In Malaysia wächst der illegale Wildtierhandel. Über Onlinevideos locken skrupellose Händler Käufer an. Doch die meisten der angebotenen Tiere dürfen weder gefangen noch gehalten werden. Über 80 bedrohte Arten sind von illegalem Handel betroffen. Häufig sterben die Wildtiere während des qualvollen Versands — verschnürt und gefesselt in engen Kisten werden sie über die Grenzen geschmuggelt.
Meist finden sich Anbieter und Händler über soziale Medien. Eine Untersuchung in Malaysia fand über 10 000 Profile in sozialen Medien, die mit dem Verkauf von Wildtieren in Zusammenhang stehen. Händler, Käufer und Zwischenhändler treffen sich nie persönlich. Die Tiere werden oft auf qualvolle Weise per Post geschmuggelt. Die Täter können nur schwer gefasst werden.
Wenn unsere Orang-Utans auf einer der Vorauswilderungsinseln leben, müssen sie unter Beweis stellen, dass sie sich im Regenwald genauso gut versorgen können, wie ein wilder Orang-Utan. Schließlich haben sie alles von ihren menschlichen Ersatzmüttern lernen müssen. Alles? In Desis Fall trifft das nicht ganz zu. Denn das Weibchen hat auf ihrer Vorauswilderungsinsel Juq Kehje Swen offenbar eine neue Freundin gefunden — Kimi.
Orang-Utans sind normalerweise eher allein unterwegs
Kimi ist ein wild lebender, weiblicher Orang-Utan, der ebenfalls auf Juq Kehje Swen lebt. Die Insel ist reich an Biodiversität, daher ist es nicht überraschend, dass dort und in den umliegenden Waldgebieten wilde Orang-Utans leben. Direkte Begegnungen gibt es dabei jedoch eher selten, denn die scheuen Menschenaffen ziehen meist allein durch den Regenwald. Aber vor einiger Zeit machte unser Post-Release-Monitoring-Team eine erstaunliche Entdeckung: Als sie auf der Insel ankamen, sahen sie Desi und Kimi Seite an Seite zum Flussufer trotten. Das Wiedersehen mit Kimi war ein Glücksfall, denn sie war schon seit einiger Zeit nicht mehr von den Teams gesichtet worden. Offenbar hatte das Futter, das regelmäßig für Desi zur Fütterungsplattform geliefert wurde, Ihr Interesse geweckt. Kimi schnappte sich einige Bananen direkt aus Desis Hand und schob sie sich genüsslich in den Mund. Dann saßen beide eine ganze Zeit friedlich beieinander und teilten sich freundschaftlich das bereitgestellte Futter.
Gemeinsam auf Entdeckungstour
Dann ging es auf gemeinsame Erkundungstour durch den Wald. Die beiden kletterten von Baum zu Baum und unser Team konnte beobachten, wie Desi und Kimi dabei beträchtliche Mengen an Blättern und Früchten vom Baum pflückten und aßen. Für unser Beobachtungsteam war es sehr spannend, den wilden Orang-Utan Kimi und die vor ihrer Auswilderung befindliche Desi in dieser direkten Interaktion zu beobachten. Es ist ein Glücksfall, wenn so etwas passiert. So kann Desi von ihrer wilden Artgenossin lernen und ihre Überlebensfähigkeiten im Regenwald weiterentwickeln.
Unterstützen Sie unsere Arbeit mit den rothaarigen Menschenaffen. Mit Ihrer Spende helfen Sie den Orang-Utans, dem Regenwald und damit auch unserem Klima. Jeder Beitrag hilft.
In manchen Gebieten ist die Zahl der Insekten in den vergangenen Jahrzehnten um 75 Prozent gesunken. Vom Insektensterben ist die Rede. Es scheint, als ob keine Insektengruppe verschont bliebe: Libellen, Bienen, Käfer, Schmetterlinge — überall gibt es Verlierer. Andererseits tauchen in jüngster Zeit gerade in Südwestdeutschland immer mehr neue Arten auf.
Wie kommt das? Soll man sich darüber freuen, dass es weniger Mücken, Fliegen und Wespen gibt? Ist man verpflichtet, auch ihr Überleben zu sichern? Was muss getan werden, um die Insekten zu retten? Die SWR Doku macht sich auf die Suche nach den Hauptverantwortlichen für das Insektensterben. Ist es die Landwirtschaft? Der Klimawandel? Oder der Flächenfraß? Das neueste Werk des preisgekrönten Tierfilmers Jan Haft zeigt in eindrucksvollen Bildern, wie faszinierend Insekten sind und wie groß ihre Bedeutung für die Umwelt ist. Fachleute, die das Leben und den Rückgang dieser Tiergruppe erforschen, kommen zu Wort. Außerdem werden Initiativen gezeigt, die sich aktiv für den Insektenschutz einsetzen. Eine Aufgabe von immenser Tragweite, denn der Untergang der Insekten würde eine ungeahnte Kettenreaktion nach sich ziehen.
Der Kongo ist nach wie vor Rückzugsraum und Heimat für einige der wundersamsten Kreaturen unserer Erde. Tief im Inneren der dichten Urwälder leben unsere nächsten Verwandten: Drei der vier Menschenaffen-Arten beheimatet das Kongobecken. Mit außergewöhnlichen Aufnahmen gewährt die Sendung spannende Einblicke in eine der geheimnisvollsten Regionen der Erde.Lautes Trommeln hallt durch das Unterholz.
Aus den Tiefen des Dschungels stürzt ein Silberrücken — Anführer einer Sippe Flachlandgorillas. Doch er wird seinem Ruf als Macho nicht gerecht: Liebevoll kümmert er sich um seine Familie. Zwei weitere, nahe Verwandte des Menschen leben im Kongobecken. Und ihre Evolution hat der Kongo-Fluss entscheidend geprägt: Während die Schimpansen nördlich des Flusses leben, gibt es Bonobos ausschließlich auf der Südseite. Eingeschlossen von den Wassermassen des Kongo entwickelten Bonobos ihre eigene Gesellschaftsform — eine ganz andere als die der Schimpansen: Während Schimpansen gewalttätig werden können, um Konflikte zu lösen, nutzen Bonobos stattdessen Sex! Erstmals vergleicht der Film das Sozialverhalten der drei großen Primaten des Kongos — mit überraschenden Ergebnissen!
Die zerstörerischen Kräfte der Erde schufen ein Reich von unvergleichbarer natürlicher Schönheit: die Inselwelt Südostasiens. Sie gehört zu den vielfältigsten Regionen der Welt. Der unglaubliche biologische Reichtum ist das Ergebnis einer Jahrmillionen dauernden Kollision von Erdteilen.
Jeden Morgen versammeln sich Großfußhühner an den Hängen des Vulkans Tavurvur vor der Küste Neuguineas. Sie graben tief in die Asche, um ein einziges Ei hineinzulegen. Die vulkanische Wärme übernimmt das Ausbrüten der Eier. Diese eigentümliche Nist-Methode ist nur ein Beispiel von vielen, die zeigen, wie das Leben sogar rohe Kräfte aus dem Erdinneren für seine Zwecke nutzen kann. Vor etwa 25 Millionen Jahren kollidierten Australien und Asien, seitdem wurde unablässig Erdkruste ineinander verschoben, auseinandergerissen, zertrümmert. Ein Produkt dieser Kräfte ist die Insel Neuguinea. Sie ist ein Teil des australischen Kontinentalschelfs und beherbergt auch viele Tiere des fünften Kontinents, die hier aber ganz eigenartige Lebensweisen entwickelt haben: Kängurus klettern auf Bäume, während Tauben am Waldboden spazieren gehen. Als spezielle Folge der Kontinentalverschiebungen entstand hier auch die biologische Ausnahmeerscheinung der Paradiesvögel in 39 atemberaubenden Formen. Die Kollision zwischen Australien und Asien hatte auch enorme Auswirkungen auf die Inseln Java, Sumatra und Borneo. Hier glühen Vulkane mit unheimlichem blauen Licht, und der größte Vulkanausbruch, seit es Menschen gibt, hat eines der reichsten Ökosysteme des Planeten geschaffen. Diese Inseln liegen auf dem asiatischen Teil der Erdkruste, daher stammen auch ihre Bewohner von diesem Kontinent — Orang-Utans und Nashörner zum Beispiel. Der Raum zwischen dem asiatischen und dem australischen Kontinent nennen die Biologen Wallacea. Hier findet sich eine kuriose Ansammlung von Schiffbrüchigen, die im Verlauf von Jahrmillionen auf den Inseln strandeten. Auf Halmahera lebt der höchst ungewöhnliche Bänder-Paradiesvogel mit seinem extravaganten Federschmuck. Auf der Nachbarinsel Sulawesi leben Babirusas, eine Schweineart, die nicht nur einen Hang zu Boxkämpfen zeigt, sondern auch die seltsamsten Zähne im ganzen Säugetier-Reich: riesige Hauer, die durch den Rüssel hindurch nach oben wachsen.