Wisst Ihr, was das Wunderbare daran ist, als BOS-Ranger tief im Regenwald zu arbeiten? Jeder Tag bringt neue Überraschungen! Die Sichtung und Beobachtung von Orang-Utans steht für unser Post-Release Monitoring Team im Camp Nles Mamse dabei natürlich an erster Stelle. Aber auch Begegnungen mit anderen, oftmals vom Aussterben bedrohten Tierarten oder die Entdeckung seltener Pflanzenarten machen den Reiz des „Arbeitsplatzes“ im geschützten Kehje Sewen Wald aus.
An diesem Nachmittag, von dem wir Euch erzählen möchten, hatte das Team bereits Feierabend und spielte eine Partie Badminton auf der Lichtung am Camp. Plötzlich vernahmen sie den Ruf eines Furchenhornvogels (Rhyticeros undulatus). Die Männer legten die Schläger beiseite und näherten sich leise und unauffällig jender Stelle, von der der Ruf kam. Auf einem Shorea-Baum entdeckten sie nicht nur einen Furchenhornvogel, sondern ein Pärchen. Ranger Welem hatte geistesgegenwärtig seine Kamera gegriffen und es gelang ihm, einige Fotos von den auffälligen Vögeln zu machen.
Furchenhornvögel sind eine sexuell dimorphe Spezies. Das bedeutet: Männchen und Weibchen unterscheiden sich in ihrem äußeren Erscheinungsbild sehr deutlich. Während die Männchen ein elfenbeinweißes Gesicht und einen ziegelsteinroten Nacken haben, ist das Gesicht der Weibchen ebenso wie ihr Nacken schwarz. Das Männchen besitzt außerdem einen leuchtendgelben Hautsack am Hals, den es aufblasen kann, um Weibchen zu beeindrucken oder um sein Territorium gegenüber Konkurrenten zu verteidigen. Das Weibchen trägt ebenfalls einen Hautsack am Hals, dieser ist jedoch blau und kann nicht vergrößert werden. Beide können bis zu 90 Zentimeter groß werden, wobei die Männchen mit bis zu 3,6 Kilogramm Gewicht deutlich massiver wirken als die bis zu 2,7 Kilogramm schweren Weibchen.
Furchenhornvögel bleiben ein Leben lang als Paar zusammen
Während ihrer Lebenszeit wählen Furchenhornvögel ein einziges Mal einen Partner, mit dem sie monogam zusammenbleiben. Dabei ist die Aufgabenverteilung streng geregelt: Während der Brutzeit ist ausschließlich das Männchen für die Futterbeschaffung zuständig. Auf dem Speiseplan der Vögel stehen Früchte, vor allem Feigen, aber auch Insekten und kleine Reptilien. Das Weibchen brütet die Eier aus und verlässt erst dann das Nest, das üblicherweise in einem hohlen Baumstamm gebaut wird, wenn die Jungen flügge geworden sind. Dafür sorgt das Männchen, indem es den Eingang des Nestes mit Schlamm und Kot verschließt, bis nur noch ein kleines Loch übrig bleibt, durch das er mit der Schnabelspitze das Futter herein reicht.
Vom Aussterben bedroht: im Kehje Sewen gibt es noch Furchenhornvögel
Die Internationale Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) führt Furchenhornvögel leider auf ihrer Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten. Dass unsere PRM-Team ein Paar der Tiere gesichtet hat, ist daher eine besonders schöne Überraschung. Und es zeigt uns wieder einmal, was für ein Biodiversitäts-Hotspot der Kehje Sewen Wald ist: Neben Orang-Utans ist er das Zuhause zahlreicher, teils seltener Arten.
Bis zum Sonnenuntergang konnten unsere Ranger das Vogelpaar beobachten, die sich von der behutsamen Anwesenheit der Menschen nicht stören ließen. Was für ein Geschenk, diese selten gewordenen Tiere in all ihrer Schönheit doch sind – für Naturfreunde, Ornithologen und natürlich für den Wald selbst und sein noch intaktes Ökosystem.
Bitte helfen Sie uns, den Kehje Sewen Wald als Lebensraum für Orang-Utans und andere bedrohte Tierarten zu bewahren! Jede Spende, ganz gleich in welcher Höhe, unterstützt unsere Arbeit und kommt direkt dort an, wo sie gebraucht wird.
Von Sumatra im Westen des indonesischen Archipels geht die Reise nach Singapur und Malaysia — mit Einblicken in letzte naturbelassene Regenwälder und den Großstadtdschungel moderner Metropolen. In Singapur und der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur leben Menschen verschiedenster Religionen und Kulturen friedlich nebeneinander. Auch ein Teil der Insel Borneo gehört zu Malaysia. Dort liegt der 4095 Meter hohe Kinabalu im Zentrum einer Bergwelt. Sumatras Lage direkt am Pazifischen Feuerring macht sich durch zahlreiche aktive und ruhende Vulkane bemerkbar, aber auch durch gefährliche Erdbeben und Tsunamis. Vom einstigen dichten Regenwald der Insel Sumatra sind nur noch Reste übrig — darunter Schutzgebiete für die letzten Sumatra-Tiger und ‑Elefanten sowie für zwei stark bedrohte Arten der Orang-Utans. Südostasien ist voller Naturschätze und kultureller Vielfalt. Der Vierteiler führt zu Vulkanen und Tempeln, in moderne Metropolen und zu Korallenriffen, quer durch eine faszinierende Region.
Die Suche nach „Tierischen Außenseitern“ beginnt für Lucy Cooke auf Borneo. Ihre Mission: Sie will den wohl schrägsten Primaten unseres Planeten aufspüren — den Nasenaffen. Doch um ein Exemplar ausfindig zu machen, muss sich die Abenteurerin erst einmal durch den undurchdringlichen Dschungel der weltweit drittgrößten Insel schlagen. Auf ihrem Weg durch das Dickicht begegnet Lucy aber noch zahlreichen anderen freakigen Kreaturen, die sich perfekt an das Leben in dieser feucht-heißen Region angepasst haben: tanzende Mistkäfer, fliegende Frösche, Koboldmakis, deren Augen größer als ihr Gehirn sind.
Weiterer Sendetermin: Mo 28. Oktober, 16:25 Uhr, Nat Geo WILD
In den Feuchtgebieten des Sentarum-Sees auf der indonesischen Insel Borneo lebt die Riesenhonigbiene Apis dorsata. In den Wäldern der Seenlandschaft baut sie ihre Nester in den Wipfeln der großen Bäume, die hier als heilig gelten und Laulaus genannt werden. Das indigene Volk der Dayak verehrt die Riesenbiene, ihr Honig nimmt in seiner Kultur einen wichtigen Platz ein. Neben dem Fischfang ist der Verkauf von Honig eine der Haupteinnahmequellen. Ouaksah gehört zu den wenigen Menschen, die mit Mut und Geschick eine gefährliche Tradition aufrechterhalten: Er klettert nachts auf die Bäume, um den Bienen ihren Honig zu rauben. Damit ist er einer der letzten Honigjäger, die diese nächtliche Ernte betreiben, die auch eine spirituelle Bedeutung besitzt. Ouaksah trägt dabei weder Schuhe noch Handschuhe, lediglich Stirnlampe und Imkerpfeife. Beim Aufstieg in den Wipfel singt er Gebete, um die Geister des heiligen Baums zu besänftigen. Die Honigjäger müssen schnell arbeiten: Zuerst vertreiben sie die Bienen mit dem Smoker, dann schneiden sie das aus einer großen Wabe bestehende Nest ab. Das Honigsammeln ist eine extrem riskante Angelegenheit: Ein einziger Fehltritt und es droht ein tödlicher Sturz in die Tiefe. Am Fuße des Baumes warten Ouaksahs Cousins. In geduldiger Feinarbeit reicht er ihnen die honiggefüllten Bienenwaben herunter. Dank seiner reichen Beute kann sich seine Familie auf einige sorgenfreie Monate freuen.
Weiterer Sendetermin: Do 5. September, 04:25 Uhr, arte
Die Filmemacherin ist auf Borneo im Südchinesischen Meer unterwegs. Dort gibt es im malaysischen Bundesstaat Sabah noch eine Eisenbahnstrecke mit einer Spur von einem Meter Durchmesser. Seit 1898 ist die Strecke in Betrieb, mit Unterbrechungen nach dem Zweiten Weltkrieg und einer Totalüberholung. Sie führt von Sabahs Hauptstadt Kota Kinabalu 134 Kilometer nach Tenom im Landesinneren und wird von der Sabah State Railway in drei Etappen befahren. Das Fernsehteam ist ab Beaufort mit einem Dieseltriebzug auf den Etappen zwei und drei im Padas-Tal unterwegs, über Halogilat nach Tenom durch den Dschungel. Eine Straße in den Süden gibt es nur fernab der Bahnstrecke, für die Bewohnerinnen und Bewohner der Region ist die Bahn lebenswichtig. Die Stationen sind die naturgeschützten Mangrovensümpfe der Halbinsel Klias Wetlands mit den beeindruckenden endemischen Nasenaffen und das Kulturdorf Mari-Mari, in dem Besucherinnen und Besucher die Sitten und Gebräuche der Urbewohner Borneos kennenlernen können. Für Eisenbahnfreunde hat sich die Werkstatt der „Sabah State Railway“ geöffnet, im „Bornean Sun Bear Rehabilitation Centre“ kann man die vom Aussterben bedrohten Malaienbären beobachten, in dem Städtchen Tenom weht Besucherinnen und Besuchern Kaffeeduft um die Nase, und zu guter Letzt erinnert die zerfallene Bahnstation Melalap an eine glorreiche Zeit der ehemaligen „North Borneo Railway“. Die Fahrt im Triebwagen beziehungsweise Güterwagen auf den holprigen Gleisen in den Süden von Sabah ist ein echtes Abenteuer.
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