Runtus lange Reise in die Frei­heit und zur Liebe

Runtus lange Reise in die Frei­heit und zur Liebe

Die Auswil­de­rung eines Orang-Utans markiert für uns den Höhe­punkt einer langen Reha­bi­li­ta­tion. Im Fall von Runtu dauerte diese ganze 18 Jahre, denn die Orang-Utan-Dame hatte ihre Kind­heit und Jugend in einem thai­län­di­schen Vergnü­gungs­park verbracht. Sie war bereits fünf­ein­halb Jahre alt, als sie aus diesem unwür­digen Leben befreit und in das BOS-Rettungs­zen­trum Nyaru Menteng gebracht werden konnte.

Doch Runtu kämpfte sich Wald­schul­lek­tion um Wald­schul­lek­tion zurück ins Leben eines wilden Orang-Utans und bewies ihre Fähig­keiten auf der Voraus­wil­de­rungs­insel Salat Island.

Auswilderung Orang-Utan Weibchen Runtu im Regenwald
Der große Moment ist da: Runtus Käfigtür öffnet sich

Anfang November 2024 war es soweit: Im Bukit Baka Bukit Raya Natio­nal­park öffnete sich die Tür des Trans­port­kä­figs. Als 23-Jährige kann Runtu nun das freie, wilde Leben fort­setzen, das ihr als Baby von Wild­tier­händ­lern genommen wurde.

In einem Holly­wood-Film wäre die Auswil­de­rung das Happy End

Bei Runtu ist dies tatsäch­lich erst der Anfang einer wunder­baren Geschichte. Nach einer Auswil­de­rung bleibt das Post-Release Moni­to­ring (PRM) Team von BOS stets noch einige Wochen am Ort und beob­achtet, wie die neuen Wilden sich in ihrem neuen Lebens­raum zurecht­finden. Diese genaue Doku­men­ta­tion des Verhal­tens ist nicht nur wichtig, damit wir uns sicher sein können, dass es den reha­bi­li­tierten Orang-Utans gut geht. Die Erkennt­nisse helfen uns auch dabei, unsere Arbeit stets weiter zu verbessern.

Post Release Monitoring Team im Regenwald
Feld­for­schung: Unser Post-Release Moni­to­ring-Team nach der Auswilderung

Runtu zeigte sich zunächst unent­schlossen, nachdem sie ihren Trans­port­käfig verlassen hatte. Kurz kehrte sie zum Käfig und den dort wartenden Menschen zurück, zeigte dabei jedoch keine Aggres­si­vität. Es schien fast, als wolle sie sich verab­schieden und bedanken, ehe sie einen Baum hinauf­klet­terte, weit nach oben in die Wipfel. Das ist eine Ange­wohn­heit, die unser Team schon von der Voraus­wil­de­rungs­insel kennt: Runtu hält sich am liebsten ganz oben, sozu­sagen im Pent­house des Regen­waldes, auf.

Orang-Utan-Männ­chen Happy beglückt Runtu

Dort fand sie kurze Zeit später Happy, ein 16-jähriges Orang-Utan-Männ­chen, der eben­falls gerade den Auswil­de­rungs­käfig verlassen hatte. Die beiden kamen sich schnell näher, wurden bald beim Kopu­lieren beob­achtet. Ein solches Verhalten ist ziem­lich häufig unmit­telbar nach der Auswil­de­rung. Es scheint, als helfe es den Tieren, nach all der Aufre­gung und der langen Reise vom Rettungs­zen­trum in den Auswil­de­rungs­wald, Stress abzubauen.

In den nächsten Tagen folgte unser PRM-Team Runtu tiefer in den Wald hinein. Runtu hangelte sich weit oben durch die Baum­wipfel und erkun­dete ihre neue Heimat mit sicht­li­chem Inter­esse und großer Mobi­lität, ohne Angst zu zeigen. Dabei bewegte sie sich kraft­voll durch das anspruchs­volle Terrain — der Bukit Baka Bukit Raya Natio­nal­park erstreckt sich über einen Teil des Schwa­ner­ge­birges und ist durch­zogen von Wasser­läufen – und bewies ihre Anpas­sungs­fä­hig­keit an den neuen Lebensraum.

Orang-Utan Weibchen Runtu im Regenwald
Queen of the Jungle: Runtu beim Hangeln in den Baum­wip­feln des Bukit Baka Bukit Raya Nationalparks

Immer wieder wurde sie bei der Nahrungs­auf­nahme beob­achtet, dabei sammelte die Orang-Utan-Dame ganz unter­schied­liche Früchte, Blätter und andere Lecker­bissen und bewies auch dadurch ihre Fähig­keit, sich in Frei­heit bestens zurecht zu finden. Unser Team folgte Runtu auf bis zu 1.500 Meter Höhe und verlor sie zwischen­zeit­lich sogar aus den Augen, weil sie mit dem Tempo des Orang-Utans nicht Schritt halten konnten.

Runtu ist endlich zuhause, zurück im Regenwald

Einige Tage nach der Auswil­de­rung kreuzten sich die Wege von Runtu und Happy erneut. Und eigent­lich kann das im weit­läu­figen Natio­nal­park kein Zufall gewesen sein. Die beiden gingen aber­mals sehr freund­lich mitein­ander um und unser PRM-Team konnte sie dabei beob­achten, wie sie sich am Abend Schlaf­nester neben­ein­ander bauten und wieder kopulierten.

Orang-Utan Schlafnester im Regenwald
Die Schlaf­nester von Runtu und Happy. Seite an Seite. Herz an Herz

Unser Team ist vorsichtig opti­mis­tisch, dass Runtu nach den mehr­fa­chen Begeg­nungen Nach­wuchs erwarten könnte.

Orang-Utan Weibchen Runtu im Regenwald
Runtu ist nach 18 Jahren Reha­bi­li­ta­tion endlich angekommen

Wir wünschen Dir ein wunder­bares Leben in Frei­heit, Runtu! Du hast uns bewiesen, wie stark und resi­lient Orang-Utans sind und wie wirkungs­voll unser Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­gramm ist. Dass Du nach Deinem trau­ma­ti­schen Start ins Leben nicht aufge­geben hast, sondern heute als freier, wilder Orang-Utan im geschützten Regen­wald leben kannst, grenzt an ein Wunder. Und wer weiß, viel­leicht schenkst Du der Welt bald ein zweites, kleines Wunder?

Bitte unter­stützen Sie unsere Arbeit zum Schutz der letzten ihrer Art: Jede Spende hilft und kommt den Orang-Utans zugute!

Hilda und Hiran: Mutter und Sohn im Natio­nal­park Bukit Baka Bukit Raya

Hilda und Hiran: Mutter und Sohn im Natio­nal­park Bukit Baka Bukit Raya

Wenn wir Orang-Utans in geschützten Regen­wäl­dern auswil­dern, dann haben wir vor allem einen Wunsch: Dass sich die reha­bi­li­tierten Tiere in ihrem neuen Lebens­raum so sicher und wohl­fühlen und hier lang­fristig eine neue Popu­la­tion entsteht. Darum ist jedes wild­ge­bo­rene Baby für uns der schönste Beweis dafür, dass unsere Arbeit erfolg­reich ist. So wie bei Orang-Utan-Weib­chen Hilda und ihrem Spross Hiran – auch wenn diese Geschichte einen dunklen Schatten aufweist.

Hilda wurde im Dezember 2019 im Natio­nal­park Bukit Baka Bukit Raya im Gebiet des Hiran-Flusses ausge­wil­dert. Gemeinsam mit ihrer Tochter Hadijah, die im April 2018 auf der Voraus­wil­de­rungs­insel Palas Island geboren wurde.

Irgend­wann verlor unser Post-Release-Moni­to­ring Team (PRM) Hilda und ihre Tochter nach der Auswil­de­rung aus den Augen. Sie waren im dichten Regen­wald des Natio­nal­parks abgetaucht.

Erst im Jahr 2022 traf ein PRM-Team wieder auf Hilda. Aller­dings nicht mit Tochter Hadijah an ihrer Seite. Dafür klam­merte sich ein neues Baby in ihrem Fell fest. Wir nannten es Hiran, nach dem Wald­ge­biet, in dem es zur Welt kam.
Was aus Hildas Tochter Hadijah wurde? Das wissen wir leider nicht mit Bestimmt­heit, denn der Dschungel birgt viele Gefahren für einen so jungen Orang-Utan. Womög­lich war der Schritt in die Wildnis ein zu großer für das Orang-Utan-Kind. Viel­leicht wurde es krank oder verletzte sich?

Hiran, das Dschungelkind

So traurig wir darüber sind, das Hadijah verschwunden ist, so sehr freuen wir uns über Hildas zweites Baby. Der kleine Hiran ist ein echtes Dschun­gel­kind! Bei der ersten Begeg­nung 2022 war Hiran erst wenige Monate alt und noch voll­kommen von seiner Mutter Hilda abhängig.
Als das PRM-Team kürz­lich in einem Bambus­wald­ge­biet auf Hilda (19) und Hiran traf, schätzten die erfah­renen Beob­achter den kleinen Orang-Utan auf ein Alter von zwei bis drei Jahren.

Orang-Utan-Mutter Hilda mit Baby Hiran im Nationalpark Bukit Baka Bukit Raya
Hilda und Baby Hiran im Regen­wald von Bukit Baka Bukit Raya

Noch immer hält er sich nah an seiner Mutter. Ganz entspannt genossen Mutter und Kind zarte Bambus­sprossen und Blätter.

Insge­samt sieben bis acht Jahre werden Hilda und Hiran zusammen verbringen. Dabei wird Hiran seine Mutter aufmerksam beob­achten und immer wieder nach­ahmen. So erlernt er alle grund­le­genden Über­le­bens­fä­hig­keiten für den Regen­wald. Neben der Nahrungs­suche lernt der Nach­wuchs von seiner Mutter wie man Schlaf­nester baut, sicher klet­tert und hangelt und dabei den Wald erkundet.

Bei aller Trauer um Baby Hadijah, sind wir doch vor allem stolz auf Hilda und glück­lich über Hiran. Hilda, die wir 2007 als Baby von einer Palm­öl­plan­tage gerettet haben, hat ihren Weg mit allen Höhen und Tiefen so gut gemeis­tert. Und wir sind uns sicher, dass sie Hiran eine wunder­bare Mutter sein wird.

Orang-Utan-Mutter Hilda mit Baby Hiran im Nationalpark Bukit Baka Bukit Raya
Der kleine Hiran

Wir wünschen Hilda und Hiran weiterhin viel Glück und alles Gute und hoffen, den beiden bald wieder zu begegnen.

Mit Ihrer Spende können Sie unsere Arbeit für die Orang-Utans und ihren Lebens­raum unterstützen.

Frei­heit für sechs Orang-Utans

Frei­heit für sechs Orang-Utans

Am 10. November 2024 war für sechs Orang-Utans der große Tag gekommen, an dem wir ihnen nach Jahren der Reha­bi­li­ta­tion die Frei­heit im geschützten Regen­wald schenken konnten. Die Weib­chen Jengyos (9), Meryl (10) und Runtu (23) und die Männ­chen Blegi (12), Happy (16) und Bejo (17) leben jetzt im Natio­nal­park Bukit Baka Bukit Raya endlich das wilde Leben, für das sie bestimmt sind. Beson­ders glück­lich macht uns die Auswil­de­rung von Runtu, die wir vor 18 Jahren aus einem thai­län­di­schen Vergnü­gungs­park retten konnten.

Los ging das Aben­teuer Frei­heit im BOS-Rettungs­zen­trum Nyaru Menteng, wo wir die sechs Primaten in den vergan­genen Jahren auf ihr selbst­stän­diges Leben in der Wildnis intensiv vorbe­reitet hatten. Nach letzten medi­zi­ni­schen Checks durch unsere Vete­ri­näre, bezogen die „Neuen Wilden“ ihre Trans­port­boxen. Dann setzte sich der Konvoi aus Gelän­de­wagen mit seiner wert­vollen Fracht in Bewe­gung. Das Ziel: Der Natio­nal­park Bukit Baka Bukit Raya in Zentral-Kalimantan.

Damit die Tiere die anstren­gende Reise wohl­be­halten über­stehen, legte unser Team alle zwei Stunden eine Pause ein. Dabei checkten sie den Gesund­heits­zu­stand der Orang-Utans, versorgten sie mit frischem Wasser und nahr­haften Früchten. Denn schließ­lich sollten die sechs Wald­men­schen möglichst stress­frei reisen und voller Energie in ihr neues Leben starten.

Fluss­fahrt zum Ort der Auswilderung

Mitten in der Nacht – um 2:30 Uhr – erreichte der Konvoi die Fähr­sta­tion im Dorf Tumbang Hiran. Hier legte das Team eine kurze Pause ein, ehe die Reise auf dem Fluss fort­ge­setzt wurde. Um 6:00 Uhr verlud das Team die Trans­port­kä­fige auf Klotoks (moto­ri­sierte Boote), auf denen sie – gut gesi­chert mit über­di­men­sio­nalen „Schwimm­westen“ – über den Hiran-Fluss den Auswil­de­rungs­punkten entgegen schipperten.

Auch während der sechs­stün­digen Fluss­fahrt behielt das Team die Orang-Utans natür­lich stets im Blick und versorgte sie immer wieder mit Wasser und Lecke­reien. Mit wach­sendem Inter­esse, jedoch ruhig und gelassen, beob­ach­teten die sechs Wald­men­schen den vorüber­zie­henden Regen­wald aus ihren Trans­port­boxen heraus, während sie der Frei­heit immer näherkamen.

Klappe auf, Affen raus

Schließ­lich war der große Moment gekommen! Jengyos und Bejo waren die ersten – nicht nur bei dieser Auswil­de­rung, sondern in diesem Jahr – die in ihr freies Leben starten durften. Beide Orang-Utans begannen direkt neugierig den Wald zu erkunden. Wie ausge­las­sene Kinder, die nach einem langen Schultag endlich draußen toben dürfen, spielten und rangen sie am Boden. Schließ­lich begaben sie sich erfolg­reich auf die Suche nach ihrem ersten rich­tigen Dschun­gel­mahl. Und als der Regen einsetzte, bauten sie sich unter dem schüt­zenden Laub­dach der Baum­wipfel ihre Schlaf­nester.
Als nächste waren Meryl und Blegi an der Reihe. Die beiden star­teten etwas ruhiger in ihr neues Leben. Doch nach anfäng­li­cher Zurück­hal­tung begannen sie umso inten­siver die neue Frei­heit zu feiern. Wobei Blegi zunächst vor allem Augen für Meryl hatte. Unsere ehema­lige Muster­schü­lerin Meryl hingegen fokus­sierte sich, nach einem Inter­mezzo mit Blegi, schnell wieder voll und ganz auf ihre neue Heimat, bewegte sich entspannt durch die Bäume und genoss junge Blätter. Ihre Schlaf­nester bauten die beiden später etwa 150 Meter vom Fluss entfernt.

Love is in the air: Wurde hier ein Orang-Utan-Baby gezeugt?

Runtu und Happy waren die letzten, deren Trans­port­boxen geöffnet wurden. Happy zeigte sofort ein aktives Verhalten, schloss sich Runtu an, und die beiden kopu­lierten. Später konnte unser Team die beiden dabei beob­achten, wie sie Harz von Baum­stämmen kauten – ein Zeichen ihrer natür­li­chen Anpas­sungs­fä­hig­keiten. Im Laufe des Tages stieß Runtu mehrere Grunz­laute aus, um ihre Anwe­sen­heit in der neuen Umge­bung zu markieren. Beide Orang-Utans genossen ihre neu gewon­nene Frei­heit und zeigten ihre Fähig­keiten, sich im Wald zurecht­zu­finden, die sie bei BOS in der Wald­schule und auf den Voraus­wil­de­rungs­in­seln gelernt hatten.

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Aus dem Vergnü­gungs­park in den Regenwald

Für die 23-jährige Runtu freut uns die Auswil­de­rung ganz beson­ders. Sie wurde als Baby Opfer des ille­galen Wild­tier­han­dels und von Borneo in einen thai­län­di­schen Vergnü­gungs­park verschleppt. Runtus Kind­heit war Qual, Dressur und Shows, statt ins Fell ihrer Mutter geku­schelt die Baum­wipfel des Regen­waldes von Borneo zu durch­streifen.
Gemeinsam mit 47 weiteren Orang-Utans wurde sie aus diesem unwür­digen Leben befreit. Denn glück­li­cher­weise konnte nach­ge­wiesen werden, dass die Primaten von der Insel Borneo stammten. Trotzdem zog sich der diplo­ma­ti­sche Mara­thon über drei Jahre hin, ehe Runtu und ihre Artge­nossen von BOS und dem WFFT in Zusam­men­ar­beit mit der indo­ne­si­schen Regie­rung zurück in ihre Heimat gebracht werden konnten. Am 22. November 2006 landeten die 48 Tiere in einer Mili­tär­ma­schine der indo­ne­si­schen Navy in Jakarta.

Militärflugzeug, davor Menschen mit Willkommensplakaten
Große Freude, als die 48 geret­teten Orang-Utans 2006 aus Thai­land zurück nach Indo­ne­sien geholt werden konnten

Zu diesem Zeit­punkt war Runtu bereits fünf­ein­halb Jahre alt. Sie war trau­ma­ti­siert, ihr Sozi­al­ver­halten vermensch­licht. Das BOS-Team in Nyaru Menteng hatte große Zweifel, ob sie die Reha­bi­li­ta­tion schaffen kann. Aber Runtu gelang das Unglaub­liche: Obwohl sie deut­lich älter war als ihre Mitschüler in der Wald­schule und auch länger brauchte, um alle Lektionen zu lernen, kämpfte sie sich zurück in das Leben, für das sie einst geboren wurde. Jetzt, fast genau 18 Jahre nach ihrer Rück­kehr aus Thai­land, darf sie endlich in Frei­heit leben. Viel­leicht wird sie dort bald selbst Mutter. Dann jedoch tief im geschützten Regen­wald des Natio­nal­parks, fern von uns Menschen. So wie es sein sollte.

Unsere Ranger haben die Orang-Utans weiterhin im Blick

Jetzt leben sich Runtu, Meryl, Blegi, Jengyos, Happy und Bejo erstmal in ihrem neuen Zuhause ein – immer im Blick unserer Post-Release-Moni­to­ring-Teams. Gerade in den ersten Wochen folgen sie den neuen Regen­wald­be­woh­nern auf Schritt und Tritt, um sicher­zu­gehen, dass sie sich gut einleben und gesund­heit­lich fit bleiben. Wir drücken den sechs Orang-Utans die Daumen und freuen uns über weitere Neuig­keiten aus dem Regenwald.

Mit Ihrer Spende unter­stützen Sie unsere Arbeit für die bedrohten Orang-Utans und ihre Regenwaldheimat.

Meryl — Vom Sorgen­kind zum Wald­schul­star und jetzt in Freiheit

Meryl — Vom Sorgen­kind zum Wald­schul­star und jetzt in Freiheit

Seit über 30 Jahren retten und reha­bi­li­tieren wir Orang-Utans in Not. In dieser Zeit haben hunderte der intel­li­genten Wald­men­schen erfolg­reich die BOS-Wald­schule durch­laufen und konnten ausge­wil­dert werden. Einige von ihnen haben sich so tief in unsere Herzen und Köpfe gebrannt, dass sie dort immer einen beson­deren Platz einnehmen werden. Eine davon ist Meryl.

Zusam­men­ge­kauert in einem Rattan­korb – nur Haut und Knochen und riesige Augen voller Angst – so fand unsere Tier­ärztin Meryl am 8. Januar 2015 im Dorf Tumbang Jiga in Zentral-Kali­mantan das kleine Orang-Utan-Kind vor. Erst acht Monate alt und 2,7 Kilo leicht, mit hohem Fieber, unter­ernährt, dehy­driert und mit einem gebro­chenen Arm kam der Säug­ling, dessen Namens­patin Tier­ärztin Meryl wurde, ins Rettungs­zen­trum Nyaru Menteng. In ihrer ersten Zeit bei BOS machte die kleine Waise uns große Sorgen. Nicht nur ihr kriti­scher Zustand bei ihrer Rettung forderte alles von unseren Vete­ri­nären und Baby­sit­te­rinnen. Einige Wochen später erkrankte Meryl auch noch an Malaria und Grippe.

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Doch nachdem all das über­standen war und Meryl die Wald­schule besu­chen durfte, star­tete sie voll durch. Sie sog alles Wissen förm­lich in sich auf, lernte, was wir ihr beibringen konnten, im Eiltempo: Klet­tern und Hangeln, die Kunst des Schlaf­nest­baus und geschicktes Futter­sam­meln.
Schneller als ihre Mitschüler wurde sie in neue Klas­sen­stufen versetzt, fand aber auch dort immer wieder schnell neue Freunde, ohne die alten zu vergessen.

Meryl stellte sich jeder Herausforderung

Der Corona-Lock­down bremste auch Meryls Leben zeit­weise aus. Denn darum konnte sie „erst“ im November 2021 an der Walduni imma­tri­ku­lieren: Mit sieben Jahren siedelte Meryl auf die Voraus­wil­de­rungs­insel um. In diesem Alter beginnen Orang-Utan-Kinder, die ganz natür­lich mit ihren Müttern aufwachsen können, übli­cher­weise gerade mit der Abna­be­lung. Meryl hatte es also trotz ihres erschwerten Starts ins Leben geschafft, mit ihren wilden Artge­nossen gleich­zu­ziehen! Auf Salat Island musste sich Meryl unter älteren und rang­hö­heren Artge­nossen behaupten und gleich­zeitig beinahe wild ihre Lebens­fä­hig­keit im Regen­wald unter Beweis stellen. Es wurden drei lehr­reiche, wenn auch manchmal nicht ganz einfache Jahre. Meryl bewies jedoch auch hier, dass sie letzt­lich allen Widrig­keiten trotzen konnte.

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Jetzt, im Alter von zehn Jahren, ist Meryl bereit, ihr Leben in Frei­heit zu beginnen. Wir wünschen Dir ein affen­starkes Orang-Utan-Leben im Natio­nal­park Bukit Baka Bukit Raya, liebe Meryl!

Vielen Dank an all die Meryl-Paten, die diese beson­dere Orang-Utan-Waise über all die Jahre so hilf­reich unter­stützt haben! Auch unsere Orang-Utans Jeni und Monyo brau­chen die helfenden Hände vieler Paten, um eines Tages wild und frei leben zu können (bis Weih­nachten bieten wir Geschenk­pa­ten­schaften wieder für 10 Euro pro Monat an!)

TV-Tipp: „Oran­gutan Jungle School – Kinder­garten mal anders“ wieder im TV

TV-Tipp: „Oran­gutan Jungle School – Kinder­garten mal anders“ wieder im TV

Ab Samstag, 2. November 2024, 7:30 Uhr, Sky Nature

Sie ist legendär und welt­weit ein abso­luter Publi­kums­lieb­ling — nicht nur bei Orang-Utan-Fans: Die „Oran­gutan Jungle School“. Die Doku-Serie nimmt uns mit ins BOS-Rettungs­zen­trum Nyaru Menteng. Ganz nah sind die Zuschaue­rinnen und Zuschauer dabei, wenn unsere geret­teten Schütz­linge auf das wilde Leben im Regen­wald vorbe­reitet werden. Seit 2018 begleitet die Doku-Serie tieri­sche TV-Stars wie Beni, Valen­tino und Bumi auf ihrem Weg in eine bessere Zukunft.

Im Strea­ming sind die drei Staf­feln „OJS“ aktuell bei WOW und Sky GO im Abo jeder­zeit abrufbar.
Auf Sky Nature startet am Samstag, 2. November die erste Staffel mit einem ganzen Morgen in der BOS-Waldschule.

Alle Sende­ter­mine auf Sky Nature im Überblick:

Sa, 02.11.2024 — 07:30 — Staffel 1, Folge 1 — Will­kommen in der Rettungs­sta­tion
Sa, 02.11.2024 — 08:20 — Staffel 1, Folge 2 — Albino Alba setzt sich durch
Sa, 02.11.2024 — 09:10 — Staffel 1, Folge 3 — Die Wildnis ruft!
Sa, 02.11.2024 — 10:00 — Staffel 1, Folge 4 — Kein Glück für Beni
Sa, 02.11.2024 — 10:55 — Staffel 1, Folge 5 — Erik in Lebens­ge­fahr
Sa, 02.11.2024 — 11:45 — Staffel 1, Folge 6 — Ein Abschied für immer
Sa, 02.11.2024 — 12:35 — Staffel 1, Folge 7 — Mit Vorsicht behandeln

Sa, 09.11.2024 — 07:20 — Staffel 1, Folge 8 — Teens, Tots und Wutan­fälle
Sa, 09.11.2024 — 08:10 — Staffel 1, Folge 9 — Zweite Chance
Sa, 09.11.2024 — 09:00 — Staffel 1, Folge 10 — Rück­kehr in die Wildnis
Sa, 09.11.2024 — 09:55 — Staffel 2, Folge 1 — Der Domino-Effekt
Sa, 09.11.2024 — 10:45 — Staffel 2, Folge 2 — Dillas Über­ra­schung
Sa, 09.11.2024 — 11:40 — Staffel 2, Folge 3 — Kesi ändert die Rich­tung
Sa, 09.11.2024 — 12:30 — Staffel 2, Folge 4 — Bären in Bewegung

Sa, 16.11.2024 — 07:10 — Staffel 2, Folge 5 — Wines neuer Freund
Sa, 16.11.2024 — 08:00 — Staffel 2, Folge 6 — Glatze ist schön
Sa, 16.11.2024 — 08:55 — Staffel 2, Folge 7 — Gute Besse­rung
Sa, 16.11.2024 — 09:50 — Staffel 2, Folge 8 — Ausbruch!
Sa, 16.11.2024 — 10:40 — Staffel 2, Folge 9 — Dilla und Delilah
Sa, 16.11.2024 — 11:35 — Staffel 2, Folge 10 — Wild im Herzen
Sa, 16.11.2024 — 12:25 — Staffel 3, Folge 1 — Zurück zur Schule