Feuer im Schutz­ge­biet Mawas auf Borneo

Feuer im Schutz­ge­biet Mawas auf Borneo

Das Schutz­ge­biet Mawas auf Borneo. Heimat für unzäh­lige Tier­arten und Pflanzen. Und auch für 2.550 akut vom Aussterben bedrohte Orang-Utans. Eigent­lich soll der hier noch bestehende Regen­wald Leben schützen. Seit Montag brennt es hier. Und das bereits zum fünften Mal inner­halb von wenigen Wochen.

Wie unsere Über­wa­chungs­teams melden, wurde am Montag, 20. August um 11:20 Uhr ein Wald­brand im Gebiet des Mawas Conser­va­tion Programms der BOS Foun­da­tion im Distrikt von Kapuas fest­ge­stellt. Dieser brach nur unweit des „Camp Release“ aus, das bereits im letzten Monat vier Mal von Feuern heim­ge­sucht wurde.

 

Zwar beginnt in Indo­ne­sien gerade die Trocken­zeit, dennoch gibt es Anzei­chen, dass das Feuer von Menschen­hand gelegt wurde. „Wir haben Hinweise gefunden, dass der Brand absicht­lich gelegt wurde. Wer es war, wissen wir nicht, aber wir haben Kenntnis von zahl­rei­chen Geset­zes­ver­stößen in dem Gebiet“, erklärt Jamartin Sihite, CEO der BOS Foundation. 

Erst vor wenigen Wochen hatten die indo­ne­si­schen Behörden in der Gegend in zahl­rei­chen Fällen, tausende illegal gefällter Bäume beschlag­nahmt. „Diese Situa­tion zeigt uns, dass noch stren­gere Über­wa­chung und härteres Durch­greifen notwendig sind, um solche ausge­wie­senen Torf­wälder auch wirk­lich schützen zu können“, sagt Jamartin Sihite weiter. „Niemand hat das Recht, hier Bäume zu fällen oder ganze Wald­ab­schnitte niederzubrennen.“

Es wird geschätzt, dass die Trocken­zeit bis Mitte Oktober anhalten könnte. Die Mitar­beiter des Mawas Schutz­pro­gramms rechnen jetzt jeder­zeit mit dem Ausbruch von weiteren Feuern im Schutz­ge­biet. „Wir brau­chen jetzt drin­gend mehr Patrouil­len­un­ter­stüt­zung und auch mehr Brand­schutz­aus­rüs­tung“, appel­liert Jamartin Sihite. „An dieser Stelle möchte ich mich direkt beim BMZ bedanken, die im Rahmen des Bengo-Projekts zur nach­hal­tigen Gemein­de­ent­wick­lung in Mang­katip bereits Feuer­be­kämp­fungs­aus­rüs­tung für unser Team finan­ziert haben.”

 

Das Mawas Schutz­ge­biet ist ein über 300.000 Hektar großes Areal mit 80 Prozent tropi­schen Torf­moor­wäl­dern, die extrem wert­voll für das biolo­gi­sche Gleich­ge­wicht der Erde sind. Mit 5.000 bis 8.000 Jahren gehören sie zu den ältesten Wäldern der Welt und besitzen gigan­ti­sche Kohlen­stoff­spei­cher. Hier leben auch 2.550 wilde Orang-Utans. 

Das Mawas Conser­va­tion Programm von BOS schützt diese Wälder und hat sich zum Ziel gesetzt, eine weitere Million Bäume zu pflanzen, um weiteren Menschen­affen hier ein Leben in Frei­heit bieten zu können. 

Bitte helft uns dabei die nieder­ge­brannten Flächen wieder in einen atmenden Regen­wald zu verwandeln!

Feuers­brünste wüten in Mawas

Feuers­brünste wüten in Mawas

Erneut haben verhee­rende Brände Torf­wälder in Zentral-Kali­mantan verwüstet. Es handelt sich um die schlimmsten Brände seit 2015. Unsere Mitar­beiter des Mawas Rena­tu­rie­rungs- und Auffors­tungs­pro­gramms in Zentral-Kali­mantan kämpften wieder einmal an vorderster Front unter größter Lebens­ge­fahr, um die Kontrolle über die tosende Feuers­brunst zu erlangen.

Die ersten Flammen wurden am 11. Juli auf einer Palm­öl­plan­tage von PT. Kali­mantan Lestari Mandiri (KLM) im Distrikt von Kapuas entdeckt. Die Plan­tage grenzt an unser Wieder­auf­fors­tungs- und Schutz­ge­biet von Mawas. Schnell schickten Mitar­beiter eine Feuer­wehr­pa­trouille an den Brandherd. 

 
 

Aber das Feuer fraß sich trotzdem immer näher an unser „Camp Release“, einem einsam gele­genen Stütz­punkt im Mawas-Gebiet, von dem aus früher auch ausge­wil­dert wurde. Trotz aller Anstren­gungen hatten die Flammen am 14. Juli das Camp fast erreicht.

Unsere Mitar­beiter, die am Boden gegen die Brände kämpften, erhielten sogar Unter­stüt­zung aus der Luft: Ein Heli­ko­pter des Kata­stro­phen­schutzes von Zentral-Kali­mantan kam zum Einsatz.

13.000 Fußball­felder Torf­wald verbrannt

 

Nach drei Tagen, an denen unser Team bis an den Rand der Erschöp­fung gegen die Feuer gekämpft hatte, konnte es endlich gelöscht werden. Nur 300 Meter vom „Camp Release“ entfernt. Unsere Brand­ex­perten haben inzwi­schen fest­ge­stellt, dass in diesen wenigen Tagen 12.926 Hektar Torf­wald verbrannt sind. Das entspricht etwa 13.000 Fußballfeldern!

Unser Team in Mawas besteht aktuell aus 15 Mitar­bei­tern, die in Wech­sel­schichten Kontroll­gänge durch das Gebiet machen, um nach Bränden Ausschau zu halten. Im Gebiet der PT. KLM ist auch am 17. Juli noch immer dichter Rauch zu sehen.

 

Vermut­lich von Menschen gelegt

 

Außerdem haben unsere Patrouillen gemeldet, dass auf den Kanälen im Mawas-Gebiet Baum­stämme strom­ab­wärts trans­por­tiert werden. Ein Zeichen dafür, dass ille­galer Holz­ein­schlag statt­findet – und der Wald­brand mit Absicht gelegt wurde! Denn, wie Mawas-Programm-Manager Jhanson Regalino erklärt, ist der Wasser­stand in den Kanälen derzeit so niedrig, dass die krimi­nellen Holz­fäller dazu gezwungen sind, andere Wege für den Abtrans­port der Stämme zu finden. Darum verbrennen sie heim­lich Rasau, eine Schrau­ben­baumart, die an Fluss­ufern wuchert, um so die Wasser­wege zu erweitern.

BOS Deutsch­land e.V. bedankt sich beim BMZ  für die Finan­zie­rung der Feuer­be­kämp­fungs­aus­rüs­tung für unser Team im Rahmen des  Bengo-Projekts „Nach­hal­tige Gemein­de­ent­wick­lung in Mangkatip“.

Bitte helft uns dabei die verbrannten Flächen wieder zu einem atmenden Regen­wald zu machen!

Brände schaden dem Orang-Utan auch langfristig

Brände schaden dem Orang-Utan auch langfristig

Wenn in Indo­ne­sien, wie zuletzt 2015, über Monate verhee­rende Wald­brände wüten, bleibt das auch lang­fristig nicht folgenlos. Was einem direkt ins Auge springt, ist das Offen­sicht­liche: der Verlust von mehreren Tausend Hektar Wald, in diesem Fall haupt­säch­lich Torf­moor­wäl­dern, die den Feuern zum Opfer fielen.

In den Medien wurde auch ausführ­lich über die Auswir­kungen der extremen Rauch­ent­wick­lung durch die Brände berichtet, die über Länder­grenzen hinweg für 100.000 Todes­fälle und Atem­wegs­er­kran­kungen bei weiteren 500.000 Menschen sorgten. Von dem daraus resul­tie­renden immensen CO2 Ausstoß mal ganz abge­sehen, der Indo­ne­sien auf den dritten Platz der Welt­rang­liste aller Treib­haus­gas­ver­ur­sa­cher kata­pul­tierte. Zum Vergleich: In wenigen Wochen wurden durch die Feuer in Indo­ne­sien mehr Treib­haus­gase ausge­stoßen, als in Deutsch­land in einem ganzen Jahr.

Nicht nur Menschen leiden an Folgen der Waldbrände

Doch was bislang nur wenige wissen ist, dass auch der Regen­wald, der nicht vom Feuer verschluckt wird, lang­fris­tige Schäden davon trägt. Dr. Jamartin Sihite, CEO der BOS Foun­da­tion, und sein Team konnten beob­achten, dass nahezu alle Bäume noch Jahre später erheb­lich weniger Früchte tragen, als vor dem Feuer. Ein Erklä­rungs­an­satz dafür könnte sein, dass im Feuer und Rauch auch große Teile der Bienen­völker getötet oder zumin­dest in ihrem übli­chen Bestäu­bungs­ver­halten gestört werden. So kommt es auch in intakten Regen­wäl­dern zu dras­ti­schen Einschnitten für die Regen­wald­be­wohner mit teil­weise lebens­be­droh­li­chen Konsequenzen.

 

Anfang des Jahres wurde im Nature Magazin eine Studie veröf­fent­licht, die eine weitere Auswir­kung der verhee­renden Wald­brände in Indo­ne­sien beleuchtet. Das Team um die Anthro­po­login Wendy Erb der Rutgers Univer­sity, unter­suchte die Auswir­kungen des durch das Feuer entstan­denen Rauchs auf die Orang-Utans in den Torf­moor­wäl­dern nahe der Tuanan Forschungs­sta­tion in Zentral-Kali­mantan. Dabei sammelten die Forscher zwischen März 2015 und Januar 2016 Daten, also vor, während und nach den Wald­bränden. Im Visier der Forscher standen vier ausge­wach­sene Orang-Utan Männ­chen. Zu beob­achten war, dass die Tiere während und nach dem hohen Rauch­vor­kommen deut­lich längere Ruhe­phasen einlegten, als zuvor. Im Urin konnte nach­ge­wiesen werden, dass der Fett­stoff­wechsel anstieg, was jedoch nicht darauf zurück zu führen ist, dass sie mehr Kalo­rien aufnahmen, sondern daran lag, dass der Ener­gie­auf­wand für die Immun­ab­wehr in dieser Zeit ange­stiegen ist. Mit anderen Worten hatten die Orang-Utans einen höheren Ener­gie­ver­brauch, obwohl sie sich weniger bewegten, weil ihre Körper u.a. so viel damit zu tun hatten, sich vor der hohen Fein­staub­kon­zen­tra­tion in der Luft zu schützen. So zeigt die Studie also auf, dass der Rauch nicht nur den Menschen erheb­li­chen gesund­heit­li­chen Schaden zufügt, sondern auch den Orang-Utans und mit ihnen sicher­lich auch allen anderen Regenwaldbewohnern.

Werden auch Sie zum BOS-Unter­stützer. Mit Ihrer Spende helfen Sie den Orang-Utans, dem Regen­wald und damit auch unserem Klima. Jeder Beitrag hilft.

Orang-Utan-Baby nach zwei­jäh­riger Gefan­gen­schaft aus Holz­käfig befreit

Orang-Utan-Baby nach zwei­jäh­riger Gefan­gen­schaft aus Holz­käfig befreit

Erfolgs­ge­schichten und Dramen liegen für uns bei BOS oft nah beiein­ander. Gerade haben wir wieder Nach­richten von unseren lokalen Part­nern aus Nyaru Menteng bekommen. Vor einigen Tagen wurden sie mit einem Rettungs­team zu einem ganz beson­ders berüh­renden Einsatz gerufen. Was sie erlebten, scho­ckiert auch uns.

Diesmal erfolgte der Einsatz im nahe gele­genen Dorf Lawang Uru. Ein aufmerk­samer Dorf­be­wohner berich­tete von einem etwa drei­jäg­rigen Orang-Utan, der dort von einer Familie als Haus­tier gehalten wurde. Seiner Aussage zufolge soll der kleine Menschen­affe nach den verhee­renden Regen­wald­bränden von 2015 in der Nähe eines noch bren­nenden Wald­stücks gefunden worden sein. Seine Mutter fiel vermut­lich den Flammen zum Opfer. Wie so oft bei Orang-Utan-Waisen wird er den Tod der Mama hautnah miter­lebt und dann neben ihrem leblosen Körper ausge­harrt haben.

Irgend­wann entdeckte ihn ein Bewohner des nahe gele­genen Dorfes und nahm ihn zu sich. Wahr­schein­lich aus Unwis­sen­heit hielt er ihn über zwei Jahre wie ein Haus­tier. Der kleine Menschen­affe wurde mit Nudeln, Sirup und Reis anstatt gesunder Früchte oder Blätter gefüt­tert. Er diente Kindern als leben­diges Spiel­zeug. Wenn er Husten, Grippe oder Durch­fall hatte, wurde er mit Menschen­me­dizin behan­delt. Paracet­amol gegen Schmerzen. Warum auch nicht? Uns Zwei­bei­nern hilft das ja auch. Doch in der verab­reichten Dosie­rung eigent­lich für den Knirps völlig ungeeignet.

Als Zuhause diente der kleinen Waise ein schlichter Holz­käfig, viel zu eng und keines­wegs artge­recht für einen jungen Affen. Dennoch: Uru, wie er genannt wurde, hat über­lebt. Unsere Tier­ärzte beschei­nigen ihm mit 7,3 Kilo­gramm ein für sein Alter normales Gewicht, dabei aller­dings eine nicht ganz so gute körper­liche Konsti­tu­tion. Die Baby­sitter werden ihn jetzt langsam an artge­rechte Nahrung gewöhnen. Nach dem ersten Gesund­heits­check darf er dann zu den erst kürz­lich geret­teten Susanne und Topan ins Baby­haus von Nyaru Menteng ziehen und in ein tierisch tolles neues Leben starten.

Werden auch Sie zum BOS-Unter­stützer. Mit Ihrer Spende helfen Sie den Orang-Utans, dem Regen­wald und damit auch unserem Klima. Jeder Beitrag hilft.

 

 

Bäume mit nassen Füssen

Bäume mit nassen Füssen

Die Bedeu­tung tropi­scher Torfmoorwälder

Torf­moore bede­cken nur drei Prozent der Erdober­fläche, spei­chern aber so viel Kohlen­stoff wie alle grünen Pflanzen der Welt zusammen oder — in Kohlen­di­oxid (CO2) ausge­drückt — fast so viel wie die gesamte Atmo­sphäre. Das macht Torf­moore beson­ders unter dem Gesichts­punkt der klima­re­le­vanten Treib­hausgas-Vermei­dung so unglaub­lich bedeutsam. 

Kohlen­stoff wird gebunden

Torf­moore kommen in den verschie­densten Ausprä­gungen in nahezu allen regen­rei­chen Regionen der Erde an Stand­orten vor, wo Nieder­schlags­wasser kaum abfließen kann, so dass die Böden dauernd durch­nässt sind. Dann entsteht Torf: Abge­stor­bene Pflanzen werden aufgrund von Durch­näs­sung, Versaue­rung und Luft­ab­schluss nur unvoll­ständig abge­baut. Auf diese Weise sammelten sich über Jahr­tau­sende Milli­meter für Milli­meter große Mengen orga­ni­schen Mate­rials an. Der in ihm enthal­tene Kohlen­stoff (teil­weise über 50% der Gesamt­masse) bleibt darin gebunden und gelangt nicht mehr als den Treib­haus­ef­fekt förderndes Kohlen­di­oxid in die Atmo­sphäre. Das ändert sich natür­lich, wenn Torf­böden trocken fallen und sich dadurch unter Sauer­stoff­ein­fluss zersetzen oder gar verbrannt werden. 
 
175 Länder verfügen über mehr oder weniger große Torf­moor-Flächen, allen voran Russ­land, Kanada und Indo­ne­sien. Nicht zuletzt die tropi­schen Torf­ge­biete bilden Stand­orte für speziell an sie ange­passte Regen­wälder mit zum Teil bis zu 20 Meter und mehr mäch­tigen Torf­schichten. Anders als die Torf­moore der nörd­li­chen Breiten, die unter regen­rei­cheren Zeiten nach der letzten Eiszeit entstanden sind und heute nicht mehr wachsen, legen tropi­sche Torf­böden auch heute noch zu. Voraus­ge­setzt natür­lich, sie sind noch intakt. Auf ihnen gedeihen Biotope, welche bis heute nun unzu­rei­chend erforscht sind und Pflanzen, Pilze und Tiere aufweisen, die nirgendwo sonst vorkommen. Die „fleisch­fres­senden“ Kannen­pflanzen haben es aller­dings bis in unsere Garten­zen­tren und Wohn­zimmer geschafft. In ihrer natür­li­chen Umge­bung geraten kleine Tiere in die kannen­fö­migen Blatt­fallen und liefern der Pflanze die Stick­stoff­ver­bin­dungen, die sie aus den sauren, sauer­stoff­armen Torf­böden nur unzu­rei­chend ziehen kann. 

Torf­wälder bedeckten einst das Tiefland

Gespeist und ganz­jährig durch­nässt von zahl­rei­chen Flüssen aus dem Hoch­land, waren die Tief­land­re­gen­wälder Borneos ursprüng­lich fast alle Torf­wälder. Wo es sie noch gibt, stellen sie oft die letzten Refu­gien für Orang-Utans dar. Etwa 120 Baum­arten gedeihen pro Hektar Torf­wald und bieten den rothaa­rigen Menschen­affen Nahrung und Lebens­raum. Beispiel­haft steht dafür das Mawas­ge­biet in Zentral­ka­li­mantan, in dem noch schät­zungs­weise 3.000 wilde Orang-Utans leben.

Mawas steht aber auch beispiel­haft für die Bedro­hung und Zerstö­rung dieses einzig­ar­tigen Lebens­raumes. Wie in ganz Indo­ne­sien wurden weite Teile des über 3.000 Quadrat­ki­lo­meter großen Gebietes für Land­wirt­schaft und Ölpal­men­plan­tagen entwäs­sert. Mutwillig gelegte und dann außer Kontrolle gera­tene Brände haben immer wieder furcht­bare Verwüs­tungen ange­richtet. BOS sorgt deshalb mit Neupflan­zungen und Blockaden von Entwäs­se­rungs­ka­nälen für die Wieder­her­stel­lung zerstörter Areale von Mawas.

Durch ein unheil­sames Zusam­men­spiel von globalen Wetter­phä­no­menen und absicht­lich gelegten Feuern stehen etwa einmal im Jahr­zehnt weite Teile des indo­ne­si­schen Archi­pels buch­stäb­lich in Flammen und bede­cken das Land mit giftigem Rauch­nebel. Im Oktober 2015 hatten diese Brände solche Ausmaße ange­nommen, dass auch die inter­na­tio­nale Gemein­schaft endlich davon Kenntnis nehmen musste (siehe auch Orang-Utan-Post 1/2016). Die Bedeu­tung von Torf­wäl­dern geriet endlich in den notwen­digen Fokus. 

Von Vulkan­aus­brü­chen viel­leicht abge­sehen, entlässt keine andere Umwelt­ka­ta­strophe so viel Treib­haus­gase in so kurzer Zeit in die globale Atmo­sphäre, wie groß­flä­chige Brände von Torf­wäl­dern. Auch nach dem ober­fläch­li­chen Erlö­schen der Feuer schwelt der ausge­trock­nete Unter­grund oft noch wochen­lang weiter, bis das Wasser des Monsun­re­gens die tieferen Boden­schichten erreicht. 
Torf­wälder und –moore stellen nicht nur dauer­hafte Kohlen­stoff­senken globaler Bedeu­tung dar, sondern bilden Hotspots biolo­gi­scher Viel­falt und stabi­li­sieren den Wasser­haus­halt ihrer Region. Ihre Bewah­rung ist Notwen­dig­keit und Heraus­for­de­rung für die gesamte Menschheit. 

 

3% DER ERDOBERFLÄCHE SIND TORFMOORE. DIESE SPEICHERN JEDOCH FAST SOVIEL CO2 WIE ALLE GRÜNPFLANZEN ZUSAMMEN.