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Vortrag in Hannover über Moor­schutz auf Borneo

Vortrag in Hannover über Moor­schutz auf Borneo

Im Rahmen der Foto­aus­stel­lung Moore – Klima – Arten­viel­falt” lädt BOS Deutsch­land zu einem span­nenden Vortrag in Hannover ein:
Am Mitt­woch, den 2. Juli 2025, um 18 Uhr berichtet Nina-Maria Gaiser, Torf­moor­ex­pertin bei BOS Deutsch­land, im Frei­zeit­heim Vahren­wald über die wich­tige Rolle von Torf­mooren beim Schutz von Klima und Artenvielfalt.

Unter dem Titel „Matschig aber wichtig – Wie Moor­schutz in Indo­ne­sien Orang-Utans rettet“ geht es um die Heraus­for­de­rungen und Chancen des Moor­schutzes auf Borneo – einem der letzten Lebens­räume der vom Aussterben bedrohten Orang-Utans. Die Rena­tu­rie­rung zerstörter Torf­moore ist nicht nur essen­ziell für das Über­leben vieler Tier- und Pflan­zen­arten, sondern auch ein wirk­samer Beitrag zum Klimaschutz.

BOS Deutsch­land enga­giert sich u. a. mit dem Projekt Lebenswald.org aktiv für den Schutz und die Wieder­vernäs­sung von Torf­moor­flä­chen in Indo­ne­sien. Durch gezielte Wieder­auf­fors­tung und die Zusam­men­ar­beit mit der lokalen Bevöl­ke­rung hilft das Projekt, zerstörte Lebens­räume wieder­her­zu­stellen und lang­fristig zu erhalten – für das Klima, die Arten­viel­falt und die Menschen vor Ort.

Wo? Frei­zeit­heim Vahren­wald, Vahren­walder Straße 92, 30165 Hannover
Wann? Mitt­woch, 2. Juli 2025, ab 18:00 Uhr
Eintritt frei, keine Anmel­dung erforderlich

Ein Bild von einem Orang-Utan: Unsere Fani ist tot

Ein Bild von einem Orang-Utan: Unsere Fani ist tot

Mit gebro­chenen Herzen nehmen wir Abschied von unserer geliebten Fani. Die stolze Orang-Utan-Dame ist Ende Mai in Samboja Lestari an einer Hirn­blu­tung in Kombi­na­tion mit einem Herz­in­farkt verstorben. Sie wurde nur 26 Jahre alt.

Fani war ein ganz beson­derer Schütz­ling. 2006 befreiten wir sie aus einem Zirkus in Jakarta, wo sie schon viel zu lange hatte leben müssen. Infolge ihrer jahre­langen Gefan­gen­schaft hatte sie in unserem Schutz­zen­trum Schwie­rig­keiten, die Fähig­keiten zu erlernen, die es für ein wildes und selbst­stän­diges Leben braucht.

Orang-Utan Fani
Die unver­gess­liche Fani

Gerade der Nestbau und die Nahrungs­suche waren für Fani zu großen Heraus­for­de­rungen, die es ihr unmög­lich machten, die Wald­schule abzu­schließen. Doch wir gaben diesen wunder­vollen Orang-Utan nicht auf. Und so beschlossen wir, Fani die Möglich­keit zu geben, auf einer Schutz­insel ihre wilden Fähig­keiten auszu­bauen. 2017 zog sie mit Romeo und Kikan, die eben­falls nicht ausge­wil­dert werden konnten, auf die Insel Nr. 5 in unserem Rettungs­zen­trum Samboja Lestari. Diese Schutz­insel ist speziell für Orang-Utans geschaffen worden, die zu trau­ma­ti­siert oder zu schwer­wie­gende körper­liche Einschrän­kungen haben, um alleine leben zu können.

Insel­schön­heit Fani

Auf ihrer Insel blühte unsere Fani so richtig auf. Im Gegen­satz zu ihren zwei Mitbe­woh­nern erkun­dete sie voller Neugier und Taten­drang die Insel. Nur, wenn Futter gelie­fert wurde, kehrte sie auf den Boden zurück. Mit großem Selbst­be­wusst­sein und für Weib­chen eher unty­pi­scher Domi­nanz suchte sie sich dann immer die schmack­haf­testen Lecker­bissen heraus und ließ sich selbst von Männ­chen Romeo nicht die „Butter vom Brot“ klauen.

Orang-Utan Fani
Kikan und Fani auf Insel Nr. 5

Neben ihrer großen Selbst­si­cher­heit war Fani vor allem für eines berühmt: Ihr glän­zendes und langes Fell. Dadurch, dass sie sich viel in den Bäumen und durch das Geäst der Insel bewegte, fungierten die Zweige wie eine Art Bürste. Und so wurde Fani auf der Insel zum Topmodel unter unseren Schützlingen.

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Mehr Infor­ma­tionen

Unsere Herzen sind schwer

Wir werden Fani sehr vermissen. Nach dem tragi­schen Verlust unseres geliebten Romeos, ist dies der zweite Verlust in kurzer Zeit, der dem gesamten BOS-Team das Herz schwer macht. Nun müssen wir auch Fani für immer vermissen. Wir trösten uns mit dem Gedanken, dass Fani nach ihrer schreck­li­chen Gefan­gen­schaft in Jakarta, bei uns ein schönes Leben hatte. Sie konnte noch einmal das Gras unter ihren Fußsohlen, echte Bäume unter ihren Hand­flä­chen und die Sonne auf ihrem Gesicht spüren. Möge die Sonne auch weiter für Dich scheinen, liebe Fani, wo auch immer du jetzt bist. Du fehlst uns.

Orang-Utan Fani

Für Pfle­ge­fälle, wie Romeo, Fani und Kikan, sind unsere Pfle­ge­inseln die einzige Möglich­keit, unter freiem Himmel zu leben. Sie erlauben unseren Sorgen­fellen ein Leben unter nahezu freien und wilden Bedin­gungen. Bitte helfen Sie uns, weitere Schutz­in­seln für unsere nicht-auswil­der­baren Orang-Utans zu bauen. Damit auch sie die Sonne auf ihrem Gesicht und das Gras unter ihren Füßen spüren können.

Zwei Orang-Utan-Babys in Samboja gerettet

Zwei Orang-Utan-Babys in Samboja gerettet

Wir haben erneut zwei unter­ernährte und verletzte Orang-Utan-Babys gerettet. Esa und Indri erholen sich jetzt im BOS-Rettungs­zen­trum Samboja Lestari von ihren trau­ma­ti­schen Erleb­nissen. Wir geben unser Bestes, ihnen die verlo­rene Mutter so gut es geht zu ersetzen. So dass sie eines Tages – in vielen Jahren – wild und frei im Regen­wald leben können.

An einem Abend gegen 19 Uhr erhielt unsere Tier­ärztin Dr. Agnes Prata­mi­utami Sriningsih einen über­ra­schenden Anruf von einem besorgten Bewohner des Distrikts Samboja: Zwei junge Orang-Utans in sehr schlechtem Zustand, unter­ernährt und verletzt, seien dort gerade aufge­taucht. Er sprach davon, dass eines der beiden Orang-Utan-Babys durch einen Hunde­biss verletzt worden sei.

Die Rettung von Esa und Indri

Sofort infor­mierte unsere Tier­ärztin die Natur­schutz­be­hörde von Ost-Kali­mantan (BKSDA), um eilig die Rettungs­mis­sion zu starten. Nur eine Stunde später trafen die Retter – ein Team von Mitar­bei­tern der BKSDA und der BOS Foun­da­tion – vor Ort ein. Dort hatte sich bereits eine Menschen­menge versammelt.

Orang-Utan-Baby Indri kurz nach ihrer Rettung im BOS Rehabilitationszentrum Samboja Lestari
Indris Wunde stammt von einem Hundebiss

Schnell wurde klar: Die beiden Orang-Utan-Mädchen, genannt Esa und Indri, hatten einen beschwer­li­chen Weg hinter sich.
Schon einen Monat zuvor hatte man die Babys auf einer Plan­tage in Batu Ampar, Muara Wahau, entdeckt. Angeb­lich ohne ihre Mütter. Indri war mit schweren Hunde­biss-Verlet­zungen aufge­funden worden.

Ein Monat als Haustiere

Statt direkt die Behörden oder BOS zu infor­mieren, ließen die Finder die beiden Babys einen Monat lang illegal als Haus­tiere bei sich. Zwar hatten sie Indris Wunden notdürftig mit einem Anti­sep­tikum behan­delt. Doch das reichte bei Weitem nicht aus. Außerdem fütterten sie die Babys nur mit Zucker­wasser und gele­gent­lich mit ein paar Blatt­spitzen der Mani­ok­wurzel – viel zu wenig und völlig falsch für die hoch­sen­si­blen Primatensäuglinge.

Glück­li­cher­weise wurde ihnen schließ­lich klar, dass die Babys bei ihnen nicht gut aufge­hoben waren. So machten sich die Finder schließ­lich auf den Weg nach Samboja – zwölf Stunden lang auf einem Motorrad. Mit den beiden geschwächten Orang-Utan-Babys im Gepäck.
Hier folgte dann endlich der Anruf im BOS-Rettungs­zen­trum Samboja Lestari.

Orang-Utan-Baby Esa kurz nach ihrer Rettung im BOS Rehabilitationszentrum Samboja Lestari
Esa und Indri (im Hinter­grund) kurz nach ihrer Ankunft in Samboja Lestari

Medi­zi­ni­sche Erst­ver­sor­gung und Ankunft in Samboja Lestari

Esa, etwa 6,5 Monate alt, war deut­lich unter­ernährt. Indri, etwa 7,5 Monate alt, befand sich in noch schlech­terem Zustand: ausge­mer­gelt, mit zahl­rei­chen verhei­lenden Wunden und einer offenen Verlet­zung an der rechten Schläfe. Ihr rechtes Hand­ge­lenk war, vermut­lich durch ein Trauma, so stark verletzt, dass sie es nicht mehr stre­cken konnte. Glück­li­cher­weise ergab eine erste Unter­su­chung unserer Tier­ärzte keinen Hinweis auf eine Toll­wut­in­fek­tion durch den Hundebiss.

Im Rettungs­zen­trum Samboja Lestari wurden Esa und Indri direkt in die Klinik gebracht. Die gründ­liche medi­zi­ni­sche Unter­su­chung ergab stabile Vital­werte, wenn auch eine leicht erhöhte Körper­tem­pe­ratur – vermut­lich eine Reak­tion auf den Stress der langen Reise. Schon auf dem Weg ins Rettungs­zen­trum tranken sie Milch, was ein gutes Zeichen für ihren Allge­mein­zu­stand war. Indri jedoch zeigte deut­liche Schmerzen an ihrer verletzten Hand, die weiterhin über­wacht wird.

Orang-Utan-Baby Esa kurz nach ihrer Rettung im BOS Rehabilitationszentrum Samboja Lestari
Zum Glück nahmen Esa – und auch Indri – die nährende Milch direkt an

Ein behü­teter Neustart

Zunächst war geplant, die beiden in der Klinik unter­zu­bringen, um eine engma­schige Versor­gung zu ermög­li­chen. Doch schnell zeigte sich: Esa und Indri litten unter großer Tren­nungs­angst und Unruhe, sobald sie allein gelassen wurden. Daraufhin entschied das Team, sie in die Baby­sta­tion zu bringen – ein geschützter Ort, wo sie rund um die Uhr von den erfah­renen mensch­li­chen Ersatz­müt­tern betreut, umsorgt und getröstet werden.

Orang-Utan-Baby Indri kurz nach ihrer Rettung im BOS Rehabilitationszentrum Samboja Lestari
Jetzt können Deine Wunden heilen, kleine Indri 

Nun, in Sicher­heit und mit liebe­voller Betreuung, können Esa und Indri endlich zur Ruhe kommen. Unser Team begleitet sie auf jedem Schritt ihres Weges zur Gene­sung – mit der Hoff­nung, dass sie eines Tages wieder in ihre natür­liche Heimat, den Regen­wald, zurück­kehren können.

Bleiben Sie dran – wir werden weiter über die Fort­schritte der kleinen Kämp­fe­rinnen berichten. Und werden auch Sie zum Orang-Utan-Retter!

Ein kleines Wald­schul-Aben­teuer, das Mut macht

Ein kleines Wald­schul-Aben­teuer, das Mut macht

Sieben junge Orang-Utans toben, klet­tern und lernen gemeinsam in der Wald­schul-Gruppe 3 – ihrem ganz eigenen Regen­wald-Klas­sen­zimmer mitten im Dschungel. Immer an ihrer Seite: die liebe­vollen Baby­sit­te­rinnen, die sie behüten und Schritt für Schritt auf die Frei­heit vorbe­reiten. Seit etwas mehr als zwei Monaten leben die kleinen Waisen nun auf dem neuen Nyaru Menteng-Wald­schul­ge­lände. Und obwohl sie hier absolut sicher sind, gibt es immer wieder Momente, in denen sie noch immer schreck­haft auf unge­wohnte Geräu­sche aus dem umlie­genden Wald reagieren.

Orang-Utan-Waisen in der BOS Waldschule Nyaru Menteng
Viele neue und unbe­kannte Aben­teuer erleben die Orang-Utan-Waisen auf dem neuen Waldschulareal 

Wenn der Wald plötz­lich flüstert…

Der Dschungel lebt. Er raschelt, zirpt, knackt und ruft. Vogel­rufe, raschelnde Blätter oder das Summen von Insekten – all das gehört hier zum Alltag. Die Geräu­sche des Waldes sind faszi­nie­rend, aber manchmal auch unheim­lich. Beson­ders ein Laut versetzt die Kleinen immer wieder in Angst: der laute, hallende Ruf des Hecken­ku­ckucks (Centropus sinensis). Ein geheim­nis­voller Klang, der sich durch das grüne Blät­ter­dach zieht – fremd und für junge Orang-Utan-Ohren einfach unheimlich.

Jungvogel des Heckenkuckucks (Centropus sinensis) vor der Mauser
Die Rufe eines Hecken­ku­ckucks (Centropus sinensis) können kleine Orang-Utans schon mal nervös machen

Kaum ist der Ruf zu hören, flitzen die kleinen Wald­schüler an den Bäumen empor. Andere suchen sofort Schutz bei ihren mensch­li­chen Ersatz­müt­tern und klam­mern sich ganz fest an ihren Beinen. Sicher­heit durch Nähe – das hilft.

Jeni und Aiko – Angst­hasen mit großem Herz

Zwei von ihnen reagieren beson­ders empfind­lich: Jeni und Aiko, beide fünf Jahre alt. Sobald sie den Hecken­ku­ckuck hören, klet­tern sie eng anein­ander geschmiegt in die Baum­kronen. Ihre Augen wandern suchend durch das Dickicht. Ihre Gesichter spre­chen Bände – da ist Vorsicht und Besorgnis aber auch der Wunsch, sich gegen­seitig Mut zu machen.

Orang-Utan-Waisen Jeni und Aiko in der BOS Waldschule Nyaru Menteng
Aiko und Jeni haben sich schnell in Sicher­heit gebracht und schenken sich gegen­seitig Mut

Ihre Pfle­gerin Haniati lächelt verständ­nis­voll: „Viel­leicht stellen sie sich ein großes, gefähr­li­ches Tier vor, das diesen Ruf macht.“ Die beiden zeigen ihr Unbe­hagen auch mit einem leisen „Kuss-Geräusch“ – ein Ton, den Orang-Utans bei Unsi­cher­heit von sich geben – während sie nervös an Ästen rütteln. Doch trotz aller Angst: Sie haben einander. Und das zählt.

Orang-Utan-Waisen Jeni und Aiko in der BOS Waldschule Nyaru Menteng
Mit “Kiss Squeaks“ – den Orang-Utan-typi­schen Kuss­ge­räu­schen, zeigen Jeni und Aiko ihr Unbehagen

Mut wächst mit jedem Tag

Angst gehört zum Leben – vor allem, wenn man noch klein ist und die Welt so groß. Doch genau hier beginnt das Lernen: Mit jedem neuen Geräusch, jedem sicheren Baum und jeder Erfah­rung wachsen Jeni, Aiko und ihre Freunde ein kleines Stück mehr über sich hinaus.

Begleitet von ihren gedul­digen Baby­sit­te­rinnen lernen sie langsam, zwischen echter Gefahr und harm­losen Geräu­schen im Dschungel zu unter­scheiden. So entwi­ckeln sie nicht nur Mut, sondern auch die Fähig­keit, eines Tages allein im Regen­wald zu über­leben – frei, stark und selbstständig.

Schenken Sie Hoff­nung – begleiten Sie ihre Reise

Jeni, Aiko und ihre Freunde haben noch einen langen Weg vor sich. Aber sie sind nicht allein – sie haben einander. Und viel­leicht auch bald Sie. Mit einer Paten­schaft können Sie sie auf ihrem Weg in die Frei­heit begleiten – und Teil ihrer Geschichte werden.

Jumbos Start im Regenwald

Jumbos Start im Regenwald

Zwölf Jahre haben wir Jumbo im BOS-Rettungs­zen­trum Nyaru Menteng auf diesen großen Tag vorbe­reitet. Nach Hanau, Rongda, Pirang und Radmala ist Jumbo der fünfte Orang-Utan, den wir im Mai im Natio­nal­park Bukit Baka Bukit Raya ausge­wil­dert haben. Jetzt erst beginnt die eigent­liche Heraus­for­de­rung für das Orang-Utan-Männ­chen – das freie Leben im Regenwald.

Nachdem sich die Schie­betür des Trans­port­kä­figs geöffnet hatte, konnten wir Jumbo seine große Begeis­te­rung richtig ansehen, mit der er den Regen­wald begrüßte. Sofort begann er, seine Umge­bung zu erkunden. Inter­es­san­ter­weise klet­terte Jumbo nicht direkt auf einen Baum, sondern verbrachte zunächst Zeit auf dem Wald­boden. Laut unserem Tier­arzt war dies wahr­schein­lich Teil seines Anpas­sungs­pro­zesses – er wollte seine neue Umge­bung näher kennenlernen.

Auswilderung Orang-Utan Jumbo
Schnell lässt Jumbo die Trans­portbox hinter sich

Jumbos Neugierde auf seine neue Umge­bung war offen­sicht­lich. Irgend­wann näherte er sich unserem Post-Release-Moni­to­ring-Team (PRM), das ihn aus der Ferne beobachtete.

Verfolger im Regenwald

Das PRM-Team folgt Jumbo, wie allen frisch ausge­wil­derten Orang-Utans, in den ersten Tagen und Wochen – so lange, bis wir sicher sind, dass die Tiere sich gut in der Wildnis einge­wöhnt haben. Oder sie schneller unter­wegs sind, als ihre mensch­li­chen Verfolger und im dichten Regen­wald verschwinden.

Orang-Utan-Beobachtung PRM
Gewis­sen­haft notiert das PRM-Team alle Beobachtungen

Die PRM-Teams obser­vieren dabei die Orang-Utans vom Moment der Käfig­öff­nung, bis sie es sich in ihrem Schlaf­nest gemüt­lich gemacht haben. Am nächsten Morgen, noch vor Sonnen­auf­gang, findet sich das PRM-Team dann erneut unter dem Schlaf­nest ein, um dem Orang-Utan auf seinen Streif­zügen zu folgen.

Auswilderung Orang-Utan Jumbo
Jumbo fixiert das PRM-Team

Als Jumbo erkannte, dass das PRM-Team keine Bedro­hung darstellte, klet­terte er schließ­lich auf einen Baum und begann, junge Blätter zu knab­bern. Er wirkte ruhig und gelassen zwischen den Ästen und warf gele­gent­lich einen Blick auf unser Team, das weiterhin jede seiner Bewe­gungen aufzeichnete.

Gute Nacht nach einem aufre­genden Tag

Als die Nacht herein­brach, zeigte Jumbo eine weitere wich­tige Über­le­bens­fä­hig­keit – das Nest­bauen. Er begann, Blätter zu sammeln, um sich einen Platz zum Ausruhen zu bauen. Unge­wöhn­li­cher­weise entschied er sich, sein Nest auf einem stabilen unteren Ast zu bauen, anstatt wie die meisten wilden Orang-Utans im Blät­ter­dach. Als er fertig war, entspannte er sich in seinem Nest und beob­ach­tete ruhig den Wald, der langsam von der Dunkel­heit umhüllt wurde.

Jumbo wurde müde, als die Sonne hinter den Bäumen unter­ging. Bald darauf schlief er tief und fest in seinem einfa­chen Nest – mitten im Herzen des üppigen Tropen­waldes, der nun sein neues Zuhause ist. Dies ist ein neuer Anfang für Jumbo, ein lang ersehnter Moment der Frei­heit seit dem Tag, an dem er zum ersten Mal im Nyaru Menteng Reha­bi­li­ta­ti­ons­zen­trum ange­kommen war.