Die Kollision zwischen Australien und Asien hatte auch enorme Auswirkungen auf die Inseln Java, Sumatra und Borneo. Hier glühen Vulkane mit unheimlichem blauen Licht, und der größte Vulkanausbruch, seit es Menschen gibt, hat eines der reichsten Ökosysteme des Planeten geschaffen. Diese Inseln liegen auf dem asiatischen Teil der Erdkruste, daher stammen auch Orang-Utans und Nashörner.
Die britische Schauspielerin Judi Dench reist ins Herz von Borneo, zu den ältesten und artenreichsten Regenwäldern der Erde. Sie begegnet wilden Orang-Utans und entlässt kleine Malaienbären zurück in die Freiheit.
Sumatra, eine indonesische Hauptinsel, ist die sechstgrößte Insel der Welt. Sie erstreckt sich über 1700 Kilometer von Nordwest nach Südost und ist bis zu 370 Kilometer breit. Der Äquator überquert die Mitte der Insel. Sumatra ist größtenteils von tropischem Regenwald bedeckt, der 2004 in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes aufgenommen wurde. Entsprechend viel gibt es zu entdecken. Der Film lädt zu einer Reise durch den Norden ein. In den Wäldern lebt eine große Vielfalt von Tieren und Pflanzen. 3500 Pflanzenarten wurden im Park gezählt, darunter viele endemische Orchideen und Farne. Hier ist auch der durch Jagd, Abholzung und Tierhandel vom Aussterben bedrohte Sumatra-Orang-Utan zu Hause. Bukit Lawang, ein kleiner Ort am Rande des Nationalparks, ist bekannt für seine Projekte zum Schutz der Affen. Das machte den Ort zur beliebtesten Touristenattraktion in Sumatra. Von dort starten Dschungel-Touren, bei denen man die Orang-Utans, die sogenannten Waldmenschen, hautnah erleben kann.
In Afrika hat Anna bereits Gorillas und Schimpansen besucht. Doch zu den Menschenaffen gehören auch die Orang-Utans — und die möchte die Tierreporterin in den Wäldern von Sumatra aufspüren. Diese dem Menschen nächsten Verwandten sind vom Aussterben bedroht. Das möchte der Biologe Peter verhindern und hat dazu einige Ideen: Zum Beispiel hat er mitten auf der indonesischen Insel eine Schule für Orang-Utans in Not gegründet. Anna nimmt am Unterricht teil. Die rotbraunen Orang-Utans sind Baumbewohner und im Gegensatz zu Gorillas und Schimpansen in der Regel Einzelgänger. Ältere Männchen werden gut und gern 100 Kilogramm schwer und haben die größte Armspannweite unter den Menschenaffen — über zwei Meter. So können sie sich gemütlich von Baum zu Baum schwingen. Ihre größten Feinde sind nicht die Tiger, die auf Sumatra durch den Wald streifen: Es sind Menschen, die sich Orang-Utans als Haustiere in Käfigen halten. Das ist zwar streng verboten, aber trotzdem weit verbreitet. Manchmal können Peter und seine Mitarbeiter solche Orang-Utans befreien. In der Dschungelschule lernen die Tiere dann, wie sie in der Wildnis überleben können. Der fünfjährige Robert macht heute seine ersten Schritte zurück in den Urwald. Dahin, wo die Orang-Utans hingehören.
Was macht eine Orang-Utan-Mutter auf Sumatra, deren Augenlicht durch den Grauen Star zunehmend schwindet, die aber noch ein Jungtier zu versorgen hat? Der Film erzählt eine bewegende Geschichte, in der das Schicksal Weichen stellt, die ganz unvermutet Hoffnung keimen lasst. Im letzten Augenblick versuchen Naturschützer, die beiden Orang-Utans zu retten — wird es gelingen? Das Schicksal trifft das Orang-Utan-Weibchen sehr hart — und das gleich mehrfach: Vor allem durch die Ausdehnung der Ölpalmplantagen wird das ohnehin schon kümmerliche Waldgebiet auf der indonesischen Insel Sumatra für diese Tiere so gut wie unbewohnbar. Naturschützer, die nach Auswegen für die Tierwelt suchen, stellen bei dem Orang-Utan-Weibchen, das sie bald „Gober“ nennen, dann auch noch eine schleichende Erblindung fest. Es ist die Tochter, die der kranken Mutter zunächst das Überleben sichert und sie mit Nahrung versorgt. Schließlich aber wird Gober evakuiert und findet Aufnahme in einer Rettungsstation. In einer bahnbrechenden Operation wird ihr dort das Augenlicht zurückgegeben — und auch neues Mutterglück kann Gober erleben. Sogar der Plan für eine Auswilderung wächst heran.
Frank Elstner hatte den Tierschützer Willie Smits in seiner Sendung “Menschen der Woche” kennengelernt und versprochen, einmal selbst nach Indonesien zu kommen — wegen der Orang-Utans.
Es sollte eine der spannendsten und emotionalsten Reisen im Leben von Frank Elstner werden: Über drei Wochen begleitet er den Tier- und Naturschützer Willie Smits durch Indonesien, immer auf der Spur der Orang-Utans.
Die Route führt von Java über Sulawesi bis nach Borneo — die natürliche Heimat der Orang-Utans. Der deutsche Moderator lernt dabei Menschen kennen, die ihr gesamtes Leben dem Schutz der seltenen Menschenaffen widmen, bekommt aber auch Einblicke in die großen Probleme des Landes und die damit verbundenen Schicksale für die Orang-Utans. Und nicht zuletzt begleitet er einen ganz besonderen Orang-Utan auf dem Weg zurück in die Freiheit. “Einer der schönsten Momente meines Lebens”, sagt Elstner sichtlich berührt bei 40 Grad im Schatten mitten im Dschungel von Borneo.
Elstners Reisen zu den Orang-Utans wird am 6.01.2023 von 10.30 — 12 Uhr auf 3Sat ausgestrahlt.