Damit sich unsere Orang-Utan-Dauerschützlinge nicht langweilen und unsere Waldschüler all die Fertigkeiten lernen, die sie im Regenwald beherrschen müssen, denken sich unsere Mitarbeiter ständig neue spannende Herausforderungen für sie aus. Genau das ist die Aufgabe unserer Enrichment-Teams in den Rettungszentren der Borneo Orangutan Survival (BOS) Foundation.
Enrichment ist ein zentraler Baustein im Rehabilitationsprozess der Orang-Utans. Es beinhaltet die Schaffung von Beschäftigungsmaterialien, die das natürliche Verhalten der Tiere stimulieren, ihren Geist anregen und ihren Körper aktiv halten. Diese tägliche Praxis ist unerlässlich, um die Überlebensinstinkte der Orang-Utans zu erhalten und sie auf ein Leben in freier Wildbahn vorzubereiten. Und den Tieren, die aufgrund ihrer Vorgeschichte und ihrer körperlichen oder psychischen Traumata nicht ausgewildert werden können, einen anregenden Alltag zu verschaffen.
Doch wer steckt hinter dieser wichtigen Arbeit? Lernen Sie unsere Enrichment-Teams in den Rehabilitationszentren Samboja Lestari und Nyaru Menteng kennen – unsere Orang-Utan-Warrior für schlaue Köpfe.
Das Team in Samboja Lestari
Im Rehabilitationszentrum Samboja Lestari in Ost-Kalimantan treffen wir drei Teammitglieder: Hamdani, Agustinus und Muhammad Frandi Junianto. Alle drei kamen ursprünglich aus anderen Abteilungen bei BOS, bevor sie ins Enrichment-Team wechselten.
Hamdani hatte zuvor verschiedene Aufgaben im Rettungszentrum, darunter als Techniker in der Waldschule und als medizinischer Assistent in der Klinik, ehe er Koordinator des Enrichment-Teams wurde. „Es ist immer wieder ein unvergesslicher Moment, die Orang-Utans, die wir betreut haben, auf ihre Freilassung vorzubereiten und den Augenblick mitzuerleben, wenn sie in die Wildnis zurückkehren. In solchen Momenten weiß man genau, warum man diese Arbeit macht,“ schwärmt er. Agustinus hat neben schönen Erlebnissen auch einige Herausforderungen gemeistert. In seiner Zeit im Enrichment-Team wurde er z. B. einmal von einem Orang-Utan gebissen und stürzte bei der Arbeit aus einem zwei Meter hohen Baum. Der jüngste im Team, Frandi, kam aus Neugier und Interesse an Orang-Utans zur BOS Foundation. „Ich arbeite gerne draußen und wollte mehr über das Leben der Orang-Utans erfahren“, erzählt Frandi. Obwohl die Arbeit mit wilden Tieren eine tägliche Herausforderung darstellt, ist das Team hochmotiviert und engagiert. Frandi hofft, in Zukunft noch mehr für die Orang-Utans tun zu können.
Das Team in Nyaru Menteng
In Zentral-Kalimantan, im Rettungszentrum Nyaru Menteng, treffen wir Jhon Leo, Ade Candra, Rahman, Mulyadi und Petrus Juliadi. Leo ist einer der erfahrensten Mitarbeiter und bereits seit 1999 Teil der BOS Foundation. Elf Jahre später wurde er zum Koordinator des Enrichment-Teams ernannt. „Ich dachte früher, dass Orang-Utans wie Menschen kämpfen – durch Schläge. Aber sie beißen sich tatsächlich“, berichtet Leo. Sowohl er als auch Mulyadi erinnern sich an ihre ersten Begegnungen mit den Orang-Utans, bei denen sie gebissen und gejagt wurden. Doch mit 25 Jahren Erfahrung sind sie mittlerweile wahre Experten im Umgang mit den Tieren.
RahmanCandraPetrus
Candra und Rahman gehören seit 2007 zum Team. Für Candra war die Arbeit zunächst eine Möglichkeit, seine Familie zu unterstützen. Doch bald entwickelte er eine Leidenschaft für die Orang-Utans. Ein besonderes Erlebnis für Rahman war, als sein Boot vor einer der Vorauswilderungsinseln von einem dominanten Orang-Utan namens Bento „gekapert“ wurde. Um sich vor ihm zu retten, mussten Rahman und seine Kollegen in den Fluss springen. Petrus kam 2011 als Techniker zur BOS Foundation und erlitt im darauffolgenden Jahr bei der Reparatur eines Gehege-Dachs einen Arbeitsunfall, der ihn für mehrere Jahre außer Gefecht setzte. Nach seiner Genesung wurde er ins Enrichment-Team versetzt, wo er seither eine wertvolle Rolle spielt.
Enrichment: Eine Investition in die Zukunft
Die Enrichment-Teams spielen eine entscheidende Rolle im Rehabilitationsprozess der Orang-Utans. Ihre Arbeit stellt sicher, dass die Tiere ihre natürlichen Verhaltensweisen beibehalten und die notwendigen Fähigkeiten für das Überleben in der Wildnis entwickeln. Von der Zubereitung spezieller Nahrung bis hin zur Schaffung herausfordernder Aufgaben und Aktivitäten leisten diese engagierten Personen einen unschätzbaren Beitrag zum Schutz der Orang-Utans.
Sie haben es vielleicht schon gehört: Wir ziehen um! Eine ganze Rettungsstation wechselt ihre Anschrift. Unser Schutzzentrum Nyaru Menteng in Zentral-Kalimantan zieht auf ein benachbartes Grundstück, das größer ist und mehr Möglichkeiten bietet. Für über 250 Orang-Utans entsteht so ein neues Zuhause.
Was braucht eine Orang-Utan-Rettungsstation, um rund um die Uhr reibungslos zu funktionieren? Unbestritten viel Platz für die rotbraunen Menschenaffen. Aber auch ein starkes Team aus Pflegern, Babysitterinnen, Tierärzten und technischen Mitarbeitern, die die Pflege und Rehabilitation der Tiere sicherstellen.
Mitarbeiter bei BOS Foundation
Viele unserer Mitarbeiter kommen aus den Nachbardörfern. Schließlich ist ein wichtiger Teil unserer Arbeit, dass die BOS Foundation Menschen aus dem Umland beschäftigt und so zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region beiträgt.
Verlässliches Arbeiten
Einige Mitarbeiter kommen jedoch aus entlegeneren Gebieten Borneos mit einer manchmal schwierigen Anreise. Für sie bietet BOS Wohnheime auf dem Gelände des Rettungszentrums an. Dies ist eine wichtige Maßnahme, um jeden Tag einen ruhigen und verlässlichen Arbeitsbeginn zu gewährleisten. Daher stand bei der Planung des neuen Orang-Utan-Rettungszentrums schon früh fest: Zwei Wohnheime müssen der erste Schritt auf dem Projektplan „Neues Rettungszentrum“ sein.
Die Bauarbeiten fanden in zwei Phasen statt
Bauen im tropischen Regenwald ist etwas anderes als Bauen in Europa. Entscheidend ist, das Gelände und den Bau vor den täglichen Regengüssen – vor allem in der Regenzeit – zu schützen und zu sichern. Wichtig ist daher eine gute Wasserableitung, um die Gefahr einer Überflutung zu minimieren.
Die bereits bestehende Straße zwischen den beiden neuen Wohnheimen wurde in der vergangenen starken Regenzeit beschädigt und musste repariert und mit zusätzlichen Holzplanken gesichert werden. Wichtig auch, weil diese Straße noch die Bauarbeiten und den Umzug des ganzen Orang-Utan-Rettungszentrum aushalten muss.
Schließlich konnte dann das Fundament für die beiden Gebäude gesetzt werden und alle benötigten Baumaterialien nach Nyaru Menteng transportiert werden. All dies konnte zwischen Januar und März 2024 erledigt werden.
In der zweiten Bauphase wurde dann schließlich bis Ende Mai gemauert, verputzt, gemalert, gefliest und ein zusätzliches Wassersystem für filtriertes Regenwasser installiert.
Inzwischen sind die beiden Wohnheime bereit, ihre neuen Einwohnerinnen und Einwohner willkommen zu heißen.
Die Arbeit der BOS Foundation vor Ort ist nur durch eine enge Kooperation mit den lokalen Gemeinden möglich, wie zum Beispiel mit dem Dayak Wehea Stamm, der in sechs Dörfern in Ost-Kalimantan lebt. Das Verständnis und der Respekt gegenüber ihrer Kultur sind eine Garantie für die friedliche Koexistenz von Menschen und Tieren. Daher war es eine große Ehre, dass ein Teil des BOS Foundation-Teams in diesem Jahr das Auftaktritual „Laq Pesyai“ des großen Reiserntefestes „Lom Plai“ besuchen durfte.
Lom Plai ist das große Reiserntefest, das nach Abschluss der Ernte stattfindet. Durch eine Vielzahl an Ritualen wird die Dankbarkeit für die gute Ernte ausgedrückt und die Hoffnung auf eine noch bessere Ernte im kommenden Jahr geäußert.
Die Vorbereitungen: Ein Gemeinschaftswerk
Das Laq Pesyai-Ritual ist ein echtes Gemeinschaftsprojekt, an dem alle – jung und alt, Männer und Frauen – mitwirken. Jeder übernimmt seine Rolle und trägt dazu bei, dass das Fest reibungslos verläuft. Am Morgen des Laq Pesyai begeben sich die Dorfbewohner mit Booten stromaufwärts entlang des Wehea-Flusses, um den Ort für die Zeremonie zu erreichen. Die genaue Lage wird in der Regel am Tag zuvor festgelegt. Sobald das erste Gongschlagen ertönt, wissen alle, dass die Feierlichkeiten bald beginnen werden. Zuerst verlassen die Männer das Dorf, um den Zeremonienort vorzubereiten. Sie räumen die Fläche und bauen Hütten aus natürlichen Materialien (ohne Nägel und Plastikseile), die während der Feierlichkeiten als Rast- und Essplätze dienen. Der Unterbau der pea besteht aus großen Baumstämmen, die fest im Boden verankert werden. Anschließend werden kleinere Holz- und Bambusstücke als Sitzgelegenheiten arrangiert, die mit Rattan zusammengebunden werden.
Hüttenbau für das FestDer Unterbau der Hütte besteht aus großen Baumstämmen
Die Kunst der traditionellen Bauweise
Das Dach der pea wird aus den Stämmen und Blättern der Zuckerpalme gefertigt, die sorgfältig angeordnet und mit kunstvollen Verzierungen aus pengsut, künstlichen Ranken aus den Spänen des Glenbaum-Stammes und jungen Zuckerpalmenblättern, geschmückt werden. Neben den pea bereiten die Männer auch einen Holzkohleherd vor, auf dem das traditionelle Reisgericht, nasi lemang auf Indonesisch oder pluq in der Sprache der Wehea Dayak, zubereitet wird.
Feiern geht nicht ohne Essen
Während die Männer die Umgebung herrichten, sind die Frauen damit beschäftigt, die Mahlzeiten für das gemeinschaftliche Essen vorzubereiten. Das Gericht, das während des Laq Pesyai serviert wird, heißt cokbleh oder sokbleh und wird mit pluq gereicht. Pluq ist ein klebriger Reis, der mit Kokosmilch und Palmzucker vermischt und in Bambusrohren gekocht wird. Die Kombination aus sokbleh und pluq wird traditionell mit gegrilltem Fisch und psooh-Soße, einer typischen Chili-Soße der Wehea Dayak, serviert.
Die Vorbereitung der festlichen MahlzeitMahlzeit
Sobald das Essen zubereitet ist, wird es in den pea angerichtet, und die gesamte Gemeinschaft, die hart gearbeitet hat, versammelt sich, um die Mahlzeit zu genießen. Nach dem gemeinsamen Essen setzen die Männer ihre Arbeit fort und beginnen mit dem Bau der Flöße. Diese Flöße werden aus großen Baumstämmen hergestellt und mit Rattan zusammengebunden.
Das traditionelle Floßfahren
Mit dem Floß zurück in das Dorf
Obwohl die Gemeinschaft heutzutage auch moderne motorisierte Kanus, sogenannte ketinting, verwendet, gehört das Floßbauen immer noch fest zum Ritual des Laq Pesyai. Die ketinting-Boote ziehen die Flöße zurück ins Dorf, während ein Dorfältester erneut den Gong schlägt, um das Ende des Laq Pesyai zu signalisieren. Zum Abschluss des Festes wird jeder, einschließlich unseres Teams, das am Ritual teilgenommen hat, mit Kohle im Gesicht markiert – ein Zeichen dafür, dass man an diesem besonderen Laq Pesyai teilgenommen hat.
BOS unterstützt die Aktivitäten der Wehea Dayak zur Erhaltung ihrer Tradition unter anderem durch finanzielle Förderung. Helfen Sie uns dabei
Diese Orang-Utans berühren die Herzen hunderttausender Menschen weltweit. In der Sendung ORANGUTAN JUNGLE SCHOOL können Sie unsere Waldschüler im Schutzzentrum von Nyaru Menteng auf ganz besondere Weise kennenlernen und sie durch ihren Alltag begleiten. Und dabei sind es vor allem die ganz individuellen Persönlichkeiten der Tiere, die zum Staunen, Lachen und Weinen einladen. In unserer Portraitreihe möchten wir Ihnen einige unserer tierischen TV-Stars noch einmal vorstellen.
Hierzu gehört Valentino, den wir am 14. Februar 2015 von einer Kautschukplantage retteten, wo er mutterseelenallein nach Nahrung gesucht hatte. Mit ganz viel Liebe im Herzen für diesen kleinen Winzling, beschlossen wir, ihn Valentino zu nennen. Doch die Sorge war groß.
Valentino bei seiner Rettung am 14. Februar 2015
Ein schwieriger Start
Nicht einmal ein halbes Jahr war er alt, fast verhungert und von Kopf bis Fuß mit entzündeten Wunden übersät. Sein Leben hing am seidenen Faden. Doch Valentino wollte leben. Mit viel Liebe, Geborgenheit und Fürsorge schöpfte der kleine Waldmensch neuen Lebensmut und entwickelte eine erstaunlich starke Persönlichkeit.
Denn schon kurz nach der Quarantäne stellte sich heraus, was für einen Frechdachs wir uns da geangelt hatten. Schon im Babyhaus, wo die Kleinsten noch rund um die Uhr von ihren Babysitterinnen betreut werden, stellte Valentino die Kinderstube ordentlich auf den Kopf.
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Voller Tatendrang neigte er dazu, morgens schon vor den anderen Orang-Utan-Babys, die alle noch friedlich in ihren Schlafkörben schlummerten, aufzuwachen. Aber sich alleine beschäftigen? Nicht mit Valentino. Also kippte er kurzerhand alle anderen Schlafkörbe um und weckte so etwas rabiat seine Mitbewohner. Das führte so weit, dass sich unsere Babysitter angewöhnten, Valentino abends immer als allerletztes ins Bettchen zu bringen, damit er am nächsten Tag länger schlief.
Die Waldschule
Den Tatendrang seiner Babyjahre legte Valentino dann aber in der Waldschule ab. Den Schalk im Nacken nicht. Im Gegenteil, er hegte und pflegte ihn. Seine Babysitterin Sri könnte ein ganzes Buch mit den Streichen Valentinos füllen. Unvergessen der verlorene Tag in der Waldschule, wo unser Rabauke den Unterricht kurzerhand in eine Schlammparty verwandelte. Es hatte in der Nacht in Strömen geregnet und der Weg zur Waldschule war am nächsten Morgen komplett aufgeweicht worden. Während alle Mitschüler zögerlich den nassen Boden überquerten, war Valentino ganz in seinem Element. Keinen Schritt weiter wollte der Kleine. Immer wieder ließ er sich in den Schlamm fallen und patschte mit seinen Händen, dass es nur so spritzte. Ein Mitschüler nach dem anderen ließ sich von seiner Spielfreude anstecken und die ganze Klasse erreichte an diesem Tag nicht mehr die Waldschule. Denn die Horde war nicht mehr zur Räson zu bringen.
Bei der Erinnerung muss Sri lachen. Aber es gibt so vieles mehr, das Valentino ausmacht. Das bemerkenswerte bei ihm wäre, sagt sie, dass er auf der einen Seite so unglaublich schlau und auf der anderen Seite so unglaublich faul sei. Egal ob es um die Futtersuche, den Nestbau oder das Klettern ging: Sri hat ihn selten wirklich einmal aufmerksam am Unterricht teilnehmen sehen. Immer trieb ihn seine Abenteuerlust und sein Spieltrieb woanders hin. Immer mussten wir ihn von neuem überzeugen, den Lektionen zu folgen.
Orang-Utan Valentino auf dem Spielplatz in der WaldschuleValentino (links) mit einem Waldschulkumpel
Am besten konnte man das, indem man ihn mit etwas Essbaren lockte. Aber auch hier blieb Valentino sich treu: Warum den Honig mühselig mit einem Stock aus irgendwelchen Löchern puhlen, wenn man die ganze Flasche doch ganz leicht aus der Tasche von der Babysitterin stibitzen kann?! Und Sie können hier ganz leicht Honig, mit allem anderen Essbaren ersetzen. Was es auch war: Valentino hat es geklaut. Mehrfach. Das ging so weit, das der kleine Naschkater über Jahre hinweg auf Diät gesetzt werden musste.
Die Walduni
Doch trotz allen Schabernacks hat Valentino die Waldschule erfolgreich abgeschlossen. Seit Anfang 2021 lebt Valentino nun als Student auf der Vorauswilderungsinsel Badak Besar. Und wir können Sie beruhigen: Dabei hat er nämlich absolut gar nichts von seinem frechen Naturell eingebüßt. Dieser ganz besondere Orang-Utan zieht es weiterhin vor, sein Umfeld auf spielerische Art und Weise in den Wahnsinn zu treiben. Nichts und niemand ist vor ihm sicher. Vor allem kein Essen. Seine Lieblingsbeschäftigung ist es derzeit, dem einen Orang-Utan Futter zu klauen, um es dann — ganz im Sinne Robin Hoods — an andere Orang-Utans weiterzugeben.
Orang-Utan Valentino an der WalduniversitätOrang-Utan Valentino bedient sich bei den Zufütterungsplattformen.
Seine Cleverness und sein Einfallsreichtum machen Valentino zu einem ganz besonderen Orang-Utan. Wir freuen und schon riesig darauf, wenn er dann endlich als stolzer Orang-Utan-Mann wild und frei durch den Regenwald streifen kann. Wir können es kaum erwarten, Ihnen auch davon zu berichten.
Möchten Sie einen unserer Waldschüler auf seinem Ausbildungsweg begleiten und ihm dabei Stück für Stück sein Leben in Freiheit zurückgeben? Dann werden Sie Pate!
Diese Orang-Utans berühren die Herzen hunderttausender Menschen weltweit. In der Sendung ORANGUTAN JUNGLE SCHOOL können Sie unsere Waldschüler im Schutzzentrum von Nyaru Menteng auf ganz besondere Weise kennenlernen und sie durch ihren Alltag begleiten. Und dabei sind es vor allem die ganz individuellen Persönlichkeiten der Tiere, die zum Staunen, Lachen und Weinen einladen. In unserer Portraitreihe möchten wir Ihnen einige unserer tierischen TV-Stars noch einmal vorstellen.
Rumba ist momentan das Nesthäkchen unserer Waldkinderschulgruppe, denn mit ihren zwei Jahren ist sie nicht nur eines der jüngsten, sondern definitiv auch das anhänglichste unserer Orang-Utan-Kinder. Bevorzugter Aufenthaltsort des kleinen Orang-Utan-Mädchens mit dem Kullerbauch und dem verträumten Gesichtsausdruck ist bislang der Arm oder Schoss ihrer Babysitterin. Wenn Rumba sich gerade einmal nicht schutzsuchend an ihre Ersatz-Mama kuschelt, findet man sie sehr wahrscheinlich in einer der Hängematten, wo sie sich in den weichen Stoff schmiegt.
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Die furchtbaren Dinge, die Rumba erlebt haben muss, ehe sie im Alter von weniger als einem Jahr mutterseelenalleine auf einer Ölpalmenplantage gefunden wurde, können wir nur erahnen. Ein Indiz für ihr Trauma ist ihre gelähmte linke Hand. Ein weiteres die Panik, die das kleine Orang-Utan-Mädchen in der ersten Zeit bei uns erfasste, wenn ihre Ersatz-Mama sich weiter als ein paar Schritte von ihr entfernte. Dann schrie sie sofort los, als hätte sie Angst zurückgelassen zu werden.
Rumba kam zeitgleich mit Iqo in unser Rettungszentrum und während der vorgeschriebenen dreimonatigen Quarantäne freundeten sich die beiden kleinen Mädchen an. Iqo ist bislang das einzige Orang-Utan-Kind, mit dem Rumba in der Waldschule spielt. Am liebsten plantschen die beiden in den vielen Schlamm- und Wasserpfützen, die es im Wald gibt. Die meiste Zeit verbringt Rumba jedoch auf dem Arm ihrer Pflegemama, von wo aus sie das lustige Treiben um sich herum beobachtet.
Eine Ersatzmutter wie keine andere
Mit der liebevollen Unterstützung ihrer Babysitterinnen, vor allem durch Ersatz-Mama Letha, gewinnt die Zweijährige Stück für Stück mehr Selbstbewusstsein und Mobilität. Täglich bekommt sie Physiotherapie für ihre Hand und um ihre Beweglichkeit insgesamt zu stärken.
Orang-Utan-Baby Rumba in der Waldschule von dem BOSF Rettungszentrum Nyaru MentengOrang-Utan-Baby Rumba kuschelt gerne mit der Babysitterin Letha
Die Waldschullektionen verfolgt Rumba derzeit noch am liebsten vom Schoß oder vom Arm ihrer Babysitterin aus. Die kleinen Ärmchen fest um den Hals geschlungen oder ganz tief in die Armbeuge gekuschelt, fühlt sie sich sicher und beschützt. Doch wir beobachten voller Stolz, wie sehr sich das schüchterne Orang-Utan-Mädchen während des Waldschulunterrichts anstrengt: Trotz ihrer körperlichen Beeinträchtigung übt sie das Klettern und unternimmt erste Versuche, ein Schlafnest zu bauen. Auch beim Essen ist sie nicht wählerisch und wagt sich bereits an Blätter und dünne Zweige. Und die Erfahrung hat uns gelehrt: Rumbas ausgeprägte Anhänglichkeit ist nur eine Phase auf ihrem Weg zu einer selbstsicheren, starken und unabhängigen Orang-Utan-Dame. Wir sind uns sicher, dass Rumba in einigen Jahren, frei und wild in den Wäldern von Kalimantan leben kann.
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