Kurz vor Weihnachten konnten wir acht weiteren rehabilitierten Orang-Utans im Nationalpark Bukit Baka Bukit Raya die Freiheit schenken. Damit erhöht sich die Anzahl der von BOS rehabilitierten und ausgewilderten Orang-Utans auf 533. Im in Zentral-Kalimantan gelegenen Nationalpark leben jetzt 208 „Neue Wilde“, die inzwischen bereits acht Babys das Leben geschenkt haben. Eine Zahl, die uns Hoffnung macht.
Einer der acht Orang-Utans – Cinta – wurde im Rettungszentrum Nyaru Menteng elf Jahre lang rehabilitiert. Am 14. Februar 2013 kam die Orang-Utan-Waise als vier Monate alter Säugling zu uns und erhielt den Namen Cinta, was im Indonesischen „Liebe“ bedeutet.
Als ihr Transportkäfig im Regenwald geöffnet wurde, fand Cinta sich schnell in ihrem neuen Zuhause zurecht. Vom ersten Moment an begann sie, ihre neue Umgebung am Fluss Bemban selbstbewusst zu erkunden. Schließlich hielt sie an einem Ficus inne und legte erstmal eine ausgiebige Vesperpause ein. Als der Abend nahte, suchte sie sich einen geeigneten Baum und errichtete hier ein Schlafnest.
Liebesgeflüster unter Orang-Utans
Das ruhige Orang-Utan-Weibchen Liti kam vorsichtig aus dem Transportkäfig und kletterte dann direkt auf einen etwa elf Meter hohen Baum. Ojes, ein männlicher Orang-Utan, der kurz darauf ausgewildert wurde, ging sofort auf Liti zu und versuchte, mit ihr zu kommunizieren. Wie sich herausstellte, war nicht nur Ojes an Liti interessiert. Auch Wanto versuchte, Liti zu folgen. Nachdem sie einen Baum mit einem alten Orang-Utan-Nest erreicht hatte, beschloss Liti, dieses Nest zu renovieren und sich von der langen Reise auszuruhen. Alle neu ausgewilderten Orang-Utans, einschließlich Ojes, Wanto, Fajar, Fathia, Lala und Tomang, fühlten sich in ihrer neuen Umgebung im Nationalpark sichtlich wohl, genau wie Cinta und Liti.
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Die fast 20-stündige Reise bedeutete für die acht Orang-Utans, die in Transportboxen eingesperrt waren, natürlich einigen Stress. Daher überprüfte unser Veterinärteam während der gesamten Reise regelmäßig ihren Zustand. Trotz einiger kleinerer Probleme, wie z. B. Bootsschrauben, die sich im Holz festsetzten, oder mehrmals auftretender leichter Regen, verlief die Reise insgesamt reibungslos.
Aber der größte Lohn für die jahrelange Arbeit, die Planung, Aufregung und manche Hürden und Unsicherheiten, die mit jeder Auswilderung verbunden sind, ist, wenn wir beobachten können, wie gut die neuen Waldmenschen im Regenwald zurechtkommen. Und das konnten wir eindeutig feststellen.
Auch Sie können uns helfen, rehabilitierte Orang-Utans in die geschützte Freiheit unserer Regenwälder zu bringen. Jede Spende hilft!
Aus Big Boy Beni ist inzwischen, zumindest rein äußerlich, ein junger Orang-Utan-Mann geworden. Seit 2021 besucht er die Walduniversität auf einer Vorauswilderungsinsel im Salat Island Cluster. Hier hat er auch schon einige – manchmal auch unschöne – Erfahrungen sammeln können. Doch gewisse Dinge ändern sich bei Beni vermutlich nie…
Es ist ein sonnig-heißer Morgen auf der Vorauswilderungsinsel. Der neunjährige Beni hängt am Ufer ab, mampft ein bisschen frisches Gras und wirft immer wieder sehnsüchtige Blicke in Richtung des Kanals. Denn er wartet auf die Ankunft des Bootes – eines Bootes voller Leckereien.
Eine Liebe fürs Leben
Auf der Vorauswilderungsinsel sind die Orang-Utans eigentlich sich selbst überlassen und führen ein Leben fast wie im Regenwald: Sie hangeln durchs Geäst der Bäume, streifen über die Insel auf der Suche nach Nahrung, bauen Schlafnester und üben das wilde Leben. Doch da die Inseln nicht immer ausreichend natürliche Nahrung für alle Waldstudenten bieten, liefern wir jeden Tag Obst und Gemüse an die Fütterungsplattformen.
Als in der Ferne das deutliche Geräusch des herannahenden Bootes ertönt, wird Beni aktiv. Schleunigst begibt er sich auf die Plattform, als würde er ahnen, dass heute auch seine geliebten Bananen auf dem Speiseplan stehen.
Erst Vitamine und Ballaststoffe
Doch zuerst gibt es vitamin- und ballaststoffreiche Maniokblätter, die vielleicht nicht ganz so beliebt, aber dafür sehr gesund sind. Als dann aber die Bananenstauden auf der Plattform landen, ist Beni nicht mehr zu bremsen. Sofort lässt er das Grünzeug fallen und stürzt sich auf seine geliebten süßen Früchte. An seiner Liebe zu Bananen hat sich bei Big Boy Beni einfach nichts geändert.
Benis Bananenliebe ist ungebrochenGenüsslich verspeist er seine Lieblingsfrucht
Ein bisschen Wellness
Auch eine andere geliebte Angewohnheit aus der Waldschule hat Beni auf der Walduniversität beibehalten: das Schlammbaden! An heißen Tagen wie diesem – das Thermometer zeigt bereits 34 Grad – macht es sich Beni noch immer am liebsten in einem kühlenden Schlammtümpel gemütlich. So wie in der Waldschule, als dieses Ritual zu seiner absoluten Lieblingsbeschäftigung wurde.
Kaum sind die Bananen verputzt, macht es sich Beni genüsslich in einem schlammigen Tümpel bequem.
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Das Baden in Wasser oder Schlamm hat für Orang-Utans viele Vorteile. Sie kühlen so nicht nur ihren Körper im tropisch-heißen Klima, sondern schöpfen auch das Wasser, um es zu trinken. Und manchmal lecken sie es von ihren Haaren ab. Egal wie, es hilft ihnen, sich ausreichend mit Flüssigkeit zu versorgen. Außerdem bedecken die Schlammbäder ihre Haut mit Schlamm, der als natürliches Insektenschutzmittel wirkt. Beni macht also alles richtig.
Im kühlenden Nass fühlt Beni sich auch auf der Walduni wohl
Musterstudent Beni
Auch sonst haben wir von Beni nur Gutes zu berichten. Auf der Insel hat er die für Orang-Utan-Männer typische Wanderlust für sich entdeckt. Eifrig streift er über die mehr als 2.000 Hektar große Insel. So hat sich seine ehemals korpulente Gestalt inzwischen in einen wohlproportionierten Körperbau verwandelt. Auch unsere Tierärzte sind sehr zufrieden mit Beni. Und unsere Kollegen, die seine Entwicklung auf der Insel immer scharf im Blick haben, halten ihn für einen der besten Waldstudenten. Selbst wenn es – typisch für Beni – immer mal zu Schwankungen kommt.
Big Boy Beni badet – in der Waldschule ein häufiger Anblick
Abwechslungsreicher Speiseplan
Obwohl er immer noch von der Zusatznahrung profitiert, ist Beni sowohl geschickt als auch fleißig bei der Suche nach seinem eigenen Futter. Er hat sich an die natürlichen Ressourcen der Insel gewöhnt und verspeist häufig Feigen und wilde Guaven, aber auch Gras, Holzfasern und Termiten als alternative Proteinquellen. Dies zeigt die bemerkenswerte Intelligenz und Anpassungsfähigkeit von Beni, der sich in einem Lebensraum zurechtfindet, der der Wildnis sehr ähnlich ist.
Sky Nature bringt uns ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk und strahlt vom 19. bis zum 23. Dezember die erste Staffel der “Orangutan Jungle School” aus, die im BOS-Rettungszentrum Nyaru Menteng gedreht wurde. Am 22. Dezember um 18:30 Uhr und am 23. Dezember um 16:50 Uhr wird Folge acht “Teens, Tots und Wutanfälle” gezeigt. Am 23. Dezember kommt um 17:40 Uhr Folge neun “Zweite Chance” und um 18:30 Uhr schließlich die zehnte und letzte Folge der ersten Staffel “Rückkehr in die Wildnis”.
Sky Nature bringt uns ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk und strahlt vom 19. bis zum 23. Dezember die erste Staffel der “Orangutan Jungle School” aus, die im BOS-Rettungszentrum Nyaru Menteng gedreht wurde. Am 21. Dezember ab 17:40 Uhr kommt Folge fünf “Erik in Lebensgefahr / Eine ganz neue Welt” und ab 18:30 Uhr Folge sechs “Ein Abschied für immer / Mittel und Wege”.
Worum es diesmal geht
Erik in Lebensgefahr / Eine ganz neue Welt: Der Arzt muss zur Dschungelschule kommen. Erik, der zu den ältesten Orang-Utan-Schülern gehört, ist schwer erkrankt. Er hat hohes Fieber. Wird der Veterinär Maryos Erik heilen? Dilla braucht ebenso ärztliche Hilfe. Sie weigert sich, ihr Neugeborenes zu akzeptieren. Die Ärzte versuchen alles, Mutter und Kind zusammen zu bringen. In der Zwischenzeit gibt es einen Medienhype um Albas Auswilderung in die freie Wildbahn.
Ein Abschied für immer / Mittel und Wege: Clara und ihre Tochter Clarita sollen endlich im Regenwald ausgewildert werden, doch auf dem Weg in den Dschungel kommt ihnen eine Sturzflut in die Quere. In der Jungle School kämpft Erik währenddessen noch immer mit seiner Krankheit und muss rund um die Uhr überwacht werden. Und auch die nächste Hiobsbotschaft lässt nicht lange auf sich warten, denn Alejandra ist durch einen Unfall auf dem linken Auge erblindet.
Wiederholung der Folgen 5 & 6: 22. Dezember ab 16:00 Uhr auf Sky Nature.
Sky Nature bringt uns ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk und strahlt vom 19. bis zum 23. Dezember die erste Staffel der “Orangutan Jungle School” aus, die im BOS-Rettungszentrum Nyaru Menteng gedreht wurde. Am 20. Dezember ab 17:40 Uhr gibt es Folge drei “Die Wildnis ruft! / König Kasper” (mit Benis legendärem Bananenraubzug) und direkt im Anschluss ab 18:30 Uhr Folge vier “Kein Glück für Beni / Die Außenseiter”.
Worum es diesmal geht? Hier die kurzen Zusammenfassungen:
Die Wildnis ruft! / König Kasper: In einem kleinen Dorf im Dschungel wird ein Orang-Utan-Baby gefunden. BOS-Tierarzt Dr. Arga macht sich auf den weiten Weg, um das Jungtier abzuholen und ins Rettungszentrum zu bringen. Dort hat Beni währenddessen einen Plan ausgeheckt, um an den Bananenvorrat zu gelangen – der Vielfraß kennt keine Grenzen. Für das BOS-Team wird es sehr emotional, als sie fünf ihrer Schützlinge endlich in die Wildnis entlassen können.
Kein Glück für Beni / Die Außenseiter: In der Dschungelschule ist ein Kommen und Gehen. Ist Albino-Orang-Utan Alba schon in der Lage, ein Leben in freier Wildbahn zu führen? Die Prüfung wird nicht leicht. In der Zwischenzeit gibt es einen Neuzugang in der Station. Monita, gerade mal drei Monate alt, kommt in die Schule. In einem indonesischen Dorf wartet noch ein weiteres Orang-Utan-Baby darauf, vom BOS-Team in Empfang genommen zu werden.
Wiederholung der Folgen 3 & 4: 21. Dezember ab 16:00 Uhr auf Sky Nature.