Am Sonntag, den 15. September 2024 wird im Hof des Klosters Blaubeuren der Weltkindertag gefeiert. Das Motto in diesem Jahr lautet „Jedes Kind braucht eine Zukunft“. Wieder mit dabei ist unsere Regionalgruppe rund um Dr. Lisa Kern, um mit Spiel, Spaß und einer spannenden Spendentombola auch dem Nachwuchs etwas über Orang-Utans und wie man sie schützen kann, zu erzählen. Das Kinderfest findet von 14 bis 18 Uhr statt. Neben dem BOS-Stand gibt es jede Menge Leckereien und gute Unterhaltung für Jung und Alt. Mehr Infos zum Kinderfest in Blaubeuren gibt es hier.
In den Sozialen Medien ist Ute Bareiss als „Weltenbummelnde Autorin“ bekannt. Mit ihrem Mann umsegelt sie auf ihrem Katamaran Taimada seit 2002 die Welt. Bücherfreunde kennen sie als Thrillerautorin U. T. Bareiss oder unter dem Pseudonym Helen Paris, unter dem sie Wohlfühlromane veröffentlicht. Zuletzt erschien ihr Umweltthriller „Green Lies – Tödliche Ernte“, der auf Borneo spielt und mit dem die Autorin BOS Deutschland unterstützt. Darüber haben wir mit Ute Bareiss gesprochen.
Frau Bareiss, worum geht es in Ihrem aktuellen Thriller? Um grüne Lügen, Betrug und skrupellose Macher, die für Macht und Geld vor nichts zurückschrecken. Und darum, wie wichtig es ist, den Regenwald zu schützen, der die Heimat für solch eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt bietet. Es geht aber auch darum, dass man seine eigene Einstellung immer wieder überdenken muss und dass es nie zu spät ist, sich auf die richtige Seite zu begeben und Gerechtigkeit zu suchen.
Darum geht es in „Green Lies“:
Der Jurist David Kepler wähnt sich beruflich am Ziel, als er eine Spitzenposition bei Global Green Palm Oil erhält, die stolz ihr grünes Label für Nachhaltigkeit trägt und ihre Mitarbeiter in Luxus hüllt. In Borneo angekommen mehren sich jedoch die Zweifel an der Seriosität des milliardenschweren Konzerns. Bei einem Ausflug trifft er auf die Leiterin der Orang-Utan-Rehabilitationsstation Floriana Anders, die sich mit Leib und Seele für ihre Schützlinge einsetzt und dafür alles riskiert. Sie wirft seiner Firma Betrug und skrupellose Machenschaften vor. Zusammen mit ihr forscht David nach und bringt sich damit in höchste Lebensgefahr.
Vielen Dank, dass Sie den Orang-Utans und ihren Bedrohungen diese Bühne schenken. Wie kamen Sie eigentlich auf das Thema? Im Rahmen unserer ersten Weltumsegelung haben wir 2012 auch Indonesien besegelt und in dem Zug Borneo erforscht. Schon bei der Ankunft stießen wir auf Frachtschiffe, die bis oben hin mit Holzstämmen beladen waren. Die Hänge waren kahl, in der Luft hing der Smog des brennenden Regenwaldes. Wir besuchten die Orang-Utan-Station Tanjung Puting in Zentral-Kalimantan und sahen unsere ersten Orang-Utans. Der Gedanke, dass es diese wundervollen Tiere bald nicht mehr gibt, wenn wir Menschen so weitermachen, war mir unerträglich.
Das Thema Regenwaldabholzung und Palmöl hatte mich schon immer interessiert, aber wenn man die Auswirkungen mit eigenen Augen sieht, wird das Bedürfnis, etwas dagegen zu unternehmen, brennend.
Was war es, was Ihre Faszination für Orang-Utans ausgelöst hat? Ich liebe ihre Empathie, ihre Fürsorge, ihre Sanftheit und ihre Klugheit. Selbst zu sehen, wie sie Werkzeuge nutzen, ist wirklich beeindruckend. Von der Nutzung von Kräutern als Medikamente ganz abgesehen. Sie sind so stark, könnten sich gegen uns Menschen zur Wehr setzen, aber sie sind so friedliebend. Wenn man ihnen einmal in die sanften braunen Augen schaut, muss man einfach sein Herz verlieren.
Ihre Reise nach Borneo liegt zwölf Jahre zurück. Seither spielten Sie mit dem Gedanken, das Land zum Schauplatz einer Ihrer Bücher zu machen. Wieso hat es so lange gedauert, den Plan umzusetzen? Zum einen ging die Recherche wirklich an die Substanz. Nicht nur, was wir Menschen mit den Wäldern machen. Auch wie die Orang-Utans behandelt werden – man nimmt ihnen nicht nur ihre Heimat im Regenwald, sondern sie werden zur Bespaßung in enge Käfige gesperrt oder in Vergnügungsparks ausgebeutet. Es ist so grausam. Zum anderen hat es auch so lange gedauert, weil ich zuerst andachte, einen Verlag für das Buch zu begeistern. Obwohl ich extra versucht habe, das Thema in eine spannende Handlung zu packen, die auch Lesende fesselt, deren Hauptinteresse nicht im Umweltschutz liegt, waren die Verlage zögerlich. Der Schauplatz Borneo war ihnen zu exotisch, sie fürchteten, dass das Thema Palmöl zu wenige Fans findet. Nun liegt es also an mir, ein größeres Interesse zu wecken. Zum Glück zeigen die ersten Rückmeldungen, dass das Thema durchaus auch ein breiteres Interesse wecken kann.
Wie verlief Ihre Recherche? Nach unserem ersten Besuch auf Borneo habe ich über Orang-Utans recherchiert und bin auf Willie Smits und Borneo Orangutan Survival gestoßen. Ich wurde sofort Fördermitglied bei BOS, verfolgte gespannt alle Berichte über Auswilderungen und die Orang-Utans. Wir sind dann nochmals von Thailand aus zur Recherche nach Ost-Kalimantan gereist. Wir besuchten einige Nationalparks, wie den Wehea Nationalpark, sahen auch Orang-Utans in der Wildnis im Kutai Nationalpark und verbrachten einige Zeit in der BOS-Orang-Utan-Rehabilitationsstation Samboja Lestari. Auch ein Dorf der Dayaks, der Ureinwohner, besuchten wir und durften (als einzige auswärtige Gäste) bei einem ihrer größten jährlichen Feste, einer Art Erntedankfest, mitfeiern. Die Gastfreundschaft ist unglaublich.
Was hat Sie dazu bewogen, gerade BOS zu unterstützen? Bei unserem ersten Besuch in Tanjung Puting waren wir den Orang-Utans ganz nah, sie liefen frei auf der Station herum. Das ist natürlich spannend, dennoch war mir das Ganze zu sehr auf Tourismus ausgerichtet, vor allem, als auch noch ein Boot voller Kreuzfahrttouristen eintraf. Als ich von BOS las, dass hier der Fokus tatsächlich auf der Rettung der Orang-Utans liegt, war mir das doch viel sympathischer. In Samboja Lestari gibt es den nötigen Abstand zu den Tieren, und das ist gut so. Gerade diese Distanz hat mir diese so wertvolle Arbeit noch nähergebracht.
Wie unterstützen Sie BOS ganz konkret? Zum einen durch die Fördermitgliedschaft. Zum anderen mache ich bei meinen Lesungen, Bildervorträgen und Events, sowie auf Social Media, auf BOS und die wertvolle Arbeit aufmerksam. Es sind auch gemeinsame Aktionen, wie Anteile an den Buch- bzw. Hörbuchverkäufen geplant. In meinem Buch gibt es ein Nachwort von Daniel Merdes, dem Geschäftsführer von BOS Deutschland, sowie ein Bonuskapitel von BOS. Und auch das Logo prangt auf dem Buch.
Hatten Sie reale Vorbilder für Ihre Protagonisten in „Green Lies“? Die menschlichen Protagonisten selbst ähneln nicht wirklich realen Personen, „meine“ Orang-Utan-Rehabilitationsstation Kampung Kera (Dorf der Affen) habe ich jedoch nach dem Vorbild von Samboja Lestari gestaltet. Und all diese Menschen, die sich so selbstlos für den Schutz der Tiere und des Regenwalds einsetzen, und manchmal dabei ihr eigenes Leben gefährden, gibt es irgendwo in der Realität auf irgendeine Art. Leider sind auch viele der so grausamen Orang-Utan-Schicksale in „Green Lies – Tödliche Ernte“ wahren Begebenheiten nachempfunden. Zur Recherche diente mir hier das ganz großartige (leider vergriffene) Buch „Die Denker des Dschungels“, bei der auch Willie Smits mitgeschrieben hat. Die Grausamkeit macht so betroffen und weckte in mir das tiefste Bedürfnis, ein größeres Publikum darauf aufmerksam zu machen.
Es soll eine Fortsetzung von „Green Lies“ geben. Wird auch die auf Borneo spielen? Ja, es soll weitere Borneo-Thriller geben, zwei Folgebände sind fix in Planung. Leider gibt es noch viele Themen, bei denen die Natur auf grausame Weise zerstört wird. Natürlich wird auch die Orang-Utan-Rehabilitationsstation „Kampung Kera“ mit Floriana Anders und dem Juristen David Kepler auf der Suche nach Gerechtigkeit eine große Rolle spielen.
Vielen Dank an Ute Bareiss für dieses wunderbare Buch und die Möglichkeit, damit noch mehr Menschen auf das Schicksal der vom Aussterben bedrohten Orang-Utans aufmerksam zu machen.
„Green Lies – Tödliche Ernte“ gibt es als E‑Book, Taschenbuch und gebundenes Buch (ISBN 978–94037-4701–9). Das Hörbuch folgt am 15.08. bei Audio4you.
Am 4. und 5. Juni 2024 fand im Park von Schloss Bellevue die Woche der Umwelt statt. Gemeinsam mit dem Mainzer Familienunternehmen Werner & Mertz (Frosch) durften wir dort unsere gemeinsame Kooperation bei der nachhaltigen Renaturierung des Torfmoors von Mawas vorstellen.
Zur Woche der Umwelt hatten Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) eingeladen. Rund 190 Aussteller aus Politik, Wirtschaft, Forschung, Technik und Zivilgesellschaft wurden in einem Bewerbungsverfahren ausgewählt, um auf der zweitägigen Veranstaltung Innovationen aus den Bereichen Umwelt‑, Klima‑, Ressourcen- und Artenschutz zu präsentieren. BOS Deutschland und Werner & Mertz wurden ausgewählt, hier einem interessierten Publikum unser Renaturierungs- und Aufforstungsprojekt im Torfmoorgebiet Mawas vorzustellen.
Gemeinsam mit Werner & Mertz und weiteren Unterstützerinnen und Unterstützern beheben wir im Torfmoor von Mawas (Zentral-Kalimantan) menschengemachte Schäden und stellen Lebensraum wieder her – als Heimat für viele bedrohte Tierarten und die lokale Bevölkerung in den angrenzenden Dörfern. Aber auch als Beitrag zum Schutz unseres Weltklimas und für eine lebenswerte Zukunft. Wenn die Böden unserer Aufforstungsgebiete wieder ausreichend bewässert sind, bepflanzen wir sie mit heimischen, an den Standort angepassten Baumarten.
Innovative Aufforstungsmethode
Große Teile des einmaligen Biotops Mawas wurden in den 1990er Jahren für ein gescheitertes Regierungsprojekt abgeholzt und das Torfmoor mit tausenden Kilometern Entwässerungskanälen trockengelegt. Das zerstörte Gebiet umfasst 70.000 Hektar brandgefährdete Fläche, die permanent Treibhausgase emittiert. Unsere leidenschaftliche Mission ist es, hier wieder einen grünen Regenwald erblühen zu lassen.
Viele Besucherinnen und Besucher interessierten sich für unser Projekt
Bei der Woche der Umwelt informierten wir unsere Besucherinnen und Besucher auch über die unterstützte natürliche Regeneration – eine Aufforstungsmethode die wir, kombiniert mit anderen Methoden, in Mawas anwenden. Dabei werden natürlich gewachsene Bäume durch Pflege gesichert und zusätzlich Setzlinge von geeigneten Baumarten gepflanzt werden. Der Ansatz basiert auf einer natürlichen Samenverbreitung und setzt die Nähe von intakten Wäldern voraus.
Insgesamt besuchten rund 12.000 Gäste die Innovationsschau. Mit vielen konnten wir an unserem Stand inspirierende Gespräche führen, uns vernetzen und so mit neuen Ideen zuversichtlich ans Werk gehen. Denn Orang-Utan-Schutz ist Regenwaldschutz ist Klimaschutz.
Möchten auch Sie unsere Aufforstungen im Torfmoor von Mawas unterstützen? Dann schauen Sie doch mal auf unserer Projektseite Lebenswald vorbei.
Wir sind auch in diesem Jahr mit einem Stand auf dem traditionellen Alt-Rixdorfer Weihnachtsmarkt. Im historischen böhmischen Dorf rund um den Richardplatz in Berlin-Neukölln findet der schönste Weihnachtsmarkt Berlins wieder am zweiten Adventswochenende statt. Mehr als 150 Vereine, Organisationen und Verbände präsentieren hier selbstgemachte Kleinigkeiten, schönes Kunsthandwerk und liebevoll Gebasteltes für die zahlreichen Besucher. Aber auch kulinarisch mangelt es nicht an Vielfalt.
BOS Deutschland versorgt Sie vor Ort mit unserem beliebten Orang-Utan-Glühwein — mit oder ohne Schuss. Außerdem können Sie viele Artikel aus unserem BOShop erwerben, wie z. B. unseren neuen “Waldmenschen”-Kalender.
Der Alt-Rixdorfer Weihnachtsmarkt findet auf dem Richardplatz 28 in 12055 Berlin statt.Unser Stand ist vor der Villa Rixdorf, Ecke Richardstraße.
Wann: 8. bis 10. Dezember 2023
Öffnungszeiten: Freitag, 8. Dezember 17–21 Uhr Samstag, 9. Dezember 14–21 Uhr Sonntag, 10. Dezember 14–20 Uhr
Jedes Jahr findet in Indonesien das landesweite Event „Lintas Alam“ statt. Auch BOS nahm daran als Gastgeber teil. Bei einer Querfeldein-Schnitzeljagd im Wald rund um unser Rettungszentrum in Samboja Lestari hatten 200 Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrkräfte jede Menge Spaß und haben dabei viel über Umwelt- und Artenschutz gelernt.
Schülerinnen und Schüler von über 20 Schulen aus benachbarten Gemeinden haben an dem landesweiten Event teilgenommen, das erstmals auch auf dem Gelände unseres Samboja Lestari Rettungszentrums stattfand.
Rein in die Mannschafts-Shirts und los geht’s
Zur Begrüßung haben die Kinder und Jugendlichen T‑Shirts und Kappen unseres Rettungszentrums mit einem Orang-Utan darauf und dem Schriftzug Samboja Lestari bekommen, die sie als Erinnerung behalten dürfen.
Bäume pflanzen und Müllsammeln gibt Bonusunkte
Dann ging es auch schon los mit dem achteinhalb Kilometer langen Parcours, der an vier Wegepunkten vorbei führte: an einer ehemaligen Kohlemine, unserem Rettungszentrum, am Ufer gegenüber unserer Vorauswilderungsinsel und schließlich am Schutzzentrum für Malaienbären. Jeder Wegepunkt musste innerhalb einer festgelegten Zeit erreicht werden.
Wer kennt sich aus mit Natur und Umwelt?
Um den Wettbewerb zu gewinnen, reichte es jedoch nicht, den Parcours schnellstmöglich zu durchlaufen. Weitere Punkte gab es nämlich für richtig beantwortete Fragen sowie für Aktionen entlang des Weges wie zum Beispiel Müll aufsammeln oder einen Baum pflanzen.
Tolles Ergebnis des „Lintas Alam“ in Samboja Lestari
Die Kids waren unglaublich schnell und erreichten die Ziellinie viel früher als erwartet. Am ehrgeizigsten waren die Grundschulkinder! Am Ziel wurden die Gruppen mit großem Jubel erwartet und mit einem leckeren Lunch belohnt, ehe die Gewinner bekannt gegeben wurden. Natürlich gab es für alle Teilnehmer auch eine Urkunde.
Für das nächste Jahr wünschen sich die Kinder eine Wiederholung des Events
Am Ende des Tages waren sich alle Kinder einige: Das wollen wir im nächsten Jahr unbedingt wiederholen! Auch die Lehrer waren vom Event begeistert. Und wir von BOS freuen uns, wie viel Freude und Interesse sich die Kinder aus den Communities rund um unser Rettungszentrum mit Umwelt- und Orang-Utan-Schutz beschäftigt haben.
Mit Ihrer Spende helfen Sie den Orang-Utans, dem Regenwald und damit auch unserem Klima. Jeder Beitrag hilft.
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