Oran­gutan Jungle School — Folge 3

In einem kleinen Dorf im Dschungel wird ein Orang-Utan-Baby gefunden. Tier­arzt Arga macht sich auf den weiten Weg, um das Jung­tier abzu­holen und in die Schule zu bringen. Dort hat Beni während­dessen einen Plan ausge­heckt, um an den Bana­nen­vorrat zu gelangen – der Viel­fraß kennt keine Grenzen. Für das Personal der Jungle School wird es sehr emotional, als sie fünf ihrer Schütz­linge endlich in die Wildnis entlassen können.

Wieder­ho­lung:

26.2.2022 — 16:40 Uhr

28.2.2022 — 6:25 und 14:30 Uhr

Oran­gutan Jungle School — Folge 2

Es gibt außer­ge­wöhn­li­chen Zuwachs in der Jungle School: Alba, der welt­weit einzige bekannte Albino-Orang-Utan, nimmt ab jetzt am Unter­richt teil. Wie werden die anderen Schüler mit dem Neuzu­gang umgehen? „Big Boy“ Beni muss während­dessen noch immer abspe­cken und Valen­tino fällt haupt­säch­lich durchs Herum­al­bern auf. 

 

Wieder­ho­lung:

25.2.2022 — 6:20 Uhr und 14:30 Uhr

26.2.2022 — 15:55 Uhr

Oran­gutan Jungle School — Folge 1

In der Jungle School gibt es viele unter­schied­liche Charak­tere, die die Lehrer auf Trapp halten: Allen voran Klas­sen­clown Valen­tino, der regel­mäßig versucht, dem Unter­richt zu entgehen. Dann wäre da noch „Big Boy“ Beni, der durch seinen über­mä­ßigen Appetit mit Über­ge­wicht zu kämpfen hat und drin­gend abspe­cken sollte. Neu in der Schule sind Clara und ihr Baby Clarita: Die beiden wurden von einer Insel gerettet, nachdem Clarita von einem männ­li­chen Affen entführt wurde.

 

Wieder­ho­lung:

24.2.2022 — 6:15 Uhr und 14:25 Uhr

26.2.2022 — 15:05 Uhr

Auf dem Land, zu Wasser und in der Luft: Orang-Utan-Warrior Rahmadi

Auf dem Land, zu Wasser und in der Luft: Orang-Utan-Warrior Rahmadi

Eine Orga­ni­sa­tion ist immer nur so stark wie die Menschen, die für sie arbeiten. Bei BOS enga­gieren sich täglich viele Mitar­bei­tende leiden­schaft­lich für Orang-Utans und den Regen­wald. Heute stellen wir einen Orang-Utan-Warrior vor, der seine viel­sei­tigen Talente seit 17 Jahren in den Dienst von BOS stellt: Rahmadi.

Rahmadi kommt aus dem Dorf Keladan in Zentral-Kali­mantan. Als er bei BOS anfing, arbei­tete er die erste Zeit am Schreib­tisch. Doch Rahmadi war schon immer eher ein „Drau­ßen­mensch“ und suchte sich neue Aufgaben: Er machte seinen Pilo­ten­schein für Ultra­leicht­flug­zeuge und war fortan für die Luft­über­wa­chung im Mawas-Schutz­ge­biet zuständig.

Mehr als 300 000 Hektar Torf­sumpf­wald im Blick

Oft wird das Material über lange Strecken zu Fuß transportiert
Oft wird das Mate­rial über lange Stre­cken zu Fuß transportiert

Das Mawas-Schutz­ge­biet besteht zu 80 Prozent aus tropi­schen Torf­moor­wäl­dern. Diese Wälder sind unglaub­lich wert­voll für das biolo­gi­sche Gleich­ge­wicht. Mit 5.000 bis 8.000 Jahren gehören sie zu den ältesten Torf­moor­wäl­dern der Welt und besitzen gigan­ti­sche Kohlen­stoff­spei­cher. Außerdem sind hier viele Tiere zu Hause: Allein in Mawas leben schät­zungs­weise 2.550 wild­le­bende Orang-Utans, eine der größten Popu­la­tionen auf Borneo. Doch grade in der Trocken­zeit ist der Wald sehr anfällig für Brände.

Um das ganze Gebiet im Blick zu behalten, wurden für die Luft­pa­trouillen eine Zeit lang Ultra­leicht­flug­zeuge einge­setzt: Sie könnten auch auf kürzeren, unbe­fes­tigten Bahnen starten und landen. Wiesen oder Felder reichen völlig aus. Und weil sie leichter als die größeren Maschinen sind, verbrau­chen Ultra­leicht­flug­zeuge auch weniger Kraft­stoff. Sie sind also bestens geeignet für die Luft­über­wa­chung im Regen­wald, mit deren Hilfe Wald­brände und andere Gefahren früh­zeitig erkannt werden können. Leider wurde das Programm aus Kosten­gründen später wieder eingestellt.

Die Wieder­vernäs­sung schützt auch vor Bränden

Rahmadi und seine Kollegen im Torfmoor
Rahmadi und seine Kollegen im Torfmoor

Doch Rahmadis Arbeit im „Mawas Conser­va­tion Program“ ging weiter. In Buntok war er für die Orga­ni­sa­tion und Leitung einer Baum­pflanz­gruppe sowie den Bau von Kanal­blö­cken verant­wort­lich. Beides sind wich­tige Bausteine, um das Ökosystem im Torf­sumpf wieder­her­zu­stellen. Mawas hat eine lange Geschichte: In der Vergan­gen­heit wurden die Torf­sumpf­wälder im Mawas-Schutz­ge­biet durch die Umwand­lung in land­wirt­schaft­liche Nutz­flä­chen sehr stark geschä­digt. So wurde das Torf­moor durch das Graben von Tausenden von Kanälen trocken­ge­legt. Eine Kata­strophe für das Ökosystem!
Um das Gebiet wieder in Regen­wald zu wandeln, forstet BOS seit mehreren auf. Dazu gehört auch die Wieder­vernäs­sung des Bodens: Regen­wasser wird in den Kanälen gestaut und flutet nach und nach das Torf­moor. So wird die hydro­lo­gi­sche Qualität der Torf­sümpfe verbes­sert – und auch die Wald­brand­ge­fahr ist geringer.

Mit dem gestauten Wasser wird das Torf vernässt
Mit dem gestauten Wasser wird das Torf vernässt

Aktuell besteht Rahmadis Hautp­auf­gabe wieder im Brand­schutz. Er ist Teil des tech­ni­schen Teams, das an verschie­denen Stellen im Mawas-Schutz­ge­biet Brunnen anlegt. So haben die lokalen Gemeinden einfa­cheren Zugang zu Lösch­wasser, um Brände zu löschen, wenn sie entstehen.

Es gibt noch viel zu tun

Nach seinem jahre­langen Einsatz für den Natur­schutz wünscht sich Rahmadi, dass die Akti­vi­täten zum Schutz vom Mawas-Gebiet weiterhin so gut laufen. Sein Haupt­an­liegen dabei ist, dass die lokalen Gemein­schaften von den Projekten weiterhin profi­tieren und aktiv dazu beitragen können, dass der Regen­wald weiter wächst. Danke Rahmadi, Du bist ein echter Orang-Utan-Warrior!

Sie wollen noch mehr über unsere Orang-Utan-Warrior wissen? Lernen Sie auch Hanni, Imam Ghozali, Bang Uji, Mas Surip, Indar und Mang Usup kennen.

Auch kleine Dinge können Großes bewirken. Helfen Sie mit.

 

Super­mutter Sayang im Einsatz

Super­mutter Sayang im Einsatz

Orang-Utan-Mütter sind, wir können es nicht anders sagen, echte Super­mütter im Tier­reich. Sie hüten ihren Nach­wuchs wie einen unbe­zahl­baren Schatz. Und das ist er ja auch. Sowieso. Aber insbe­son­dere deshalb, weil Orang-Utans nur alle sechs bis acht Jahre ein Baby bekommen. So eine nied­rige Repro­duk­ti­ons­rate hat kein anderes Säuge­tier. Und das ist auch einer der Gründe, warum Orang-Utans vom Aussterben bedroht sind. Denn jedes getö­tete oder der Wildnis entris­sene Tier, wirkt sich direkt auf zukünf­tige Gene­ra­tionen aus. 

Super­mütter sind sie auch deshalb, weil sie sich sieben bis acht Jahre lang ganz allein um ihren Nach­wuchs kümmern – bis das Kind bereit ist, selbst­ständig zu leben. Die halb­so­li­täre Natur der Orang-Utans bedeutet, dass eine Orang-Utan-Mutter nicht auf die Unter­stüt­zung anderer Tiere in einer Gruppe zählen kann. Sie kann nicht auf Väter, Tanten, Onkel oder Nichten zurück­greifen, die sich auch mal um die Erzie­hung kümmern. Nur in seltenen Fällen leistet ihr ein fast schon selbst­stän­diges Kind zumin­dest zeit­weise Gesell­schaft und Unterstützung.

In den ersten Lebens­jahren ist ein Orang-Utan-Kind sehr stark von seiner Mutter abhängig. So ist das Leben einer Orang-Utan-Mutter, die einen Säug­ling aufzieht, nicht einfach: Sie muss mehr Nahrung als üblich suchen, um ihr Kind zu stillen, während es sich die ganze Zeit an ihren Körper klam­mert. Orang-Utan-Mütter müssen also wirk­lich starke Super­mütter sein, um ihren Nach­wuchs in der Wildnis aufzuziehen!

Gemeinsame Futtersuche hoch in den Bäumen
Gemein­same Futter­suche hoch in den Bäumen

Auch unsere Post-Release-Moni­to­ring-Teams (PRM) sind immer wieder beein­druckt, wenn sie in unseren Auswil­de­rungs­wäl­dern auf eine Mutter mit Kind treffen. So auch neulich im Kehje Sewen-Wald in der Nähe des Camps Lesik. 

An diesem Tag hatte unser Team das Glück, Sayang (12) und ihre Tochter Padma (3) früh­mor­gens in der Nähe des Camps anzu­treffen. Sayang wurde 2009 auf der Voraus­wil­de­rungs­insel Kaja Island geboren und 2013 gemeinsam mit ihrer Mutter Yayang ausgewildert.

Sayang hält Padma fest
Bei Mama Sayang ist Padma sicher

Während der Beob­ach­tungen blieb Padma meist in den Armen ihrer Mutter und schenkte unserem Team nur gele­gent­lich Aufmerk­sam­keit. Es schien, dass sie sich durch unserer Anwe­sen­heit etwas gestört fühlte, denn sie fing an, Stöcke zu zerbre­chen und diese nach dem Team zu werfen. Für Orang-Utans ein eindeu­tiges Zeichen von Unmut. Sayang hingegen war die Ruhe selbst. Sie sah dem Treiben ohne jede Reak­tion zu. Viel­leicht wurden wir Zeugen einer Lehr­stunde: Padma durfte an uns üben, wie sich ein Orang-Utan vor Bedro­hungen schützt. Gut gemacht, kleine Padma, dein Selbst­be­wusst­sein erwacht. 

Padma fühlt sich gestört durch unser Beobachtungsteam
Padma fühlt sich gestört durch unser Beobachtungsteam

Bei der Beob­ach­tung junger Orang-Utans im Regen­wald vergeht die Zeit schon mal wie im Flug. Die Sonne stand schon hoch am Himmel, als Sayang mit Padma auf dem Rücken von den Bäumen unweit des Lagers herun­ter­klet­terte und zum Ufer des Pehpan-Flusses hinab­stieg. Das Team folgte ihnen durch das dichte Gebüsch und wurde dann Zeuge, wie Sayang ihre Tochter über den Fluss trug.
Das hatte die Kolleg:innen durchaus über­rascht. Denn Orang-Utans können nicht schwimmen und haben durchaus Respekt vor tiefem oder reißendem Wasser. Und der Pehpan-Fluss hat eine sehr schnelle, durchaus starke Strömung.
Doch Sayang trug ihre Tochter mutig durch das Wasser. Sie plat­zierte Padma sicher auf ihrem oberen Rücken, damit sie auch auf jeden Fall vor dem Wasser sicher war. Ruhig und geschickt machte sich Sayang mit ihrer wert­vollen Fracht auf den Weg. Wir hielten den Atem an. 

Wow! Supermutter Sayang trägt Padma sicher durch den reißenden Fluss
Wow! Super­mutter Sayang trägt Padma sicher durch den reißenden Fluss

Doch alle Sorge war unnötig. Mutter und Tochter kamen wohl­be­halten am anderen Ufer an.
Auch das Team querte den Fluss, um die Beob­ach­tungen fortzusetzen. 

Auf Mamas Rücken reist es sich gut durch den wilden Wald
Auf Mamas Rücken reist es sich gut durch den wilden Wald

Wenn wir Sayang beob­achten, dann sehen wir ohne Frage, wie gren­zenlos groß ihre Liebe zu ihrer Tochter Padma ist. Es steht voll­kommen außer Frage: Sie würde sich selbst in Gefahr begeben, nur um ihr Kind vor jeder Bedro­hung zu schützen! Hoch­ach­tung, Sayang, du bist eine wunder­volle Orang-Utan-Supermutter!

Jede Spende hilft. Den Orang-Utans und dem Regenwald. 

Jeni, unsere furcht­lose Baumkönigin

Jeni, unsere furcht­lose Baumkönigin

Sich von Ast zu Ast zu hangeln ist für Jeni das Größte! Geschickt und ohne Angst erklimmt das zwei­jäh­rige Orang-Utan-Mädchen bereits Bäume, die fünf Meter und höher sind. Die Vorfreude auf das Klet­tern beginnt für Jeni schon auf dem Weg in die Wald­schule. Jeden Morgen klet­tert sie flink und ganz aufge­regt in die Schub­karre, mit der die kleinen Wald­schü­le­rinnen und Wald­schüler in den Wald gefahren werden. Immer an ihrer Seite: Alexander.

Der Anfang war schwer

Jeni und Alex­ander sind vor über einem Jahr gemeinsam in unser Rettungs­zen­trum gekommen. Sie waren in einem besorg­nis­er­re­genden Zustand. Jeni litt spürbar unter dem Verlust ihrer Mutter, sie schien trau­ma­ti­siert. Ihre Haut war trocken, kleine Wunden an Rücken und Beinen machten ihr sehr zu schaffen. Auch der etwa einen Monat jüngere Alex­ander hatte zahl­reiche Wunden, sein Haar war verfilzt und er wirkte sehr verängs­tigt. Die beiden gewöhnten sich langsam anein­ander und hielten auch zusammen, als sie nach der gemein­samen Quaran­täne und dem Kinder­garten in die Wald­schule kamen. Jetzt sind sie prak­tisch unzertrennlich.

Jeni und Alex­ander entde­cken den Wald

Auf Bäume zu klet­tern war für Jeni schon immer das Größte! Obwohl sie im Vergleich zu den anderen noch ein rela­tiver Neuling in der Gruppe ist, sind ihre Klet­ter­künste schon jetzt beein­dru­ckend. Alex­ander folgt ihr meist dicht auf den Fersen. Auch fünf Meter hohe Bäume machen den beiden keine Angst. Für ihr Alter erfor­dert das viel Übung und Mut.

Doch vor einiger Zeit wurde dann aus Mut wohl Übermut. Als Jeni und Alex­ander ausge­lassen in den Bäumen spielten, verlor Jeni plötz­lich den Halt und rauschte ohne eine Chance, den Fall aufzu­halten, durch die Blätter nach unten. Auf ihr kleines Krei­schen folgte ein leiser Aufprall auf dem weichen Wald­boden. Die Baby­sit­terin eilten erschro­cken sofort herbei, um nach Jeni zu schauen. Alex­ander saß noch immer hoch oben im Baum. Er und die anderen kleinen Orang-Utans waren ganz still.

Die erste Unter­su­chung ergab, dass Jeni unver­letzt schien. Um sicher­zu­gehen, brachte ihre Baby­sit­terin sie jedoch direkt in die Klinik, um sie von einem Tier­arzt genauer unter­su­chen zu lassen. Dann die Erleich­te­rung: Jeni hatte keine Verlet­zungen davon­ge­tragen und auch der kurze Schock war schnell über­wunden. Also ab zurück in den Wald!

Als wäre nichts gewesen, erklomm Jeni mutig und furchtlos den nächsten Baum. Bis ganz nach oben in die Baum­krone. Sie verlang­samte nicht einmal ihr Tempo, als sie sich flott von einem Baum zum anderen hangelte. Es schien ganz so, als hätte ihr die Erfah­rung des Sturzes geholfen, ihr Gleich­ge­wicht zu verbes­sern und ihr Vertrauen in das schwie­rige Gelände zu stärken. Ein wich­tiger Lernschritt.

Hoch in den Bäumen fühlt sich Jeni wohl
Hoch in den Bäumen fühlt sich Jeni wohl

Wohl­ver­diente Erschöp­fung, wenn es auf die Nacht zugeht

So viel Über­schwang braucht auch mal Pause. Wenn Jeni abends wieder im Baby­haus ist, zeigt sie sich von einer ganz anderen Seite. Dann sucht sie die Nähe der Baby­sit­te­rinnen, möchte die ganze Zeit auf dem Arm sitzen und ruft oft nach Milch. Meist schläft sie dann vor allen anderen ein. Ihre aufre­genden Aben­teuer um Wald fordern eben viel Energie.

Ruh dich aus und schlaf gut, liebe Jeni. Damit Du genug Energie für einen weiteren Tag voller Entde­ckungen und Über­ra­schungen im Wald hast.

 

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