Zum Internationalen Frauentag möchten wir eine inspirierende Mitstreiterin aus dem BOS-Team in Indonesien vorstellen: Nur Syamsiah.
Seit 2016 arbeitet Nur als Community Development Coordinator, also als Koordinatorin für die Gemeindeentwicklung, für die BOS-Waldschutzfirma RHOI in Ost-Kalimantan. Nur hat bei ihren täglichen Aufgaben zwar nicht direkt mit Orang-Utans zu tun, ihre Arbeit wirkt sich jedoch unmittelbar auf den Schutz dieser Spezies aus. Denn Orang-Utan-Schutz kann nur gelingen, wenn wir die Menschen einbeziehen, die traditionell „Tür an Tür” mit ihnen leben und ihnen regelmäßig auf ihren Feldern und in ihren Gärten begegnen, woraus potenziell Konflikte entstehen können. Nur ein Mensch, der sich nicht um seine eigene Lebensgrundlage sorgen muss, wird sich auch für den Arten- und Umweltschutz interessieren.
Orang-Utan-Schutz bedeutet auch: die benachbarten Communities einbeziehen
„Meine Arbeit gibt mir das Gefühl, wirklich etwas für den Orang-Utan-Schutz bewirken zu können”, sagt Nur. „Meine Aufgabe mag klein sein, aber eines weiß ich: Nicht jeder Mensch hat die Chance, diese Erfahrungen zu machen.”
Wir finden: Klein ist Nurs Rolle in der BOS-Waldschutzfirma RHOI nun wirklich nicht. Jede Woche besucht sie die von RHOI unterstützten Dörfer im Bezirk Muara Wahau. Dort leben Angehörige des Wehea-Dayak-Stammes, welche zu den Ureinwohnern Borneos gehören.
Zu ihrer Arbeit gehört es, die Gemeinden auch bei der Bildungsarbeit zu unterstützen: Dabei geht es sowohl um die Kultur und Traditionen der Wehea-Dayak, um Gesundheitsaspekte als auch darum, alternative Einkommensmöglichkeiten für die Menschen zu erschließen.
Eine starke Frau: Auch Nur ist an ihren Aufgaben gewachsen
„Ich bin keine ausgebildete Lehrerin”, erzählt Nur. „Ich musste in diesem Bereich sehr viel dazulernen – und zwar schnell!” So gehört es zum Beispiel zu ihren Aufgaben, Unterrichtsstunden in den Dörfern im Bereich der Umweltbildung abzuhalten. „Ich musste auch lernen, wie ich mit Schülern umgehe, die mir nicht zuhören oder sich daneben benehmen”, erinnert sie sich schmunzelnd.
Anfangs hatte Nur ziemlichen Respekt vor dieser Aufgabe und war sich sogar unsicher, ob sie ihr gewachsen sein würde. Unterstützung bekam sie von ihren Kolleginnen und Kollegen, die ihr mit Erfahrung und konkreten Tipps zur Seite standen. So entschied sich Nur, ins kalte Wasser zu springen und die Chance, die die Arbeit bei RHOI für sie bedeutet, zu ergreifen.
„Die Arbeit mit den Gemeinden kann ziemlich herausfordernd sein”, sagt sie heute, sieben Jahre später. Das liegt unter anderem daran, dass all die Menschen, mit denen Nur in der Bildungsarbeit umgeht, darunter viele Erwachsene, ihre eigenen Erfahrungen mitbringen und ganz individuelle Persönlichkeiten sind.
„Inzwischen habe ich verstanden, dass diese Arbeit einfach Zeit braucht.” – Nur Syamsiah
Wir sind stolz darauf, Nur Syamsiah in unserem Team zu haben, die unermüdlich auf das immer nächste Etappenziel hinarbeitet und stets das große Ganze im Blick behält: Die lokalen Communities dabei zu unterstützen, eine Lebensgrundlage und ein Einkommen zu entwickeln, welche nicht den Lebensraum der Orang-Utans beeinträchtigt. Und damit die letzten Orang-Utans auf Borneo vor dem Aussterben zu bewahren.
„Sei enthusiastisch und höre nicht auf, für den Orang-Utan-Schutz zu kämpfen”, lautet Nurs Motto. „Denn gute und wahrhaftige Absichten werden immer positive Resultate bewirken!”
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