dert war, fand er sie nicht weit vonein­ander entfernt beim Fressen. Die drei erkannten Medi sofort und waren über­ra­schen­der­weise bereit, ohne großen Protest in ihre Gehege zurück­zu­kehren. Medi ist sich sicher, dass die Orang-Utans ihm leicht folgten, weil er sich täglich um sie geküm­mert und eine enge Bezie­hung zu ihnen aufge­baut hatte.


Heute leitet Medi in Samboja Lestari die Special Care Unit (SCU) – die Spezi­al­pfle­ge­sta­tion, einen riesigen Komplex, der etwa 50 Orang-Utans in sepa­raten Gehegen beher­bergen kann. Die Station ist seit Ende 2015 in Betrieb und dient speziell der Unter­brin­gung von Orang-Utans, die an anste­ckenden und poten­ziell tödli­chen Krank­heiten wie Tuber­ku­lose und der Atem­wegs­er­kran­kung ORDS (Oran­gutan Respi­ra­tory Disease Syndrome) leiden. Der SCU-Komplex liegt recht weit von anderen Einrich­tungen in Samboja Lestari entfernt. Medi erlebt täglich aus erster Hand die vielen Heraus­for­de­rungen des Orang-Utan-Schutzes. Und die trau­rige Realität, dass einige Orang-Utans aufgrund ihres Gesund­heits­zu­stands nie die Chance haben werden, die wahre Frei­heit des Regen­waldes zu genießen.

Orang-Utan- Warrior Medi pflegt einen Orang-Utan
Medi bei seinem Arbeitsalltag


Durch frühere Tätig­keiten als Mitar­beiter in der Wald­schule und im Sozia­li­sie­rungs­kom­plex hat Medi viel darüber gelernt, wie gesunde Orang-Utans mitein­ander umgehen. Dabei hat er auch viele Fach­kennt­nisse erlernt: bei Aufgaben wie der Fütte­rung von Orang-Utans, der Reini­gung von Käfigen bis hin zur Leitung von Teams und medi­zi­ni­schen Tätig­keiten, wie der Inha­la­tion bei Orang-Utans, die an ORDS leiden.
„Meine Erfah­rungen haben mich im Umgang mit Orang-Utans fokus­sierter gemacht“, sagt Medi über seinen lang­jäh­rigen Einsatz bei der BOS Foun­da­tion. „Bei der Arbeit für BOS habe ich erkannt, dass dies nicht nur ein gewöhn­li­cher Job ist, sondern viel­mehr eine Beru­fung, die Natur und all ihre Lebe­wesen mehr zu achten.“

Medi, ein Orang-Utan-Warrior vor den Orang-Utan-Käfigen
Medi — ein Orang-Utan-Warrior


Medi hat hohe Erwar­tungen an BOS und hofft, dass die Orga­ni­sa­tion weiterhin daran arbeitet, ihre Vision zu verwirk­li­chen. Er hofft, dass die BOS-Mitar­beiter sich weiter verbes­sern und als starkes Team zusam­men­halten.
„Ich hoffe, die Arbeit, die meine Freunde und ich bei der BOS Foun­da­tion leisten, den Orang-Utans, für die wir uns einsetzen, die besten Ergeb­nisse bringt. Ich bin über­zeugt, dass wir alle für ein besseres Leben der Orang-Utans sorgen können. Also lasst es uns gemeinsam tun!“, sagt Orang-Utan-Warrior Medi und blickt opti­mis­tisch in die Zukunft des Orang-Utan-Schutzes.
Sie wollen noch mehr über unsere Orang-Utan-Warrior wissen? Lernen Sie auch Rahmadi, Hanni, Imam Ghozali, Bang Uji, Mas Surip, Indar und Mang Usup kennen.

Oder werden Sie selbst zum Orang-Utan-Warrior und helfen Sie uns, die Orang-Utans vor dem Aussterben zu bewahren.