Ein Wieder­sehen mit Mama Signe und ihrem Baby

Ein Wieder­sehen mit Mama Signe und ihrem Baby

Mehr als ein Jahr mussten wir ausharren, ehe uns das Glück hold war und wir Signe mit ihrem Baby mal im Regen­wald ange­troffen haben. Etwa vier Jahre ist ihr Baby inzwi­schen alt und seit unserem letzten Treffen ordent­lich gewachsen. Signes erster Sohn Bungaran – mitt­ler­weile neun Jahre alt – scheint sich bereits selbst­ständig gemacht zu haben.

In der Nähe von Camp Nles Mamse in unserem Auswil­de­rungs­wald Kehje Sewen (Ost-Kali­mantan) traf unser Post-Release-Moni­to­ring-Team auf die erfah­rene Orang-Utan-Mutter Signe und ihr Baby. Signe lebt seit 2016 wild und frei im Regenwald.

Lernen durch Nachahmen

Wie gut sie sich hier zurecht­findet, konnte unser Team auch dieses Mal erfreut beob­achten. Genüss­lich knab­berte Signe an Trieben und jungen Blät­tern. Auch das Baby, das noch gestillt wird, probierte immer wieder von der Pflan­zen­kost. Wie bei Orang-Utans üblich, lernt der Nach­wuchs, indem er genau studiert, was die Mutter macht und dies dann nachahmt.

Orang-Utan-Mutter mit Baby im Regenwald
Signe und ihr hübsches Baby

Zufrieden konnten wir fest­stellen, dass das Orang-Utan-Kind – das uns beim letzten Treffen recht klein erschien – inzwi­schen gesund und wohl­ge­nährt aussieht. Signe sorgt also auch bei ihrem zweiten Kind dafür, dass es in der Wildnis stark und gesund aufwächst.

Orang-Utan-Mutter mit Baby im Regenwald
Die erfah­rene Mutter Signe kümmert sich gut um ihr Kind

Als Signe sich schließ­lich auf den Weg machte und anmu­tigen von Baum zu Baum schwang, klam­merte sich das Baby fest ins Fell der Mutter. Gut so, kleiner Orang-Utan, bei Mama bist Du sicher.

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Daisy taucht wieder auf – mit einem Baby!

Daisy taucht wieder auf – mit einem Baby!

Unser Post-Release Moni­to­ring (PRM) Team im Bukit Batikap Schutz­wald beob­ach­tete kürz­lich zwei beson­dere Besu­cher in der Nähe des Totat Jalu Moni­to­ring Camps. Ein Orang-Utan-Weib­chen, das später als Daisy iden­ti­fi­ziert wurde, begeg­nete ihnen im Regen­wald – und sie hielt ein Baby in den Armen!

Schon 2013 wurde Daisy in Bukit Batikap (Zentral-Kali­mantan) ausge­wil­dert. Manche erin­nern sich viel­leicht noch aus der Doku-Serie „Insel der Orang-Utans“ (im Original „Oran­gutan Island“ – von Animal Planet) an das inzwi­schen 22 Jahre alte Orang-Utan-Weib­chen Daisy. Seit vielen Jahren hatten wir sie nicht mehr gesehen. Sie war komplett in den Tiefen des Regen­walds abgetaucht.

Seit vielen Jahren hatten wir Daisy nicht gesehen

Umso größer war die Freude, als sie unserem Über­wa­chungs­camp einen Über­ra­schungs­be­such abstat­tete. Vor allem mit dem kleinen Star­gast, der sich in ihren Armen verbarg!

Das PRM-Team konnte zufrieden fest­stellen, während sie der kleinen Familie beim Maniok-Mahl zusah, dass beide Orang-Utans aktiv und bei guter Gesund­heit waren. Daisys Jung­tier scheint erst wenige Wochen alt zu sein und ist damit noch komplett auf sie ange­wiesen. Aber eines beherrschte es hervor­ra­gend: Sich ganz fest an seine Mutter zu klammern.

Das Geschlecht von Daisys Kind konnten wir noch nicht fest­stellen. Aber wir sind sicher, dass es sich unter der Anlei­tung von Daisy zu einem unab­hän­gigen und geschickten, wilden Orang-Utan entwi­ckeln wird.

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Lesans neue Familie findet sich

Lesans neue Familie findet sich

Anfang des Jahres brachte Lesan ihr zweites Baby in unserem Auswil­de­rungs­wald Kehje Sewen zur Welt. Inzwi­schen konnten wir fest­stellen, dass es ein kleiner Junge ist, dem sie das Leben geschenkt hat. Die beste Nach­richt, die unser Beob­ach­tungs­team jetzt vermelden konnte: Mutter und Baby geht sehr gut. Doch wie kommt die große Tochter Ayu mit der neuen Fami­li­en­si­tua­tion klar?

Die 19-jährige Lesan gehörte zur aller­ersten Gruppe reha­bi­li­tierter Orang-Utans, die wir im April 2012 in Kehje Sewen ausge­wil­dert haben. 2016 wurde ihre Tochter Ayu geboren – das zweite wild­ge­bo­rene Baby.

Orang-Utan Familie im Regenwald
Ayu, Lesan und das neue Baby

Lesan ist also eine sehr erfah­rene Mutter, die mit wach­samen Augen ihr Baby umsorgt. Unser Beob­ach­tungs­team berichtet, dass sie den Säug­ling mit Zunei­gung überschüttet.

Die Rolle der Orang-Utan-Mütter

Orang-Utan-Babys bleiben sechs bis acht Jahre lang an der Seite ihrer Mutter. In dieser Zeit lernen sie von ihren Müttern, wie sie natür­liche Nahrung erkennen, Nester bauen, sich in den Bäumen bewegen und Raub­tieren im Wald auswei­chen. Die Beherr­schung dieser Fähig­keiten ist von entschei­dender Bedeu­tung, denn erwach­sene Orang-Utans leben meist allein und müssen sich in der Wildnis selbst versorgen. Daher ist die Rolle der Orang-Utan-Mütter von entschei­dender Bedeu­tung für das Wachstum und Über­leben der Art.

Orang-Utan-Mutter Lesan und sechs Monate altes Baby im Regenwald
Lesan sorgt liebe­voll für ihren Sohn

Lesans große Tochter Ayu kann immer noch dabei beob­achtet werden, wie sie sich Lesan nähert und Körper­kon­takt aufnimmt. Da die sich jedoch um ein neues Kind kümmern muss, versucht Lesan Abstand zu halten. Ayu ist sicht­lich verär­gert, wenn dies geschieht – viel­leicht ist sie auch ein wenig eifer­süchtig auf ihr neues Geschwis­ter­chen. Obwohl sie mit ihren sieben Jahren schon auf dem Weg in die Selbst­stän­dig­keit ist, scheint Ayu dafür noch nicht so ganz bereit zu sein.

Siebenjähriges Orang-Utan-Mädchen Ayu im Regenwald
Ayu ist noch nicht bereit, allein zu leben

Wahr­schein­lich wäre sie immer noch komplett an der Seite ihrer Mutter, wenn es nicht das neue Baby gäbe. So richtig glück­lich ist sie also wohl nicht über die neue Fami­li­en­kon­stel­la­tion. Aber Lesan wird auch das hoffent­lich groß­artig meis­tern und Ayu in ihrer neuen Rolle viel lernen und an sich wachsen. Schließ­lich gibt es keine größere Liebe als die Liebe zur Familie.

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Sayangs zweites Baby in Kehje Sewen geboren

Sayangs zweites Baby in Kehje Sewen geboren

Es ist die schönste Art von Nach­richt, die uns aus dem Regen­wald errei­chen kann: Ein Baby wurde in einem unserer Auswil­de­rungs­wälder geboren! Denn das ist der beste Beweis für uns, dass die Reha­bi­li­ta­tion, die Auswil­de­rung und das neue Leben im Regen­wald erfolg­reich waren und sind. Diesmal erhielten wir die frohe Baby­bot­schaft von unserem Beob­ach­tungs­team (PRM) aus Kehje Sewen in Ost-Kali­mantan. Es hat Sayang mit ihrem wenige Wochen alten Baby entdeckt. Begleitet wurden Mutter und Säug­ling von Sayangs großer Tochter Padma.

Sayang — was soviel wie Lieb­ling oder Schatz bedeutet — erblickte im April 2009 auf unserer Voraus­wil­de­rungs­insel Kaja Island das Licht der Welt. 2013 konnten wir sie mit ihrer Mutter Yayang in Kehje Sewen auswil­dern, wo Sayang fünf Jahre später ihre erste Tochter Padma gebar.

Sayang tauchte unter

Vor einigen Monaten bemerkte ein PRM-Team an Sayang deut­liche Anzei­chen einer Schwan­ger­schaft. Doch dann verschwanden Sayang und Padma im dichten Regen­wald und unsere Beob­achter im Camp Lesik – Sayangs bevor­zugtes Revier – konnten sie lange nicht ausfindig machen. Immer mal kreuzte Lesan mit ihrer Familie im Umfeld des Camps auf. Doch keine Spur von Sayang. Hatte sie ihr Baby schon bekommen? Unsere Teams wurden immer nervöser und fragten sich bald jeden Tag, wo Sayang sich wohl versteckte und – vor allem – wie es ihr ging.

Will­kommen, du hübsches Orang-Utan-Baby!

Dann, endlich, tauchten Sayang und Padma ganz in der Nähe von Camp Lesik auf – mit einem kleinen Baby, das sich fest ins Fell der Mutter klam­merte! Es war fast so, als wollte Sayang uns ihren zweiten Nach­wuchs vorstellen.

Was für eine Freude, Sayang endlich wieder zu sehen! Was für eine wunder­schöne Orang-Utan-Familie! Im Camp Lesik konnten sich die Mitar­beiter nicht satt sehen an dieser groß­ar­tigen Überraschung.

Orang-Utan-Mutter Sayang mit Tochter Padma und neugeborenem Baby
Padma unter­stützt ihre Mutter

Noch konnten wir nicht fest­stellen, welches Geschlecht das Neuge­bo­rene hat. Es hat sehr dichtes Haar, das dem seiner Mutter ähnelt. Das Kind sieht in Sayangs Armen bezau­bernd aus und wird auch von seiner großen Schwester Padma liebe­voll umsorgt. Obwohl Sayang verständ­li­cher­weise nicht so aktiv ist wie sonst, beschützt die erfah­rene Mutter ihr neues Baby sehr und trägt es sicher durch die Gefahren und Heraus­for­de­rungen des Regenwalds.

Orang-Utan-Mutter durchquert mit zwei Babys Fluss im Regenwald
Bei Sayang sind Padma und ihr kleines Geschwis­ter­chen sicher aufgebhoben

34 wild­ge­bo­rene Babys

Bis heute wurden in unseren drei Auswil­de­rungs­wäl­dern in Ost- und Zentral-Kali­mantan 34 neue Orang-Utans von Müttern geboren, die BOS seit 2012 hat. Und wir können es kaum erwarten, weitere frohe Nach­richten aus den geschützten Wäldern zu erhalten.

Die Orang-Utans und der Regen­wald brau­chen uns. Gerade jetzt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

Die anhäng­liche Rumba

Die anhäng­liche Rumba

Im Jahr 2022 mussten wir 18 Orang-Utans in unseren Rettungs­zen­tren Nyaru Menteng und Samboja Lestari aufnehmen. Meist handelte es sich um verwaiste Babys oder Klein­kinder, die in unseren Wald­schulen in den kommenden Jahren nun alles lernen müssen, was ein wilder Orang-Utan können und wissen muss. Eine unserer Neuzu­gänge ist Rumba.

Rumba war noch nicht ganz ein Jahr alt, als sie im Rettungs­zen­trum Nyaru Menteng in Zentral-Kali­mantan ankam. Das hübsche Mädchen wurde mutter­see­len­al­leine auf einer Palm­öl­plan­tage gefunden mit einer gelähmten Hand. In der Quaran­täne wurde die Kleine liebe­voll von unseren Baby­sit­te­rinnen umsorgt. Und das Tier­ärz­te­team kümmert sich darum, dass Rumba auch körper­lich wieder fit wurde. Ihr Gesund­heits­zu­stand hat sich in diesen drei Monaten stabi­li­siert und so konnte die Waise endlich auch in der kleinen Wald­schul­gruppe aufge­nommen werden. Um ihre Hand zu mobi­li­sieren erhält Rumba jedoch weiterhin täglich von ihrer Ersatz­mama Letha Physiotherapie.

Junge Orang-Utans haben, genau wie mensch­liche Kinder, jeder ganz einzig­ar­tige Eigen­schaften und Beson­der­heiten. Sie können aktiv, fleißig, faul oder unglaub­lich neugierig sein. Manche sind sehr sozial und immer im Mittel­punkt des Gesche­hens, andere sind in sich gekehrt und lieber nur für sich. Rumba ist eher eine Einzel­gän­gerin, die die meiste Zeit damit verbringt, sich in der Wald­schule an ihre Baby­sit­terin zu klam­mern. Der einzige andere Orang-Utan, mit dem sie spielt, ist Iqo, eine Freundin, die sie schon während ihrer Zeit in der Quaran­täne kennen gelernt hatte. Viel Spaß hat Rumba mit den vielen Schlamm­pfützen auf dem Gelände. Darin plantscht und spielt sie mit großem Vergnügen.

Ein rich­tiges Klammeräffchen

Abge­sehen von der Zeit, die sie plan­schend in den Pfützen verbringt, ist Rumba in der Wald­schule nicht sehr aktiv: Norma­ler­weise macht sie ein Nicker­chen in der Hänge­matte, in der die Baby­sit­te­rinnen sitzen, während sie die Orang-Utans beim Spielen in den Bäumen beob­achten. Die Baby­sit­te­rinnen waren schon mehr­mals gezwungen, ihre Hänge­matten aufzu­geben, damit Rumba ein Nicker­chen machen kann.

Orang-Utan-Waise Rumba klammert sich an ihre Babysitterin
So fühlt Rumba sich am wohlsten

Rumba hängt sehr an den Baby­sit­te­rinnen. Wenn eine sich bewegt, um zum Beispiel Früchte aus dem Korb zu holen, schreit Rumba sofort los, als hätte sie Angst, zurück­ge­lassen zu werden. Das Trauma, das sie erlebt haben muss, hat sie anschei­nend noch nicht über­wunden.
Doch obwohl sie unsi­cher ist, lernt Rumba schnell. Vor kurzem hat sie gelernt, auf Bäume zu klet­tern und Blätter von den Bäumen in der Wald­schule zu fressen. Beim Essen ist sie grund­sätz­lich nicht wähle­risch und futtert alles, was die Ersatz­mütter ihr anbieten. Aber beson­ders zufrieden ist sie, wenn unser Tier­arzt ihr Bananen und Vitamin C gibt.

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Mehr Infor­ma­tionen

Unserem Tier­ärz­te­team zufolge ist Rumba bei guter Gesund­heit. Auch in der Wald­schule wird sie immer aktiver. Wir hoffen, dass sie weiter an Selbst­ver­trauen und Unab­hän­gig­keit gewinnt, damit sie eines Tages die Wälder von Kali­mantan erkunden kann.

Danke, dass Sie unsere Arbeit unter­stützen. Damit ermög­li­chen Sie uns, Tiere wie Rumba aufzu­ziehen und auf ein Leben in Frei­heit vorzu­be­reiten. Jeder Beitrag hilft.