Die BOS-Regionalgruppe Hannover-Braunschweig trifft sich am Freitag, den 2. August ab 18 Uhr im Café Mezzo in Hannover.
In geselliger Runde sollen laufende Projekte besprochen und neue Aktivitäten geplant werden. Alle, die Lust haben, sich in einer motivierten Gruppe ehrenamtlich für die Orang-Utans und den Regenwald einzusetzen, sind herzlich willkommen.
Birgit Werner ist eine Pionierin. Denn die Tierärztin aus Bayern ist die erste Deutsche, die am Volontärprogramm unseres Kooperationspartners „The Great Projects“ in Nyaru Menteng teilgenommen hat, das erst seit kurzer Zeit im Angebot ist. Auch in unserem Rettungszentrum in Samboja Lestari kann man als Volontär mitarbeiten.
Wir wollten wissen, wie ihr die Reise nach Borneo im März 2019 gefallen hat und welche Erfahrungen sie bei der BOS Foundation sammeln konnte.
Frau Werner, Ende März haben Sie zwei Wochen Ihres Urlaubs auf Borneo verbracht und bei der BOS Foundation als Freiwillige gearbeitet. Warum?
Als Pferdetierärztin habe ich grundsätzlich ein großes Interesse an Tieren. Und Orang-Utans liegen mir ganz besonders am Herzen. Darum bin ich auch seit einigen Jahren BOS-Unterstützerin. Natürlich weiß ich von den großen Problemen vor Ort, von der Lebensraumzerstörung durch Ölpalmplantagen und davon, dass viele Orang-Utans in Auffangstationen leben müssen. Die Situation ist kritisch. Und ich wollte es mit eigenen Augen sehen. Außerdem bin ich im Urlaub gerne aktiv. Als ich bei meinen Recherchen auf „The Great Projects“ gestoßen bin und die Verbindung zu BOS entdeckte, dachte ich: perfekt, so kann ich BOS sogar doppelt und direkt unterstützen: durch meine Arbeit und weil ein Teil des Reisepreises an BOS geht.
Haben Sie sich auf diese Reise besonders vorbereitet?
Nicht wirklich. Natürlich habe ich alle vorgeschriebenen Gesundheitstests und Impfungen erledigt. Aber auf das anstrengendste, nämlich das schwül-heiße Klima, kann man sich ohnehin nicht vorbereiten.
Wie kamen Sie mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern Ihrer Reisegruppe aus?
Sehr gut. Wir waren eine kleine Gruppe von sieben Leuten, die aus der ganzen Welt nach Borneo gereist waren, um die Arbeit mit den Orang-Utans hautnah erleben zu dürfen. Die Jüngste war Ende 20, die Älteste Mitte 50. Unterhalten haben wir uns auf Englisch, auch mit den Mitarbeitern der BOS Foundation. Alle waren sehr offen, interessiert und hatten Lust, gemeinsam zu arbeiten und neue Erfahrungen zu sammeln.
Sie durften die Mitarbeiter der BOS Foundation bei der Arbeit unterstützen. Was genau waren Ihre Aufgaben?
Es war sehr abwechslungsreich. Wir haben Bäume gepflanzt, die Käfige der Malaienbären gesäubert, das Futter für die Orang-Utans vorbereitet und Beschäftigungs- und Lernmaterial (sogenanntes Enrichment) für die Orang-Utans hergestellt. Die Arbeit ging uns meistens leicht von der Hand und war sehr unterhaltsam. Wir haben im Team gearbeitet, gemeinsam mit unserer Betreuerin von “The Great Projects” und den Mitarbeitern der BOS Foundation.
Es war schön zu erleben, dass unsere Hilfe sehr willkommen war. Auch auf jede Frage haben die Mitarbeiter immer bemüht und hilfsbereit reagiert. Es war alles super organisiert und ich habe sehr viel gelernt. Auch, dass für die BOS Foundation vieles nicht so einfach ist, wie wir es uns von daheim aus vielleicht vorstellen. Orang-Utan-Schutz hängt von sehr vielen Faktoren und Akteuren ab.
Die zwei Wochen bestanden aber nicht nur aus Arbeit. Wir haben auch einen Bootsausflug zu den Vorauswilderungsinseln gemacht, durften den Babys und Waldschülern beim Toben auf dem Spielplatz zuschauen, waren wandern und auf einem Markt bummeln.
Viele träumen davon, einmal mit einem Orang-Utan zu kuscheln oder zu spielen. Ging dieser Traum in Erfüllung?
Das war uns von vornherein klar, dass es dazu nicht kommen wird. Denn der direkte Kontakt zu den Tieren ist ausschließlich den Pflegerinnen und Pflegern gestattet. Zum Einen um die Tiere vor der Übertragung von Krankheiten zu schützen, zum Anderen sollen die Jungtiere den Menschen nicht als Freund und Spielgefährten kennenlernen. Das wäre zu gefährlich – für die Tiere und für uns. Zehn bis 15 Meter war der Mindestabstand zu den Babys, den wir einhalten mussten.
Den erwachsenen Orang-Utans in den Käfigen dagegen, durften wir die Enrichments aushändigen, was eine beeindruckende Erfahrung war. Allerdings immer mit genügend Abstand um nicht in den Bereich ihrer langen, kräftigen Arme zu gelangen.
Was war Ihr persönliches Highlight?
Da gab es mehr als eines! Der Niedlichkeitsfaktor der Babys ist schon extrem hoch. Es war spannend zu erleben, wie sie von den Babysittern, die ja ihre Mütter ersetzen, erzogen werden. Denn die Kleinen sind sehr neugierig und frech und versuchen immer wieder auszutesten, wie weit sie gehen dürfen. Einige, die in der Waldschule über die Stränge geschlagen haben, mussten dann z. B. direkt ins Bett, statt noch eine Runde mit den anderen spielen zu dürfen. Sehr beeindruckt haben mich auch die großen, ausgewachsenen Orang-Utans, die teilweise schon sehr lange in den Käfigen auf ihre Freiheit warten. Trotzdem haben sie sich in all den Jahren ihren Charakter bewahrt und sind nicht abgestumpft. Gerade die dominanten Männchen, die sogenannten Big Males, sind sehr stolze Tiere, die man erst erobern muss. Bei ihnen haben wir den Sinn unserer Arbeit sehr intensiv erlebt, welchen Gewinn sie durch das Enrichment haben. Einmal z. B. haben wir die Males mit dem Wasserschlauch erfrischt. Manche sind sehr wasserscheu und ziehen sich dann zurück. Andere blühen richtiggehend auf. Für einen war es eine richtige Wellnessanwendung, die er sichtlich genoss, sich in den Wasserstrahl lehnte, das Maul ganz weit aufriss und wirklich Freude hatte. Und es war unglaublich zu erleben, mit wieviel Feingefühl ein vor Kraft strotzendes Männchen Marmelade von einem Farnblatt lecken kann, ohne dass auch nur ein Blättchen kaputt gegangen wäre. Und dabei pure Glückseligkeit ausstrahlt. Mir ist es kaum gelungen, die Marmelade auf die Blätter zu streichen, ohne dass diese zerrissen… Da wurde mir wieder einmal klar, wieviel wir von diesen Tieren lernen können.
Wie waren Sie untergebracht?
Sehr einfach, aber es hat absolut gereicht. Wir haben uns zu zweit ein Zimmer und Bad geteilt. Frühstück haben wir uns selbst gemacht, mittags gab es das Essen aus der Kantine der BOS Foundation und abends hat Mama Mona, eine Einheimische für uns gekocht. Wer so eine Reise unternimmt, muss in allen Bereichen offen sein und darf keinen Luxus erwarten.
Würden Sie diese Reise mit „The Great Projects“ zur BOS Foundation denn weiterempfehlen?
Auf jeden Fall! Sicherlich kann man für weniger Geld nach Indonesien reisen. Aber die Reise war sehr befriedigend und hat mich sehr glücklich gemacht. Trotz der Arbeit war es Urlaub. Ich habe viele neue Eindrücke sammeln können, habe hinter die Kulissen schauen dürfen. Und dabei auch noch BOS unterstützt.
Umweltbildung bei Kindern und Jugendlichen ist für BOS eine Herzensangelegenheit. Darum freuen wir uns, dass auch in diesem Jahr unsere Regionalgruppe Südwest wieder zwei Tage mit einem Lernstand bei der Verkehrs- und Umweltolympiade in der Waldheide Heilbronn dabei sein wird.
Hier erfahren Grundschülerinnen und Grundschüler etwas über die Bedrohung der Orang-Utans und des Regenwaldes und was sie tun können, um den rothaarigen Menschenaffen zu helfen.
Unsere BOS-Regionalgruppe Duisburg-Düsseldorf wurde eingeladen, anlässlich des Artenschutztages im Aquazoo Düsseldorf die Besucher über die Bedrohung der Orang-Utans aufzuklären. Und BOS den letzten Orang-Utans hilft, zu Überleben.
Die Themen “Arten‑, Natur- und Umweltschutz” sind wichtige Eckpfeiler der Arbeit des Aquazoo Löbbecke Museum. Über 20.000 Schülerinnen und Schüler erreicht der Zoo jährlich mit seiner Aufklärungsarbeit. Zudem hat sich das Institut der Erforschung und Erhaltung verschiedener bedrohter Tiergruppen verschrieben, betreibt und unterstützt verschiedene Zucht- und Schutzprojekte.
Die Besucherinnen und Besucher erhalten am Artenschutztag aber nicht nur Informationen zu den Projekten des Aquazoo, sondern auch einen umfassenden Einblick in die Artenschutzprojekte anderer Umweltorganisationen, wie BOS Deutschland. Die verschiedenen Informationsstände werden im gesamten Haus verteilt sein.
Für den Rückgang der asiatischen Vogelarten gibt es viele Ursachen, allerdings ist der schwerwiegendste Grund kultureller Natur: der Fang für den Handel unter anderem für Singvogelwettbewerbe und zur Haltung der Tiere im Haus zum Beispiel als Glücksbringer. Der Handel mit den seltenen Singvögeln ist zumeist illegal und Ursache für den raschen Artenschwund. Insbesondere in Indonesien ist die Haltung der Tiere im Haus ein klassischer Bestandteil der Kultur und den Menschen sehr wichtig. Daher ist hier großes Geschick und das richtige Vorgehen gefragt, um die Bevölkerung für die Notwendigkeit des Schutzes der Singvogelarten zu gewinnen. Obwohl es legale Züchter gibt, ist die Zahl der illegalen Fänger und Händler viel größer. Sie bedienen sich aus der Natur und fahren lukrative Gewinne ein, die Zucht der Tiere verschlingt mehr Geld als der illegale Fang. Und die vorhandenen Gesetze zum Schutz der heimischen Tierwelt werden nur gering kontrolliert.
Darüber hinaus verschwinden immer mehr Lebensräume der Tiere. In der Heimat der Singvögel, den Wäldern Asiens, lebt auch einer der am stärksten bedrohten Menschenaffen – der Orang-Utan. Die Waldmenschen leben mit den Singvögeln und profitieren ebenso von der Kampagne und dem Schutz der Wälder.
Am Aktionstag bietet sich an vielen über das Haus verteilten Informationsständen die Möglichkeit zur Information und zum Austausch mit Zoofachleuten und Ornithologen.