So., 08.12.2024, 03:05 Uhr, Arte & bis 17.02.205 in der Arte-Mediathek
Unser Projekt in Sabah auf Arte! In den Tropen werden noch immer Regenwälder zerstört, um Holz oder Weide- und Ackerflächen zu gewinnen. Vor allem Ölpalmenplantagen zerstören riesige Gebiete. Die Insel Borneo hat so bereits die Hälfte ihres Regenwaldes verloren. Nun hat der malaysische Bundesstaat Sabah im Nordosten Borneos beschlossen, Palmöl nur noch ohne weitere Abholzungen zu produzieren.
Die südostasiatische Insel Borneo ist eine Schatzkammer der Artenvielfalt: Während in deutschen Wäldern rund 90 Baumarten leben, gedeihen in den Regenwäldern Borneos bis zu 1.200 Arten auf einem halben Quadratkilometer. Auch die Zahl der Tierarten ist enorm, und jedes Jahr werden neue entdeckt. Allerdings begann Mitte des vergangenen Jahrhunderts eine beispiellose Vernichtung: Um Holz zu gewinnen und Ackerflächen anzulegen, wurden riesige Gebiete entwaldet. In manchen Jahren exportierte Borneo mehr Holz als Afrika und Südamerika zusammen. Mit dem Beginn des Palmölbooms nahm die Zerstörung noch zu.
Unser Partner Rhino and Forest Fund kämpft seit Jahren gegen diesen Trend: Der Verein kauft Plantagen, forstet diese auf und verwandelt sie in Naturschutzgebiete.
Seit 2019 unterstützt auch BOS diese Projekte in Sabah, Malaysia. Wir blicken auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit zurück. Gemeinsam konnten wir Ölpalmenplantagen an strategisch wichtigen Orten erwerben und diese aufforsten. So entstehen wichtige Wildtierkorridorre zwischen Naturschutzgebieten und Wildtieroasen für Zwergelefanten, Orang-Utans, Banteng-Rinder und viele weitere bedrohte Tierarten.
ARTE, Fr, 24. Mai 2024, 16:55 Uhr, danach bis zum 22. August 2024 in der arte Mediathek verfügbar
In den Tropen werden noch immer Regenwälder zerstört, um Holz oder Weide- und Ackerflächen zu gewinnen. Vor allem Ölpalmenplantagen zerstören riesige Gebiete. Die Insel Borneo hat so bereits die Hälfte ihres Regenwaldes verloren. Nun hat der malaysische Bundesstaat Sabah im Nordosten Borneos beschlossen, Palmöl nur noch ohne weitere Abholzungen zu produzieren.
Die südostasiatische Insel Borneo ist eine Schatzkammer der Artenvielfalt: Während in deutschen Wäldern rund 90 Baumarten leben, gedeihen in den Regenwäldern Borneos bis zu 1.200 Arten auf einem halben Quadratkilometer. Auch die Zahl der Tierarten ist enorm, und jedes Jahr werden neue entdeckt. Mitte des vergangenen Jahrhunderts begann allerdings eine beispiellose Vernichtung: Um Holz zu gewinnen und Ackerflächen anzulegen, wurden riesige Gebiete entwaldet. In manchen Jahren exportierte Borneo mehr Holz als Afrika und Südamerika zusammen. Mit dem Beginn des Palmölbooms nahm die Zerstörung noch zu.
Unser Partner Rhino and Forest Fund kämpft seit Jahren gegen diesen Trend: Der Verein kauft Plantagen, forstet diese auf und verwandelt sie in Naturschutzgebiete.
Seit 2019 unterstützt auch BOS diese Projekte in Sabah, Malaysia. Wir blicken auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit zurück. Gemeinsam konnten wir Ölpalmenplantagen an strategisch wichtigen Orten erwerben und diese aufforsten. So entstehen wichtige Wildtierkorridorre zwischen Naturschutzgebieten und Wildtieroasen für Zwergelefanten, Orang-Utans, Banteng-Rinder und viele weitere bedrohte Tierarten.
Der deutsch-französische Fernesehsender Arte hat diese Arbeit porträtiert. Viel Spaß beim Zuschauen.
Erinnern Sie sich? 2023 erreichte uns ein dringender Notruf: Ende des letzten Jahrtausends war Bukit Piton — ein wertvolles Naturschutzgebiet im malaiischen Sabah — durch Abholzung und Waldbrände fast vollständig zerstört worden. Im Anschluss war es durch verschiedene Umweltorganisationen aufgeforstet worden. Doch die Beteiligten verließen das Einsatzgebiet zu früh, so dass viele der Setzlinge durch Kletterpflanzen überwuchert wurden und wieder eingingen. Noch dramatischer wurde die Situation durch den Umstand, dass dieser kleine Lebensraum inmitten umliegender Ölpalmenplantagen eingekesselt war. Die dort lebenden Wildtierpopulationen hatten sich durch die Aufforstungsmaßnahmen zwar erholt – aber die Fläche bot kaum noch Nahrung und Rückzugsmöglichkeiten für die wachsende Zahl der tierischen Bewohner. Je mehr Tiere auf dieser engen Fläche lebten, desto weiter sank das Nahrungsangebot. Ein ganzer Lebensraum mit einer Vielzahl von einzigarten und vom Aussterben bedrohter Tierarten, darunter mindestens 400 Orang-Utans, stand kurz vor dem Kollaps.
Schnelle Rettung, vielfältige Maßnahmen
Diese dramatische Entwicklung konnten wir nun stoppen. So haben wir mit Hilfe unseres Projektpartners, dem Rhino and Forest Fund, schon 1.443 Hektar überwucherte Waldflächen von den zerstörerischen Kletterpflanzen befreit. Anschließend wurden in einem Kraftakt zehn Hektar Land in eine riesige Wildtieroase umgewandelt. Dabei wurden vier Teiche mit Inselflächen angelegt und Fruchtbäumen bepflanzt, um das Nahrungsangebot für die Wildtiere zu erhöhen. Zwölf Feigenarten, sechs Gattungen an Flügelfruchtbäumen und fünf weitere Fruchtbaumsorten sind unter den unzähligen aufgeforsteten Setzlingen vertreten. So stellen wir sicher, dass den Tieren eine natürliche Nahrungsvielfalt geboten wird und verhindern gleichzeitig Monokulturen.
Kleine Rückschläge, große Erfolge
Jetzt müssen die frisch gepflanzten Setzlinge noch wachsen und werden in einigen Jahren Früchte tragen. Doch schon jetzt suchen viele Wildtiere wie Elefanten und Paarhufer die künstlich geschaffenen Kleingewässer auf. Die Tiere waren sogar ein bisschen zu sehr von der Wildtieroase begeistert. So hielt sich eine Elefantenherde von etwa 40 Tieren so lange (mehrere Wochen) an den Gewässern auf, dass unsere Bepflanzung anschließend erneuert werden musste. Es war alles zertrampelt worden, aber dafür waren wir einfach froh, dass unsere Maßnahmen so dankbar von den tierischen Bewohnern angenommen wurden.
Am Mittag des 26. September brach 900 Meter von unserer Aufforstungsfläche des „Lebenswald“-Projekts im Torfmoor von Mawas ein Brand aus. Entdeckt wurde der Brandherd vom Feuerüberwachungsturm unserer Aufforstungsfläche. Sofort haben wir alle Kräfte vor Ort gebündelt, um das Feuer zu bekämpfen.
Aktuell sind unsere Teams in ständiger Alarmbereitschaft. In der noch anhaltenden Trockenzeit besteht ständig die Gefahr von möglichen Feuerausbrüchen. Doch da dieses Jahr auch noch das El-Niño-Phänomen hinzukommt, fürchten wir nach wie vor das Schlimmste. Und hoffen auf das Beste!
Wir haben uns vorbereitet
Denn seit den dramatischen Brandjahren 2015 und 2019 haben wir – dank der Hilfe unserer Spenderinnen und Spender und mit Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) – viel in den Brandschutz und in die Brandbekämpfung investieren können. Das könnte nun unsere Rettung sein und uns vor dramatischen Zerstörungen bewahren.
Regelmäßige Kontrollen
So gehört es zu unserer Feuerschutzroutine, dreimal am Tag von den Überwachungstürmen aus das Gebiet und die Umgebung zu kontrollieren. So wurde auch der aktuelle Brand entdeckt, der sich bis zum Abend auf 600 Metern ausbreitete und damit bis auf 300 Meter an unsere „Lebenswald“-Aufforstungsfläche heranfraß.
Zusätzlich patrouillieren wir rund um das Aufforstungsgebiet morgens, nachmittags und abends mit dem Wasserfahrzeug und führen auch zu Fuß Patrouillen an brandgefährdeten Stellen durch. Dabei helfen uns auch Stege, die wir im schwer zugänglichen Torfmoor errichtet haben.
Das Mawas-Gebiet wurde in den neunziger Jahren für ein gescheitertes Reis-Projekt großflächig gerodet und mit kilometerlangen Kanälen trockengelegt. Stück für Stück blockieren wir nun diese Kanäle mit Staudämmen, wodurch das Wasser nicht mehr so leicht abfließen kann, also im Boden bleibt und nach und nach den Moorboden wiedervernässt. Das ist eine Mammutaufgabe, die uns noch viele Jahre beschäftigen wird. Doch erste Erfolge können wir verbuchen. Gerade rund um die „Lebenswald“-Aufforstungsfläche konnten wir bereits 45 Staudämme errichten, die gut funktionieren und das Wasser in den und um die Kanäle steigen lassen.
Mit Staudämmen blockieren wir die Kanäle rund um unsere Aufforstungsflächen, sodass das Wasser nicht mehr so leicht abfließen kann
Die richtige Ausrüstung ist vorhanden
So haben die von uns ausgebildeten Feuerlöschteams, die sich, nach Entdeckung des Brandes sofort mit Motorpumpen, Schläuchen und weiterem Werkzeug auf den Weg machten, vor Ort aktuell ausreichend Wasser zur Verfügung, um zu löschen.
Unsere Feuerlöschteams im aktuellen EinsatzWasserpumpen sorgen für das nötige LöschwasserWir stellen uns den Bränden entgegen
Aber nicht nur dafür: Damit sich der Brand nicht weiter ausbreitet, ist es entscheidend, die Flächen rundherum, in denen sich das Feuer voraussichtlich ausbreiten wird, mit Hilfe von Schläuchen zu befeuchten. Auch dafür ist ein höherer Wasserstand in den Kanälen und die Versorgung mit installierten Hydranten essenziell.
Keine Selbstverständlichkeit
Was vielleicht so selbstverständlich klingen mag – ausreichend Löschwasser, Pumpen, Schläuche, einstudierte Routinen, Überwachungstürme – ist es in den entlegenen Gebieten auf Borneo keineswegs. Nur dank intensiver Arbeit und Investitionen in den zurückliegenden sieben Jahren, sind wir heute auf diesem Stand. Und können Bränden schneller und effizienter etwas entgegensetzen als 2015 und 2019. Noch hoffen wir, dass wir aus dieser Trockenzeit glimpflich davonkommen. Doch unsere Nerven sind angespannt. Und noch regnet es nicht auf Borneo.
Mehr als 150 Bewerber buhlten im Frühjahr 2022 bei der „Wingtra Earth Day Challenge“ um eine von drei WingtraOne GEN II-Drohnen (Wert mehr als 20.000 Euro). Auch BOS Deutschland. Dank unserer starken Unterstützerinnen und Unterstützer, die uns beim Online-Voting in der Finalrunde ihre Stimme schenkten, konnten wir die Hochleistungsdrohne für unsere Aufforstungsgebiete in Mawas gewinnen.
Mit Hilfe dieser leistungsstarken Flächenflug-Drohne kann die BOS Foundation nun nicht nur die Fortschritte unserer Aufforstungsprojekte in Mawas noch besser abbilden, überwachen und für alle sichtbar machen. Auch um Waldbrände rechtzeitig zu erkennen und genau zu lokalisieren ist sie ein äußerst hilfreiches Instrument.
Die Drohne vor dem BOS-Büro in Berlin. Via Kopenhagen ging es dann ins Einsatzgebiet nach Borneo
Bisher musste dafür tageweise und für viel Geld eine Drohne geliehen werden. Geld, dass wir nun in die Aufforstung stecken können.
Profischulung für Profigerät
Die Nutzung dieses Instruments ist allerdings nicht ganz einfach, so dass unser Team vor den ersten Einsätzen in Mawas zunächst ordentlich geschult werden musste.
Erstmal genau studieren
Einen Monat lang trainierten Mitarbeiter der BOS Foundation zusammen mit dem Mawas-Kartierungsteam. Los ging es online mit den WingtraOne-Schulungsvideos, die im Anschluss von den Teams besprochen und diskutiert wurden. Dann ging es für die Schulungsteilnehmer für die praktischen Übungen ins Feld.
Erste Versuche im Feld
„Wir sind begeistert!“, schwärmt Alfredoliano aus dem Mawas-Team und künftiger Nutzer der Wingtra-Drohne. „Trotz einiger anfänglicher kleinerer Schwierigkeiten konnten wir die Probleme mit Hilfe der vorhandenen Tools und Lernvideos lösen.“ Auf die Grundausbildung an der Profi-Drohne werden in den kommenden Wochen weitere Trainings folgen, so dass unsere Kollegen die Drohne optimal im Feld nutzen und einsetzen können. Doch nach den ersten Erfahrungen ist schon mal klar: Der Einsatz unserer Unterstützerinnen und Unterstützer hat sich gelohnt. Diese Drohne ist wirklich ein echter Gewinn!
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