Die Naturschutzbehörde BKSDA in Tenggarong (Ost-Kalimantan) hat uns am 15. September 2023 die Fürsorge für einen weiteren geretteten Orang-Utan übertragen. Unsere Tierärztin Dr. Agnes Pratamiutami Sriningsih brachte das verängstigte Jungtier mit Unterstützung von vier Kolleginnen und Kollegen in unser Rettungszentrum Samboja Lestari, wo es zunächst gründlich untersucht und behandelt wurde.
In Samboja Lestari wurde dem Orang-Utan-Weibchen der Name Basar gegeben. Basar wog bei ihrer Rettung etwa elf Kilogramm und wurde anhand ihrer Zähne auf ein Alter von vier bis sechs Jahren geschätzt. Glücklicherweise hatte Basar keine Verletzungen, war aber extrem dünn. Als unser Team sie in unsere Obhut nahm, war Basar so voller Angst, dass mehrere Helfer nötig waren, um sie sicher in die Transportbox zu setzen. Auf der Fahrt ins Rettungszentrum entspannte sie sich aber mehr und mehr und naschte auch von den ihr angebotenen Früchten.
In Samboja Lestari brachten wir Basar, die noch immer sehr verwirrt, zögerlich und ängstlich war, zur weiteren Untersuchung ins Babyhaus. Die Untersuchung war nicht einfach, denn Basar wehrte sich wieder nach Kräften. Sie musste von mehreren Helfern kurz festgehalten werden, damit unsere Tierärzte sie zügig untersuchen und ihr eine Blutprobe entnehmen konnten.
Viele gesundheitliche Probleme
In den zurückliegenden drei Monaten seit ihrer Ankunft im Rettungszentrum war Basars Gesundheitszustand sehr unbeständig. Eine Kotuntersuchung bestätigte, dass sie vom Parasiten Balantidium coli befallen war, der ihre Verdauung beeinträchtigt und Durchfall verursacht. Unser Tierärzte behandelten sie und verabreichte ihr Antibiotika. Im November litt Basar dann unter Verstopfung. Erneut wurde sie mit Medikamenten behandelt und unsere Tierärzte verordneten zusätzlich eine Ernährungsumstellung
Jetzt verbessert sich Basars Gesundheitszustand langsam, aber sicher! Wir sind zuversichtlich, dass sie Mitte Januar endlich zu den anderen Orang-Utans in die Waldschule kann. Und wir werden sie bei jedem Schritt begleiten, während sie sich an ihr neues Leben gewöhnt!
Nach sechs Jahren erfolgreicher Rehabilitation im BOS Rettungszentrum Nyaru Menteng ist Taymur jetzt auf die Vorauswilderungsinsel gezogen. Sein Schicksal steht stellvertretend für die Opfer des illegalen Wildtierhandels. Denn Taymur wurde als Baby von Borneo nach Kuwait verschleppt. Dass er entdeckt wurde, verdankt er nur einem glücklichen Zufall. Nun ist der neunjährige Orang-Utan-Junge der Freiheit wieder einen großen Schritt nähergekommen.
Als die Klappe der Transportbox geöffnet wird, stürmt Taymur schnurstracks heraus. Sein erster Weg führt ihn auf die Fütterungsplattform, wo Kürbisse und Bananen auf ihn warten. Dann, nach einem letzten Blick auf unser Team, kletterte er bald auf den nächsten hohen Baum und rüttelte erstmal aufgeregt an den Ästen. Als würde er uns zum Abschied winken.
Erleichterung macht sich im Team breit, wie BOS Deutschland Geschäftsführer Daniel Merdes berichtet, der die Ehre hatte, Taymurs Käfig öffnen zu dürfen: „Es war ein für mich magischer Moment, denn ich spürte die kollektive Erleichterung des Teams, von mir und auch von Taymur.“ Erleichterung darüber, dass es Taymur – nach seiner tragischen Odyssee – bis hierher geschafft hat.
Taymurs Geschichte
Denn als Taymur 2017 im Alter von drei Jahren ins BOS Rettungszentrum Nyaru Menteng kam, hatte er bereits Schreckliches erlebt. Der Mutter beraubt, aus Borneo verschleppt, hatte ihn ein reicher Kuwaiter zu seinem persönlichen Spielzeug gemacht, ihm sogar das Rauchen beigebracht. Schauen Sie sich Taymurs Geschichte in unserer Graphic Novel an:
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Die Illustratorin Elena Bianco hat Taymurs Geschichte bis zu seiner Rettung in eindrucksvollen Bildern erzählt
Der Moment, indem Taymur auf seiner Autofahrt nach Nyaru Menteng zum ersten Mal staunend den Regenwald erblickt, ist auch für uns beim Betrachten der Bilder, immer wieder ein echter Gänsehautmoment. Ein Opfer des illegalen Wildtierhandels, das seinem traurigen Schicksal entrinnen konnte.
Bei seiner Heimkehr nach Borneo kann Taymur seinen Blick kaum abwenden, als er den Regenwald zum ersten Mal sieht
Ausbildung zum wilden Orang-Utan
Endlich konnte Taymur nun lernen, ein wilder Orang-Utan zu sein. Sechs Jahre in der Waldschule haben ihn jetzt der Freiheit einen großen Schritt näher gebracht.
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Anlässlich Taymurs Vorauswilderung schauen auch Tierarzt Dr. Arga und Babysitterin Sri auf Taymurs erstaunliche Entwicklung zurück
Gemeinsam mit Jelapat, Kalanis und Napri ging es per Boot nach Salat Island. Hier machte Taymur sich schon bald auf die Suche nach natürlicher Nahrung, fand junge Blätter des Guavenbaumes, Blüten und ein paar Sangkuang Früchte. Er wurde beobachtet, wie er mit anderen Inselbewohnern interagierte, während er zu den Menschen am Ufer respektvollen Abstand hielt. Und in den Nächten baute er sich eigene Schlafnester. Bisher sind wir sehr zufrieden mit dem neuen Waldstudenten Taymur.
Viel Glück und Erfolg beim Studium des wilden Orang-Utan-Lebens, Taymur! Wir glauben an Dich!
Auch Sie können Orang-Utans wie Taymur auf deren Weg in die Freiheit begleiten. Zum Beispiel mit einer Patenschaft.
Aus Big Boy Beni ist inzwischen, zumindest rein äußerlich, ein junger Orang-Utan-Mann geworden. Seit 2021 besucht er die Walduniversität auf einer Vorauswilderungsinsel im Salat Island Cluster. Hier hat er auch schon einige – manchmal auch unschöne – Erfahrungen sammeln können. Doch gewisse Dinge ändern sich bei Beni vermutlich nie…
Es ist ein sonnig-heißer Morgen auf der Vorauswilderungsinsel. Der neunjährige Beni hängt am Ufer ab, mampft ein bisschen frisches Gras und wirft immer wieder sehnsüchtige Blicke in Richtung des Kanals. Denn er wartet auf die Ankunft des Bootes – eines Bootes voller Leckereien.
Eine Liebe fürs Leben
Auf der Vorauswilderungsinsel sind die Orang-Utans eigentlich sich selbst überlassen und führen ein Leben fast wie im Regenwald: Sie hangeln durchs Geäst der Bäume, streifen über die Insel auf der Suche nach Nahrung, bauen Schlafnester und üben das wilde Leben. Doch da die Inseln nicht immer ausreichend natürliche Nahrung für alle Waldstudenten bieten, liefern wir jeden Tag Obst und Gemüse an die Fütterungsplattformen.
Als in der Ferne das deutliche Geräusch des herannahenden Bootes ertönt, wird Beni aktiv. Schleunigst begibt er sich auf die Plattform, als würde er ahnen, dass heute auch seine geliebten Bananen auf dem Speiseplan stehen.
Erst Vitamine und Ballaststoffe
Doch zuerst gibt es vitamin- und ballaststoffreiche Maniokblätter, die vielleicht nicht ganz so beliebt, aber dafür sehr gesund sind. Als dann aber die Bananenstauden auf der Plattform landen, ist Beni nicht mehr zu bremsen. Sofort lässt er das Grünzeug fallen und stürzt sich auf seine geliebten süßen Früchte. An seiner Liebe zu Bananen hat sich bei Big Boy Beni einfach nichts geändert.
Benis Bananenliebe ist ungebrochenGenüsslich verspeist er seine Lieblingsfrucht
Ein bisschen Wellness
Auch eine andere geliebte Angewohnheit aus der Waldschule hat Beni auf der Walduniversität beibehalten: das Schlammbaden! An heißen Tagen wie diesem – das Thermometer zeigt bereits 34 Grad – macht es sich Beni noch immer am liebsten in einem kühlenden Schlammtümpel gemütlich. So wie in der Waldschule, als dieses Ritual zu seiner absoluten Lieblingsbeschäftigung wurde.
Kaum sind die Bananen verputzt, macht es sich Beni genüsslich in einem schlammigen Tümpel bequem.
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Das Baden in Wasser oder Schlamm hat für Orang-Utans viele Vorteile. Sie kühlen so nicht nur ihren Körper im tropisch-heißen Klima, sondern schöpfen auch das Wasser, um es zu trinken. Und manchmal lecken sie es von ihren Haaren ab. Egal wie, es hilft ihnen, sich ausreichend mit Flüssigkeit zu versorgen. Außerdem bedecken die Schlammbäder ihre Haut mit Schlamm, der als natürliches Insektenschutzmittel wirkt. Beni macht also alles richtig.
Im kühlenden Nass fühlt Beni sich auch auf der Walduni wohl
Musterstudent Beni
Auch sonst haben wir von Beni nur Gutes zu berichten. Auf der Insel hat er die für Orang-Utan-Männer typische Wanderlust für sich entdeckt. Eifrig streift er über die mehr als 2.000 Hektar große Insel. So hat sich seine ehemals korpulente Gestalt inzwischen in einen wohlproportionierten Körperbau verwandelt. Auch unsere Tierärzte sind sehr zufrieden mit Beni. Und unsere Kollegen, die seine Entwicklung auf der Insel immer scharf im Blick haben, halten ihn für einen der besten Waldstudenten. Selbst wenn es – typisch für Beni – immer mal zu Schwankungen kommt.
Big Boy Beni badet – in der Waldschule ein häufiger Anblick
Abwechslungsreicher Speiseplan
Obwohl er immer noch von der Zusatznahrung profitiert, ist Beni sowohl geschickt als auch fleißig bei der Suche nach seinem eigenen Futter. Er hat sich an die natürlichen Ressourcen der Insel gewöhnt und verspeist häufig Feigen und wilde Guaven, aber auch Gras, Holzfasern und Termiten als alternative Proteinquellen. Dies zeigt die bemerkenswerte Intelligenz und Anpassungsfähigkeit von Beni, der sich in einem Lebensraum zurechtfindet, der der Wildnis sehr ähnlich ist.
Yuyun und Jeffrey gehören zu unseren Sorgenkindern. Denn beide Orang-Utans werden wir nie in die Freiheit des Dschungels auswildern können. Trauma, Krankheiten und letztlich ihr tagisches Schicksal haben sie zu lebenslangen Pflegefällen gemacht. Doch auch solchen Waldmenschen wollen wir ein glückliches, möglichst artgerechtes Leben schenken: Auf Inseln, auf denen wir sie versorgen und betreuen können, wo sie aber so viel Freiheit und natürlichen Lebensraum wie möglich genießen können.
Das 29-jährige Orang-Utan-Weibchen Yuyun leidet an der gefürchteten Atemwegserkrankung ORDS (Orangutan Respiratory Disease Syndrome). Diese Infektion kann, wenn sie nicht regelmäßig behandelt wird, tödlich enden. Bisher lebte sie in einem Einzelgehege in unserem Schutzzentrum Samboja Lestari, wo sie von unserem Team der Special Care Unit betreut wurde. Nun konnten wir ihr endlich einen der leider noch raren Plätze auf einer Insel für nicht-auswilderbare Orang-Utans ermöglichen.
Yuyun darf endlich das freie Inselleben genießen
Durch Gefangenschaft schwer traumatisiert
Denn Yuyun leidet nicht nur an ORDS. Die lange Gefangenschaft und schrecklichen Erlebnisse vor ihrer Rettung haben sie so schwer traumatisiert, dass sie sich bis heute nicht davon erholen konnte. Sie ist eines der Opfer der thailändischen Unterhaltungsindustrie, die wir 2006 aus dem Safari Park Bangkok retten konnten. Eine Rehabilitation war bei ihr tragischerweise nicht möglich.
Die kleine Inselfreiheit für Yuyun
Gerade bei den Fütterungen zeigte Yuyun abnormale Verhaltensweisen. Immer wieder wurde sie dabei beobachtet, wie sie ihr Futter erbrach und es dann wieder aß. Manchmal warf sie ihr Erbrochenes auch auf Menschen, die sich ihrem Gehege näherten. Unserem Tierärzteteam zufolge wurde dieses Verhalten durch Verzweiflung und die ständige Gegenwart von Menschen ausgelöst. Um sie von diesem Stress zu befreien, entschieden die Tierärzte von Samboja Lestari, Yuyun auf die Insel 0 zu verlegen.
Das Inselleben entspannt Yuyun sichtlich……und auch die Natur erkundet sie begeistert
Hier sollte sie endlich die Möglichkeit bekommen, in einem halbwilden Lebensraum zu leben, wo sie sich frei bewegen und mit anderen Orang-Utans interagieren kann.
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Auf der Insel 0 lebt Yuyun nämlich nicht allein. Der 25-jährige Orang-Utan-Mann Jeffrey, der das Eiland bereits seit März 2020 bewohnt, ist ihr neuer WG-Genosse. Auch wenn sie bisher kein allzu großes Interesse an ihm gezeigt hat. Doch zum Glück ist die Insel groß genug, um sich erstmal aus der Ferne zu beschnuppern und in Ruhe an das neue Lebensgefühl zu gewöhnen.
Jeffrey hält Ausschau nach Yuyun
Auch Jeffrey ist ein nicht-auswilderbarer Orang-Utan. Aber mit einer ganz anderen Vorgeschichte als Yuyun. Jeffrey wurde 1998 im BOS-Schutzzentrum Wanariset – dem Vorgänger von Samboja Lestari – geboren. Er hatte sich als Baby bei seiner Mutter mit Hepatitis B infiziert, weshalb er gemeinsam mit ihr in einem Quarantänekomplex untergebracht wurde. Nachdem seine Mutter an Tuberkulose verstarb, musste Jeffrey weiterhin in Quarantäne verbleiben, um das Risiko einer Übertragung der Krankheit auf andere Orang-Utans zu vermeiden. So hatte Jeffrey leider nie die Gelegenheit, wichtige Überlebensfähigkeiten zu erlernen.
Jeffreys großer Moment
Jahre später stellte sich dank neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse heraus, dass Jeffreys Hepatitis B zur harmlosen Variante des Virus gehört, das keine klinischen Symptome aufweist und somit nicht auf andere Orang-Utans übertragen werden kann.
Ein prächtiger Kerl – mit einem schweren Schicksal
Wir wagten den Versuch, und ließen Jeffrey daraufhin auf einer Vorauswilderungsinsel das Leben eines wilden Orang-Utans proben. Doch auch hier kamen ihm dramatische gesundheitliche Probleme dazwischen: Eine Hüftdysplasie! Und so musste Jeffrey 2019 zurück nach Samboja Lestari in die Klinik gebracht werden. Ein erfahrener „Menschen-Orthopäde“ unterstützte unsere Tierärzte bei der Operation, von der sich Jeffrey glücklicherweise gut erholte.
Jeffrey ist ein ruhiger Zeitgenosse
Seit März 2020 lebt Jeffrey nun ohne weitere Zwischenfälle auf Insel 0 und scheint mit sich und seinem Leben im Reinen zu sein. Er ist nicht aggressiv, bricht nie Äste von Bäumen ab und hat noch sie versucht, von der Insel zu verschwinden. Sein Lieblingsplatz ist natürlich ganz in der Nähe der Fütterungsplattform, wo er entspannt seinen täglichen Obst- und Gemüselieferungen entgegenblickt.
Am Ufer von Insel 0… …hat Jeffrey alles im Blick
Dass er nun, nach drei Jahren des Singledaseins, eine Mitbewohnerin bekommen hat, bringt Jeffrey in keinster Weise aus der Ruhe. Noch halten die beiden Primaten freundlichen Abstand. Jeffrey, der gern das Ufer im Blick hat, hält sich meist am Rand der Insel auf, während Yuyun die Inselmitte bevorzugt. Aber eines ist ganz klar: Beide genießen das Inselleben in vollen Zügen.
BOS sorgt für 170 nicht-auswilderbare Orang-Utans. Unser Traum ist es, jedem von ihnen zumindest die kleine Freiheit auf einer Insel zu schenken. Bitte helfen Sie uns dabei. Ermöglichen Sie diesen anz besonderen Orang-Utans ihr ganz eigenes Fleckchen Freiheit.
In der Waldschule tummeln sich die unterschiedlichsten Charaktere von Orang-Utan-Kindern. Manche sind schüchtern, andere forsch und frech. Manche sind echte Draufgänger, andere eher vorsichtig oder ängstlich. Der vierjährige Orang-Utan-Junge Monyo ist vor allem eins: ein neugieriger Entdecker. Eine Fähigkeit, die ihm in seinem zukünftigen Leben im Regenwald sehr nützlich sein wird.
Jeden Morgen macht sich der kleine Monyo fröhlich auf den Weg in die Waldschule. Die Babysitterinnen haben den Eindruck, dass er die Tage in der Waldschule richtig genießt. Es ist eine echte Freude, das zu erleben, vor allem wenn man sich an Monyos traurigen Start bei BOS erinnert.
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Am 14. November 2019 wurde er im Alter von gerade erst sechs Monaten gerettet. In seiner ersten Zeit bei uns weinte er viel. Doch glücklicherweise konnte er, dank der liebevollen Hingabe seiner Babysitterinnen, seine Trauer schnell überwinden. Und der neugierige, selbstbewusste Monyo betrat die Bühne.
Als zarter Säugling kam Waisenkind Monyo 2019 zu BOS
Inzwischen haben sich auch seine sozialen Fähigkeiten stark verbessert. Er ist nicht nur eng mit Niniek befreundet, sondern auch mit Jeni, Ramangai, Aiko und Alexander.
Mit Freunden Quatsch machen
Gemeinsam erkundet die Crew aktiv das Gebiet der Waldschule. Monyo entfernt sich dabei noch nicht allzu weit, klettert aber nun mutig auch auf hohe Bäume. Eins steht aber auf jeden Fall fest: Monyo ist der neugierigste Orang-Utan in der Gruppe, vor allem wenn es darum geht, neue Nahrungsquellen zu entdecken und zu probieren.
Immer dabei, etwas Neues zu entdecken
Einmal untersuchten die Orang-Utans der Waldschule ein Stück verrottetes Holz auf der Suche nach Leckereien. Monyo wusste zunächst nicht, wie man in dem Holzstück nach Termiten pult oder unter der Rinde nach der gesunden Eiweißquelle sucht. Aber etwas anderes fing seine Aufmerksamkeit. Während seine Mitschüler begeistert die Termiten von dem verwitterten Holz leckten, pflückte Monyo einen weißen Pilz von der Oberfläche des Holzes. Glücklicherweise einen essbaren.
Kann man das essen?
Die Fähigkeit, nach Pilzen zu suchen und sie als mögliche Nahrung zu erkennen, ist rein aus Monyos Neugier entstanden, denn auf dem Waldschullehrplan hatte es bis dato noch nicht gestanden.
Manchmal braucht es einen zweiten Versuch
An einem anderen Tag bot eine Ersatzmutter Monyo eine kleine weiße Blume an, die an den Ranken in der Waldschule wuchs. Er pflückte ein einzelnes Blütenblatt ab, probierte es und warf es weg. Aber nicht lange danach fand Monyo dieselbe Blume von selbst – und probierte erneut. Und dieses Mal schien es ihm zu schmecken!
Es gibt noch so viel im Wald zu entdecken
Dank seiner Neugier wird Monyos Ernährung immer vielfältiger. Obwohl Orang-Utans als Frugivoren, also als Fruchtesser, bekannt sind, verspeisen sie in freier Wildbahn sehr unterschiedliche Nahrung, wie zum Beispiel Blätter, Blumen, Baumrinde, das Mark von Pflanzen, Honig, Insekten und eben auch Pilze, wie den von Monyo kürzlich entdeckten.
2.000 verschiedene Arten von Speisen
Eine Studie hat gezeigt, dass 2.000 verschiedene Arten von Nahrungsmitteln auf dem Speiseplan von Orang-Utans stehen. Die Fähigkeit, verschiedene Nahrungsquellen zu erkennen, ist eine absolut entscheidende Überlebenskunst für die Primaten. Denn im Regenwald Borneos ist der Tisch nicht immer reich gedeckt. Wenn der kleine Monyo seine große Neugierde behält, wird er im Regenwald nicht nur einen abwechslungsreichen Speiseplan genießen können, sondern auch magere Zeiten besser überstehen können.