BOS Deutsch­land hat einen neuen Schirm­herr: Johann Scheerer

Im Dschungel der Musik­in­dus­trie war ich ein paar Jahre lang Teil eines Studio­pro­jekts namens „The Ape“. Schon damals fühlte ich mich in der einen oder anderen Situa­tion den Affen näher, als so manchen Menschen. …

Oder um es frei mit dem Schweizer Sänger Dago­bert zu sagen:

“Denn ich geh nach Sumatra, mit meinem Herz bin ich schon da.
Und singe mit den Affen: „u‑a-u-a‑a!”
Leb wohl! Ich verschwinde aus der Zivilisation.
Leb wohl! Wie ein Affe fühlte ich mich immer schon“
 
Aber mal im Ernst:
Durch die derzeitig andau­ernde Covid19 Pandemie ist ein weiteres Mal schmerz­haft deut­lich geworden, dass der Mensch im Reich der Tiere nichts verloren hat. Das Zusam­men­rü­cken von Mensch und Tier – oder viel­mehr: das Heran­rü­cken, das Verdrängen der Tiere aus Ihrem letzten verblie­benen Lebens­raum durch den Menschen – bedroht nicht nur ganz direkt die Exis­tenz mancher Tier­arten. Viel­mehr bedroht es mitt­ler­weile auch, wie wir nun alle am eigenen Leib erfahren, die Exis­tenz der Menschen.
 
Für die, die es ganz platt brau­chen: Tier­schutz ist also auch Menschenschutz.
 
„Pass auf Dich auf!“ – Man sagt es so schnell als Gruß­formel bei einem Abschied. Aber viele Bewohner dieses Planeten – sogar die, die uns Menschen so unheim­lich nah sind – können nicht selbst auf sich aufpassen. Sie benö­tigen unsere Hilfe. Und diese Hilfe­stel­lung ist unsere Verant­wor­tung! Nicht zuletzt, weil wir es waren, die ihnen die Lebens­räume zerstört haben.
 
Weil diese Zusam­men­hänge klarer denn je in unser aller Leben einbre­chen, so wie wir in die Lebens­räume der Tiere einge­bro­chen sind, habe ich mich über die Anfrage von Daniel Merdes und BOS-Deutsch­land sehr gefreut und selbst­ver­ständ­lich gleich zuge­sagt, als Schirm­herr mit meinem Namen für die Werte und Ziele von BOS zu stehen.
 
Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.

Euer
Johann Scheerer

 

Winterlounge mit BOS Deutschland

Winterlounge mit BOS Deutschland

Das Kranzler Eck Berlin lädt am Freitag und Samstag, 4. und 5. Dezember 2020, zur ersten Charity-Winterlounge — und BOS Deutsch­land wurde einge­laden, dabei zu sein.

Im weih­nacht­lich geschmückten und illu­mi­nierten Innenhof gibt es unter strengen Hygie­ne­richt­li­nien Glüh­wein, Kinder­punsch und winter­liche Speisen. Mit einem kleinen Sorti­ment aus unserem BOShop und vielen Infor­ma­tionen über Orang-Utans und den Regen­wald freut sich BOS jeweils von 13 bis 20 Uhr auf die Besucher.
Am Freitag und Samstag ist von 14 bis 18 Uhr auch der Weih­nachts­mann vor Ort.

Das Kranzler Eck Berlin ist am Kurfürs­ten­damm 19–24 (Ecke Joachims­thaler Straße) in 10719 Berlin zu finden.
Hier gibt es weitere Infos zur Winterlounge.

Neu an unserer Seite

Neu an unserer Seite

Wir freuen uns, Ihnen heute den neuen Botschafter von BOS Deutsch­land vorstellen zu dürfen. Der Natur­fo­to­graf Jaya­pra­kash Bojan wurde 2017 von National Geogra­phic mit dem Foto eines Orang-Utans zum Nature Photo­grapher of the Year. Seine Bilder sind Orang-Utan-Freunden wohl­be­kannt aus vielen natio­nalen und inter­na­tio­nalen Medien.
Im Inter­view spricht er über seine Leiden­schaft, was ihn beein­druckt und wie seine eindring­li­chen Orang-Utan-Bilder entstanden sind. 

Herz­lich will­kommen in der BOS-Familie und vielen Dank für Ihren Einsatz für die Orang-Utans. Mit Ihren Bildern berühren Sie viele Menschen und machen sie auf die Situa­tion der vom Aussterben bedrohten Primaten aufmerksam. Jetzt sind Sie Botschafter für BOS Deutsch­land. Was bedeutet das für Sie?

Ich bin sehr aufge­regt und auch über­wäl­tigt, BOS Deutsch­land als Botschafter vertreten zu dürfen. Es ist eine Ehre! Ich habe in den letzten Jahren versucht, Menschen mit meinen Foto­storys über Orang-Utans, die verschwun­denen Regen­wälder und die sich daraus erge­benden Heraus­for­de­rungen aufzu­klären und zu berühren. Ich denke, durch die Part­ner­schaft mit BOS – der größten und wirkungs­vollsten Orang-Utan-Schutz­or­ga­ni­sa­tion – kann ich  mit meinen Bildern und Geschichten eine noch größere Wirkung erzielen und sie einem breiten Publikum auf der ganzen Welt zugäng­lich machen.

Primat blickt auf Primat
Primat blickt auf Primat

2017 wurden Sie von National Geogra­phic für Ihr Bild eines domi­nanten männ­li­chen Orang-Utans mit dem Preis „Natur­fo­to­graf des Jahres“ ausge­zeichnet. Was ist die Geschichte hinter diesem Foto?

Meine Liebe zu Menschen­affen, vor allem zu Orang-Utans, begann, als ich sie zum ersten Mal in einem Zoo in Singapur sah. Das war der Auslöser, der mich schließ­lich dazu brachte nach Borneo zu reisen, um die Tiere dort zu erleben. Ende 2016 war ich in Kali­mantan und hielt von einem Boot auf einem Fluss aus Ausschau nach Orang-Utans. Eines Morgens traf ich einen Ranger, der mir erzählte, er habe einen männ­li­chen Orang-Utan gesehen, der sich oft in tiefe Gewässer wagte. Sehr unge­wöhn­lich für Orang-Utans, die haupt­säch­lich in den Bäumen leben. Mit Hilfe des Rangers machte ich mich auf die Suche. Tage­lang hoffte ich darauf, den Orang-Utan im Fluss zu sehen. Und eines schönen Morgens passierte es endlich. Der Rest ist Geschichte. Sowohl National Geogra­phic als auch die BBC haben meine Foto­serie veröf­fent­licht. Ich denke, wenn man sich die Bilder anschaut erzählen sie ihre Geschichte von ganz allein.

Mit seinen Bildern erzählt Jayaprakash Bojan Geschichten
Mit seinen Bildern erzählt Jaya­pra­kash Bojan Geschichten

Sie reisen um die ganze Welt, machen an den abge­le­gensten Orten eindrucks­volle Fotos von Wild­tieren. Aber zu Orang-Utans scheinen Sie eine ganz beson­dere Verbin­dung zu haben. Woran liegt das? Was ist das beson­dere Band zwischen Ihnen und den roten Primaten?

Meine Liebe gilt grund­sätz­lich allen Menschen­affen. Doch der Beginn meiner ganz beson­deren Liebe zu den roten Primaten war, als ich in einem von Kroko­dilen bevöl­kerten Fluss stand, das Wasser bis zum Hals, die Kamera in der Hand. Vor mir ein männ­li­cher Orang-Utan, der seine Arme in die Luft reckte und durch das Wasser watete. Ich habe mich bemüht, all meine Gefühle, die ich in diesem Moment hatte, in meine Bilder zu packen. Worte können das einfach nicht beschreiben. Es war eine gött­liche Erfah­rung! Sie sind uns in ihrem Verhalten so ähnlich, sie sind äußerst sensibel und intel­li­gent. Manchmal, wenn ich Fotos mache, spreche ich mit ihnen, als würde ich mit einem anderen Menschen spre­chen. Ich weiß, dass klingt albern, aber so bin ich halt.

Bilder die in den Bann ziehen
Bilder die in den Bann ziehen

Wie kann den Orang-Utans geholfen werden?

Im Laufe der Jahre haben wir mindes­tens 100.000 Orang-Utans durch die Zerstö­rung ihrer Lebens­räume und den ille­galen Wild­tier­handel verloren. Ich habe Borneo vor und nach großen Wald­bränden gesehen, und es tut weh zu sehen, wie ihre Heimat zerstört wird. Es ist absolut entschei­dend, die Tief­land­re­gen­wälder vor der endgül­tigen Zerstö­rung zu bewahren, um die Orang-Utans und tausende anderer Arten der Flora und Fauna zu retten, die es nur auf Borneo gibt. Natur­schutz ist nicht möglich ohne die Unter­stüt­zung der lokalen Regie­rung und vor allem nicht ohne die Einbe­zie­hung lokaler Dörfer und Gemeinden. Und dann braucht es natür­lich Geld. Ohne ausrei­chende finan­zi­elle Mittel ist es unmög­lich, groß ange­legte Natur­schutz­maß­nahmen durch­zu­führen. Ich möchte diese Gele­gen­heit auch nutzen, um mich bei all den Menschen welt­weit zu bedanken, die den Natur­schutz im Laufe der Jahre immer groß­zügig unter­stützt haben.

Damit wir Sie ein biss­chen besser kennen­lernen: Wie sind Sie eigent­lich Foto­graf geworden?

Ich bin inmitten der Natur in den Hügeln von Nilgiris im Bundes­staat Tamil Nadu im Süden von Indien aufge­wachsen. Vor rund zehn Jahren entdeckte ich die Foto­grafie zunächst als Hobby, bis ich vor einigen Jahren eines Tages beschloss, meinen Beruf in der Unter­neh­mens­welt nach 18 Jahren an den Nagel zu hängen, um mich voll und ganz meiner Leiden­schaft für die Natur, für Wild­tiere und für die Foto­grafie zu widmen. Jetzt bin ich haupt­be­ruf­lich Foto­graf. Die meisten meiner Foto­storys behan­deln Themen rund um den Natur­schutz und die Umwelt. Außerdem unter­richte ich Foto­grafie und halte Vorträge an Schulen und in anderen Einrich­tungen, um Menschen für die Natur und ihren Schutz zu begeistern.

Auch Unterhaltungsshows mit Orang-Utans prangert Bojan mit seinen Bildern an
Auch Unter­hal­tungs­shows mit Orang-Utans pran­gert Bojan mit seinen Bildern an

Warum haben Sie sich gerade für die Natur­fo­to­grafie entschieden?

Als ich mit der Foto­grafie begann, ging es erstmal nur darum, schöne Bilder von allem zu machen, was ich sah. Aber mit der Zeit fühlte ich mich in der Natur immer mehr zu Hause und es machte mich glück­lich und zufrieden, einfach draußen in der Wildnis zu sein. Inzwi­schen konzen­triere ich mich mehr darauf, Geschichten zu erzählen, die sich positiv auf die Natur und die Tier­welt auswirken können. Es geht mir nicht mehr nur darum, einfach schöne Bilder zu machen.

An welchen Moment erin­nern Sie sich in Ihrer Lauf­bahn als Foto­graf am liebsten?

Einer meiner Lieb­lings­mo­mente war, als ich eine Orang-Utan-Mutter mit ihrem neuge­bo­renen Baby beob­achten und foto­gra­fieren konnte. Das war eine gött­liche und unver­gess­liche Erfahrung.

Was inspi­riert Sie?

Als Foto­graf erhalte ich viel Aufmerk­sam­keit, weil Menschen auf der ganzen Welt meine Foto­storys über die sozialen Medien, in Ausstel­lungen oder über andere Kanäle sehen können. Die wahren Helden sind aber dieje­nigen, die Tag für Tag an vorderster Front schuften, um den Wald und seine Bewohner zu retten. Auf meinen Reisen habe ich viele enga­gierte Menschen getroffen und ihre Geschichten erfahren. Sie sind meine Inspi­ra­tion. Auf Borneo traf ich zum Beispiel diesen Kerl, dessen Körper über und über von Messer­wunden gezeichnet war. Er hatte gegen die Holz­fäller-Mafia gekämpft, die die Wälder zerstört hatte. Es gibt so viele dieser unsicht­baren Helden, von denen die Welt noch nie gehört hat.

Diese Bilder klagen an
Diese Bilder klagen an

Als Natur­fo­to­graf sind Sie um die ganze Welt gereist und haben viele Umwelt­pro­bleme mit eigenen Augen gesehen. Was macht Sie traurig und was gibt Ihnen Hoffnung?

Es macht mich traurig zu sehen, wie Wälder, Flüsse und Ozeane auf der ganzen Welt zerstört werden. Aber ich bin opti­mis­tisch, dass wir immer noch retten können, was von dieser schönen Welt noch übrig­ge­blieben ist. Auf meinen Reisen treffe ich so viele wunder­volle Menschen, die sich um die Erde kümmern und so viele unbe­sun­gene Helden, die für unsere Wälder, unsere Tiere, Flüsse und Ozeane kämpfen. Das schenkt mir Hoffnung.

Mit welchem Projekt beschäf­tigen Sie sich aktuell?

In Südost­asien leben einige der am stärksten gefähr­deten Primaten der Welt. Während ich mich weiterhin auf Orang-Utans und Umwelt­ge­schichten konzen­triere, arbeite ich außerdem an einem Buch über die Primaten Südost­asiens. Und da gibt es noch einige Primaten zu entde­cken und zu foto­gra­fieren, bevor ich damit fertig bin.

 

Hier gibt es das Inter­view auch auf Englisch.

 

Ausstel­lung in Ökologiestation

Ausstel­lung in Ökologiestation

Foto­graf Ralf Sänger beschäf­tigt sich seit vielen Jahren mit dem Leben der Orang-Utans. Mit seinen Bildern versucht er, in der Ökolo­gie­sta­tion Berg­kamen den Besu­chern der Ausstel­lung “Walter, Suma & Co , die Dort­munder Orang-Utans” die Bedeu­tung dieser Tiere für die Arten­viel­falt unserer Erde näherzubringen.

Die BOS-Regio­nal­gruppe Dort­mund wird am Eröff­nung­a­bend und an allen Vortrags­tagen mit einem Info­stand über die Arbeit der Borneo Oran­gutan Survival Foun­da­tion präsent sein und Fragen zum Orang-Utan- und Regen­wald­schutz beantworten.

Veran­stal­tungsort: Forum der Ökolo­gie­sta­tion, Westen­hellweg 110, 59192 Bergkamen 

 

Ein langes Leben für die Orang-Utans Ein Nachruf

Ein langes Leben für die Orang-Utans Ein Nachruf

Ulrike Frei­frau von Mengden, genannt Ibu Ulla, „Mutter der Orang-Utans“ im Zoo von Jakarta, starb am 23. Januar 2020, drei Monate vor ihrem 100. Geburtstag.

1920 geboren als Tochter eines preu­ßi­schen Offi­ziers, machte sie eine Ausbil­dung zur Medi­zi­nisch-Tech­ni­schen Assis­tentin an der Univer­sität Bonn, wo sie ihren zukünf­tigen Mann kennen­lernte. Sie erlebte die Kriegs­jahre als Kran­ken­schwester in Laza­retten an der Front. Mit ihrem Mann, der sehr früh starb, kam sie 1952 nach Indo­ne­sien, wo ihre große Liebe zu Tieren sie in den Cikini-Zoo führte. Dort begann sie, verwaiste Orang-Utans aufzu­nehmen. Der mitten in der Innen­stadt von Jakarta gele­gene Zoo wurde später umge­sie­delt in den jetzigen Ragunan-Zoo. 

Aufgrund ihrer tatkräf­tigen Mitar­beit ließ der dama­lige Zoodi­rektor und Freund Gals­taun sie im Zoo in einem für die Öffent­lich­keit nicht zugäng­li­chen Bereich ein Haus bauen, umgeben von den Käfigen der geret­teten Orang-Utans verschie­dener Alters­stufen. Seitdem arbei­tete sie offi­ziell und ohne Gehalt als Kurator. Sie bestand anfangs auch darauf, auf eigene Kosten für den Unter­halt und die Pflege der Orang-Utans in ihrer Obhut zu sorgen.

Während ihrer 55 Jahre im Zoo wurde Ulla für Verdienste im Tier­schutz das Bundes­ver­dienst­kreuz erster Klasse verliehen. Zweimal erhielt sie einen Umwelt­preis der Frank­furter Schu­bert-Stif­tung. Aber sie betonte immer, dass allein der Dank ihrer Tiere sie glück­lich mache.

Aufmerksame Gesprächspartnerin, immer ein Herz für die Orang-Utans
Aufmerk­same Gesprächs­part­nerin, immer ein Herz für die Orang-Utans

Ein Leben im Zoo von Jakarta

Ihr Haus mitten im Zoo hatte eine ganz beson­dere Atmo­sphäre und wurde deshalb für Tier­freunde aus vielen Ländern zu einem gern besuchten Treff­punkt bei Reisen nach Indo­ne­sien. Auf ihrer Terrasse wurden Gäste von ihren 2 Hunden begrüßt. Die riesigen Bäume rund­herum und die ohren­be­täu­bende Konver­sa­tion von Siamangs in benach­barten Käfigen erzeugten eine Stim­mung wie im Dschungel. Es gab Zeiten, in denen ihre Gäste auf dem Spiel­platz mit jungen Orang-Utans Kontakt haben konnten. Jedoch als die Tiere älter wurden, durften sie die Käfige nicht mehr verlassen. 

Diese bewun­derns­werte zier­liche Frau, sie nannte sich selbst eine unbeug­same zähe Preußin, konnte ziem­lich unge­halten werden, wenn etwas mit der Versor­gung der Tiere nicht in Ordnung war. Sie kümmerte sich auch um die Orang-Utans, die in verschie­denen Gehegen im Zoo unter­ge­bracht waren. Selbst mit inzwi­schen 90 Jahren fuhr sie mit ihrem Auto zweimal täglich zum Füttern der Menschen­affen durch den Zoo. Manchmal auch mit einem kleinen LKW, um abge­schnit­tene Blätter und Zweige zu trans­por­tieren, die zur Berei­che­rung für die Tiere dienen sollten.

Bis ins hohe Alter kümmert sich Ibu Ulla um ihre Schützlinge
Bis ins hohe Alter kümmert sich Ibu Ulla um ihre Schützlinge

Inter­na­tional weit vernetzt

Ulla freute sich immer riesig, wenn sie Gäste hatte und sich unter­halten konnte, am liebsten in ihrer Heimat­sprache. Aber sie sprach auch hollän­disch, englisch, indo­ne­sisch – manchmal auch alles durch­ein­ander. Mit Begeis­te­rung zeigte sie ihren Besu­chern die Viel­falt der Tiere im riesigen Zoo. Ihre treuen Freunde, wie z.B. Willie Smits, besuchten sie regel­mäßig und unter­stützten, wenn nötig. 

Bis ins hohe Alter war Ulla sehr inter­es­siert am Tages­ge­schehen aus aller Welt. Sie konnte stun­den­lang aus ihrem Leben erzählen, bis tief in die Nacht. Doch jeden Morgen um 6 Uhr war die Nacht vorbei, und sie ließ sich auch von zuneh­menden Alters­be­schwerden oder diversen Knochen­brü­chen nicht abhalten, ihren Dienst schnellst­mög­lich wieder zu versehen. Mit dem Roll­stuhl zum Auto, von Fahrer und Ange­stellten hinein­heben lassen und los fahren. Ulla war eine sehr willens­starke Frau, getrieben von Verant­wor­tungs­ge­fühl und der Über­zeu­gung, sie müsse arbeiten, so lange sie lebt. Zuletzt aber schwanden die Kräfte. Ulla konnte ihren Orang-Utans nicht mehr helfen, sondern musste selbst liebe­voll umsorgt werden.

Ein Leben für die Orang-Utans, ein Kampf, furchtlos gegen die Gleich­gül­tig­keit und Igno­ranz der Menschen gegen­über ihren Mitge­schöpfen. Das war nicht leicht, erst recht nicht für sie als Christin und weiße Frau in einem musli­mi­schen Land. Ihr Enga­ge­ment hat sicher viele Tier­freunde inspi­riert und ermu­tigt, für die Erhal­tung der Orang-Utans und ihrer Lebens­räume zu kämpfen. 

Ihre Freunde und Wegge­fährten werden Ulrike von Mengden, genannt Ulla, für immer in Erin­ne­rung behalten.

Foto: BOS Deutsch­land e.V.