Fünf „Neue Wilde“ genießen jetzt die Frei­heit des Regenwalds

Fünf „Neue Wilde“ genießen jetzt die Frei­heit des Regenwalds

Wir haben es endlich wieder getan! Nach zwei Jahren Corona-Zwangs­pause konnten wir nun glück­li­cher­weise wieder fünf reha­bi­li­tierten Orang-Utans in unserem Auswil­de­rungs­wald Kehje Sewen in Ost-Kali­mantan die lang­ersehnte Frei­heit schenken. Die letzte Auswil­de­rung in dieses Gebiet fand am 18. Februar 2021 statt – viel zu lange her.

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Kommen Sie mit auf unsere 25. Auswil­de­rung aus dem Rettungs­zen­trum Samboja Lestari

Am 16. Mai 2023 begann das große Aben­teuer Frei­heit, Seite an Seite mit der indo­ne­si­schen Natur­schutz­be­hörde BKSDA – und natür­lich nach wie vor unter Einhal­tung strenger Gesund­heits­pro­to­kolle. Die Auswil­de­rung wurde seit Monaten geplant und vorbe­reitet und verlief – trotz einiger uner­war­teter Hürden – reibungslos.

Tierarzt trägt sedierten Orang-Utan huckepack zur Untersuchung
Leicht sediert – und damit entspannt und fried­lich – geht es hucke­pack zum letzten Check-up

Nachdem die Auswil­de­rungs­kan­di­daten Andreas (10), Mayer (10), Leann (13), Elaine (13) und Riana (10) leicht betäubt, aus ihren Käfigen geholt und ein letztes Mal von unseren Tier­ärzten durch­ge­checkt wurden, durften sie ihre Trans­port­boxen beziehen. Gut auf den Lade­flä­chen der Jeeps gesi­chert, star­teten die fünf gegen 11 Uhr mit dem Team vom Rettungs­zen­trum Samboja Lestari nach Muara Wahu.

Jeep Kolonne der BOS Foundation bricht zur Auswilderung auf
Die Kolonne macht sich auf den Weg mit ihrer wert­vollen Fracht

Nach rund zwölf Stunden Auto­fahrt setzte das Team nach einem Zwischen­stopp seine Reise zum Pier 67 fort, an dem der Telen-Fluss über­quert werden sollte. Diese Anle­ge­stelle ist unser Haupt­zu­gang zu den Auswil­de­rungs­stellen im schwer zugäng­li­chen und unweg­samen Wald von Kehje Sewen.

Gefähr­liche Überfahrt

Was für euro­päi­sche Ohren nach einer zwar langen, aber doch mach­baren Auto­reise klingt, kann auf Borneo schnell zu einem gefähr­li­chen Aben­teuer werden. Denn die „Straßen“ sind größ­ten­teils unbe­fes­tigt und verwan­deln sich nach starken Regen­fällen schnell in Schlamm­pisten. Oder schlim­meres. Denn plötz­lich stieß das Team auf einen Erdrutsch, der eine ohnehin schon brüchige Holz­brücke beschä­digt hatte. Was nun? Zunächst verließen alle mensch­li­chen Passa­giere die Fahr­zeuge und gingen zu Fuß weiter. Die geschickten und wage­mu­tigen Fahrer mussten dann das wenige, was von der Brücke noch intakt war, sehr vorsichtig befahren, um ihre wert­volle Fracht sicher auf die andere Seite zu bringen. Die Orang-Utans verfolgten den aufre­genden Zwischen­fall übri­gens inter­es­siert aber entspannt aus ihren Trans­port­kä­figen auf den Lade­prit­schen der Jeeps.

Ein Jeep fährt über eine halb zerstörte Holzbrücke
Finger­spit­zen­ge­fühl, Geschick und Wagemut gehören dazu, um auch diese brenz­lige Situa­tion zu meistern

Glück­li­cher­weise ging alles gut und alle Fahr­zeuge schafften es unbe­schadet auf die andere Seite, wo das Team die Orang-Utans in ihren mit „Schwimm­westen“ gesi­cherten Trans­port­boxen in die bereit­ste­henden Motor­boote verlud. So wurde einer nach dem anderen auf die andere Ufer­seite des Telen-Flusses zur Auswil­de­rungs­stelle im Regen­wald von Kehje Sewen verfrachtet.

Mit dem Boot werden die Orang-Utans in den Regenwald zur Auswilderung gebracht
Gut gesi­chert geht es über den rauschenden Telen-Fluss

Nach einer 20-stün­digen Reise auf dem Land- und Flussweg vom Rettungs­zen­trum Samboja Lestari zur Südseite des Kehje Sewen Waldes, konnten endlich die Trans­port­boxen an den zuvor ausge­wählten Auswil­de­rungs­orten geöffnet werden. Mayer und Elaine wurden am ersten Ort gemeinsam ausge­wil­dert, während Andreas, Leann und Riana am zweiten Ort ihre ersten Schritte in die Frei­heit unternahmen.

Orang-Utan Mayer verlässt im Regenwald seine Transportbox
Mayer hatte genug von der langen Reise. Darum durfte er als Erster in die Freiheit 

Mayer war der erste, der aus der Trans­portbox entlassen wurde. Und das war auch höchste Zeit, wie er dem Team leicht aggressiv klar machte. Nicht unge­wöhn­lich für Mayer, auf diese Weise die lange und stres­sige Reise zu bewäl­tigen. Doch schnell hatte er sich beru­higt und schnappte sich erstmal den rest­li­chen Reise­pro­viant aus der Box, ehe er schließ­lich einen Baum erklomm und sich an den wilden Früchten und Blät­tern labte.

Orang-Utan Elaine verlässt im Regenwald die Transportbox
Elaines erster Blick in ihre neue Heimat

Ganz anders reagierte Elaine auf die Öffnung ihrer Box. Sie begann sofort, ihre neue Umge­bung zu erkunden und klet­terte auf die nächsten Bäume. Ihre erste Rast in ihrem neuen Zuhause machte sie in den bequemen Äste eines Rasa­mala-Baums (Altingia excelsa).

Orang-Utan Andreas klettert nach der Auswilderung auf einen Baum
Andreas hat es eilig, den Baum zu erklimmen

Auch am zweiten Auswil­de­rungsort wurde zunächst die Trans­portbox des Männ­chens – Andreas – geöffnet. Der aktive Orang-Utan-Mann klet­terte sofort auf den Baum vor ihm und baute ein Nest. Doch mit seiner Ruhe war es gleich zu Ende, als wir Leanns Trans­port­käfig geöffnet hatten. Sofort machte er sich auf, um seine neue Nach­barin zu begrüßen und sein Inter­esse an ihr kund­zutun, was damit endete, dass sich die beiden paarten. Wir könnten nicht stolzer auf Andreas und Leann sein, die es sich bereits gemüt­lich gemacht haben und versu­chen, die Zahl der Orang-Utans in Kehje Sewen auf natür­liche Weise zu vergrößern!

Orang-Utans bei der Paarung
Leann und Andreas wollen direkt die Orang-Utan-Popu­la­tion noch weiter vergrößern

Riana war die letzte, die aus ihrer Box schlüpfen durfte. Sie klet­terte auf den nächsten Baum und genoss erstmal ausführ­lich ihren Ausblick, ehe sie sich Andreas und Leann näherte. An ihrem ersten Tag im Wald hielt sich das Trio nur wenige Meter vonein­ander entfernt auf. Als die Sonne unter­zu­gehen begann, machte sich Riana an die Arbeit und baute sich ein Nest, in dem sie am Abend fried­lich schlafen konnte.

Orang-Utan Riana blickt versonnen in die Baumkronen
Riana genießt erstmal entspannt die Aussicht im Regenwald

Wir hoffen sehr, dass sich diese fünf reha­bi­li­tierten Orang-Utans gut an ihr neues Zuhause, den Kehje-Sewen-Wald, gewöhnen werden. Das sollte kein Problem sein, denn Kehje Sewen bedeutet in der Sprache der Wehea Dayak so viel wie „Heimat der Orang-Utans“.
Mit der Ankunft dieser fünf Orang-Utans steigt die ausge­wil­derte Orang-Utan-Popu­la­tion von Kehje Sewen auf 126 Tiere und das Poten­zial für neuen Orang-Utan-Nach­wuchs wächst. Genießt die Frei­heit, für die ihr so hart gear­beitet habt, Riana, Leann, Andreas, Elaine und Mayer!

Jede Spende hilft. Den Orang-Utans und dem Regenwald.

Wie geht es Ben im Regenwald?

Wie geht es Ben im Regenwald?

Zwölf Jahre haben wir Ben auf sein selbst­stän­diges Leben im Dschungel vorbe­reitet. Wir haben ihn alles gelehrt, was ein wilder Orang-Utan können und wissen muss und ihm im November 2022 die Frei­heit im Natio­nal­park Bukit Baka Bukit Raya (Zentral-Kali­mantan) geschenkt. Ben war der 500. reha­bi­li­tierte Orang-Utan, den BOS seit 2012 ausge­wil­dert hat. Jetzt, nach fast sechs Monaten im Regen­wald, können wir berichten, wie es dem jungen Orang-Utan-Mann inzwi­schen geht.

Früh morgens um fünf Uhr brachen Andri und Yardi – zwei Mitglieder unseres Beob­ach­tungs­teams im Natio­nal­park Bukit Baka Bukit Raya – zu einer ihrer Patrouillen auf. Auf dem Weg zum Rang­kong-Fluss kreuzte der zwölf­jäh­rigen Ben ihren Weg, der seit fast sechs Monaten den geschützten Regen­wald erkundet.

Borneo-Orang-Utan Ben im Nationalpark Bukit Baka Bukit Raya
Ben, der 500. von BOS ausge­wil­derte Orang-Utan, genießt seine Freiheit

Wie gut wir unsere Schütz­linge auf die große Frei­heit vorbe­reitet haben, zeigt sich letzt­end­lich erst, wenn sie auf sich allein gestellt im Dschungel zurecht­kommen müssen. Um sicher zu gehen, dass es allen ausge­wil­derten Tieren gut geht – und im Notfall auch eingreifen zu können – durch­streifen unsere Beob­ach­tungs­teams die Auswil­de­rungs­wälder. Dabei sammeln sie nicht nur Daten von den neuen Wilden, sondern auch von der Phäno­logie der Pflanzen und Begeg­nungen mit anderen Arten. 

Wie Nadeln im Heuhaufen

Einen unserer Orang-Utans im über 180.000 Hektar großen Auswil­de­rungs­ge­biet des Natio­nal­parks zu treffen, hat mit Erfah­rung, aber auch mit Glück zu tun. Die Tiere bekommen von uns zwar einen Sender implan­tiert, doch der schickt seine Signale maximal 300 Meter weit. Und Orang-Utans sind nicht nur sehr gut darin, sich im dichten Blät­ter­dach unsichtbar zu machen, sondern haben die mensch­li­chen Besu­cher meist schon viel früher ausge­späht. Gute Indi­ka­toren für unsere Beob­ach­tungs­teams, dass sich Orang-Utans in der Nähe aufhalten, sind vor allem frische Schlaf­nester in den Bäumen und Spei­se­reste auf dem Boden.

So war es auch bei Ben, den Andri und Yardi nicht weit von seinem in der Nacht zuvor gebauten Nest entdeckten. Die beiden machten sich direkt daran, Ben zu beob­achten und seine Verhal­tens­daten aufzu­zeichnen. Der ruhte sich auf den Ästen eines Kapok­baumes (Ceiba pent­andra) aus und naschte dabei dessen Blätter. Die Menschen hatte er natür­lich längst entdeckt und stieß einige Male ein miss­bil­li­gendes Grunzen aus.

Borneo-Orang-Utan Ben durchstreift den Regenwald Bukit Baka Bukit Raya
Ben auf Erkun­dungs­tour im Regenwald

Die beiden Beob­achter konnten erfreut fest­stellen, dass sich Ben über den ganzen Tag auf der Suche nach Nahrung aktiv durch die Bäume bewegte und eine Menge unter­schied­li­cher Wald­früchte, Blätter und Rinden fraß. Auch die Barriere des Rang­kong-Flusses meis­terte er, indem er ihn über die Äste über­querte. Ehe der Regen einsetzte, baute Ben ein bequemes und stabiles Nest in der Spitze eines Ficus-Baumes, wo er sich für die Nacht einrich­tete. Das war das Zeichen für unser Team, ihr Tagwerk zu beenden und sich selbst auf den Rückweg zu machen, ehe die Nacht einsetzte.

Ben hat sich gut eingelebt

Bens Body Condi­tion Score (BCS) – eine Maßein­heit, die den Ernäh­rungs­zu­stand bei Tieren bewertet – zeigt, dass er bei guter Gesund­heit ist. Seine Erkun­dung des Waldes und seine Akti­vität bei der Nahrungs­suche deuten eindeutig darauf hin, dass Ben sich seit seiner Auswil­de­rung gut an seine neue Umge­bung ange­passt hat.
Ben ist der 189. neue Wilde im Natio­nal­park Bukit Baka Bukit Raya, 190 Orang-Utans fanden die Frei­heit im Schutz­wald Bukit Batikap, 121 im Auswil­de­rungs­wald Kehje Sewen. Wir sind zuver­sicht­lich, dass Ben seinen Teil dazu beitragen wird, eine neue, wilde Orang-Utan-Popu­la­tion in den Wäldern von Borneo zu schaffen.

Mit Ihrer Spende helfen Sie den Orang-Utans und ihrem Lebens­raum. Jeder Beitrag hilft.

Unser Jahr 2021 – ein Rückblick

Es war ein heraus­for­derndes Jahr. Aber dank Ihnen, haben wir auch in 2021 wieder sehr viel erreicht: Wir konnten mehr als 400 Orang-Utans und über 70 Malai­en­bären versorgen und haben einige unserer Wald­schüler auf Voraus­wil­de­rungs­in­seln in die „Wald­uni­ver­sität“ geschickt. Trotz verschärfter Auflagen ist es uns gelungen, 25 Orang-Utans in die sicheren Wälder Borneos auszu­wil­dern. Mehr als 200 Hektar Wald haben wir in den vergan­genen zwölf Monaten aufge­forstet und konnten dazu beitragen, die Lebens­be­din­gungen der Menschen vor Ort zu verbessern.

Wir haben noch viel vor. Ohne Sie wäre unsere Arbeit nicht möglich – dafür danken wir Ihnen von Herzen.

Jeder Beitrag hilft. 

Erfolg­reiche Auswil­de­rung zum Jahresende

Erfolg­reiche Auswil­de­rung zum Jahresende

Acht reha­bi­li­tierte Orang-Utans genießen seit dem Wochen­ende die Frei­heit des Natio­nal­parks Bukit Baka Bukit Raya in Zentral-Kali­mantan. Die Weib­chen Lido (15), Suci (6), Moni (15) und Ating (17) und die Männ­chen Sembara (13), Petto (16), Pickle (14) und Miko (11) konnten wir erfolg­reich in ihrer neuen Heimat freilassen.

2021 wollten wir eigent­lich unter dem Motto #Oran­gut­an­Freedom zele­brieren. Denn viele Orang-Utans warten in unseren Rettungs­zen­tren sehn­süchtig auf ihre Auswil­de­rung. Hoff­nungs­voll sind wir im Februar gestartet und brachten – mit dem Heli­ko­pter – zehn Tiere in den Regen­wald. Im Juni schenkten wir sieben Wald­men­schen die Frei­heit. Doch die Corona-Pandemie hatte Indo­ne­sien 2021 fest im Griff. Und die Frei­heit blieb uner­reichbar. So freuen wir uns umso mehr, nun, zum Jahres­ende, acht weiteren Tieren ein selbst­be­stimmtes Leben im Regen­wald schenken zu können. 

Mikos erste Schritte in seiner neuen Heimat
Mikos erste Schritte in seiner neuen Heimat

Unsere Bilanz für dieses Jahr: 25 Neue Wilde, die hoffent­lich dazu beitragen können, die bedrohte Popu­la­tion der Borneo-Orang-Utans zu stärken und zu vermehren.

Die Reise in den Auswilderungswald ist fordernd
Die Reise in den Auswil­de­rungs­wald ist fordernd

Unsere Kolleg:innen gaben wieder einmal alles. Tag und Nacht ging die Reise, teil­weise bei strö­mendem Regen, von Nyaru Menteng aus tief in den geschützten Regen­wald des Natio­nal­parks Bukit Baka Bukit Raya.

Regen verwandelt die Wege in Matschpisten
Regen verwan­delt die Wege in Matschpisten
Auch bei Dunkelheit geht die Reise weiter - und der Hunger der Orang-Utans muss auch mitten in der Nacht gestillt werden
Auch bei Dunkel­heit geht die Reise weiter — und der Hunger der Orang-Utans muss auch mitten in der Nacht gestillt werden

Mit der Öffnung der Trans­port­boxen beginnt das neue Leben unserer Schützlinge. 

Pickle erobert sein neues Revier
Pickle erobert sein neues Revier

Unsere Arbeit ist damit noch nicht vorbei. Denn unsere Beob­ach­tungs­teams (Post­re­lease-Moni­to­ring-Teams) folgen den ausge­wil­derten Orang-Utans die ersten Tage auf Schritt und Tritt. 

Miko war eines unserer Patentiere. Jetzt lebt er in Freiheit
Miko war eines unserer Paten­tiere. Jetzt lebt er in Freiheit

So können wir sicher gehen, dass sie sich gut in ihrem neuen Lebens­raum zurecht­finden. Und – im Notfall – können wir eingreifen.
Sobald wir Neuig­keiten aus dem Regen­wald erfahren, werden wir berichten, wie sich Miko, Pickle und die anderen in ihrem neuen Zuhause einge­lebt haben.

Die Äste in Bukit Baka Bukit Raya scheinen Suci zu schmecken
Die Äste in Bukit Baka Bukit Raya scheinen Suci zu schmecken

Wir wünschen den acht neuen Dschun­gel­be­woh­nern eine gute Zeit im Regenwald!

Möchten Sie einen Orang-Utan auf dem Weg in die Frei­heit unter­stützen und begleiten? Dann über­nehmen Sie doch eine Patenschaft.

Neun neue Wald­stu­denten starten ihr Unileben

Neun neue Wald­stu­denten starten ihr Unileben

Vor zwei Tagen haben neun reha­bi­li­tierte Orang-Utans ein neues Leben auf der Voraus­wil­de­rungs­insel Pulau Bangamat in Zentral-Kali­mantan begonnen. Einer von ihnen ist Erik, der durch die TV-Doku “Oran­gutan Jungle School” trau­rige Berühmt­heit erlangte. Eine drama­ti­sche Infek­tion am Kopf bedrohte damals sein Leben. Glück­li­cher­weise konnten unsere Tier­ärzte ihn retten. Und nun muss er — wie auch die anderen acht Primaten — auf der Wald­uni­ver­sität beweisen, dass er bereit ist für die große Frei­heit Regen­wald. In einer Bilder­ge­schichte begleiten wir die Wald­stu­denten in ihr neues Zuhause.

Unge­duldig haben die Wald­men­schen auf diesen Tag gewartet. Sie waren bereit für ihre letzte große Prüfung vor der Auswil­de­rung. Bereit, sich auf der Insel zu beweisen. Doch dann kam der große Regen. Hoch­wasser über­flu­teten weite Teile Borneos. Auch unsere Inseln waren betroffen. Und so verschob sich die geplante Voraus­wil­de­rung von neun reha­bi­li­tierten Orang-Utans um mehr als eine Woche. Doch schließ­lich zog sich das Wasser zurück. Und die Teams in Nyaru Menteng legten sich ins Zeug, damit die Voraus­wil­de­rung gut über die Bühne gehen konnte.
Zunächst standen die letzten medi­zi­ni­schen Checks an. Mit einer leichten Sedie­rung ließen die vier Männ­chen und fünf Weib­chen diese entspannt geschehen — und fanden sich sodann in ihren Trans­port­boxen wieder.

Nach den letzten medizinischen Checks, werden die Orang-Utans zu den Transportboxen chauffiert
Vorbe­rei­tung: Nach den letzten medi­zi­ni­schen Checks, werden die Orang-Utans zu den Trans­port­boxen chauffiert
Alles ist bereit, gleich geht es los. Jetzt müssen die Kisten mit der wertvollen Fracht noch auf die Geländefahrzeuge verladen werden
Alles ist bereit, gleich geht es los. Jetzt müssen die Kisten mit der wert­vollen Fracht noch auf die Gelän­de­fahr­zeuge verladen werden

Nach einer kurzen Auto­fahrt ging es per Boot weiter. Noch immer führen die Flüsse reich­lich Wasser. Damit die Orang-Utans, die nicht schwimmen können, diese Reise sicher über­stehen, wird jede Trans­portbox mit Schwimm­hilfen gesichert.

Im Wassertaxi geht es dann auf zur Vorauswilderungsinsel Pulau Bangamat
Im Wassertaxi geht es dann auf zur Voraus­wil­de­rungs­insel Pulau Bangamat
Vor einer Woche herrschte auf der Insel noch teilweise Land unter wegen des Hochwassers. Noch immer führen die Flüsse reichlich Wasser. Doch die Transportboxen sind mit Schwimmhilfen gesichert
Vor einer Woche herrschte auf der Insel noch teil­weise Land unter wegen des Hoch­was­sers. Noch immer führen die Flüsse reich­lich Wasser. Doch die Trans­port­boxen sind mit Schwimm­hilfen gesichert

Ein kleiner Rückblick

Unter den neuen Waldstudent:innen ist Erik eine kleine Berühmt­heit. Denn während der Dreh­ar­beiten zur “Oran­gutan Jungle School” 2017 und 2018 erkrankte er schwer. Die Zuschauer bangten mit dem armen Wicht, um den es wirk­lich drama­tisch schlecht stand. Eine gefähr­liche Entzün­dung berdohte sein Leben. Doch unsere erfah­renen Tier­ärzte konnten ihn retten. Und so konnte er sich glück­li­cher­weise komplett erholen.
Unver­gessen, wie Erik mit kahl­ge­scho­renem Schädel zurück in die Wald­schule kam. Und ihn seine Klas­sen­ka­me­raden mit ungläu­bigem Staunen wieder in ihrer Mitte begrüßten. Puh, was für eine Erleichterung.

So haben wir Erik in Erinnerung. In der "Orangutan Jungle School" wurden wir Zeuge, wie er aufgrund einer dramatischen Entzündung an den Ohren, um sein Leben kämpfen musste. Und - als alles überstanden war - glatzköpfig in die Waldschule zurückkehrte
Ein Blick zurück: So haben wir Erik in Erin­ne­rung. In der “Oran­gutan Jungle School” wurden wir Zeuge, wie er aufgrund einer drama­ti­schen Entzün­dung an den Ohren, um sein Leben kämpfen musste. Und — als alles über­standen war — glatz­köpfig in die Wald­schule zurückkehrte

Nun hat er die Wald­schule abge­schlossen und darf endlich auf der Voraus­wil­de­rungs­insel beweisen, dass er bereit ist für den Regenwald.

Erik kurz vor seinem Umzug auf die Insel. Sehnsüchtig blickt er Richtung Freiheit
Erik kurz vor seinem Umzug auf die Insel. Sehn­süchtig blickt er Rich­tung Freiheit
Das Abenteuer Walduniversität
Und los geht es für Erik: Das Aben­teuer Walduniversität
Der frisch immatrikulierte Student gönnt sich erstmal einen Snack, bevor der Ernst des Insellebens beginnt
Der frisch imma­tri­ku­lierte Student Erik gönnt sich erstmal einen Snack, bevor der Ernst des Insel­le­bens beginnt

Und so verliefen die ersten Insel­schritte der anderen acht Waldmenschen

Mit einem beherzten Sprung erreicht Svenja das Ufer ihrer neuen Heimat
Mit einem beherzten Sprung erreicht Svenja das Ufer ihrer neuen Heimat
Das Männchen Blegi startet mit viel Elan ins Unileben. Am Ufer erkennt man noch die Schäden, die das Hochwasser hinterlassen hat
Das Männ­chen Blegi startet mit viel Elan ins Unileben. Am Ufer erkennt man noch die Schäden, die das Hoch­wasser hinter­lassen hat
Das Orang-Utan-Weibchen Sahrini schaut sich erstmal vorsichtig in ihrem neuen Revier um, ehe sie sich in die Baumwipfel schwingt
Das Orang-Utan-Weib­chen Sahrini schaut sich erstmal vorsichtig in ihrem neuen Revier um, ehe sie sich in die Baum­wipfel schwingt
So einen reichlich gedeckten Tisch lässt sich Noni nicht entgehen. Das Weibchen unternimmt zunächst ein ausgiebiges Picknick. Mit gut gefülltem Bauch, studiert es sich auch besser
So einen reich­lich gedeckten Tisch lässt sich Noni nicht entgehen. Das Weib­chen unter­nimmt zunächst ein ausgie­biges Pick­nick. Mit gut gefülltem Bauch, studiert es sich schließ­lich auch besser
Sehr zielstrebig macht sich Yoko an die Erkundung seines neuen Zuhauses. Raus aus der Transportbox...
Sehr ziel­strebig macht sich Yoko an die Erkun­dung seines neuen Zuhauses. Raus aus der Transportbox…
...und rauf ins Geäst. Yoko will nicht länger warten
…und rauf ins Geäst. Yoko will nicht länger warten
Auch Orang-Utan-Dame Fatia hat es eilig, auf die Vorauswilderungsinsel zu kommen
Auch Orang-Utan-Dame Fatia hat es eilig, auf die Voraus­wil­de­rungs­insel zu kommen
Mutig und ohne zu zögern beginnt Tomag sein neues Leben...
Mutig und ohne zu zögern beginnt Tomag sein neues Leben…
...und scheint sich direkt sehr wohl zu fühlen auf der Insel
…und scheint sich direkt sehr wohl zu fühlen auf der Insel
Wie gut kommen die Waldstudenten mit ihrem neuen Leben zurecht? Beginnen sie die Insel zu erkunden? Suchen sie sich Futter? Bauen sie Schlafnester?
Unsere Mitar­beiter haben viel zu tun, die neuen Insel­be­wohner im Blick zu behalten. Sie beginnen direkt mit der Samm­lung von Daten: Wie gut kommen die Wald­stu­denten mit ihrem neuen Leben zurecht? Beginnen sie die Insel zu erkunden? Suchen sie sich Futter? Bauen sie Schlafnester?
Weibchen Lala macht auf jeden Fall einen sehr selbstsicheren Eindruck. Macht es gut, Waldstudenten! Denn dann wartet bald die Freiheit des Regenwaldes auf euch
Weib­chen Lala macht auf jeden Fall einen sehr selbst­si­cheren Eindruck. Macht es gut, Wald­stu­denten! Denn dann wartet bald die Frei­heit des Regen­waldes auf euch

 

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