Staffel drei startet am Freitag, 09.08.2024, 21:05 Uhr — Alle Sendetermine hier
Sie ist legendär und weltweit ein absoluter Publikumsliebling — nicht nur bei Orang-Utan-Fans: Die „Orangutan Jungle School“. Sie nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer mit ins BOS-Rettungszentrum Nyaru Menteng. Ganz nah sind wir dabei, wenn unsere geretteten Schützlinge auf das wilde Leben im Regenwald vorbereitet werden. Seit 2018 begleitet die Doku-Serie tierische TV-Stars wie Beni, Valentino, Monita auf ihrem Weg in eine bessere Zukunft. Jetzt gibt es eine dritte Staffel.
Ab August strahlt Sky Nature die brandneue dritte Staffel aus. Zur Einstimmung zeigt der Sender auch alte Folgen.
Alle Sendetermine im Überblick:
Fr, 12.07.2024 — 20:15 — 2.01 — Der Domino-Effekt Sa, 13.07.2024 — 08:00 — 2.01 — Der Domino-Effekt Fr, 19.07.2024 — 20:15 — 2.02 — Dillas Überraschung Sa, 20.07.2024 — 03:35 — 2.02 — Dillas Überraschung Sa, 20.07.2024 — 08:05 — 2.02 — Dillas Überraschung Fr, 26.07.2024 — 20:15 — 2.03 — Kesi ändert die Richtung Sa, 27.07.2024 — 03:35 — 2.03 — Kesi ändert die Richtung Sa, 27.07.2024 — 09:00 — 2.03 — Kesi ändert die Richtung Fr, 02.08.2024 — 20:15 — 2.04 — Bären in Bewegung Sa, 03.08.2024 — 03:40 — 2.04 — Bären in Bewegung Sa, 03.08.2024 — 08:15 — 2.04 — Bären in Bewegung Fr, 09.08.2024 — 20:15 — 2.05 — Wines neuer Freund Fr, 09.08.2024 — 21:05 — 3.01 — Zurück zur Schule — TV Premiere Sa, 10.08.2024 — 04:00 — 3.01 — Zurück zur Schule Sa, 10.08.2024 — 08:00 — 2.04 — Wines neuer Freund Sa, 10.08.2024 — 08:55 — 3.01 — Zurück zur Schule Mo, 12.08.2024 — 23:00 — 3.01 — Zurück zur Schule Fr, 16.08.2024 — 20:15 — 2.06 — Glatze ist schön Fr, 16.08.2024 — 21:05 — 3.02 — Klassentreffen — TV Premiere Sa, 17.08.2024 — 04:05 — 2.06 — Glatze ist schön Sa, 17.08.2024 — 04:55 — 3.02 — Klassentreffen
Diese Orang-Utans berühren die Herzen hunderttausender Menschen weltweit. In der Sendung ORANGUTAN JUNGLE SCHOOL können Sie unsere Waldschüler im Schutzzentrum von Nyaru Menteng auf ganz besondere Weise kennenlernen und sie durch ihren Alltag begleiten. Und dabei sind es vor allem die ganz individuellen Persönlichkeiten der Tiere, die zum Staunen, Lachen und Weinen einladen. In unserer Portraitreihe möchten wir Ihnen einige unserer tierischen TV-Stars noch einmal vorstellen.
Alba! Sie ist der sicherlich berühmteste Orang-Utan der Welt. Kein Wunder, ist sie doch der weltweit einzige bekannte Albino-Orang-Utan. Es war eine echte Sensation, als Alba im April 2017 gefunden wurde. Unter schrecklichen Bedingungen. Dorfbewohner in Zentral-Kalimantan hatten das damals fünf Jahre alte Weibchen eingefangen und einige Tage in einem Käfig gehalten. Albas Zustand war, als wir sie gerettet hatten, alles andere als gut. Sie war unterernährt, dehydriert und geschwächt. Außerdem war sie einigen kleineren Wunden übersäht, die den Eindruck erweckten, dass sie sich diese bei Kämpfen zugezogen hatte.
Es gab keinerlei Hinweis darauf, wie lange sie bereits alleine im Regenwald unterwegs gewesen war. Denn eigentlich hätte die Fünfjährige noch immer in der Obhut ihrer Mutter sein müssen. Dass Alba aber einiges von ihrer Mutter gelernt hatte, konnten wir schnell feststellen, da sie über die wichtigsten Fähigkeiten verfügte, die ein wilder Orang-Utan im Regenwald beherrschen muss. Der Waldschule war Alba definitiv schon entwachsen.
Kurz nach der Rettung. Alba ist ausgemergelt und zeigt Spuren eines Kampfes
Neben der Freude über Albas Rettung, plagten uns aber auch viele Sorgen. Eine davon: Wie wirkt sich Albinismus bei einem Orang-Utan aus? Albas Haut, ihrem Fell und ihren Augen fehlt das Farbpigment Melanin. Eine seltene genetische Mutation, die auch bei Menschen und anderen Tieren vorkommt. Unter Hochdruck suchten wir international nach Expertise. Doch trotz aller Suche: Bis heute ist Alba der einzige bekannte Albino-Orang-Utan. Aufgrund der genetischen Nähe zum Menschen – wir teilen 97 Prozent identische DNA – konnten wir aber doch einige Rückschlüsse ziehen.
Albas Augen machen uns Sorgen
Alba leidet offenbar unter sogenanntem okulokutanen Albinismus, bei dem sowohl Augen als auch Haut und Haare vom Melaninmangel betroffen sind. Ihre Augen sind allerdings nicht völlig pigmentfrei; sie sind blau und nicht rot wie bei vollständigem Albinismus. Ein großes Problem bei dieser Form ist, dass das räumliche Sehen stark eingeschränkt sein kann. Beim Klettern und Hangeln auf hohen Regenwaldbäumen kann das eine gefährliche Einschränkung bedeuten. Doch Albas Sehschwäche scheint nicht sehr ausgeprägt zu sein und sie kommt mit ihrer Behinderung gut zurecht. Ihre Bewegungen sind langsam und bedächtig, aber nicht unsicher. Und auch beim Klettern weicht sie Herausforderungen nicht aus. Aufgrund ihres weißen Fells und der hellen Haut ist sie wesentlich empfindlicher gegenüber der Sonne. Doch auch diese Sorge konnte Alba uns schnell nehmen. Sie mied die Sonne und suchte den Schatten – ein gutes Zeichen.
Wir testen Albas Fähigkeiten
Doch wie würden die anderen Artgenossen auf Albas Erscheinung reagieren? Würde sie akzeptiert werden oder ausgegrenzt oder gar attackiert werden? Da hat Alba uns so richtig überrascht. Schon bei unseren ersten vorsichtigen Versuchen, sie mit Altersgenossen zusammen zu bringen, ließ sie sich nicht nur nicht unterkriegen. Nein, in kürzester Zeit war Alba die Chefin der Bande.
Die Chefin und ihre Bande
Viele Gedanken machten wir uns darüber, wie Albas Zukunft aussehen könnte und sollte. Es gab bereits Anfragen von Zoos, die die einzigartige Alba natürlich gern präsentiert hätten. Doch das kam für uns selbstverständlich nicht in Frage. Unser Ziel ist es, jeden Orang-Utan, der dazu in der Lage ist, wieder zurück nach Hause in den Regenwald zu bringen. Zunächst dachten wir, eine unserer Schutzinseln für nicht auswilderbare Orang-Utans könnte eine gute Lösung sein.
Bereit für die Freiheit
Doch Alba machte mehr als deutlich, dass sie sehr wohl in der Lage wäre, wild, frei und selbständig in einem sicheren Regenwald leben zu können. Warum sollten wir ihr diese Chance also vorenthalten? Mit der indonesischen Regierung erarbeiteten wir den Plan, Alba im Nationalpark Bukit Baka Bukit Raya auszuwildern. Zu ihrem Schutz vor Trophäenjägern wurden zusätzliche Ranger-Patrouillen eingerichtet. Und unsere Monitoringteams sollten Alba intensiver und länger auf den Fersen bleiben als nach anderen Auswilderungen.
Die Freiheit im Blick. Alba auf dem Weg zur Auswilderung
Im Dezember 2018 war es dann soweit. Alba, die inzwischen deutlich an Gewicht zugelegt hatte, war fit und gesund. Wir hatten getan, was wir tun konnten. Die mittlerweile sechsjährige Alba durfte – unter großer Anteilnahme der ganzen Welt – gemeinsam mit ihrer Freundin Kika – im Regenwald ausgewildert werden.
Albas Käfig geht auf
Am 19. Dezember öffnete sich schließlich Albas Transportbox im Nationalpark Bukit Baka Bukit Raya. Und Alba wäre nicht Alba, wenn sie uns nicht auch in diesem Moment einiges an Nervenkitzel beschert hätte. Denn statt, wie gewünscht, den nächsten Baum zu erklimmen, wanderte sie zunächst Stunde um Stunde über den Boden durch den Wald. Als unser Monitoringteam spät in der Nacht ins temporäre Lager aufbrach, waren die Kollegen schon voller Sorge: War es womöglich doch die falsche Entscheidung gewesen? War Alba doch nicht in der Lage, ein sicheres Leben im Regenwald zu leben? Weit gefehlt. Schon am nächsten Morgen überraschte uns Alba – wie schon so oft. In einem perfekten Schlafnest hatte sie die Nacht verbracht. Und auch Nahrung hatte sie bereits gefunden.
Zuhause im Regenwald
Inzwischen sind fünfeinhalb Jahre vergangen. Und Alba lebt wild und frei im 27.472 Hektar großen geschützten Regenwaldgebiet des Nationalparks. Wir folgen ihr schon lange nicht mehr auf Schritt und Tritt, aber wir haben ein Auge auf sie. Wie im Februar 2020, als sie zur Begrüßung bei der Auswilderung ihres Freundes Unyu vorbeischaute.
Alba begrüßt Unyu
Alba ist ein Juwel. Sie wurde zu einer Botschafterin ihrer vom Aussterben bedrohten Art, gerade aufgrund ihrer Einzigartigkeit. Wie jeden Schatz möchten wir sie beschützen und vor allen Gefahren bewahren. Doch wie alles, was einem lieb ist, müssen wir auch Alba ziehen lassen, damit sie frei sein kann. Alba hat das Recht, wild, frei und selbstständig ihr Leben zu leben. So wie jeder andere Orang-Utan auch. Viel Glück, Alba, wir glauben an Dich, Du Einzigartige!
Hier gehört sie hin
Möchten Sie einen unserer Waldschüler auf seinem Ausbildungsweg begleiten und ihm dabei Stück für Stück sein Leben in Freiheit zurückgeben? Dann werden Sie Pate!
Diese Orang-Utans berühren die Herzen hunderttausender Menschen weltweit. In der Sendung ORANGUTAN JUNGLE SCHOOL können Sie unsere Waldschüler im Schutzzentrum von Nyaru Menteng auf ganz besondere Weise kennenlernen und sie durch ihren Alltag begleiten. Und dabei sind es vor allem die ganz individuellen Persönlichkeiten der Tiere, die zum Staunen, Lachen und Weinen einladen. In unserer Portraitreihe möchten wir Ihnen einige unserer tierischen TV-Stars noch einmal vorstellen.
Es gibt wohl kaum eine Geschichte aus unseren Rettungszentren, die mehr Menschen zu Tränen gerührt hat, als die von Clara und Claritas Wiedervereinigung. Wie die junge Mutter ihr Baby wieder in die Arme schließt und wie sie es beschützt vor allzu neugierigen Orang-Utans – wessen Herz berührte das nicht?
Doch Claras Geschichte bei BOS begann schon lange vor diesen dramatischen Ereignissen. Am 30. Januar 2007 kam sie im Alter von gerade einmal sechs Monaten in unser Rettungszentrum Nyaru Menteng. Das kleine Orang-Utan-Mädchen wog bei seiner Rettung aus einem Dorf nur zwei Kilogramm und war in einem schlechten gesundheitlichen Zustand. Eine heftige Ohrenentzündung und eine schlimmes Ekzem mussten dringend von unseren Tierärzten behandelt werden.
Nach ihrer Genesung besuchte Clara die Waldschule. Sie war eine gelehrige, ruhige Schülerin, so dass sie im November 2016 mit Eintritt in die Walduniversität den nächsten großen Schritt in Richtung Freiheit unternehmen konnte. Clara gehörte damals zu den ersten zwölf Orang-Utans, die die neue Vorauswilderungsinsel Salat Island beziehen durften.
Claras erste Schritte auf Salat Island 2016
Im Juli 2017 kam dort ihre Tochter Clarita auf die Welt. Doch kurz darauf begann das Drama. Denn Clarita war plötzlich verschwunden. Nach längerer Suche fand man das Kleine bei Rizki, einem damals 14-jährigen Orang-Utan-Männchen. Er hatte Clarita entführt.
Als wir sie ihm schließlich abnehmen konnten, hatte sie einen bösen Hautausschlag, vermutlich durch eine giftige Pflanze verursacht. Sie war stark unterernährt, da sie schon länger nicht gestillt wurde. Auf unserer Krankenstation in Nyaru Menteng wurde Clarita intensiv gepflegt und wieder aufgepäppelt. Clara blieb jedoch verschollen.
Erst Anfang August konnten wir Clara auf der Insel wieder finden. Sie schien sich in ihrer Trauer und Angst vor den anderen Orang-Utans versteckt zu haben, ganz besonders vor Rizki. Wir brachten auch Clara zurück nach Nyaru Menteng, wo sie glücklicherweise trotz der langen Trennung mit ihrer Tochter Clarita wieder vereint werden konnte. Hätte Clara ihre kleine Tochter nicht wieder in ihre Arme geschlossen, wäre Clarita eine weitere Waise im Rettungszentrum Nyaru Menteng geworden.
Clara und Clarita wieder vereint
Nachdem Mutter und Tochter sich von den dramatischen Ereignissen erholt hatten, haben wir entschieden, dass sie eine neue Chance auf einer Vorauswilderungsinsel erhalten sollten. Im November 2017 brachten wir Clara und Clarita auf die Insel Bangamat. Ein stressiger Moment für Clara. Denn als die anderen Inselbewohner einen neugierigen Blick auf Mutter und Kind werfen wollten, weckte das schlimme Erinnerungen an die Kindesentführung in ihr. Doch sie meisterte die Situation mit Bravour.
Clara beschützt Clarita auf Bangamat
Auf Bangamat erwies sich Clara als fürsorgliche Mutter, die ihrer Tochter alles beibrachte, was sie selbst in der Waldschule gelernt hatte. Dabei überzeugte sie uns so sehr von ihren Überlebensfähigkeiten, dass wir beschlossen, sie den großen Schritt in die Freiheit gehen zu lassen.
Bereit für die Freiheit
Mit zwölf Jahren wurde Clara im Oktober 2018 gemeinsam mit ihrer inzwischen einjährigen Tochter Clarita im Nationalpark Bukit Baka Bukit Raya ausgewildert. Die Ehre, ihre Transportbox zu öffnen, gebührte natürlich ihrer Babysitterin Ursulae, die über all die Jahre immer an Claras Seite war.
Ursulae entlässt Clara und Clarita in die Freiheit
Hier wächst Clarita, deren Start ins Leben so dramatisch verlief, nun wild und frei an der Seite ihrer liebevollen Mutter Clara auf, die ihr alles beibringt, was ein wilder Orang-Utan können muss.
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Diese Orang-Utans berühren die Herzen hunderttausender Menschen weltweit. In der Sendung ORANGUTAN JUNGLE SCHOOL können Sie unsere Waldschüler im Schutzzentrum von Nyaru Menteng auf ganz besondere Weise kennenlernen und sie durch ihren Alltag begleiten. Und dabei sind es vor allem die ganz individuellen Persönlichkeiten der Tiere, die zum Staunen, Lachen und Weinen einladen. In unserer Portraitreihe möchten wir Ihnen einige unserer tierischen TV-Stars noch einmal vorstellen.
Denn unsere kleine, große Monita ist wirklich eine Sondervorstellung wert. Sie liebt es schließlich, im Mittelpunkt zu stehen. Dabei ist sie jedoch – anders als unsere Racker Valentino oder Beni – kein Klassenclown, sondern hat eher die Rolle einer Vize-Lehrerin übernommen. Monita weiß nämlich, wo es lang geht, wie es geht und was überhaupt geht. Und dieses Wissen teilt sie liebend gern mit ihren (Mit-) Schülern.
So war Monita eigentlich schon immer. Vielleicht liegt das daran, was Monita durchmachen musste, bevor sie zu uns kam. Im Juni 2018 wurden wir zu ihrer Rettung in das Dorf Pangkoh, nach Zentral-Kalimantan gerufen, wo sie bereits seit einigen Tagen als Haustier gehalten worden war. Ihr „Besitzer“ sagte aus, dass er das Mädchen alleine in einem nahegelegenen Waldstück bei einer Ölpalmplantage herumirrend fand. Von der Mutter fehlte jede Spur. Es ist doch immer wieder die gleiche Geschichte bei unseren Rettungen. Der Lebensraum der Orang-Utans wird mehr und mehr zerstört. Auf der Suche nach Nahrung begeben sich die Tiere immer näher an die Menschen heran. In der Folge werden ältere Tiere getötet und Jungtiere bleiben allein und völlig hilflos zurück.
Die “Besitzer” hatten ihr Puppenkleider angezogen
Sie werden von Wilderern eingefangen und auf dem Schwarzmarkt verkauft oder von Anwohnern direkt in Gefangenschaft genommen, wo sie dann meist als Haustier gehalten werden. So auch im Fall von Monita. Als wir ankamen steckte das kleine Orang-Utan-Weibchen in Mädchenkleidern. Nach dem traumatischen Verlust ihrer Mutter musste sie ihr Dasein auch noch als Püppchen fristen. Doch so schockiert wir über diesen ersten Anblick waren, so erleichtert waren wir, als wir das Mädchen näher untersuchten. Sie hatte keine Verletzungen und war auch sonst in einer guten Verfassung. Ihr Alter schätzten wir auf gerade einmal drei Monate.
Etwa drei Monate alt war Monita bei ihrer Rettung
Im Schutzzentrum angekommen, dauerte es noch ein wenig, bis Monita die Abenteuerlust packte. In den ersten Wochen war sie noch sehr verschüchtert und in sich gekehrt. Mehrmals versuchte ihre Babysittern, die kleine Monita zu überzeugen, mit Ästen und Blättern zu spielen, aber das Orang-Utan-Baby war noch zu überwältigt von dieser vollkommen neuen Welt, die sich ihr erbot.
Und dann eines Tages platzte der Knoten. Monita taute auf und ihre so absolut liebenswürdige Persönlichkeit kam zum Vorschein. Schon einen Monat nach ihrer Ankunft begann sie voller Neugier und Tatendrang den Kindergarten-Spielplatz für sich zu erkunden. Sie zeigte einen unbändigen Hunger auf alles Essbare und einen noch unbändigeren Wissensdurst. Sicherlich war das auch darauf zurückzuführen, dass sie bei ihren Haltern wie eine kleine Puppe behandelt worden war. Im Rettungszentrum konnte sie endlich artgerecht spielen, entdecken und forschen.
Monitas Schlafkorb im Babyhaus von Nyaru Menteng
Plötzlich spielte Monita am liebsten mit Blättern. Egal welche Zweige ihr ihre Babysitterin gab, Monita wollte alles probieren. Was nicht schmeckte, wurde in hohem Bogen weggeworfen und das Mädchen widmete sich neugierig dem nächsten Zweig. Schnell wurde klar: Monita will’s wissen. Obwohl eigentlich noch zu jung, bot ihr ihre Babysitterin einen Rattanspross an. Das ist ein sehr zäher und faseriger Pflanzenzweig, für den es sehr viel Geduld und Geschick braucht, um ihn zu knacken und an den schmackhaften Teil zu kommen. Für Monita eine knifflige Aufgabe, die sie dankend annahm und löste. Ihre Babysitterin konnte es erst gar nicht glauben und bereute, dass sie an diesem Tag nur einen Rattanspross dabeihatte. Aber es konnte ja auch keiner ahnen, dass Monita ihrer Zeit so voraus war.
2019 ist aus Monita eine richtige Entdeckerin geworden
Seitdem ist viel Zeit vergangen. Doch egal ob Kindergarten oder später dann während ihrer ersten Jahre in der Waldschule: Monita lernte alle Lektionen im Handumdrehen. Hinzu kam, dass sie sich als ein unglaublich soziales und gleichzeitig dominantes Wesen erwies. So wurde sie zu einer sanften Anführerin , die es auch schaffte, unterschiedliche Gruppen von Orang-Utans zusammenzubringen. Alle schauten immer genau, was Monita machte. Sie folgten ihr überall hin und machten es ihr alles nach.
Monita führt, die anderen folgen
So zum Beispiel eines Tages, als zwei Gruppen des aufgrund von Personalmangel für einige Zeit zusammengelegt werden mussten. Erst einmal verunsichert, ob der neuen Gesichter, blieben alle Orang-Utans in ihren üblichen Cliquen. Alle? Sicherlich können Sie es sich schon denken: Ein Mädchen war viel zu neugierig und ging freundlich, aber bestimmt auf drei jüngere Orang-Utans der anderen Gruppe zu. Als erstes brachte Monita Rambo, Uwai, and Hanua bei, wie man am besten Termiten aus einem Holzstück puhlt. Dann machte sich die Anführerin auf, um im Wald zu spielen – gefolgt von ihren neuen Fans Rambo und Uwai.
Inzwischen gehört sie zu den Großen bei den Kleinen
Heute ist Monita nur noch wenige Schritte von der Walduniversität entfernt und zu einer Jugendlichen herangewachsen. Typisch Teenager, bleibt sie nun lieber für sich und verbringt die meiste Zeit in “ihrem Zimmer”, den Baumkronen, verbringt.
Wirbelwind Monita
So wünschen wir uns das. Denn es ist ein wichtiges Zeichen, dass Monita selbstständig wird. Nicht mehr lange und diese Überfliegerin wird auf der Walduniversität imatrikulieren. Wir können es kaum erwarten, Monita auf einer Vorauswilderungsinsel aufblühen zu sehen.
Möchten Sie einen unserer Waldschüler auf seinem Ausbildungsweg begleiten und ihm dabei Stück für Stück sein Leben in Freiheit zurückgeben? Dann werden Sie Pate!
Diese Orang-Utans berühren die Herzen hunderttausender Menschen weltweit. In der Sendung ORANGUTAN JUNGLE SCHOOL können Sie unsere Waldschüler im Schutzzentrum von Nyaru Menteng auf ganz besondere Weise kennenlernen und sie durch ihren Alltag begleiten. Und dabei sind es vor allem die ganz individuellen Persönlichkeiten der Tiere, die zum Staunen, Lachen und Weinen einladen. In unserer Portraitreihe möchten wir Ihnen einige unserer tierischen TV-Stars noch einmal vorstellen.
Hierzu gehört Valentino, den wir am 14. Februar 2015 von einer Kautschukplantage retteten, wo er mutterseelenallein nach Nahrung gesucht hatte. Mit ganz viel Liebe im Herzen für diesen kleinen Winzling, beschlossen wir, ihn Valentino zu nennen. Doch die Sorge war groß.
Valentino bei seiner Rettung am 14. Februar 2015
Nicht einmal ein halbes Jahr war er alt, fast verhungert und von Kopf bis Fuß mit entzündeten Wunden übersät. Sein Leben hing am seidenen Faden. Doch Valentino wollte leben. Mit viel Liebe, Geborgenheit und Fürsorge schöpfte der kleine Waldmensch neuen Lebensmut und entwickelte eine erstaunlich starke Persönlichkeit.
Denn schon kurz nach der Quarantäne stellte sich heraus, was für einen Frechdachs wir uns da geangelt hatten. Schon im Babyhaus, wo die Kleinsten noch rund um die Uhr von ihren Babysitterinnen betreut werden, stellte Valentino die Kinderstube ordentlich auf den Kopf. Voller Tatendrang neigte er dazu, morgens schon vor den anderen Orang-Utan-Babys, die alle noch friedlich in ihren Schlafkörben schlummerten, aufzuwachen. Aber sich alleine beschäftigen? Nicht mit Valentino. Also kippte er kurzerhand alle anderen Schlafkörbe um und weckte so etwas rabiat seine Mitbewohner. Das führte so weit, dass sich unsere Babysitter angewöhnten, Valentino abends immer als allerletztes ins Bettchen zu bringen, damit er am nächsten Tag länger schlief.
Schon im Kindergarten hält Valentino die Babysitterinnen auf Trab
Den Tatendrang seiner Babyjahre legte Valentino dann aber in der Waldschule ab. Den Schalk im Nacken nicht. Im Gegenteil, er hegte und pflegte ihn. Seine Babysitterin Sri könnte ein ganzes Buch mit den Streichen Valentinos füllen. Unvergessen der verlorene Tag in der Waldschule, wo unser Rabauke den Unterricht kurzerhand in eine Schlammparty verwandelte. Es hatte in der Nacht in Strömen geregnet und der Weg zur Waldschule war am nächsten Morgen komplett aufgeweicht worden. Während alle Mitschüler zögerlich den nassen Boden überquerten, war Valentino ganz in seinem Element. Keinen Schritt weiter wollte der Kleine. Immer wieder ließ er sich in den Schlamm fallen und patschte mit seinen Händen, dass es nur so spritzte. Ein Mitschüler nach dem anderen ließ sich von seiner Spielfreude anstecken und die ganze Klasse erreichte an diesem Tag nicht mehr die Waldschule. Denn die Horde war nicht mehr zur Räson zu bringen.
Der Schalk sitzt Valentino im Nacken
Bei der Erinnerung muss Sri lachen. Aber es gibt so vieles mehr, das Valentino ausmacht. Das bemerkenswerte bei ihm wäre, sagt sie, dass er auf der einen Seite so unglaublich schlau und auf der anderen Seite so unglaublich faul sei. Egal ob es um die Futtersuche, den Nestbau oder das Klettern ging: Sri hat ihn selten wirklich einmal aufmerksam am Unterricht teilnehmen sehen. Immer trieb ihn seine Abenteuerlust und sein Spieltrieb woanders hin. Immer mussten wir ihn von neuem überzeugen, den Lektionen zu folgen.
Valentino (links) mit einem Waldschulkumpel
Am besten konnte man das, indem man ihn mit etwas Essbaren lockte. Aber auch hier blieb Valentino sich treu: Warum den Honig mühselig mit einem Stock aus irgendwelchen Löchern puhlen, wenn man die ganze Flasche doch ganz leicht aus der Tasche von der Babysitterin stibitzen kann?! Und Sie können hier ganz leicht Honig, mit allem anderen Essbaren ersetzen. Was es auch war: Valentino hat es geklaut. Mehrfach. Das ging so weit, das der kleine Naschkater über Jahre hinweg auf Diät gesetzt werden musste.
Mit Milch und Honig kriegt man ihn immer
Doch trotz allen Schabernacks hat Valentino die Waldschule erfolgreich abgeschlossen. Seit Anfang 2021 lebt Valentino nun als Student auf der Vorauswilderungsinsel Badak Besar. Und wir können Sie beruhigen: Dabei hat er nämlich absolut gar nichts von seinem frechen Naturell eingebüßt. Dieser ganz besondere Orang-Utan zieht es weiterhin vor, sein Umfeld auf spielerische Art und Weise in den Wahnsinn zu treiben. Nichts und niemand ist vor ihm sicher. Vor allem kein Essen. Seine Lieblingsbeschäftigung ist es derzeit, dem einen Orang-Utan Futter zu klauen, um es dann — ganz im Sinne Robin Hoods — an andere Orang-Utans weiterzugeben.
Valentino steht kurz vor der Walduniversität
Seine Cleverness und sein Einfallsreichtum machen Valentino zu einem ganz besonderen Orang-Utan. Wir freuen und schon riesig darauf, wenn er dann endlich als stolzer Orang-Utan-Mann wild und frei durch den Regenwald streifen kann. Wir können es kaum erwarten, Ihnen auch davon zu berichten.
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