Sie gehören zu den majestätischsten tropischen Ökosystemen Südostasiens — die Dipterocarpaceen-Wälder. Diese Wälder, die sich durch hoch aufragende Baumarten aus der Familie der Dipterocarpaceae – oder auch Flügelfruchtgewächse – auszeichnen, sind mehr als nur Kohlenstoffsenken oder Hotspots der Artenvielfalt. Sie sind lebenswichtige Lebensräume für einige der bekanntesten und am stärksten gefährdeten Wildtiere der Welt, darunter der Borneo-Orang-Utan (Pongo pygmaeus).
Was Dipterocarpaceen-Wälder auszeichnet, ist ihr mehrschichtiges Blätterdach und ihre dichte Vegetation. Bäume wie Shorea, Dipterocarpus, Anisoptera und Hopea können bis zu 70 Meter hoch werden und schaffen so eine vertikale Lebensraumstruktur, die eine Vielzahl von Waldlebewesen beherbergt. Für Orang-Utans sind diese Wälder ideal: Das hohe Blätterdach bietet ihnen Nahrung, Schutz und Sicherheit.
Bis zu 70 Meter hoch wachsen die Baumriesen in Dipterocarpaceen-WälderDer Maronenlangur (Presbytis rubicunda) kommt ausschließlich auf Borneo vorMalaienbären (Helarctos malayanus) verbringen einen Großteil ihres Lebens auf den Bäumen
Ein einzigartiger Lebensraum für baumbewohnende Tiere
Auf dem Waldboden und in der mittleren Baumschicht gedeiht eine vielfältige Pflanzenwelt mit Farnen, Etlingera und verschiedenen Unterholzsträuchern, die zu einem ausgewogenen Ökosystem beitragen und auf dem Speiseplan vieler Regenwaldbewohner stehen. Auch Orang-Utans finden hier Nahrung. Die Früchte, Blüten und jungen Blättern der Dipterocarpaceen-Bäume sind dabei allerdings eine der wichtigsten Grundlagen der Ernährung der Orang-Utans.
Geografische Verbreitung und anhaltende Bedrohungen
Wälder mit Flügelfruchtgewächsen sind über Sumatra, Borneo und Teile von Sulawesi verteilt. Insbesondere Borneo verfügt über die ausgedehnteste Dipterocarpaceen-Waldfläche. Diese unverzichtbaren Lebensräume der Orang-Utans sind jedoch ernsthaft bedroht.
Laut Global Forest Watch hat Indonesien zwischen 2001 und 2024 mehr als 32,0 Millionen Hektar Waldfläche verloren, wobei Ost-Kalimantan zu den Regionen mit der höchsten Entwaldungsrate gehört. Dieser Verlust fragmentiert die Orang-Utan-Populationen, verringert den Zugang zu Nahrung und Nistplätzen und erhöht das Risiko von Konflikten mit Menschen.
So weit das Auge reicht: Der geschützte Kehje Sewen Wald Beeindruckend und gefährdet: Der Rhinozerosvogel (Buceros rhinoceros)Der gefährdete Philippinen-Plumplori (Nycticebus menagensis) kommt auch auf Borneo vor
Ökologische Rolle der Orang-Utans
Orang-Utans sind nicht nur Bewohner der Dipterocarpaceen-Wälder, sie spielen auch eine wichtige Rolle bei deren Erhalt. Durch den Verzehr von Früchten und die Verbreitung von Samen über ihren Kot tragen Orang-Utans zur Regeneration des Waldes bei. Dieser natürliche Prozess fördert die Artenvielfalt und stärkt die Widerstandsfähigkeit des Waldes gegenüber dem Klimawandel und ökologischer Degradation.
Noch lebt auch das Bartschwein (Sus barbatus) in Rudeln in Dipterocarpaceen-WäldernMuntjaks (Muntiacus) verbergen sich im Unterholz der Regenwälder BorneosOrang-Utans sind die Bewohner, aber auch die Gärtner der Dipterocarpaceen-Wälder
Studien zeigen, dass Dipterocarpaceen-Wälder erhebliche Mengen an Kohlenstoff speichern, den Wasserkreislauf regulieren und Bodenerosion verhindern. Als eines der biologisch produktivsten Ökosysteme (Whitmore, 1984; Meijaard, 2006) beherbergen diese Wälder über 50 % der in Teilen Südostasiens vorkommenden Baumarten.
Maßnahmen zum Schutz und zur Wiederherstellung
Maßnahmen zum Schutz und zur Wiederherstellung von Dipterocarpaceen-Wäldern, wie wir sie auch mit unserem Partner Rhino and Forest Fund in Sabah, Malaysia durchführen, sind unerlässlich. Initiativen wie der Schutz von Waldgebieten, die Wiederaufforstung sowie die Rehabilitation und Wiederansiedlung von Orang-Utans spielen dabei eine wichtige Rolle. In Ost-Kalimantan ist der Kehje Sewen Wald ein Beispiel dafür, wie Dipterocarpaceen-Ökosysteme als Rückzugsorte für rehabilitierte Orang-Utans dienen und gleichzeitig als lebende Laboratorien für wissenschaftliche Forschung und Umweltbildung genutzt werden können.
Der Schutz der Dipterocarpaceen-Wälder bedeutet, die Zukunft der Borneo-Orang-Utans und unzähliger anderer Arten zu sichern. Diese Wälder sind nicht nur grüne Weiten, sondern lebendige, miteinander verbundene Systeme, die die Fragilität und Widerstandsfähigkeit tropischer Ökosysteme verkörpern. Durch gemeinsame Naturschutzmaßnahmen unter Einbeziehung von Regierungen, lokalen Gemeinschaften, Naturschützern und dem privaten Sektor können wir sicherstellen, dass diese lebenswichtigen Lebensräume für kommende Generationen erhalten bleiben.
Bellhirsche, Maronenlanguren, Borneohaubenfasane, Malaienbären und auch immer wieder Orang-Utans: Die Artenvielfalt des Kehje Sewen Waldes bleibt für das menschliche Auge oft verborgen. Strategisch platzierte Kamerafallen schenken uns jetzt faszinierende und seltene Aufnahmen.
In den vergangenen Jahren gab es rasante technologische Fortschritte, die der Wildtierbeobachtung zugutekommen. Ein Beispiel sind Kamerafallen: Seit 2024 stehen unserem Post-Release Monitoring (PRM) Team in Kehje Sewen (einem unserer Auswilderungswälder) sechs Reconyx Hyperfire (HP2X) Infrarotkameras zur Verfügung. Die Kameras sind dort im Einsatz, wo unser Team auf seinen Patrouillen blinde Flecken hat. Weil das Gelände zu unwegsam ist, als dass sie es intensiv beobachten könnten, oder weil einige Tierarten so scheu und selten sind, dass das menschliche Auge sie kaum je entdeckt.
Was hat die Kamera dieses Mal wohl eingefangen?
Die sechs Infrarotkameras können bis zu 60 Tage lang Aufnahmen machen, ehe sie eingesammelt, die Speicherkarten ausgetauscht und die Akkus aufgeladen werden müssen. Sie machen Aufnahmen, sobald sich etwas in ihrem Blickfeld bewegt, und liefern sowohl tagsüber als auch nachts hochauflösende Bilder. Trotz ihres Namens sind Kamerafallen ein absolut harmloses Hilfsmittel, denn sie stören oder schaden der Tier- und Pflanzenwelt nicht.
Menschenscheu, aber offensichtlich nicht kamerascheu: der Argusfasan Eine Malaiische Zibetkatze ist in die Kamerafalle getapptDer Sambar wird von der Weltnaturschutzunion (IUCN) als „gefährdet“ eingestuft
Da in Kehje Sewen auch ausgewilderte Orang-Utans leben, die noch neugieriger sind als wilde Orang-Utans – bei mindestens gleichem Geschick – befinden sich die Kameras in sicher verschlossenen und gut fixierten Boxen.
Gut geschützt vor neugierigen Orang-Utans hängen Kameras in den Bäumen
Unser PRM-Team hat die Wildtierkameras an strategischen Punkten entlang frequentierter Tierwechsel platziert, jeweils 500 bis 1000 Meter voneinander entfernt. So gelingt es, die Kernzone des Kehje Sewen Waldes zu beobachten und Daten zu sammeln über das Vorhandensein verschiedenster Tierarten im Wald, über ihr Verhalten und ihre Interaktionen.
Eine Schleichkatze der Gattungsart Bänderroller pirscht sich ans Wasserloch an Hier trollt sich ein Malaienbär vor der Kamera
Dass unserem PRM-Team Wildtierkameras zur Verfügung stehen, bedeutet eine signifikante Verbesserung ihrer Möglichkeiten zur Beobachtung und Erforschung der Orang-Utans und ihres Lebensraumes. Und obwohl die Waldmenschen natürlich im Fokus stehen, sind auch die Beobachtungen anderer Spezies wichtig. Sie geben Aufschluss über die Biodiversität in Kehje Sewen sowie Ansatzpunkte für seinen Schutz.
Ein besonders seltenes Motiv: der Borneohaubenfasan
Seit Beginn des Projektes im vergangenen Jahr ist bereits eine Vielzahl an Tieren „in die Falle“ gegangen. Darunter Bellhirsche (Muntiacus spp.), Maronenlanguren (Presbytis rubicunda), Malaienbären (Helarctos malayanus) und der äußert seltene Borneohaubenfasan (Lophura ignita). Und immer wieder Orang-Utans – wilde wie auch alte Bekannte.
Unser PRM-Team (Post-Release Monitoring) ist regelmäßig in unserem Kehje Sewen-Wald unterwegs, um ausgewilderte Orang-Utans zu beobachten. Doch bei ihren Patrouillen halten sie auch stets die Augen offen für andere tierische Begegnungen – manchmal mit verspielten Maronenlanguren (Presbytis rubicunda) oder den melodiös rufenden Müller-Gibbons (Hylobates muelleri). Kürzlich jedoch stießen sie auf ein ganz anderes, deutlich gefährlicheres Tier: die Sumatra-Bambusotter (Trimeresurus sumatranus).
Schon aus der Entfernung war sie an ihrer typischen Körperform und Farbgebung zu erkennen – ein faszinierendes, aber auch respekteinflößendes Tier.
Meisterin der Tarnung
Die Sumatra-Bambusotter ist ein echter Spezialist der Tarnung. Erwachsene Tiere besitzen eine gelblich-grüne Körperfärbung mit schwarzen Querbändern, während Jungtiere ein sattes Grün zeigen. Mit ihrem dreieckigen Kopf und den goldgelben Augen ist sie unverkennbar – wenn man sie denn überhaupt sieht. Ihre kräftige, dunkle Grünfärbung verschmilzt perfekt mit dem Blätterdach der Bäume, was sie nahezu unsichtbar macht.
Das Jungtier der Sumatra-Bambusotter (Trimeresurus sumatranus) zeigt noch keine schwarzen Querbänder
Sie ist nicht nur auf Ästen unterwegs – auch am Boden kann man ihr begegnen. Doch Vorsicht ist geboten!
Tödliches Gift mit durchschlagender Wirkung
Die Schlange gehört zur Familie der Vipern und verfügt über ein hochwirksames Gift, das zu den Hämotoxinen zählt. Es greift das Kreislaufsystem an und kann schwere Schäden verursachen: Gewebezerstörung, starke Schwellungen, Muskelschmerzen, Übelkeit, Herzrhythmusstörungen – im schlimmsten Fall sogar den Tod. Deshalb gilt: Abstand halten! Diese Schlange sollte auf keinen Fall provoziert oder berührt werden.
Ein lautloser Jäger der Nacht
Sie ist nachtaktiv. In der Dunkelheit geht sie auf Beutefang und macht Jagd auf Vögel, Amphibien, Reptilien und kleine Säugetiere. Am Tag hingegen ruht sie meist zusammengerollt auf einem Ast. Ihr kurzer, aber kräftiger Schwanz ermöglicht es ihr, sich selbst an dünnen Zweigen sicher festzuhalten – ein beeindruckendes Beispiel für evolutionäre Anpassung.
Weit verbreitet, aber trotzdem schützenswert
Diese beeindruckende Schlange ist in mehreren Regionen Südostasiens zu finden: im äußersten Süden Thailands, auf der malaiischen Halbinsel, in Borneo, Sumatra und weiteren kleineren indonesischen Inseln. In Borneo wurde sie sogar in Höhenlagen von über 1.100 Metern gesichtet – ein Rekord für diese Art.
Ihr bevorzugter Lebensraum sind tropische Wälder, vor allem Gebiete mit Bambusdickicht und niedrigen Sträuchern entlang von Flüssen. Trotz ihres gefährlichen Rufs ist die Sumatra-Bambusotter laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) derzeit als „nicht gefährdet“ eingestuft.
Faszinierend und wichtig für das Ökosystem
Auch wenn eine Begegnung mit dieser Schlange Respekt einflößt, darf man nicht vergessen: Sie ist ein wichtiger Teil des Ökosystems. Als geschickte Jägerin trägt sie zur natürlichen Regulierung von Tierpopulationen bei. Ihr Erhalt ist daher entscheidend für das ökologische Gleichgewicht.
Unser unerwartetes Zusammentreffen mit dieser außergewöhnlichen Schlange war ein eindrucksvolles Erlebnis – ein weiterer Beweis dafür, wie vielfältig und faszinierend das Leben im Dschungel sein kann. Und eine Erinnerung daran, wie wichtig es ist, auch den weniger beliebten Bewohnern der Wildnis Schutz zu gewähren.
Ihre Spende hilft, die Biodiversität in den Regenwäldern Borneos zu erhalten.
Unser Team in Mawas patrouilliert regelmäßig die Projektflächen, um den Fortschritt der Aufforstung zu dokumentieren. Und dabei hält das Torfmoorgebiet immer wieder Überraschungen bereit. Denn zu unserer großen Begeisterung erholt sich das Schutzgebiet durch unseren Einsatz, und die Biodiversität regeneriert sich.
So entdeckte unser Team bei einer Patrouille kürzlich Nepenthes Ampullaria: eine sehr selten gewordene Pflanze, die zu den Kannengewächsen gehört. Sie bildet Auswölbungen, die an Gefäße erinnern und fünf bis zehn Zentimeter groß werden. Ihre Färbung variiert von hellgrün mit rötlichen Sprenkeln bis zu dunkelgrün. Im Gegensatz zu den meisten anderen Arten besitzen Nepenthes Ampullaria kein prominentes Peristom (das ist der Rand der Kannenöffnung).
Die Blätter der Nepenthes Ampullaria sind elliptisch bis länglich und haben eine glatte Oberfläche, die glänzend-grün schimmert. Die Pflanze besitzt kurze Ranken, durch die sie sich ebenfalls von ähnlichen Arten unterscheidet. Ihre Kannen wachsen zumeist in dichten Clustern direkt auf dem Waldboden, nur selten in der Luft.
Wo diese Pflanze wächst, geht es dem Ökosystem gut
Nepenthes Ampullaria sind in Südostasien heimisch – in Indonesien, Malaysia, Singapur, Brunei und Thailand. In Kalimantan, Sumatra und Papua kommt sie in tropischen Regenwäldern im Flachland sowie in bis zu 1.000 Metern Höhe über dem Meeresspiegel vor. Besonders wächst sie in Feuchtgebieten, Sumpfwäldern und an Flussufern. Sie kommt gut auf kargen Böden zurecht, auf denen andere Pflanzen zugrunde gehen würden.
Es gibt eine Vielzahl von Nepenthes-ArtenAuch diese Kannenpflanzen wachsen in MawasKannenpflanzen sind in der Regel fleischfressende Pflanzen
Leider sind Nepenthes Ampullaria selten geworden: Die Bedrohungen für diese Art gleichen traurigerweise jenen, die auch Orang-Utans beinahe haben verschwinden lassen. Da ist zum einen der massive Verlust von Lebensraum durch die Rodung von Regenwald und die Umwandlung von Flächen in Plantagen. Waldbrände vernichten ebenfalls wertvolles Habitat. Und dann ist da der illegale Handel mit dieser besonderen Art und aufgrund dessen, die Ausbeutung der wenigen noch vorhandenen Pflanzenvorkommen. Nepenthes Ampullaria wachsen sehr langsam. Ein einmal gestörtes Habitat erholt sich oft nicht mehr.
Fleischfressende Pflanze, die das Ökosystem füttert
Kannenpflanzen sind als fleischfressende Pflanzen bekannt. Die Nepenthes Ampullaria jedoch hat eine besondere Eigenschaft, die sie von anderen ihrer Art unterscheidet: In ihrer Kanne befinden sich Mikroorganismen, die auch organisches Material wie herabfallende Pflanzenteile oder Tierkot zersetzen und verdauen. So versorgt sich die Pflanze nicht nur über Insekten mit Nährstoffen. Gleichzeitig schenkt sie den Wäldern, in denen sie wächst, wertvollen Kompost.
Illegaler Handel und Lebensraumverlust bedrohen auch die Nepenthes Ampullaria. Doch in unserem Aufforstungsgebiet Mawas ist sie wieder heimisch
Nepenthes Ampullaria werden wegen ihres ästhetischen Wertes als Zierpflanzen geschätzt. Als solche benötigt sie jedoch sehr viel Pflege. Sie ist außerdem ein faszinierendes Forschungsobjekt für Biologen, insbesondere aufgrund ihrer Bedeutung für ein ausgewogenes Ökosystem. Umso wichtiger ist es, für ihren Schutz zu sorgen und die letzten ihrer Art zu bewahren.
Unsere Mitarbeiter im Mawas-Aufforstungsgebiet tragen tagtäglich ihren Teil dazu bei. Unterstützen auch Sie unsere Arbeit? Jede Spende hilft!
Die täglichen Patrouillen unseres Post-Release Monitoring (PRM)Teams im Kehje Sewen Wald bringen immer wieder schöne und überraschende Entdeckungen mit sich. Denn die Ranger beobachten nicht nur die von BOSF ausgewilderten Orang-Utans in unserem 86.450 Hektar großen Auswilderungswald, sie dokumentieren auch die Flora und Fauna des Ökosystems. Bei einer Patrouille konnten das PRM-Team kürzlich ein Paar Olivrückenspechte beobachten. Diese Spechtart kommt in tropischen Wäldern in Südostasien vor, unter anderem auf den indonesischen Inseln Borneo und Sumatra, auf der malaiischen Halbinsel und in Thailand. Die Vögel fühlen sich in Tieflandwäldern am wohlsten – insbesondere in solchen mit alten Bäumen, die ihnen ideale Nist- und Futterbedingungen bieten.
Ohren spitzen im Wald: „Tok tok tok“ ist Hinweis auf Spechte
Olivrückenspechte haben eine schlanke Körperform und werden um die 25 bis 28 Zentimeter lang. Ihr Gefieder ist eine Mischung aus schwarz, grau und dem namensgebenden olivgrün. Dabei unterscheidet sich das Gefieder der Männchen und Weibchen deutlich: Männliche Spechte sind an ihrer leuchtend roten Kopfkrone zu erkennen, während Weibchen schwarzes Kopfgefieder tragen. Beide haben weiße Streifen im Gesicht, die vom Schnabel in Richtung Körper verlaufen.
Olivrückenspechte jagen sowohl alleine als auch paarweise
Charakteristisch für alle Spechtarten ist ihr starker, scharfer Schnabel. Mit diesem Werkzeug picken sie Insekten und ihre Larven aus der Baumrinde und helfen dadurch, die Insektenpopulation im Gleichgewicht zu halten. Ihre Schnäbel sind stark genug, um Höhlen in morsche Baumstämme zu hacken, die den Spechten dann als Nest dienen – und später auch anderen Vogel- und Kleintierarten als Lebensraum. So übernehmen Spechte eine wichtige Rolle für das Gleichgewicht des Ökosystems im Wald.
Trommelwirbel im Wald: das Balzverhalten der Spechte
Spechte haben ein faszinierendes Balzverhalten. Während der Brutzeit versuchen die Männchen mit einem Trommelritual weibliche Spechte auf sich aufmerksam zu machen. Dabei picken sie in rasantem Tempo auf einen Baumstamm und erzeugen eine Art Trommelwirbel. Für noch mehr Aufmerksamkeit spreizen sie das Schwanzgefieder und schlagen mit den Flügeln. Eine beeindruckende Show! Wenn sich ein Spechtweibchen für ein Männchen entschieden hat, macht sich das Paar daran, eine Höhle in einen abgestorbenen Baumstamm zu picken. Typischerweise legen Spechte zwei bis vier Eier, die von den Eltern im Wechsel ausgebrütet werden. Die Jungen bleiben so lang im Nest bis sie flügge geworden sind und selbst auf Nahrungssuche gehen können.
Spechte und ihre Funktion für ein gesundes Wald-Ökosystem
Dass Spechte im Kehje Sewen heimisch sind, ist ein positives Indiz dafür, dass das Ökosystem des Waldes im Gleichgewicht ist und es dort einen alten Baumbestand gibt. Indem unser PRM-Team den Wald beobachtet und schützt, bewahren wir nicht nur wertvollen Lebensraum für die vom Aussterben bedrohten Orang-Utans. Wir tragen auch dazu bei, dass es dem Ökosystem Regenwald gut geht und darin andere, teils bedrohte, Spezies leben und sich vermehren können.
Möchten Sie unsere Arbeit zum Schutz der Orang-Utans und des Regenwaldes unterstützen? Jede Spende hilft!
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