Am 23. April 2023 nimmt die BOS-Regionalgruppe Köln am Klimatag des Kölner Zoos teil. Hier wird gezeigt, wie bunt und vielfältig Klimaschutz sein kann. Neben BOS stellen zahlreiche weitere Akteure aus dem Bereich Klima- und Nachhaltigskeitsbildung ihre Arbeit vor und geben Anregungen, was jeder im Alltag beitragen kann.
Am BOS-Stand gibt es viele Informationen zum Thema Orang-Utans und Regenwald. Denn Orang-Utan-Schutz ist Regenwaldschutz ist Klimaschutz.
Als die siebenjährige Ida einen Film sieht, in dem es um Orang-Utans auf Borneo geht und wie Abholzung ihren Lebensraum bedroht, beschließt sie: Ich möchte helfen! Ihre Eltern unterstützen sie dabei.
In ihrer Nachbarschaft in Teltow, einem kleinen Ort südlich von Berlin, ist Ida ziemlich bekannt: Die Grundschülerin sitzt gerne mit einem Tischchen in der Einfahrt vor ihrem Haus und verkauft Dinge, zum Beispiel mit Mama gekochte Marmelade, aussortierte Spielsachen oder auch Steine, die sie gesammelt und bunt verziert hat. „Ida lässt sich viel einfallen und ist richtig geschäftstüchtig“, erzählt ihre Mutter Sylvia.
Bisher hat die Siebenjährige mit dem eingenommenen Geld ihr Sparschwein gefüttert, um sich irgendwann Mal von dem Geld einen Wunsch erfüllen zu können. Jetzt spendet sie einen Teil davon für den Schutz der letzten Orang-Utans auf Borneo. „Ich wünsche mir, dass die Tiere nicht aussterben!“, sagt sie.
Damit die Orang-Utans nicht aussterben
Alles beginnt damit, dass Ida mit ihren Eltern eine Dokumentation im Fernsehen sieht, in der es um die Abholzung des Regenwaldes geht und welche Folgen das für die dort lebenden Orang-Utans und andere Wildtiere hat. „Danach habe ich mich ganz doof gefühlt“, erinnert sich Ida. „Ich hab mir vorgestellt, dass die Orang-Utans bald kein Zuhause mehr haben. Das hat mich total beschäftigt.“
Gemeinsam mit ihrer Familie überlegt Ida, was sie denn tun könnte, um den Orang-Utans zu helfen. Mutter Sylvia recherchiert nach Schutzorganisationen, stößt auf BOS Deutschland und schreibt uns einfach an. Es folgt ein längeres Telefonat und schließlich ein dicker Briefumschlag per Post, gefüllt mit Infomaterialien über unsere Arbeit auf Borneo für die frisch gebackene Orang-Utan-Retterin Ida. Denn die hat eine tolle Idee: Ab sofort ist ihr kleiner Verkaufsstand in der Einfahrt auch ein Infostand für den Orang-Utan-Schutz.
Hier sammelt Ida Spenden für Orang-Utans
„Ida ist eigentlich eher schüchtern und introvertiert“, verrät uns ihre Mutter. „Aber durch ihre neue Aufgabe bemerken wir, dass sie viel mehr aus sich herauskommt und selbstbewusster wird.“ Gut informiert ist sie ebenfalls: Wenn Nachbarn an ihrem Verkaufsstand anhalten, erzählt Ida ihnen, was sie selbst dazu beitragen können, die letzten Orang-Utans zu schützen. Zum Beispiel auf Palmöl zu verzichten, da dessen Anbau eine der Hauptursachen dafür ist, dass Regenwald abgeholzt wird und Orang-Utans ihren Lebensraum verlieren. Die Zweitklässlerin hat auch schon in ihrer Schule Flyer verteilt.
Verliert nicht die Hoffnung!
Dass sie mit ihrem Herzensthema nicht bei allen sofort auf offene Ohren trifft, schreckt Ida kein bisschen ab: „Traut euch, auch etwas zu tun!“, ermutigt sie andere. „Verliert nicht die Hoffnung, dass wir etwas verändern können!“
Durch ihr Engagement und mit ihren Spenden für die BOS-Rettungszentren – bisher sind 37 Euro zusammengekommen – hat die Siebenjährige auf jeden Fall schon etwas zum Guten verändert.
Im Dschungel der Musikindustrie war ich ein paar Jahre lang Teil eines Studioprojekts namens „The Ape“. Schon damals fühlte ich mich in der einen oder anderen Situation den Affen näher, als so manchen Menschen. …
Oder um es frei mit dem Schweizer Sänger Dagobert zu sagen:
“Denn ich geh nach Sumatra, mit meinem Herz bin ich schon da.
Und singe mit den Affen: „u‑a-u-a‑a!”
Leb wohl! Ich verschwinde aus der Zivilisation.
Leb wohl! Wie ein Affe fühlte ich mich immer schon“
Aber mal im Ernst:
Durch die derzeitig andauernde Covid19 Pandemie ist ein weiteres Mal schmerzhaft deutlich geworden, dass der Mensch im Reich der Tiere nichts verloren hat. Das Zusammenrücken von Mensch und Tier – oder vielmehr: das Heranrücken, das Verdrängen der Tiere aus Ihrem letzten verbliebenen Lebensraum durch den Menschen – bedroht nicht nur ganz direkt die Existenz mancher Tierarten. Vielmehr bedroht es mittlerweile auch, wie wir nun alle am eigenen Leib erfahren, die Existenz der Menschen.
Für die, die es ganz platt brauchen: Tierschutz ist also auch Menschenschutz.
„Pass auf Dich auf!“ – Man sagt es so schnell als Grußformel bei einem Abschied. Aber viele Bewohner dieses Planeten – sogar die, die uns Menschen so unheimlich nah sind – können nicht selbst auf sich aufpassen. Sie benötigen unsere Hilfe. Und diese Hilfestellung ist unsere Verantwortung! Nicht zuletzt, weil wir es waren, die ihnen die Lebensräume zerstört haben.
Weil diese Zusammenhänge klarer denn je in unser aller Leben einbrechen, so wie wir in die Lebensräume der Tiere eingebrochen sind, habe ich mich über die Anfrage von Daniel Merdes und BOS-Deutschland sehr gefreut und selbstverständlich gleich zugesagt, als Schirmherr mit meinem Namen für die Werte und Ziele von BOS zu stehen.
Das Kranzler Eck Berlin lädt am Freitag und Samstag, 4. und 5. Dezember 2020, zur ersten Charity-Winterlounge — und BOS Deutschland wurde eingeladen, dabei zu sein.
Im weihnachtlich geschmückten und illuminierten Innenhof gibt es unter strengen Hygienerichtlinien Glühwein, Kinderpunsch und winterliche Speisen. Mit einem kleinen Sortiment aus unserem BOShop und vielen Informationen über Orang-Utans und den Regenwald freut sich BOS jeweils von 13 bis 20 Uhr auf die Besucher.
Am Freitag und Samstag ist von 14 bis 18 Uhr auch der Weihnachtsmann vor Ort.
Wir freuen uns, Ihnen heute den neuen Botschafter von BOS Deutschland vorstellen zu dürfen. Der Naturfotograf Jayaprakash Bojan wurde 2017 von National Geographic mit dem Foto eines Orang-Utans zum Nature Photographer of the Year. Seine Bilder sind Orang-Utan-Freunden wohlbekannt aus vielen nationalen und internationalen Medien.
Im Interview spricht er über seine Leidenschaft, was ihn beeindruckt und wie seine eindringlichen Orang-Utan-Bilder entstanden sind.
Herzlich willkommen in der BOS-Familie und vielen Dank für Ihren Einsatz für die Orang-Utans. Mit Ihren Bildern berühren Sie viele Menschen und machen sie auf die Situation der vom Aussterben bedrohten Primaten aufmerksam. Jetzt sind Sie Botschafter für BOS Deutschland. Was bedeutet das für Sie?
Ich bin sehr aufgeregt und auch überwältigt, BOS Deutschland als Botschafter vertreten zu dürfen. Es ist eine Ehre! Ich habe in den letzten Jahren versucht, Menschen mit meinen Fotostorys über Orang-Utans, die verschwundenen Regenwälder und die sich daraus ergebenden Herausforderungen aufzuklären und zu berühren. Ich denke, durch die Partnerschaft mit BOS – der größten und wirkungsvollsten Orang-Utan-Schutzorganisation – kann ich mit meinen Bildern und Geschichten eine noch größere Wirkung erzielen und sie einem breiten Publikum auf der ganzen Welt zugänglich machen.
Primat blickt auf Primat
2017 wurden Sie von National Geographic für Ihr Bild eines dominanten männlichen Orang-Utans mit dem Preis „Naturfotograf des Jahres“ ausgezeichnet. Was ist die Geschichte hinter diesem Foto?
Meine Liebe zu Menschenaffen, vor allem zu Orang-Utans, begann, als ich sie zum ersten Mal in einem Zoo in Singapur sah. Das war der Auslöser, der mich schließlich dazu brachte nach Borneo zu reisen, um die Tiere dort zu erleben. Ende 2016 war ich in Kalimantan und hielt von einem Boot auf einem Fluss aus Ausschau nach Orang-Utans. Eines Morgens traf ich einen Ranger, der mir erzählte, er habe einen männlichen Orang-Utan gesehen, der sich oft in tiefe Gewässer wagte. Sehr ungewöhnlich für Orang-Utans, die hauptsächlich in den Bäumen leben. Mit Hilfe des Rangers machte ich mich auf die Suche. Tagelang hoffte ich darauf, den Orang-Utan im Fluss zu sehen. Und eines schönen Morgens passierte es endlich. Der Rest ist Geschichte. Sowohl National Geographic als auch die BBC haben meine Fotoserie veröffentlicht. Ich denke, wenn man sich die Bilder anschaut erzählen sie ihre Geschichte von ganz allein.
Mit seinen Bildern erzählt Jayaprakash Bojan Geschichten
Sie reisen um die ganze Welt, machen an den abgelegensten Orten eindrucksvolle Fotos von Wildtieren. Aber zu Orang-Utans scheinen Sie eine ganz besondere Verbindung zu haben. Woran liegt das? Was ist das besondere Band zwischen Ihnen und den roten Primaten?
Meine Liebe gilt grundsätzlich allen Menschenaffen. Doch der Beginn meiner ganz besonderen Liebe zu den roten Primaten war, als ich in einem von Krokodilen bevölkerten Fluss stand, das Wasser bis zum Hals, die Kamera in der Hand. Vor mir ein männlicher Orang-Utan, der seine Arme in die Luft reckte und durch das Wasser watete. Ich habe mich bemüht, all meine Gefühle, die ich in diesem Moment hatte, in meine Bilder zu packen. Worte können das einfach nicht beschreiben. Es war eine göttliche Erfahrung! Sie sind uns in ihrem Verhalten so ähnlich, sie sind äußerst sensibel und intelligent. Manchmal, wenn ich Fotos mache, spreche ich mit ihnen, als würde ich mit einem anderen Menschen sprechen. Ich weiß, dass klingt albern, aber so bin ich halt.
Bilder die in den Bann ziehen
Wie kann den Orang-Utans geholfen werden?
Im Laufe der Jahre haben wir mindestens 100.000 Orang-Utans durch die Zerstörung ihrer Lebensräume und den illegalen Wildtierhandel verloren. Ich habe Borneo vor und nach großen Waldbränden gesehen, und es tut weh zu sehen, wie ihre Heimat zerstört wird. Es ist absolut entscheidend, die Tieflandregenwälder vor der endgültigen Zerstörung zu bewahren, um die Orang-Utans und tausende anderer Arten der Flora und Fauna zu retten, die es nur auf Borneo gibt. Naturschutz ist nicht möglich ohne die Unterstützung der lokalen Regierung und vor allem nicht ohne die Einbeziehung lokaler Dörfer und Gemeinden. Und dann braucht es natürlich Geld. Ohne ausreichende finanzielle Mittel ist es unmöglich, groß angelegte Naturschutzmaßnahmen durchzuführen. Ich möchte diese Gelegenheit auch nutzen, um mich bei all den Menschen weltweit zu bedanken, die den Naturschutz im Laufe der Jahre immer großzügig unterstützt haben.
Damit wir Sie ein bisschen besser kennenlernen: Wie sind Sie eigentlich Fotograf geworden?
Ich bin inmitten der Natur in den Hügeln von Nilgiris im Bundesstaat Tamil Nadu im Süden von Indien aufgewachsen. Vor rund zehn Jahren entdeckte ich die Fotografie zunächst als Hobby, bis ich vor einigen Jahren eines Tages beschloss, meinen Beruf in der Unternehmenswelt nach 18 Jahren an den Nagel zu hängen, um mich voll und ganz meiner Leidenschaft für die Natur, für Wildtiere und für die Fotografie zu widmen. Jetzt bin ich hauptberuflich Fotograf. Die meisten meiner Fotostorys behandeln Themen rund um den Naturschutz und die Umwelt. Außerdem unterrichte ich Fotografie und halte Vorträge an Schulen und in anderen Einrichtungen, um Menschen für die Natur und ihren Schutz zu begeistern.
Auch Unterhaltungsshows mit Orang-Utans prangert Bojan mit seinen Bildern an
Warum haben Sie sich gerade für die Naturfotografie entschieden?
Als ich mit der Fotografie begann, ging es erstmal nur darum, schöne Bilder von allem zu machen, was ich sah. Aber mit der Zeit fühlte ich mich in der Natur immer mehr zu Hause und es machte mich glücklich und zufrieden, einfach draußen in der Wildnis zu sein. Inzwischen konzentriere ich mich mehr darauf, Geschichten zu erzählen, die sich positiv auf die Natur und die Tierwelt auswirken können. Es geht mir nicht mehr nur darum, einfach schöne Bilder zu machen.
An welchen Moment erinnern Sie sich in Ihrer Laufbahn als Fotograf am liebsten?
Einer meiner Lieblingsmomente war, als ich eine Orang-Utan-Mutter mit ihrem neugeborenen Baby beobachten und fotografieren konnte. Das war eine göttliche und unvergessliche Erfahrung.
Was inspiriert Sie?
Als Fotograf erhalte ich viel Aufmerksamkeit, weil Menschen auf der ganzen Welt meine Fotostorys über die sozialen Medien, in Ausstellungen oder über andere Kanäle sehen können. Die wahren Helden sind aber diejenigen, die Tag für Tag an vorderster Front schuften, um den Wald und seine Bewohner zu retten. Auf meinen Reisen habe ich viele engagierte Menschen getroffen und ihre Geschichten erfahren. Sie sind meine Inspiration. Auf Borneo traf ich zum Beispiel diesen Kerl, dessen Körper über und über von Messerwunden gezeichnet war. Er hatte gegen die Holzfäller-Mafia gekämpft, die die Wälder zerstört hatte. Es gibt so viele dieser unsichtbaren Helden, von denen die Welt noch nie gehört hat.
Diese Bilder klagen an
Als Naturfotograf sind Sie um die ganze Welt gereist und haben viele Umweltprobleme mit eigenen Augen gesehen. Was macht Sie traurig und was gibt Ihnen Hoffnung?
Es macht mich traurig zu sehen, wie Wälder, Flüsse und Ozeane auf der ganzen Welt zerstört werden. Aber ich bin optimistisch, dass wir immer noch retten können, was von dieser schönen Welt noch übriggeblieben ist. Auf meinen Reisen treffe ich so viele wundervolle Menschen, die sich um die Erde kümmern und so viele unbesungene Helden, die für unsere Wälder, unsere Tiere, Flüsse und Ozeane kämpfen. Das schenkt mir Hoffnung.
Mit welchem Projekt beschäftigen Sie sich aktuell?
In Südostasien leben einige der am stärksten gefährdeten Primaten der Welt. Während ich mich weiterhin auf Orang-Utans und Umweltgeschichten konzentriere, arbeite ich außerdem an einem Buch über die Primaten Südostasiens. Und da gibt es noch einige Primaten zu entdecken und zu fotografieren, bevor ich damit fertig bin.