Das Verhältnis zu Schlangen ist bei vielen Menschen vor allem durch Angst geprägt. Und das ist durchaus berechtigt. Denn aufgeschreckte Schlangen verteidigen sich gegen Raubtiere oder Bedrohungen wie den Menschen, was durchaus lebensbedrohliche Folgen haben kann. Unsere Post-Release-Monitoring-Teams (PRM) leben mitten im Regenwald, in Hotspots der Artenvielfalt. Da gehören auch Schlangen zu ihren direkten Nachbarn und Begegnungen mit teilweise sehr giftigen Exemplaren sind immer möglich.
Aus diesem Grund hat BOS in Zusammenarbeit mit der indonesischen Snake Sioux Foundation kürzlich eine Schulung zum richtigen Umgang mit Schlangen im Camp Nles Mamse in unserem Auswilderungswald Kehje Sewen (Ost-Kalimantan) für die PRM-Teammitglieder durchgeführt. Dabei konnten die Schulungsteilnehmer eine Menge über Schlangen und den richtigen Umgang mit ihnen erfahren.
So lernte unser Team, dass Schlangen je nach Stärke und Art ihres Giftes in drei Gruppen eingeteilt werden: neurotoxisch (giftig für das Nervensystem), hämotoxisch (Gift, das die Blutzellen schädigt) und zytotoxisch (Gift das Gewebe und Zellen schädigt). Aus jeder dieser Gruppen gibt es in Indonesien endemische Schlangen mit schwachem bis zu sehr starkem Gift, wie z. B. Kobras und Vipern.
Wissen gibt Sicherheit
Während der Schulung wurde unseren PRM-Teammitgliedern beigebracht, wie sie die unterschiedlichen Schlangen identifizieren und bei Bedarf sicher mit ihnen umgehen können. Denn je besser sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den Lebensgewohnheiten, Verhaltensweisen und potenziellen Gefahren der verschiedenen Schlangenarten auskennen, umso besser können sie bei möglichen Begegnungen reagieren.
Die Dendrelaphis caudolineatus ist recht verbreitet und ungiftig
Doch was tun, wenn es mal zum Äußersten kommt und ein Teammitglied von einer Schlange gebissen wird? Auch das wurde in der Schulung vermittelt. Denn erste Hilfe in so einem Notfall ist in den entlegenen Regenwaldcamps noch entscheidender.
Wie versorgt man einen Schlangenbiss? Unsere PRM-Mitarbeiter erfuhren es von den ExpertenAm Ende erhielten alle Teilnehmer an der Schulung ein Zertifikat
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Kalimantan ist der indonesische Name für die Insel Borneo, der drittgrößten Insel der Welt nach Grönland und Neuguinea. Kalimantan ist auch Heimat der Borneo-Orang-Utans, die sie sich mit unzähligen anderen Tierarten teilen. Viele von ihnen sind nicht minder bedroht als unsere rothaarigen Verwandten. Wir stellen hier in loser Reihenfolge immer wieder einige dieser faszinierenden Geschöpfe vor.
Die Grüne Peitschennatter (Ahaetulla prasina)
Die Schönheit und die besonderen Merkmale vieler Tier- und Pflanzenarten des Waldes sind oft Teil ihres Verteidigungsmechanismus, um sie vor Beutejägern zu schützen, oder Teil ihrer Fähigkeit, Beute zu jagen. Auch die Grüne Peitschennatter ist eine solche Kreatur.
In Südasien nicht nur im Regenwald verbreitet: Die Grüne Peitschennatter
Sie zeichnet sich durch ihren pfeilartig zugespitzten Kopf und ihren langen (bis zu zwei Meter), schlanken Körper aus. Ihre leuchtend grüne Farbe hilft ihr, sich im Blätterdickicht des Regenwaldes und im Gebüsch zu tarnen.
Gut getarnt unterwegs
Man findet sie in ganz Südostasien, wo sie tagsüber und während der Dämmerung in den Bäumen aktiv ist. Sie bevorzugt Primär- und Sekundärwälder im Flachland, Plantagen und Gebüsche.
Ausreichend giftig
Das Gift der Grünen Peitschennatter ist nicht sehr stark und hat keine oder nur geringe Auswirkungen auf den Menschen. Aber es reicht aus, um kleine Beutetiere zu schwächen. Sie ernährt sich von kleinen Tieren wie Fröschen, Vögeln, Echsen (v. a. Geckos) und anderen Schlangen, selten auch von Nagetieren und Vogeleiern. Ihre ein bis zwölf Junge bringt sie lebend zu Welt.
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